OT
Wie reagierst du als Arzt darauf wenn dir Patienten sagen das sie aufgrund der gestiegenen Kosten ihre Medikamente nur sporadisch nehmen können weil sie entscheiden müßen ob sie was zu essen kaufen oder ihre Medikamente.
Vorab überlege ich mir von Neuem, ob die Indikation für die Einnahme des Medikamentes noch fortbesteht.
1. Grundsätzlich Verodnung von Generika, bei chronischem Bedarf eine N3 Packung.
2. Hinweis auf die Möglichkeit der steuerlichen Absetzbarkeit ab gewissen Grenzen, sofern er Lohn- oder Einkommensteuer bezahlt.
3. Ich bitte ihn, weniger zu rauchen.
4. Aushändigung eines Ärztemusters.
Erkläre mir warum Patienten zum DK-Wechsel mit einem Liegendtransport zu einem Urologen gefahren werden müßen (wo sie teilweise noch nicht mal die Trage verlassen) obwohl es günstiger wäre wenn entweder ein Arzt zum Patienten gehen würde bzw. das eine Schwester machen würde wo das Legen und Wechseln eines DK Ausbildungsbestandteil ist.
Erkläre Du mir lieber, warum der Arzt einen Hausbesuch machen soll, für den er nicht oder nur so mangelhaft bezahlt wird, dass er lieber zuhause sitzt und in die Luft schaut.
In der Regel ruft der Patient selbst den Krankentransport und "erpresst" auf diese Art und Weise den Arzt, der im Nachhinein genötigt wird, den Transportschein zu unterschreiben. Damit nicht genug, er darf auch noch einen neuen Schein unterschreiben für den Rücktranport. Den möchte ich erleben, der in dieser Situation seinem Gewissen folgt und den Transportschein NICHT unterschreibt.
Und den Sani möcht ich sehen, der dem Patienten den Transport verweigert.
Es handelt sich also um ein systemimmanentes Problem mit vielen beteiligten und gewachsenen Strukturen einer Anspruchshaltung begünstigt durch viele Faktoren, nicht zuletzt auch forensischer Natur.
Joe