EHEC- Erreger
Angekurbelt durch die medientechnische Verbreitung der neuesten Ereignisse, möchte ich uns, und dem Rest der JC-Gemeinde, hier Gelegenheit geben, uns professionell (zwangsläufig auch weniger professionell/ da öffentlich) untereinander auszutauschen.Der Thread ist auf öffentlich getackert, es dürfen sich somit alle beteiligen, die Interesse haben.....
Vorab ein Auszug, worum es sich überhaupt handelt:
Enterohämorrhagische Escherichia coli
Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) sind bestimmte pathogene Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli (E. coli), die beim Menschen gefährliche blutige Durchfallerkrankungen auslösen können.
E. coli ist ein weit verbreitetes gram-negatives Stäbchenbakterium, welches häufig Durchfallerkrankungen verursacht. Es gibt zahlreiche serologisch unterscheidbare Stämme, die nach ihrer krankmachenden Potenz eingeteilt werden. Außer den hier behandelten EHEC, die 1977 erstmals beschrieben wurden, gibt es enteropathogene E. coli (EPEC), enterotoxinbildende E. coli (ETEC), und enteroinvasive E. coli (EIEC).
Ansteckung
Der Erreger und die von ihm verursachten Infektionserkrankungen treten weltweit auf. Das Hauptreservoir des Erregers bilden Wiederkäuer, vor allem Rinder, aber auch Schafe und Ziegen. Der Erreger kann mit der Nahrung, insbesondere mit rohem Fleisch oder Rohmilch, aufgenommen werden; ebenso über fäkalienverseuchtes Trink- und Badewasser sowie Gemüse. Außerdem ist eine direkte Ansteckung möglich.
Bisher wurde eine Vielzahl von Vehikeln für menschliche Infektionen nachgewiesen: z. B. Rinderhackfleisch, Salami, Mettwurst, Rohmilch, nicht pasteurisierter Apfelsaft, Salat, Sprossen, Bade- und Trinkwasser. Eine Übertragung durch direkte Tier-Mensch-Kontakte (z. B. in Streichelzoos oder bei Besuchen landwirtschaftlicher Betriebe) ist möglich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde in Familien, Kindertagesstätten, Altenheimen und Krankenhäusern nachgewiesen. Bereits etwa 100 Bakterien genügen für eine Ansteckung.
Seit die bundesweite Meldepflicht 1998 eingeführt wurde, zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg der Meldezahlen, hierbei spielt jedoch vermutlich auch eine zunehmend vollständigere Erfassung der Erkrankungsfälle eine Rolle. Mehr als die Hälfte der übermittelten Fälle betraf Kinder unter fünf Jahren. Die geographische Verteilung der Erkrankungen variiert stark. Die Flächenbundesländer mit den höchsten Inzidenzen sind Bayern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Nur in knapp der Hälfte der übermittelten Fälle liegen Angaben zur Serogruppe vor, daher haben diese Zahlen zur Epidemiologie der unterschiedlichen Serogruppen in Deutschland nur eine begrenzte Aussagekraft. Auf die drei häufigsten Serogruppen O157, O103 und O26 verteilten sich fast 60 % der Erreger mit Angaben zur Serogruppe. Etwa 15 % der Fälle wurden im Rahmen von Häufungen übermittelt. Auch zur Epidemiologie der EHEC-Infektionen besteht noch erheblicher Forschungsbedarf.
Im Jahr 2005 wurden in Deutschland insgesamt 1.162 EHEC-bedingte Durchfallerkrankungen an das Robert-Koch-Institut gemeldet (2004: 925 Fälle), 46 % der Erkrankten waren Kinder unter fünf Jahren.[1]
Eine Anhäufung von Fallzahlen gibt es seit Mitte Mai 2011, dies vorwiegend im norddeutschen Raum.
Krankheitsverlauf, Komplikationen
Eine Infektion kann frei von Symptomen verlaufen. Andernfalls tritt nach einer Inkubationszeit von typischerweise ein bis drei Tagen, vereinzelt aber auch bis zu acht Tagen, eine Gastroenteritis auf, die sich zu einer enterohämorrhagischen Colitis entwickeln kann. Die Toxine zerstören die Zellen der Darmwand und der Blutgefäßwände.
Als schwere Komplikation von EHEC-Darminfektionen ist auch das enteropathische hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) mit oder ohne neurologische Komplikationen möglich (meldepflichtig!). Ein HUS kann in etwa 85 % der Fälle auf eine EHEC/ STEC-Infektion zurückgeführt werden, kommt aber auch bei Shigellen oder anderen Erregern vor [......]
