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Schwangerschaft nach Pille unsicher?

****aza Mann
3.096 Beiträge
Themenersteller 
Schwangerschaft nach Pille unsicher?
Hallo,
nun auch mal wieder eine Frage von mir, weil mich eine Patientin gefragt hat und ich's nicht beantworten konnte.

Sie habe gelesen, daß man nach Absetzen der Pille ein viertel Jahr mit einer geplanten Schwangerschaft warten sollte, weil direkt "nach Pille" (ich nehme mal an: hormoneller Verhütung) die Wahrscheinlichkeit eines Abgangs höher sei. Ihre Erklärung, daß wohl noch "Resthormone" im Körper seien, schätze ich mal "aus dem Bauch heraus" als falsch an - die Halbwertszeiten sprechen dagegen.
Durchaus denkbar für mich wäre, daß z.B. der Aufbau des Endometriums noch unzureichend ist o.Ä.

Bei Pubmed etc konnte ich nix dazu finden (vielleicht haben mir auch schlicht die richtigen Suchbegriffe gefehlt).
Weiß jemand etwas Fundiertes dazu (wenn möglich mit Quellenangabe)?

Danke!
****aza Mann
3.096 Beiträge
Themenersteller 
Dalarna hat mir geschrieben und indirekt auf folgende Studien verwiesen. Vielen Dank dafür !

Hassan MA, Killick SR: "Is previous use of hormonal contraception associated with a detrimental effect on subsequent fecundity?" in Hum Reprod. 2004 Feb;19(2):344-51.
García-Enguídanos A, Martínez D, Calle ME, Luna S, Valero de Bernabé J, Domínguez-Rojas V: "Long-term use of oral contraceptives increases the risk of miscarriage." in Fertil Steril. 2005 Jun;83(6):1864-6.

Die erste Studie beschäftigt sich mit dem verzögerten Schwangerschaftseintritt nach hormoneller Kontrazeption - also nicht ganz meine Frage.

Die zweite Studie trifft meine Frage genau und beschreibt, daß tatsächlich eine gering höhere Frühabortenrate nach mehrjähriger oraler Kontrazeption fetstgestellt wurde. Als Grund wird, wie von mir auch, der noch nicht stabilisierte Hormonhaushalt nach Absetzen vermutet.

Danke Isobel !
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Keine Ursache, gern geschehen *ja*

Des Weiteren sagt diese Studie aus, daß sich diese Gefahr erhöht, ab einer zweijährigen durchgängigen Pilleneinnahme.
Es wird angeraten, nach dem die Pille abgesetzt wurde, zwecks Kinderwunsch, noch einige Zeit (2- 3 Monate) weiter mittels Kondom zu verhüten, damit dem Körper Gelegenheit gegeben wird, sich auf die neuen "Gegebenheiten" ein-/umzustellen.

Übrigens: Die Pille feiert heute ihren 50. Geburtstag...........
Die zweite Studie trifft meine Frage genau und beschreibt, daß tatsächlich eine gering höhere Frühabortenrate nach mehrjähriger oraler Kontrazeption fetstgestellt wurde. Des Weiteren sagt diese Studie aus, daß sich diese Gefahr erhöht, ab einer zweijährigen durchgängigen Pilleneinnahme.

Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast... *zwinker*

Ich denke, aus den Ergebnissen einer einzigen Studie heraus kann man nicht wirklich viel ableiten - da sind viele Fragen offen.

Wer hat die Studie finanziert ? wie viele Beteiligte gab es? Das müssten schon sehr, sehr viele sein, damit man eine statistische Aussage treffen kann.
Wie signifikant sind also die Ergebnisse? *nixweiss*
hmmm...
...also ich kann nur aus eigener erfahrung sprechen...ich habe die pille ab einem alter von 16 jahren bis zum 27. lebensjahr ununterbrochen eingenommen...die pille abgesetzt und sofort schwanger...dann wieder mit ende 28 pille genommen bis zum 33. lebensjahr...pille abgesetzt und schwupps wieder sofort schwanger...und mit sofort meine ich sofort!lach....dachte auch das man die jahre die man die pille genommen hat, nach dem absetzen , an monaten benötigt um schwanger zu werden...hmmm...entweder ist das ein märchen das der körper soviel zeit benötigt oder ich bin eine kleine ausnahme...lächel...
****aza Mann
3.096 Beiträge
Themenersteller 
Ich denke, aus den Ergebnissen einer einzigen Studie heraus kann man nicht wirklich viel ableiten - da sind viele Fragen offen.Wer hat die Studie finanziert ? wie viele Beteiligte gab es? Das müssten schon sehr, sehr viele sein, damit man eine statistische Aussage treffen kann. Wie signifikant sind also die Ergebnisse?
Seh ich ein wenig anders - Signifikanz und Stichprobenumfang sind doch keine offenen Fragen sondern die elementaren Aussagen der Studie. Es geht wohl eher um die Einschätzung der Qualität der Studie. Aber deshalb sind wir hier ja im Profi-Forum *fg*.
Ich bin eher ein Freund von Originalia nicht so sehr von vorgekauten Reviews... freu mich aber über alle wissenschaftlichen Fakten, die zum Thema beigesteuert werden - her damit *g* !

