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So viele Arbeitslose....

*******rw78 Frau
4.937 Beiträge
Themenersteller 
So viele Arbeitslose....
und doch kein Personal *snief*

Hallo zusammen,

ich begreife es einfach nicht. Es gibt so viele Millionen Arbeitslose und dennoch ist es mehr als schwierig Personal in der ambulanten Pflege zu bekommen. Woran liegt das? Dringend brauchen wir Personal aber irgendwie scheinen alle Fachkräfte irgendwo sicher untergebracht zu sein. Kennt ihr ähnliche Probleme? Habt ihr ne Ahnung woran es liegen kann?

Freue mich auf regen Austausch

LG Bianca
hallo bianca!!

das frage ich mich auch sehr oft, um ehrlich zu sein zur zeit fast täglich .

nicht nur in der ambulanten pflege fehlen die fachkräfte sondern auch in der stationären!!

du bist mit deinen gedanken und fragen nicht alleine!!


lg
dunya



übrigens: ein sehr schönes bild von dir!!
******n75 Mann
68 Beiträge
Hallo
Hallo,

dann schaut doch mal nach Hamburg.
In Hamburg wurden vor ca. 8 Jahren die Landesbetriebe Krankenhäuser (LBK)gegen einen Volksentscheid privatisiert und an Asklepius verschachert.
Es sind noch ca. 1500 ehemalige Angestellte der LBKs ohne richtige Aufgabe oder werden nicht entsprechend Ihrer Ausbildung eingesetzt, da fragt sich doch ein normaldenkender Mensch“ was soll das?????“oder???? *headcrash*
wo gehobelt wird fallen meistens späne....
bei fusionen oder privatisierungen ist es ja an der tagesordnung dass stellen gestrichen werden bzw. unter den tisch fallen .

die ausgangsfrage war aber, wo sind die fachkräfte in der pflege abgeblieben??

gibt es hier eigentlich "aussteiger" ???

(ehemaliges klinikpersonal egal ob ärzte oder pflege)))
auch ich arbeite in der ambulanten pflege und ich kenne kaum einen monat, in dem wir gut bis überbesetzt waren......

immer wieder kündigungen und krankenscheine, die anderen müssen es auffangen und wenn sich dann mal wer vom arbeitsamt bewirbt, ist die bewerbung schon so schlecht geschrieben, dass sich einem die nackenhaare hochstellen, trotzdem einladung zum vorstellungsgespräch und viele leute wollen gar nicht arbeiten, kommen schon den ersten tag zu spät zum dienst, erscheinen gar nicht, oder finden sich nach der einarbeitung nicht zurecht....

auf der anderen seite der blöde wechseldienst.
ich bin wittwe, meine kleine ist 6 jahre, dienstbeginn ist i.d.R. 6.30 uhr... das kann ich nicht leisten , beginne meine tour um 7.45 und dass ist für mich schon echter stress...
die anderen kollegen sind oft sauer, weil ich keinen spätdienst mache und ich kann von glück reden, dass ich überhaupt arbeit gefunden habe, da ich so unflexiebel bin
würden sich mehr betriebe auf alleinerziehende einstellen und ihnen ein stück weit entgegen kommen, denke ich, hätten wir auch wieder mehr pflegepersonal

vor allem ist der notstand hausgemacht....
1997 habe ich die ausbildung abgeschlossen, der markt wurde immer schlechter, immer weniger leute hat man ausgebildet und zum teil nur noch abiturienten für die ausbildung genommen, somit haben wir jetzt, nachdem die krankenkassen und krankenhäuser so abgebaut haben, reichleich personalmangel, denn der überschuss ist abgewandert oder hat sich was neues gesucht
aber auch das ist ein nicht neues problem, wenn man sich die geschichte der letzten jahrzehnte anschaut, haben wir eine wellenbewegung, mit absoluten personalmangel und einstellungen aus dem ausland und dann wieder eine übersättigung mit einstellungsstop......

