da lob ich mir die COPRA= Computer- organisierter- Patienten- Report- Assistent.
das ist ein für die intensivstation entwickeltes computerprogramm wo jede am pflegeprozeß teilnehmende person (hilfskräft, examinierte, therapeuten, schüler, ärzte usw) alle einen benutzernamen und ein passwort haben.
auf 16 verschiedenen seiten ist die elektronische krankenakte und man kann alles per mausklick und touchscreen direkt am patientenbett, sowie auch in ruhe an der schwesternstation eintragen, ändern, löschen, korrigieren usw.
der datentransfer dauert nur sekunden und bei jedem neuen aufruf der copra wird sofort angezeigt ob z.b der arzt ein medikament neu dosiert hat oder ob die krankengymnastik neue therapieansätze veranlasst.
natürlich gibt es weiterhin die verbalen face to face übergaben am patientenbett, unter den schwestern und das tägliche meeting mit den ärzten und therapeuten. es ist also kein ersatz für ein persönliches gespräch.
zudem ist die copra mit den infusomaten und den beatmungsmaschinen verbunden und zeigt direkt an wann eine infusion zuende geht oder wie der atemdruck ist. man kann sich individuell zeitlich an das neuzubereiten der infusion erinnern lassen, auch fällige medikamentengaben werden angezeigt.
vitalzeichenableitungen werden ebenfalls kontinuierlich dokumentiert und in einer übersichtlichen kurve dagestellt. man kan in der copra festlegen wann und wie oft die vitalzeichen extra gemessen und deutlich hervorgehoben werden sollen. grenzwertüberschreitungen werden akustisch zu dem alarm des messgerätes mitgeteilt und in der copra farblich gekennzeichnet..
die anamnese ist ebenfalls auf einem extrablatt in der copra. da wird schnell alles wichtige festgehalten und man kann immer wieder fortschritte verzeichen und die "A/S"- klassifizierungen ergänzen mit veränderung des patientenzustandes.
es gibt auch eine seite für diagnosen und relevante vorerkrankungen, operationen usw. auch röntgenbilder lassen sich damit aufrufen.
es gibt auch eine seite für die ernährung wo genau aufgeschlüsselt wird was der patient bekommt, wieviel er davon gegessen hat (manuelle eingabe nötig) und wieviele kalorien, flüssigkeit, eiweißportionen, BE usw er aufgenommen hat.
dinge wie stuhlgang, ausscheidungen, bz, verbandswechsel und die tägliche schichtdokumentation werden zusammen auf einer seite angezeigt und so kann jeder bequem nachlesen was in seiner abwesenheit passiert ist.
das alles kann man seitenweise oder komplett per mausklick ausdrucken und zu untersuchungen mitgeben.
sehr von vorteil ist die automatische rechtschreibprüfung. kein handschriftliches gekritzel und unmengen von rechtschreibfehlern in den patientenakten die kein mensch mehr lesen kann.
der einzige nachteil ist, dass der computer nun mal ein computer ist und somit ab& zu auch mal zu spinnen anfängt.
wer nun fürchtet das sich jemand in das system einhackt oder nachträglich die akten verändert, der kann beruhigt sein. laut copra- entwickler und dem menschen der die neuen kollegen in das system einweist, soll das nicht möglich sein, da jeder eintrag in der zentrale zeitlich vermerkt wird und auch jede nachträgliche änderung im zentrum registriert wird. so kann man mit dienstplänen etc nachverfolgen ob kollege XY wirklich an dem und dem datum jene handlung vorgenommen haben kann.
außerdem wird es auffällig wenn eine pflegekraft zur gleichen zeit an 3 verschiedenen patienten gearbeitet haben will.
dieses system soll in naher zukunft auch auf den peripheren stationen eingeführt werden, allerdings sind das massig unkosten. alleine jedes patientenbett mit einem computer auszustatten kostet einiges.
ich jedenfalls finde die copra toll. sie erspart zeit, frust beim entziffern von sauklauen und es passieren nicht mehr soviele flüchtigkeitsfehler, da das system an alles mögliche erinnert.