Danke!
Ich habe hier http://www.netzeitung.de/genundmensch/208922.html
einen ganz interessanten Artikel zu dem Thema gefunden der von einer Studie handelt (die aber anscheinend fast nur mittels Befragung erstellt worden ist) und das Thema "Fruchtbarkeitskick nach Absetzen der Pille" beschreibt.
Zwar vom Informationsgehalt eher was für den Laien aber trotzdem nicht schlecht was man so beim googlen alles finden kann *zwinker*
Wer hat das Original
Hier das abstract der von Bohemier o.g. 2. Studie, das in der amerikanischen Zeitschrift für Reproduktion erschienen ist.

Received 25 November 2003; accepted 30 November 2004.

In this prospective, case-control study, a step-wise logistic regression model was used to examine the relationship between the consumption of oral contraceptives before pregnancy and the potential increase in the risk of miscarriage. Consumption of oral contraceptives for more than 2 years before pregnancy is associated with a higher risk of miscarriage.

Leider geht daraus nicht hervor, wieviele Frauen in der Studie untersucht wurden. Ebenfalls fehlt mir bisher eine genaue Angabe in Prozenten zur Frage der erhöhten Abortrate. Ich weiß also letztlich nicht, was ich aus den Erkenntnissen der Studie guten Gewissens folgern kann.
******n51 Mann
33 Beiträge
Man sollte mehr Details der Studie kennen. Die nicht unwesentliche Frage ist nämlich, was wurde als Schwangerschaft bezeichnet: Per Ultraschall nachgewiesen oder auch die biochemischen Früh-Schwangerschaften, sprich nur per Nachweis des ß-HCG. Letzteres ist deutlich häufiger, folglich vermeintlich mehr Fehlgeburten.

Bezeichnend ist auch, dass nur eine einzige Studie gefunden wurde, die von häufigeren Abgängen berichtet. Übrigens scheinen Chromosomenanomalien die häufigste Ursache von Fehlgeburten zu sein.

Für die Eingangsfrage einer Patientin, also für die Praxis, spielt diese fragliche statistische Aussage keine Rolle. Mir gefiel viel besser die Aussage diverser Endokrinologen, deren Fortbildung ich genießen konnte, sinngemäß: Natürlich findet mit dem Absetzen der Pille eine Hormonumstellung statt. Diese ist aber mit dem ersten Eisprung abgeschlossen, sonst hätte es den nicht gegeben.

Jahrzehntelang hat man den Frauen erzählt, sie müssen jährlich eine Pillenpause machen. Dann sollten sie 3 oder 6 Monate Pause machen, bevor sie schwanger werden durften. Alles Fuppes. Das waren einmal vorsorgliche Empfehlung, die längst nicht mehr gültig aber schwer aus der Welt zu schaffen sind.

Ich habe meinen Patientinnen mit gutem Gewissen immer erklärt, dass sie gleich schwanger werden dürfen.
Gleiches gilt auch für Zustand nach Fehlgeburt.
*******njoe Mann
616 Beiträge
wissenschaftliche Fakten....
Hier wird glatt behauptet, dass selbst wenn man um den Zeugungstermin herum orale Kontrazeptiva einnimmt, würde nix passieren:

"In conclusion, periconceptional exposure to OCs does not appear to increase the risk for adverse pregnancy outcomes."

Hum Exp Toxicol. 2008 Apr;27(4):307-13.
Pregnancy outcome after exposure to oral contraceptives during the periconceptional period.

Ahn HK, Choi JS, Han JY, Kim MH, Chung JH, Ryu HM, Kim MY, Yang JH, Koong MK, Nava-Ocampo AA, Koren G.

The Korean Motherisk Program, Cheil Hospital and Women's Health-care Center, Kwandong University College of Medicine, Seoul, Korea.

*sonne* insbesondere für alle die bald ne Prüfung abzuleisten haben

Joe
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