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Ich muss mal was loswerden... :-(

******ath Paar
334 Beiträge
Themenersteller 
Ich muss mal was loswerden... :-(
Kurz und knapp, folgendes ist passiert und es kotzt mich ganz schön an...
Wir hatten seit Wochen ne Patientin mit malignem Melanom als akutelle Diagnose. Leistendissektion - megagroße, butternde Wunde, die mit ner VAC versorgt wurde. Die Patient hat vor ca. 1 Jahr Bypässe in beiden Beinen bekommen. Bisschen Altersdement war sie schon bei Aufnahme, aber alles in einem "gut beinander". Hat selber BZ gemessen und unter Aufsicht auch alleine Insulin gespritzt, war kontinent, hat sich selber gewaschen und hatte immer viel Besuch und so. Liebe Alte Dame in gutem AZ also...
Jetzt war ich 2 Wochen im Urlaub und als ich vor 3 Tagen wiederkam, folgendes Bild. Pat wurde an diesem Tag operiert, VAC wurde entfernt. Ich hatte Spät und am späten Nachmittag gings los.. SpO2 82%, RR 170/90, Puls 104, BZ 180, schweißig (warm), blass, kalte und blasse Beine,verwirrt,unruhig - wollt immer aufstehen, hat an der Bettdecke rumgenestelt, am Redon und DK gezogen usw.
Wir haben den Stationsarzt geholt: der wollt erst scho gar net die Pat anschauen "is doch heut operiert worden, VZ´s sind ok, so war sie schon die letzten Tage" Kollegin sagt: stimmt, sie war verwirrt, aber jetzt ists anders!!" Stimmt alles nicht, Dr. belächelt uns nur, schließlich wär vor ein paar Tagen CT und so gelaufen, bekomme ich auf meine Frage nach nem Insult oder Metastasen im Hirn zur Antwort. Stationsärzte sind dann scho fast auf dem Heimweg. Ich hab also den 2. Dienst angefunkt, dass der mal kommt. Der spritzt 1/2 Ampulle Clonidin, ohne des zu dokumentieren bzw irgendwas anzuordnen.Allerdings sagt der noch zu mir: naja, wenn se nen Infarkt hat, koaguliert is sie ja, wenn sie blutet- hm, naja, bei DER Diagnose.... ich dacht nur: Arschloch! Dokumentiert hat der Blödmann dann doch tatsächlich wortwörtlich: "Übliches Bild" verwirrt, tachykard,.... Gegen 20 Uhr wurde die Patienten dann tatsächlich klarer, bin sogar mal mit ihr kurz aufgestanden.
Nachts hat sie trotz Haldol und Eunerpan, das sie schon länger nimmt, keine Minute geschlafen.
Beim waschen früh klagt sie über Wadenschmerzen im linken Bein- der einzige, der das ernst nimmt ist der PJ`ler, wie traurig is das denn??? Angiokonsil angemeldet, danach welch Wunder- relativ schnell in den OP, weil Aortenstenose und Bypässe dicht und überhaupt... also Beinamputiert, Bypässe neu...
naja, was soll ich sagen: heute früh ist die Dame auf Intensiv gestorben.
Mich kotzt des so an, dass man von diesen verdammten Ärzten nur belächelt wird, weil die Dame ja scho länger so durcheinder war.
Ich will gar net drüber reden, dass die Diagnose echt beschissen war für sie, und sie früher oder spät daran verstorben wäre. Aber dieses Abtun und heimgehen macht mich gerade Fuchsteufelswild. So ein Glück, dass ich Nachtdienst hab jetzt und die net seh, sonst könnte es sein, dass ich ihnen ne volle Bettschüssel hinterherwerfen würd...

Naja, war ja vielleicht doch nicht so kurz und knapp wie ich dachte, aber wenn ichs wo berichten dann, dann hier bei Euch, weil hier mit Sicherheit einige sind, die ähnliches erlebt haben oder sonst was dazu schreiben können...