trotzdem wird man nur einen kleinen teil der arbeitslosen in die pflege bekommen, denn auch unter denen sind sicher viele, die den körperlichen oder psychischen ansprüchen nicht gewachsen sind, denen einfach der intellekt fehlt, oder die zu unflexiebel sind (z.B. alleinerziehende) oder auch leute, die einfach nicht wollen und mit dem geld, das sie so zur verfügung haben, zurecht kommen....
ach ja und vor 5 jahren hab ich keinen job gefunden und hab ein wenig in österreich gearbeitet *ggg* es gab frühdienste, da waren wir mit 5 deutschen im frühdienst und nicht ein österreicher.... die abeitsbedingungen sind besser als hier und auch der versienst ist ein anderer.............
ich hatte 1800 euro netto bei ner vollzeitstelle und alle drei monate nen habes gehalt zusätzlich, da 14 monatgehälter
immer wieder kündigungen und krankenscheine, die anderen müssen es auffangen und wenn sich dann mal wer vom arbeitsamt bewirbt, ist die bewerbung schon so schlecht geschrieben, dass sich einem die nackenhaare hochstellen, trotzdem einladung zum vorstellungsgespräch und viele leute wollen gar nicht arbeiten, kommen schon den ersten tag zu spät zum dienst, erscheinen gar nicht, oder finden sich nach der einarbeitung nicht zurecht....





trotzdem wird man nur einen kleinen teil der arbeitslosen in die pflege bekommen, denn auch unter denen sind sicher viele, die den körperlichen oder psychischen ansprüchen nicht gewachsen sind, denen einfach der intellekt fehlt, oder die zu unflexiebel sind (z.B. alleinerziehende) oder auch leute, die einfach nicht wollen und mit dem geld, das sie so zur verfügung haben, zurecht kommen....


diese erfahrungen sind bei uns auch an der tagesordnung!!!


ist denn unser berufsbild so schlecht angesehen in der gesellschaft????
******n75 Mann
68 Beiträge
nochmal wir
Na ,

eine kleine Erläuterung war das schon zumindest für Hamburg.

Die Kräfte sind ja da, es sind natürlich nicht alles Schwestern und Pfleger gewesen auch Bettenschieber, Putzfrauen usw.….aber die werden weiter bezahlt von der Stadt und machen halt Tätigkeiten die nix mit Ihrem Pflegeberuf zu tun haben …die fallen einfach weg….stehen nicht zur Verfügung weil die ja auch schön blöd sein würden, sind ja angestellte der Stad und werden weiter bezahlt…..Dazu kommt ja noch das die Mitarbeiter in der Ambulanten Pflege oft verheizt werden( zu viele Patienten in in zu kurzer Zeit bei schlechter Bezahlung).
Ich fahre seit 8 Jahren Rettungsdienst in Hamburg, wir sind sehr oft in Altersheimen und bei Pflegebedürftigen Menschen zu Hause.
Wenn der Pflegedienst vor Ort ist kennt er den Patienten in 80 der Fälle angeblich nicht, kann uns nichts zur Anamnese des Patienten sagen, die Pflegedienstmappen sind schlecht bis gar nicht geführt.
Das alles laßte ich nicht unbedingt dem Personal an, sondern den Arbeitsbedingungen….da muss sich einiges ändern und das fängt aber schon in der Politik an.
*******rw78 Frau
4.937 Beiträge
Themenersteller 
danke für die bisherigen antworten....

ja die unflexibilität.... das ist ein großes problem. aber ich denke das ist alles eine verhandlungssache. wir haben zum beispiel eine extra pflegetour eingerichtet um einer frau wieder einen arbeitsplatz zu beschaffen. klar ist momentan das problem das sie wirklich nur grundpflege leisten darf, aber nach 2 jahren kann sie die 140stündige weiterbildung machen und somit dann voll eingesetzt werden.

und es gibt immer betriebe wo der eine lieber frühdienste und der andere lieber spätdienste macht. haben wir bei uns auch, auch das problem mit den kindern, wir haben selbst ne schulpflichtige tochter, aber auch dafür hat es lösungen gegeben. und ich denke gerade in der heutigen zeit hat man doch echte chancen in der ambulanten pflege. viele sehen nur die wechselschicht, wochenenden, feiertage.... aber die weiterbildungsmöglichkeiten die es gibt, die angebote die man als häusliche pflege anbieten kann sind so vielfältig. aber durch den tunnelblick sehen viele das leider nicht. man bekommt ja noch nichtmal kräfte auf 400€.