Die Ausscheidung der Bakterien erfolgt typischerweise in einem Zeitraum von 5 bis 20 Tagen, kann sich insbesondere bei Kindern jedoch auch über mehrere Monate erstrecken. In dieser Zeit ist eine Ansteckung weiterer Personen möglich.
Therapie
Eine Bekämpfung des Erregers durch Antibiotika ist nicht erfolgversprechend, da schnell Resistenzen auftreten, die Ausscheidung der Bakterien verlängert oder der Krankheitsverlauf durch eine erhöhte Toxinbildung verschlimmert werden kann. Die Behandlung erfolgt symptomorientiert. Die Komplikationen (HUS und TTP, s.o.) müssen intensiv behandelt werden, z. B. durch Blutwäsche und Eiweißaustausch.
Quelle: WikipediaEnterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) sind bestimmte pathogene Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli (E. coli), die beim Menschen gefährliche blutige Durchfallerkrankungen auslösen können.
E. coli ist ein weit verbreitetes gram-negatives Stäbchenbakterium, welches häufig Durchfallerkrankungen verursacht. Es gibt zahlreiche serologisch unterscheidbare Stämme, die nach ihrer krankmachenden Potenz eingeteilt werden. Außer den hier behandelten EHEC, die 1977 erstmals beschrieben wurden, gibt es enteropathogene E. coli (EPEC), enterotoxinbildende E. coli (ETEC), und enteroinvasive E. coli (EIEC).
Ansteckung
Der Erreger und die von ihm verursachten Infektionserkrankungen treten weltweit auf. Das Hauptreservoir des Erregers bilden Wiederkäuer, vor allem Rinder, aber auch Schafe und Ziegen. Der Erreger kann mit der Nahrung, insbesondere mit rohem Fleisch oder Rohmilch, aufgenommen werden; ebenso über fäkalienverseuchtes Trink- und Badewasser sowie Gemüse. Außerdem ist eine direkte Ansteckung möglich.
Bisher wurde eine Vielzahl von Vehikeln für menschliche Infektionen nachgewiesen: z. B. Rinderhackfleisch, Salami, Mettwurst, Rohmilch, nicht pasteurisierter Apfelsaft, Salat, Sprossen, Bade- und Trinkwasser. Eine Übertragung durch direkte Tier-Mensch-Kontakte (z. B. in Streichelzoos oder bei Besuchen landwirtschaftlicher Betriebe) ist möglich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde in Familien, Kindertagesstätten, Altenheimen und Krankenhäusern nachgewiesen. Bereits etwa 100 Bakterien genügen für eine Ansteckung.
Seit die bundesweite Meldepflicht 1998 eingeführt wurde, zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg der Meldezahlen, hierbei spielt jedoch vermutlich auch eine zunehmend vollständigere Erfassung der Erkrankungsfälle eine Rolle. Mehr als die Hälfte der übermittelten Fälle betraf Kinder unter fünf Jahren. Die geographische Verteilung der Erkrankungen variiert stark. Die Flächenbundesländer mit den höchsten Inzidenzen sind Bayern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Nur in knapp der Hälfte der übermittelten Fälle liegen Angaben zur Serogruppe vor, daher haben diese Zahlen zur Epidemiologie der unterschiedlichen Serogruppen in Deutschland nur eine begrenzte Aussagekraft. Auf die drei häufigsten Serogruppen O157, O103 und O26 verteilten sich fast 60 % der Erreger mit Angaben zur Serogruppe. Etwa 15 % der Fälle wurden im Rahmen von Häufungen übermittelt. Auch zur Epidemiologie der EHEC-Infektionen besteht noch erheblicher Forschungsbedarf.
Im Jahr 2005 wurden in Deutschland insgesamt 1.162 EHEC-bedingte Durchfallerkrankungen an das Robert-Koch-Institut gemeldet (2004: 925 Fälle), 46 % der Erkrankten waren Kinder unter fünf Jahren.[1]
Eine Anhäufung von Fallzahlen gibt es seit Mitte Mai 2011, dies vorwiegend im norddeutschen Raum.
Krankheitsverlauf, Komplikationen
Eine Infektion kann frei von Symptomen verlaufen. Andernfalls tritt nach einer Inkubationszeit von typischerweise ein bis drei Tagen, vereinzelt aber auch bis zu acht Tagen, eine Gastroenteritis auf, die sich zu einer enterohämorrhagischen Colitis entwickeln kann. Die Toxine zerstören die Zellen der Darmwand und der Blutgefäßwände.