LG Drea
@Drea ,
mir sind schon Fehler unterlaufen , bei denen mir im Nachgang übel wurde .Ich kann Deinen Unmut gut verstehen !
Dennoch muss ich für die Ärzte eine Lanze brechen , bedenke ihre exorbitant langen Arbeitszeiten einhergehend mit Schlafmangel und einer hohen mentalen Belastung . Fehldiagnosen bzw Fehleinschätzung der Lage sind die Folge .
****ne Frau
8.370 Beiträge
Das steht außer der Debatte das Ärzte überlastet sind.
Aber das sind wir Schwestern auch.
Und warum ist es für viele Ärzte so ein Problem mal hinzuhören wenn eine Schwester was sagt?
Schließlich ist sie es die die Patienten ständig betreut und somit sehr gut einschätzen kann ob ein Arzt reagieren sollte.
Leider kommt das viel zu häufig vor das Schwestern eher belächelt werden. So a la: was weiß die denn schon?
DAS regt mich tierisch auf.
******ath Paar
334 Beiträge
Themenersteller 
Pandemie....
natürlich sind die überlastet, die kommen morgens um 7 und gehen Abends um 18 Uhr. Versteh ich alles. Darum gehts auch nicht, weil mir das wirklich bewusst ist, was die für nen Scheißjob haben. Es kotzt mich halt einfach nur so an , dass sie es einfach nicht ernst genommen haben, dass es der Patientin schlecht geht.... und wir als Schwestern in diesem Moment einfach so unglaublich machtlos sind...

LG Drea
******hip Mann
114 Beiträge
Finde ich Gut
Das jemand hier den Mund auf macht und seinen Frust freien lauf lässt.
Ich bin im OP Team und mich kotz sowas auch an.
Allein das bei uns die STATISTIK wirklich groß geschrieben wird.
Es Stirbt niemand im OP. Und wenn doch zwangsbeatmet bist zu Intensivschleuße. Und wenn sie über der Rotenline ist, dann kann man aufhören denn dann ist sie ja auf Intensiv verstorben.
Wenn ZAHLEN über der menschenwürde stehen.

Da sag ich nur Herzlichen Glückwunsch... die Statistik ist gerettet.
Dem Doc wird noch auf die Schulter geklopft....gut gelöst.

Ich kann also deine Wut verstehen.
So ist es....
leider.....das unsere Meinungen nicht immer für ernst genommen werden, oder blächelt werden.
Unsere Doktoren, stehen halt über den Dingen, was auch mich sehr ärgert. Ok, das erst seit zwei Jahren, als ich meinen Wohnort und Arbeitsstelle wechselte.
Im alten Job, da war es top, ein Team und alle zogen am gleichen Strang, egal ob Schwester, Assistent oder Chefarzt.
Jetzt, die "NEUE"...die will uns sagen, was besser ist, was gut ist....da redet man gegen Wände. Leider betrifft es nicht nur mich, sondern auch Ärzte, die, die Veränderungen bringen wollen....sind STÖRFAKTOREN!!
Traurig aber wahr.
Was heisst überlastet??? Personalmangel???10-16 h durcharbeiten???
Kennen wir das nicht ALLE???
Man könnte hier weit ausholen, nur bringen an unserer Lage wird es nichts. Also heisst es weiter durchhalten, oder untergehen.
Ohne Worte??
Das Thema ist heiß und richtet sich sicher nicht gegen alle Mediziner.
Aber als Pflegekraft erlebt man schon einiges und das schlimmste ist, wenn Fehler passieren, weil man "nur" Pflegekraft ist und nicht ernst genommen wird.

Ich bin ja noch in Ausbildung, aber was man da so erlebt, dreht mir manchmal den Magen um.