lg bianca
dann mal zu den missständen der ambulanten pflege

arbeitszeiten: zum einen wechseldienst, ich arbeite immer 12 tage am stück und habe dann 2 tage frei (ist nicht wirklich viel, aber so ist das halt in ner 6 tage woche) wenn man dann, wie so oft das freie we einspringen muss, hat man plötzlich 26 tage dienst am stück, dann bin ich total fertig *gr*
eine tour hat meißt so 3-5h, sprich leute die auf 40h gehen, müssen früh und spätschicht fahren, um auf ihre zeiten zu kommen, ist auch total beschissen auf dauer

geld: habe ich nen examen, gehts einiger maßen mit dem verdienst, bekomme so ca. 12.50 euro die stunde brutto, hat man kein examen, dann liegt man in der regel bei 7.50 euro, als pflegehelfer so bei 9.00 euro
Zuschläge sind glückssache, bei uns gibt es nix auch nicht für feiertage, wie weihnachten und natürlich muss man an allen tagen arbeiten *gr*

arbeitzeiten: zeit gezählt wird wenn man glück hat, ab büro, muss arber nicht sein, oft auch erst ab dem ersten kunden, sprich schlüssel holen, übergabe lesen und anfahrt sind freizeit, macht am tag primär schon 30 min ehrenamt, dazu kommen die zeiten, wo omi nicht so schnell an der tür war und man wieder 5 min gewartet hat, wo das glas nicht so schnell getrunken wurde, der kleine stau, die berechneten 5 min der behandlungspflege, in denen ich strümpfe anziehen muss, bz und insulin, ne tablettengabe und nen liebes wort...... in 5 min bitte!!!! der große ulcusveraband mit 10 min ??? usw...... also eine stunde ehrenamt und dann das, was man sonst noch so zuhört, was halt auch nicht bezahlt wird

PKW: wenn man glück hat, bekommt man nen diestwagen, iss ja nen anfang, wenn man pech hat, steht man für die selbstbeteiligung bei nem unfall gerade, können schonmal 300 euro sein, nen kollege hat das fahrzeug zerschrammt, man selbst hat um 6 uhr vor tourbegin nicht aufgepasst und wer das fahrzeug als letztes hatte, der zahlt *gr2*
oder, auch gut, man darf das fahrzeug privat nutzen, dienstfahrten gelten ab erster kunde, und wenn man jeden tagarbeitet, muss man plötzlich 100 euro an die firma zahlen, obwohl man den wagen nicht privat genutzt hat, denn fahrt vom büro zu ersten kunden war angeblich keine dienstfahrt *gr3*

