Sarkom - lokal begrenzt
Die Frau eines entfernten Bekannter sprach neulich mit meiner Arzthelferin über Misteltherapie. Er hat einen anderen Hausarzt. Da ich gerade nach vorne ging, erfuhr ich dass er kürzlich in einer Klinik der Maximalversorgung operiert worden war. Man hatte ein Sarkom am distalen Femur gefunden, ohne jegliche Hinweise auf Metastasen oder Lymphknotenbefall. Dennoch wollte man eine Chemotherapie bwz. Bestrahlung durchführen (weiß jetzt nicht exakt). Der Bekannte lehnte dies ab, obwohl 2 Ärzte (wie im Brief ausdrücklich vermerkt) mit ihm ein ausführliches Gespräch zu dem Thema führten. Er war sogar empört, dass man ihm das angetragen hatte.Natürlich bin ich stark beunruhigt, da er erst knapp über 50 ist und Familie hat. Ich habe selbstverständlich darauf verwiesen, dass Mistel nicht als Ersatz für die Chemotherapie angesehen werden kann. Der behandelnde Orthopäde versteht die Entscheidung des Patienten auch nicht, ist aber mit der Misteltherapie einverstanden.
Jetzt die Frage: Haltet Ihr die Entscheidung des Patienten für richtig? Sind also die Ärzte unnötig vorsichtig? Was würdet Ihr dem Patient sagen?