Neue Stationsärztin um 8.00 Uhr darauf ansprechen, dass eine Patientin ein akutes Abdomen hat und sie schnellstmöglich zu ihr reinschauen soll. "Keine Zeit, Besprechung!"
9.00 Uhr nach Besprechung nochmalige Aufforderung die Patientin zu untersuchen. "Ich mach jetzt eh Visite!"
11.00 Uhr: Ärztin war trotz weiterer Aufforderungen immer noch nicht bei Patientin, weil sie so visitiert, dass die Patientin am Ende der Runde ist... .
11.30 Ärztin betritt Patientenzimmer, schießt 2 Minuten später raus und ruft "Die hat ja ein akutes Abdomen, wo ist der Oberarzt?"
10 Mnuten später ist die Dame im OP wegen tumorbedingtem Darmverschluss... .

Oder von jungen Ärzten durchgeführte Verbände: Meine Frage: Wie verbindet ihr denn dieses tiefe Ulcus Cruris? Antwort: Keine Ahnung, wir schauen halt was vorher drauf war und machen das gleiche nochmal drauf. Meine Frage: Gehörte da nicht so etwas wie Alginat in die Wunde? Gegenfrage: Was ist denn Alginat?? Wir verbinden es trocken!

Tom
Nachtrag:

Wenn die Doktors Fehler machen, wird schweigend darüber hinweggegangen.

Macht aber eine Pflegekraft einen Fehler, und sei er noch so banal, dann ist ärztliche Großinquisition angesagt:

WIE KANN MAN NUR VERGESSEN DIE FLÜSSIGKEITSBILANZIERUNG PÜNKTLICH UM 8 UHR ABZUSCHLIEßEN??
(Es war 8.20 Uhr und der Teufel los.)
SO GEHT DAS ABER NICHT! ICH HABE DAS ANGEORDNET, UND WEHE MORGEN...

Ich denke GEGENSEITIGER Respekt und Anerkennung wäre durchaus angebracht.

Tom
****aza Mann
3.096 Beiträge
Lange Arbeitszeiten, Streß und Überarbeitung sind absolut keine Entschuldigung. Wer nicht in der Lage ist, auch noch den letzten Patienten gewissenhaft zu versorgen, muß beim Vorletzten aufhören. Das ist auch Teil der Verantwortung und Fürsorge für die Patienten.
Die Rahmenbedingungen sind ein Organisationsverschulden - der letztliche Fehler, durch den evtl. ein Patient Schaden nimmt, wird immer ein persönliches Verschulden sein. Und da stellt sich auch selten der Chef vor seinen Stationsarzt.

@**********iches Personal:
Leider wird momentan im Studium zwar viel zur Krankheitsentstehung und -bekämpfung gelehrt, von der praktischen Umsetzung bekommt man aber nichts mit. Dosierungen, Handelsnamen, Wundversorgungstechniken, Nahttechniken, Insulineinstellung, ... das eignet sich der junge Arzt am Patienten an. Woher soll er wissen, was Alginat, Silvercell, Nugel et sind? Schade aber wahr.
ich könnte.....
mir bei diesem Thema die Finger WUND schreiben und würde keine Ende finden. *nein*
Wir müssen uns tagtäglich mit aufdringlichen Patienten, fordernden Ärzte und anderen nicht immer sehr schönen Situationen auseinander sezten.
Aber all dies meistern Krankenschwestern, Pfleger, AltenpflegerInnen und andere Pflegekräfte mit Bravour.
Es gibt Tage da könnte ich laut schreien und Frage mich.....wieso machst du diesen Job??
Wer von uns kennt nicht diese Momente, wo man heulent da steht,weil uns jemand und ganz unverhofft seine dankbarkeit zeigt.

okay zurück zum Thema.... *tipp*

Der Hang, von uns selbst zu sprechen und unsere Fehler in einem Licht zu zeigen, das wir für wünschenswert halten, macht einen Teil unserer Offenheit aus.“
François de La Rochefoucauld (1613-80), frz. Schriftsteller