ich erzähle hier aus meiner laufbahn, alles schon erlebt
im ernst.......... der job ist manchmal echt scheiße, wenn da nicht die dankbaren augen wären, die tasse kaffee und die tafel schokolade
z.B.unser Sohn
...22 Jahre alt, Altenpfleger im Altenheim, ein Vertrag für ein Jahr, 11 Monate sind rum, 75% Stelle, 284 Überstunden, NULL Fehlstunden oder Krankenscheine, und gerade mit Hängen und Würgen den Vertrag verlängert, wieder für ein Jahr...aber erst nachdem er sich beim Arbeitsamt als Arbeitssuchender eingetragen hat...ich verstehe die Welt eigentlich nicht mehr...ein Mitarbeiter, der für jeden einspringt, immer anrufbar ist und sofort alles liegen und stehen läßt um einspringen zu können wenn ein Anruf kommt, dem gebe ich doch als Chef eine 90% Stelle fest!!!!l.G. Biene und Alex
****ne Frau
8.370 Beiträge
Geht uns nicht anders.
Ich arbeite auch im häuslichen Bereich.
Und ehrlich?
Ich suche mir jetzt wieder eine Stelle in der Klinik.
Eigentlich bin ich sehr glücklich im häuslichen Bereich.
Aber ich arbeite mitlerweile beim 3ten Dienst (seit 98) und bin überall nur verheizt worden.
Und wenn man zu einem Vorstellungstermin geht dann kommen teilweise Aussagen das es mir die Haare hochrollt "100 Ü-Stunden in zwei Monaten sind hier normal. Abbauen wird wohl nicht möglich sein....." nur als Beispiel.
Ich bin wirklich bereit einzuspringen und Überstunden gibt es in jedem Beruf. Aber warum muß das immer wieder zu ausgereizt werden?
Und die Bezahlung ist echt mehr als schlecht.
Gerade im häuslichen Bereich die aus einem anderen Topf bezahlt werden als die Kliniken und somit ein Tarifvertrag nur ein Anhaltspunkt darstellt.
Streiken können wir nicht weil die Patienten eben versorgt werden müßen.
Jeder schleppt sich in den Betrieb nur damit er läuft.
Es wird nur nicht gedankt. Und zwar von niemandem.
Das ist leider meine Erfahrung.
Klar weiß ich das in den KH's die Stellen genauso abgebaut wurden.
Nur da sind 30 Wochenstunden dann auch 30 Wochenstunden und nicht 50. Und wenn es mal mehr wird dann wird darauf geachtet das diese schnell wieder abgebaut werden da in einem KH ein Betriebsrat sitzt der einem sonst auf die Finger klopft.
Mal von der besseren Bezahlung abgesehen.
Pflege im Akkord
Ich habe nach meiner Ausbildung nen halbes Jahr im ambulanten Pflegedienst gearbeitet und man wird da stark verheizt. Der Verdienst entschädigt das nicht wirklich. Ich kenne keine Pflegekraft die freiwillig zu einem ambulanten Pflegedienst möchte. Außerdem fand ich mich als Krankenschwester bissl unterfordert mit waschen und Brote schmieren. Und dazu sitzt noch die Zeit im Nacken, Pflegen im Akkord und das geht mal gar nicht.
Ich hatte das Glück durch die Bundeswehr wieder in den stationären Bereich zu kommen.
Auch bei der Bundeswehr wird auf´s Geld und somit auf die Personalstruktur geschaut. Wir selber kämpfen um jede Pflegeminute und nicht jeden Tag ist ne Pause drin, aber wir sind noch gut dran.
Ich denke das Hauptproblem ist das die Fachkräfte lieber in den stationären als in den ambulaten Bereich wollen, nur da ist aufgrund des Personalmanagements kein Platz, zumindest laut Verwaltung.
*******1967 Paar
148 Beiträge
Millionen Arbeitslose.....
....und trotzdem sind unsere Parks und Straßen verschmutzt. Warum Soll es dann im Gesundheitswesen anders sein?. Warum soll ein arbeitsloser sich solch einen stressigen Job antun.? Das deutsche Gesundheitssystem ist nunmal nicht das optimale um mit wenig zeit und körpereinsatz reich zu werden. Und das reizt dann Arbeistlose erst recht nicht sich die Geldgeschenke des Staates entgehen zu lassen.
******n75 Mann
68 Beiträge
da müssen wir Dir leider recht geben *snief*
*******ous Paar
62 Beiträge
Ich kenne das Problem nur zu gut...
Ich bin selbst Examinierte Altenpflege und habe vor kurzem die Wohnbereichsleitung übernommen. So langsam weis ich selbst nicht mehr wie ich meine kranken Kollegen abdecken soll, da irgendwie vorne und hinten die Köpfe fehlen...
Aber Fachpersonal ist leider absolut nicht zu finden. Meine Kollegen und ich haben alle mitlerweile so ein Maß an Überstunden dass man mal locker nen Monat daheim bleiben könnte...

Durch das viele Einspringen hat man selbst natürlich kaum mehr frei und es nagt einem an den Nerven und die Körperliche Belastung ist enorm hoch.... So manchmal wundert es mich nicht wie viele Krankmeldungen auf unsern Tisch flattern...


Ganz ehrlich? Manchmal möchte ich einfach nicht darüber nachdenken wie das alles weiter geht.....
Ich
habe da auch ein nettes Bespiel:

Bei mir in der Arbeit(ich arbeite in einem kleinen Altenheim) suchen wir momentan auch händeringend eine Fachkraft,gleichzeitig sucht meine Chefin eine Verwaltungsangestellte auf 400 Euro-Basis,für die Fachkraftstelle hat sich bis jetzt noch kein Einziger gemeldet,für den 400 Euro Job 20 Leute.

Zeitgleich hat das Bundesland Bayern die Subventionen für die Altenpflegeausbildung gekürzt,was bedeuten würde das ein Azubi ab nächstem Jahr 200!!!! Euro monatlich Schulgeld abdrücken muss(vorher 35 Euro),So und jetzt soll mir mal einer erklären wie eine alleinstehende Mutter oder ein Azubi der grad von daheim ausgezogen ist,sich diese Ausbildung leisten soll.

Da machen die Politker Kampagnen um unseren Beruf so attraktiv wie möglich für die jungen Leute zu machen und dann sollen sie auch noch einen HaufenGeld mitbringen!!!!!


Ich könnte mich so aufregen...........es wird nicht mehr lange dauern und die Pflege in Deutschland kollabiert!!