Als schwere Komplikation von EHEC-Darminfektionen ist auch das enteropathische hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) mit oder ohne neurologische Komplikationen möglich (meldepflichtig!). Ein HUS kann in etwa 85 % der Fälle auf eine EHEC/ STEC-Infektion zurückgeführt werden, kommt aber auch bei Shigellen oder anderen Erregern vor [......]
Die Ausscheidung der Bakterien erfolgt typischerweise in einem Zeitraum von 5 bis 20 Tagen, kann sich insbesondere bei Kindern jedoch auch über mehrere Monate erstrecken. In dieser Zeit ist eine Ansteckung weiterer Personen möglich.
Therapie
Eine Bekämpfung des Erregers durch Antibiotika ist nicht erfolgversprechend, da schnell Resistenzen auftreten, die Ausscheidung der Bakterien verlängert oder der Krankheitsverlauf durch eine erhöhte Toxinbildung verschlimmert werden kann. Die Behandlung erfolgt symptomorientiert. Die Komplikationen (HUS und TTP, s.o.) müssen intensiv behandelt werden, z. B. durch Blutwäsche und Eiweißaustausch.
Prophylaxemaßnahmen, die eigentlich jedem geläufig sein sollten, hier aber nochmal wiederholt werden, damit auch der Letzte einen Begriff davon bekommt:
- Befinden sich in Ihrem Haushalt Säuglinge, Kleinkinder, alte oder kranke Menschen? Dann verzichten Sie bei der Ernährung vorsorglich auf Rohmilch und Rohmilchprodukte, rohes oder nicht ausreichend erhitztes Fleisch sowie nicht ausreichend erhitzte, ungereifte Wurstwaren (z. B. Zwielbelmettwurst).
• Bringen Sie rohes Fleisch nicht in Kontakt mit anderen Lebensmitteln, da hierbei Bakterien übertragen werden können.
• Reinigen Sie das bei der Fleischzubereitung verwendete Küchengeschirr und die Arbeitsflächen einschließlich der Schneidebretter sorgfältig, bevor Sie diese für weitere Küchenarbeiten verwenden.
• Da der Erreger durch das Gülle-Düngen von Obst und Gemüse in den Nahrungskreislauf gelangt sein kann, ist es wichtig, auch hier bei der Verarbeitung auf gute Küchenhygiene zu achten sowie Bretter und Messer gründlich zu reinigen.
• Waschen Sie die Hände regelmäßig und gründlich, insbesondere nach jedem Toilettenbesuch, vor der Küchenarbeit, nach dem Hantieren mit rohem Fleisch, vor dem Essen und nach dem Umgang mit Tieren.
• Haben Ihre Kinder Umgang mit Tieren, etwa auf dem Bauernhof oder im Streichelzoo? Dann achten Sie darauf, dass die Kinder dabei keine Finger in den Mund nehmen oder gleichzeitig essen. Das Fell könnte mit Kot verunreinigt sein.
Quelle: Spiegel online• Bringen Sie rohes Fleisch nicht in Kontakt mit anderen Lebensmitteln, da hierbei Bakterien übertragen werden können.
• Reinigen Sie das bei der Fleischzubereitung verwendete Küchengeschirr und die Arbeitsflächen einschließlich der Schneidebretter sorgfältig, bevor Sie diese für weitere Küchenarbeiten verwenden.
• Da der Erreger durch das Gülle-Düngen von Obst und Gemüse in den Nahrungskreislauf gelangt sein kann, ist es wichtig, auch hier bei der Verarbeitung auf gute Küchenhygiene zu achten sowie Bretter und Messer gründlich zu reinigen.
• Waschen Sie die Hände regelmäßig und gründlich, insbesondere nach jedem Toilettenbesuch, vor der Küchenarbeit, nach dem Hantieren mit rohem Fleisch, vor dem Essen und nach dem Umgang mit Tieren.
• Haben Ihre Kinder Umgang mit Tieren, etwa auf dem Bauernhof oder im Streichelzoo? Dann achten Sie darauf, dass die Kinder dabei keine Finger in den Mund nehmen oder gleichzeitig essen. Das Fell könnte mit Kot verunreinigt sein.
Der aufmerksame Mitleser wird erkannt haben, daß es sich hierbei um keine neuzeitliche Erkrankung handelt, einzig die statistische Erfassung hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte verbessert...........