Leute.... es wir doch alles noch viel schlimmer, in allen Zeitungen liest man von Mangel an Pflegepersonal.
Wo bleibt da noch die Zeit für Aufmerksamkeit,Zuwendung,Gespräche usw.....??
Diese Vorstellung macht mir Angst! *angsthab*
****ne Frau
8.370 Beiträge
Durch das Verbandwechselbeispiel sieht man leider mal wieder das die Aufgaben nicht klar genug verteilt sind.
Keine Frage, der Arzt sollte schon wissen wie gewisse Arbeiten verrichtet werden. Das heißt aber nicht das er es auch können muß.
Kein Wunder das wir alle in einem völlig überlastetem und übervordertem Wahnsinn arbeiten.
Bleiben wir beim Beispiel Verbandwechsel:
nein, ein Arzt muß keinen Verbandwechsel können weil das in der Regel nicht sein Arbeitsbereich ist.
Er muß die Wunde beurteilen können und sollte dann in ZUSAMMENARBEIT mit der Schwester eine Therapie was den Verband anbelangt beschließen.
Sowas nennt man Aufgabenverteilung.
Und Zusammenarbeit im Sinne des Patienten.
Das ist in jedem Bereich umsetzbar.
**st
Es gibt einfach Dinge, die Ärzte zu selten machen.

Seien wir doch mal ehrlich, wieviele ärztliche Tätigkeiten wurden in den letzten Jahren aufs Pflegepersonal übertragen? Und gleichzeitig wurde das Personal halbiert! Zumindest war es bei uns so!

Ich habe einen OA bei einem VW assestiert und es hat sich mir der Magen umgedreht. Vom sterielen Arbeiten konnte da echt nicht die Rede sein.

Oder der Chef der Urologie, der einen DK ohne vorherige Desinfektion legt!

Es gibt so viele Dinge, die manche Ärzte vergessen haben, eben weil sie es nicht oft machen.

Aber irgendwelche Schuldzuweisungen helfen da auch nicht. Wir sind alle nur Menschen (auch wenn manche etwas höher auf der Leiter stehen). Und Menschen machen nunmal Fehler!

Luna
@Bohemier,
Die Intention Deiner Ausführungen in allen Ehren . Doch seien wir mal ehrlich , hier werden junge Ärzte verheizt , wer aufmuckt wird vom OP-Plan gestrichen .Bekommt somit, zumindest temporär keine Chance , zur praktischen Ausübung seines Berufes .
Diese Sanktionen sind immer noch Realität an deutschen Krankenhäusern .
*******njoe Mann
616 Beiträge
Sehr emotional.....
geschrieben dieser Beitrag.....nun denke ich also an einige überaus gewinnbringende Balint Stunden zurück und möchte daher als fleissiger Mitleser des Threads auch die ein oder andere Facette darstellen, die so ganz spontan durch meine Hirnwindungen geschlichen ist.

Die Patientin konnte ich mir bestens vorstellen, es entstand durch die Schilderung ein sehr konkretes Bild. Auch die jeweiligen persönlichen und telefonischen Kontakte Arzt-Schwester kann man kann man sich zumindest grob vorstellen: Hier die "nervende" Schwester, dort der "lustlose und desinteressierte Arzt".

.... ich dacht nur: Arschloch! Dokumentiert hat der Blödmann dann doch tatsächlich wortwörtlich: "Übliches Bild" verwirrt, tachykard,....

Wie fühlt sich das an, solches Gedankengut in sich zu tragen?

Helfen die Formulierungen das Erlebte besser zu verarbeiten oder besser in der Zukunft auf ähnliche Situationen vorbereitet zu sein?

Handelt es sich um eine persönliche Bewertung des Arztes?

Handelt es sich um eine fachliche Bewertung der Handlungen des Arztes, welcher sich möglicherweise bemüht hat, das in seinen Augen medizinisch richtige zu tun?

Frage an die TE: Hätte durch anderes medizinisches Handeln die Patientin und besseres Zuhören durch die beteiligten Ärzte "gerettet" werden können?

Die TE vermittelt mir selbst im Unterbewusstsein irgendwie den Eindruck, allein das Pflegepersonal und insbesondere sie selbst habe die Situation der Patientin erfasst. Trotz dieser scheinbar souveränen Einschätzung konnte am Ende die Patientin nicht gerettet werden.