Anm:Wird interessant,wenn immer mehr unbetreute geistig Verwirrte unsere Strassen säumen.

Wünsche Euch noch einen schönen Abend

*kopfklatsch* Der weibliche Teil von uns
Ich selbst arbeite seit nunmehr sieben Jahren in der ambulanten Kinderkrankenpflege. War vorher exam. Kinderkrankenpfleger auf Station bzw. OP-Pfleger.
Durch den Druck der Krankenkassen, die immer weniger zahlen wollen haben sich anfänglich gute Bedingenen bei uns auch recht verschlechtert.
Kompetentes Personal ist mittlerweile auch immer schwerer zu bekommen, da die Kliniken zusehends weniger Kräfte ausgebildet haben, was sich nun in nem Pflegenotstand rächt. Vor zehn Jahren gingen viele Kolleginnen noch in die Seniorenheime, um nicht auf der Straße stehen zu müssen und heute kommt man kaum mehr an Schulabgänger ran - geschweige denn an Kollegen mit Berufs- oder gar Beatmungserfahrung.

Gut - Urlaubsgeld oder 13. Monatsgehalt bekommt man ja teils in Kliniken schon nicht mehr - in der ambulanten Pflege sowieso nicht. Dennoch stimmt mein Gehalt (verdiene gut 700.-€ mehr als zu meinen Klinikzeiten) und habe einen regelmäßigen Schichtdienst (überwiegend Nachtdienste mit 9-11h am Stück) mit ordentlichen steuerfreien Zulagen.
Dienstwagen, Diensthandy ist obligat.

Gruß - Er von Magic_Mystery
So viele?
Wie viele arbeitslose Fachkräfte kennt Ihr denn?

Ich persönlich kenne in meinem Umfeld keine arbeitslosen Pflegekräfte, die es genießen, von Stütze zu leben.

Eigentlich kenne ich eher welche, die trotz nicht ausgeheilter Krankheit sich wieder in den Berufsalltag stürzen, dem unwiderstehlichen drang folgend, sich aufopfern zu müssen(?)
*******rw78 Frau
4.937 Beiträge
Themenersteller 
2006 habe ich in nem ambulanten pflegedienst gearbeitet wo es gang und gebe war von 6h bis 13h knappe 30 patienten abzufahren, davon an die 10 Grundpflegen. Ja das war arbeit am fliessband. 2 monate habe ich das mitgemacht.

bin dann in nem altenpflegeheim, 50 bewohner, 4 etagen, 1 exe im dienst, 3 pflegehelfer und ne schülerin. nein danke, bis 14h waschen, zwischendurch mädchen für alles, und das tag für tag. 1,5 monate hielt ich durch, danach konnte ich das ganze nicht mehr mit meinem gewissen verarbeiten.

dann weiterbildung zur pharmaberaterin, da nen job zu bekommen ist quasi unmöglich. bin durch zufall im aussendienst gelandet als stomatherapeutin, das ging 1 jahr gut. da aber niemand einen monatsumsatz von 50000€ schaffte wurde mal so eben zig teams, teamleiter und die geschäftsführung gegangen.

bin dann wieder in der ambulanten pflege gelandet. zu meinem glück zu einem super zeitpunkt, kann man nicht anders sagen. mitten in einer geschäftsübernahme. seitdem habe ich das glück dieses geschäft zusammen mit meinen kollegen und chef aufzubauen. wir haben sehr viele treue kunden und die nachfrage steigt ständig. wir konnten die patientenzahl in 8 monaten fast verdoppeln, ergo längere touren und sogar eine weitere tour eröffnen.

ein weiterer dienstwagen wurde angeschafft. die arbeitszeit beginnt ab büro und endet im büro, plus täglich 15 min pauschal für büroarbeit. wochenend sowie feiertagszulagen, 10 tage arbeiten 4 tage frei, 3 90% stellen 5 kleinere stellen. und über das gehalt kann man sich auch nicht beklagen. gratis kaffee im büro, jede menge weiterbildungen, regelmäßige dienstbesprechungen, für haushaltstätigkeiten haben wir alltagshelfer, die autos werden von einer extra person versorgt, also kein lästiges waschen, saugen, winterfest machen etc.

wenn man genau hinsieht der traum schlecht hin.

aaaber, und jetzt kommt leider das aaaaber, uns fehlen ca 2 100h kräfte um ohne geteilte dienste sorglos über die runden zu kommen. 10 min für behandlungspflege, große verbände sind ein zuzahlungsgeschäft, keine frage, aber auch da bleibt chef weiterhin human, denn wir mitarbeiter können ja nichts dafür.