Ein Teil der Balint Gruppenarbeit ist, die/den Referentin/en des "Falles" am Ende zu fragen, was er/sie persönlich aus der Gruppendiskussion gelernt hat. Und hierzu möchte ich die TE ganz ausdrücklich auch auffordern.

Am Ende möchte ich mich Kelene anschliessen:
Zusammenarbeit ist das A&O. Wir sitzen -das wird gelegentlich vergessen- alle im selben Boot und haben alle einen gemeinsamen Auftrag am Patienten.

*sonne*

Joe
Ich denke, dass die Intention des Threads nicht war, Fehler anzukreiden (die in der Pflege genauso passieren), sondern

1. der Umgang mit Fehlern
2. der Umgang zwischen Ärzten und Pflegepersonal
3. die Frage: Sind Ärzte und Pflegekräfte EIN Team, wie es sein sollte? Oder glaubt jemand der Vorgesetzte vom Anderen zu sein?

Die Fehlerkultur in unseren Kliniken ist furchtbar: Wenn Pflegepersonal Fehler macht, wird es, zumindest verbal, massiv von ärztlicher Seite abgestraft.
Umgekehrt würde es sich eine Pflegekraft nie erlauben, in ähnlich herabwürdigender Art mit einem Arzt zu reden.
Dabei sind die Ärzte keineswegs die Vorgesetzten der Pflegekräfte und nehmen sich doch ihnen gegenüber viel zu viel heraus.

Warum ist das so? Wo bleibt der Respekt?
Was wären die Ärzte ohne Pflegekräfte und umgekehrt?

Für Delegationen an Pflegekräfte gibt es auch klare Pflichten für die Mediziner, die diese grundsätzlich nicht einhalten.

@ Kelene:

Auf der erwähnten Station haben die Unfallchirurgen selbst bestimmt, dass sie die Verbandswechsel durchführen.
Eine Pflegekollegin, die sich 3 Jahre in Wundmanagement hoch qualifiziert hat und diesen Job ohne Zusatzverdienst neben ihrer normalen Stationsarbeit leistet, muss sich vom Chefarzt erklären lassen, dass grundsätzlich alle Wunden trocken verbunden werden müssen... .

Für mich steht fest: Entweder ist jemand für etwas qualifiziert, oder nicht. Unbesehen von Titel oder Studium muss es um Kompetenz und um ein Miteinander statt um ein WIR OBEN, IHR UNTEN gehen.

Ich habe viele ganz tolle und kollegiale Ärzte erlebt, und oft auch die oben beschriebenen... .

Die Krönung der Arroganz war ein junger AIPler der meinte: Du lernst Pflege? Also ich wollte nicht der HIWI der Ärzte sein... .

Tom
****aza Mann
3.096 Beiträge
@*****mie:
Stimme Dir zu. Leider.

@****ad:
Wird fein. Und freue mich über Marzipanjoes Hinweis, der das Ganze in eine konstruktive Richtung drängt *top* Bin gespannt *zwinker*
@ Bohemier:
Findest Du die Situation im Alltag nicht wieder?
Oder nehmen Ärzte das anders wahr?

Die Pflege wird zukünftig professioneller, selbständiger und selbstbewusster werden und dazu gehört das Abrücken von einem vermeintlichen, den Ärzten unterstellten Hilfsjob.

Man könnte ja eine Pflegeplanung für die Beziehung Ärzte/Pflege machen:

1. Informationen sammeln
2. Beziehungsproblem/Ressourcen erfassen
3. Beziehungsziele setzen
4. Maßnahmen planen
5. Beziehungsmaßnahmen durchführen
6. Evaluation

Momentan sind wir bei den Schritten eins bis zwei.
Die sind aber notwendig, sonst wird das Problem gar nicht erst erkannt... . *smile*

Tom
@Tom,
die Hierarchiestrukturen sind über Jahrhunderte gewachsen , bloss nichts über's Knie brechen *haumichwech* !
Liebe Pandemie,

ich will es ja noch erleben. *ja*
Du doch sicher auch... .