sicherlich alles eine große ausnahme, das weiß ich, dennoch wenn man dann die leute sieht die zum vorstellungsgespräch kommen und man sieht was die trotz allem noch extra wollen da platzt einem die hutschnur.

viele schauen nur darauf wieviel dienste sie selbst haben, das es aber andere kollegen gibt die mehr arbeiten und weniger frei haben sieht keiner, will keiner sehen. dabei denke ich doch wenn alle zusammen halten und jeder mit anpackt kann es für jeden mehr als schön sein.

loyalität, fleiß, pünktlichkeit, selbständiges denken, ordnung und fachwissen sind für mich selbstverständlich, denn schliesslich pflege ich ganzzeitlich so wie es unserer pflegeleitbild wünscht, wie es jedes pflegeleitbild wünschen sollte. und dennoch will jeder nur die schnelle mark machen ohne viel zu tun.

meckern kann jeder, aber mal den mund aufmachen um etwas zu verändern, sich mit einzubringen um vernünftige verhältnisse zu schaffen, das können leider nur die wenigsten.

lg bianca
**********in686 Paar
2.224 Beiträge
....
....auch ich kann dem nur zustimmen.Ich arbeite nicht in der Pflege oder im abulanten Bereich,sondern im OP.Habe eine 80% Teilzeitstelle und z.Z. mit den Diensten (24 Stunden Dienst) über 300 Überstunden.Freie Stellen sind vorhanden,aber wie man sieht wird doch immer alles möglich gemacht,das der Laden läuft,warum sollte man die freien Stellen denn besetzen.???Selbst bei Urlaub oder Krankheit wird immer ne Lösung gefunden.....eigendlich sind wir (speziell in unserer Klinik )selber daran Schuld an dem Zustand.Man müßte einfach mal irgendwo einen Schlußstrich ziehen,aber einfacher gesagt als getan....denn mir tun dann wieder die Patienten leid!!!

LG Carmen
*******rw78 Frau
4.937 Beiträge
Themenersteller 
bei uns ist es ja nicht so das wir niemanden mehr einstellen wollen weil der laden ja auch so irgendwie läuft, im gegenteil, wir suchen händeringend um eben überstunden, geteilte dienste und ständiges einspringen zu vermeiden. wir suchen damit die kleinen stellen auch wirklich klein bleiben. wir wollen nicht abbauen sondern aufstocken, uns vergrößern, sowohl an kunden als auch an mitarbeitern....

wir haben keine nachtdienste, die spätdienste gehen ca. von 16-21h, also alles kein drama. und die frühtouren sind wirklich gut zu packen. dadurch das wir ne seperate pflegetour haben auch relativ wenig grundpflegen mit in den anderen touren.

da ich selbst nen bandscheibenvorfall habe denke ich kann ich das sehr gut beurteilen ob die touren zu schaffen sind oder nicht. und das liegt cheff auch am herzen das die mitarbeiter nicht runtergewirtschaftet werden.

und ja ich sehe das solch einstellungen und betriebe wirklich leider gottes mitlerweile die ausnahmen sind.

lg bianca
loyalität, fleiß, pünktlichkeit, selbständiges denken, ordnung und fachwissen sind für mich selbstverständlich

*schmunzel*....... denke, das das bei vielen schon zu viel verlangt ist


und ich nörgel mal weiter an meinem job in der ambulanten:

Diensthandy *oh* ........ davon kann ich nur träumen

die arbeitszeit beginnt ab büro und endet im büro, plus täglich 15 min pauschal für büroarbeit. wochenend sowie feiertagszulagen, 10 tage arbeiten 4 tage frei, 3 90% stellen 5 kleinere stellen. und über das gehalt kann man sich auch nicht beklagen. gratis kaffee im büro, jede menge weiterbildungen, regelmäßige dienstbesprechungen, für haushaltstätigkeiten haben wir alltagshelfer, die autos werden von einer extra person versorgt, also kein lästiges waschen, saugen, winterfest machen etc.

wenn man genau hinsieht der traum schlecht hin.

da sag ich mal wow........ bei uns alles undenkbar, schade, dass köln so weit weg ist


im ernst, ich warte jetzt einfach die zeit ab, bis meine kleine etwas größer und damit auch selbstständiger ist, dann werde ich nochmal versuchen den absprung zu schaffen, denn auch wenn ich noch so gerne meinen job mache, sind die bedingungen für mich so kaum tragbar.