Gut, Frauen haben dafür biologisch ein paar Jährchen mehr Zeit *zwinker*, aber ich hab statistisch nur noch 32... . *smile*
@Tom ,
Du bist aber arg optimistisch *zwinker* !

Was Deine Lebenerwartung angeht , wer weiss .

*offtopic* zurück zum Thema .
Danke für die Aufmunterung am frühen Morgen! *zwinker*

Ich weiß: Besser wäre Knechten bis 70 und dann, bevor man als ramponierte Pflegekraft selbst multimorbide ist, sozialverträglich ab in die Kiste... . *haumichwech*

*bussi*
@Tom,
jetzt hast Du das System verstanden *bravo* !
Auch ein blindes Huhn trinkt mal ´n Korn... *smile*
****aza Mann
3.096 Beiträge
Ehrlich gesagt fände ich es besser, wenn man im Studium nicht irgendwelche Kurse zu Patientenversorgung, Wundmanagement, Decubitalprophylaxe oder AD-Training einführt, sondern stattdessen einfach mal eine Pflegekraft zu Wort kommen läßt, die den Studenten erklärt, was Pflege eigentlich bedeutet, welche Fähigkeiten eine ausgebildete Pflegekraft hat und daß das alles nicht nur Bettenmacher, OP-Gebietsrasierer, Tablettenvorbereiter und Essenverteiler sind. Dann würde auch die Zusammenarbeit von Beginn an oft besser klappen und die jungen Ärzte würden sich das Leben selber viel leichter und die Patientenversorgung besser machen können. Da muß der Arzt sich nicht um jeden Decubitus kümmern - es gibt Leute, die das gelernt haben.
Bei Physiotherapeuten klappt das ja auch oft gut - schlicht aus dem Grund, daß der junge Arzt rasch merkt, daß er keine Ahnung von Manueller Therapie, Bobath oder der fehlerhaften initialen Schwungphase des Beines hat...

Andererseits begegnen mir auch oft genug Schwestern und Pfleger, die angesichts der Unerfahrenheit des jungen Stationsarztes ihre eigenen Fähigkeiten auch absolut ein wenig zu breit bzw. hoch einschätzen...
@ Bohemier
leider bestätigst Du mit Deinem Statement den Eindruck der Pflege von Ärzten:

Ihr werdet bedauerlicher Weise in vielen Bereichen unzureichend ausgebildet und müsst nach bestandenem Abschluss am lebenden Objekt eure Praxis üben.

Dabei hängt eure weitere Entwicklung und Kompetenz auch entscheidend davon ab, wie gut ihr in der Fähigkeit seid, euch selbständig Wissen von der Pflege anzueignen, beziehungsweise dem Wissen/der Kompetenz der Pflege zu vertrauen.

Langjähriges Pflegepersonal hat per se mehr Erfahrung mit Patienten als ein junger Arzt, allein schon aufgrund des intensiveren Patientenkontaktes.
Ob eine Pflegekraft bereit ist, dies gerne und didaktisch sinnvoll an die Jungmediziner weiterzugeben, liegt wiederum am Individuum.
Und da gibt es solche und solche, wie überall.

Das eigentliche Problem ist, dass tatsächlich die Pflege einen Teil der Ausbildung und Prägung eines Mediziners übernimmt, obwohl sie ständig am Belastungslimit arbeitet (wie die Docs), und dafür kann die Pflege eigentlich nicht zuständig sein.
Dies muss das Studium der Medizin leisten.

Enttäuschend ist, dass viele Mediziner ihre Wurzeln vergessen und den im Studium gewonnenen Eindruck von den "Bettenschubsern" aufrechterhalten und pflegen.

Aber das liegt auch am Individuum, denn sonst gäbe es keine reflektierenden Mediziner wie Dich.

Tom
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