ich würde gerne schaun, ob ich bei nem bestatter unterkomme, nur leider wird nicht zwischen 8.00 uhr und 16.00 uhr gestorben

lg
eleni

aber by the way:
der gaaaanz große vorteil, den mir die ambulante verschafft:
ich bin mein eigener herr, muss mich wärend der arbeit kaum mit kollegen rumschlagen, denn ich bin sicher alles mögliche, aber nicht teamfähig *ggg* und ich baue gern beziehungen zu kunden auf und lerne sie in ihrem eigenen umfeld kennen, ich kann gaaaaanz viel auto fahren *ggg* und ich hasse schellen
****ne Frau
8.370 Beiträge
Bianca, wir sind auch so ein Betrieb.
Das Problem ist eben nur: wir bekommen keine Kollegin die wir mit gutem Gefühl rausschicken können und die ins Team passt.
Jeder neue Bewerber kommt mit Forderungen die haltlos sind.
Es ist nur momentan echt so das wir eh alle schon am Zahnfleisch kriechen und jetzt reist es uns erst recht den Boden weg.
Krank werden darf bei uns momentan keiner.
Wir hatten endlich eine echt gute Kraft und konnten etwas durchatmen. Die Suche nach einer weiteren Kraft lief auf Hochtouren.
Und jetzt bricht das eben weg.
Warum?
Weil keine 12-14 freie Tage bei 30 Wochenstunden drin waren.
Weil so wenig Verbände sind und so viele Pflegepatienten.
Hallo????
Und wenn ich dann mit Kollegen aus der Klinik sprech und ihnen erzähle das wir Patientenorientiert und Ganzheitlich pflegen dann sind die richtig neidisch.
Trotzdem wird die ambulante Pflege immer noch nicht ernst genommen.
Und der Markt ist da noch lange nicht erschöpft!
Im Gegenteil, es wird noch viel mehr in den ambulanten Bereich fallen.
Wenn ich allein an die ganzen onkologischen Sachen denke.
Gut, ich muß sagen das wir nur Krankenschwestern sind.
So kann wirklich alles angenommen werden.
Wobei wir auch eine gute Altenpflegerin einstellen würden.
Worüber ich froh bin ist das meine Chafin keine Pflegehelfer hat die dann trotzdem überall eingesetzt werden wie leider bei vielen Pflegediensten weil diese ihren Betrieb sonst nicht aufrecht erhalten könnten.
Ich bekomme Urlaubs- und Weihnachtsgeld und meine Bezahlung ist nicht schlecht.
Aber trotzdem nicht an einem Klinikgehalt dran.
Die Belastung nimmt immer mehr zu.
Was kann man tun um da raus zu kommen?
Würde es Sinn machen mit der Problematik mal die Presse einzuschalten (a la "Akte hilft"....)?????
Es geht anscheinend jedem so das er nicht über Patientenmangel klagen muß sondern über einsetzbares Fachpersonal.

Ach ja, und übrigens: jeder der sich für diesen Beruf entschieden hat wußte schon zu Ausbildungszeiten das er 365 Tage von 00h bis 24h Patienten zu betreuen hat.
Keine Frage, das Ganze im Schichtsystem.
Aber keiner kann jetzt mehr zwei Wochenenden oder Feiertags arbeiten.....oder ist dazu bereit.
Sehr schade!!!!
****ne Frau
8.370 Beiträge
die arbeitszeit beginnt ab büro und endet im büro, plus täglich 15 min pauschal für büroarbeit. wochenend sowie feiertagszulagen, 10 tage arbeiten 4 tage frei, 3 90% stellen 5 kleinere stellen. und über das gehalt kann man sich auch nicht beklagen. gratis kaffee im büro, jede menge weiterbildungen, regelmäßige dienstbesprechungen, für haushaltstätigkeiten haben wir alltagshelfer, die autos werden von einer extra person versorgt, also kein lästiges waschen, saugen, winterfest machen etc.



So ähnlich ist das bei uns auch.
So kann sich jeder auf seine Patienten konzentrieren und wird nicht mit Dingen belästigt die nicht zur Arbeit gehören.
Wir haben auch noch eine Betreuerin die sich um unsere Patienten mit Betreuungsleistung kümmert.
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