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Körperverletzung in der Pflege (Schweiz)

Körperverletzung in der Pflege (Schweiz)
Die Ueberschrift ist nicht ganz passend. Sorry.

Trotzdem, gerade eben hatte ich eine kleine Diskussion über ungefragte"Haarentfernung" bei der Pflege.

Folgender Fall: Eine Kollegin hatte einer Bewohnerin eine komplette Intimrasur verpasst. Ich selbst bin mir ziemlcih sicher, dass dies in D zur Körperverletzung gehört.
Ist das hier in der Schweiz anders? Wenn ja, wo bekomme ich dafür Infos oder gar einen Gesetzesauszug?
Beim Suchen im Internet bin ich leider nicht wirklich fündig gerworden.
*******ter Paar
1.307 Beiträge
Also in der Schweiz ist es sicher keine Körperverletzung, solange nichts invasives vorgenommen wurde (wie zb. uneingewilligte Blutabnahme)..

Wenn, dann käme höchstens 'Tätlichkeit gegenüber einer Person die unter seiner Obhut steht' in Betracht.. (ist allerdings für Kinder gedacht)

Für alles andere Körperliche müsste mindestens eine Gefärdung der Gesundheit bestehen/bestanden haben...

Evtl. Sexuelle Belästigung etc, wird aber bei einer Pflegerin wohl kaum angewendet werden (ohne das zu werten!!)

Referenzen: http://www.admin.ch/ch/d/sr/311_0/index2.html

Grüssle
Darky
ungefragte Intimrasur....
Hy,

wir denken das die Frage nach Körperveletzung im weitesten Sinne zu bejahen ist.
Denn es ergibt sich schon aus den Kriterien des Berufsstandes,
das die anvertrauten Bewohner immer das Recht auf Selbsbestimmtes Leben und Verhalten haben m ü s s e n.
Es sei denn das Gefahr für das Leben ausgeschlossen werden muß;
was hier ja sicher nicht zur Anwendung kommt.

Nun ist Körperverletzung ja ein dehnbarer Begriff und sicher in jedem Land und vor jedem Gericht letztlich ermessenssache der Richter(-innen)

Stell doch mal eine Gastanfrage in der Gruppe Recht dazu;

hier ist der Link: Recht

lg gisela und conny
******ell Frau
944 Beiträge
Die Frage ist auch warum die Intimrasur durchgeführt wurde!???

...vermutlich nicht, weil es dem Pflegepersonal besser gefällt, oder???!
Naja, hier ging es nicht um gefallen oder nicht - viel mehr darum, dass es danach einfacher war die Bewohnerin intim zu pflegen- also als Erleichterung für das PP beider Intimpflege.
Aber, als betagte italienische Frau, die nicht mehr ja oder nein sagen konnte... für mich persönlich wurde hier ganz klar die Menschenrechte/würde verletzt.
Schade dass ich nichts im Gesetzbuch finde...andererseits sind hier die Schweizer wohl tatsächlich liberaler als die Deutschen.
******ell Frau
944 Beiträge
...hmmm... ich (!!!) seh jetzt nicht das Problem und gestehe, dass ich das aus den gleichen Gründen auch schon vereinzelt bei Pat. gemacht hab (okay, ich hab sie nicht "blank" rasiert, aber eben so, dass eine vernünftige Grundpflege möglich ist).
****ne Frau
8.370 Beiträge
Wenn die Haare sehr lang sind hätte man diese auch einfach nur kürzen können.
Wir haben einen Patienten der täglich ein Uro-Condom angelegt bekommt. Den rasieren wir 1xwöchentlich um das Entfernen des Condoms für ihn angenehmer zu machen.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Naja, hier ging es nicht um gefallen oder nicht - viel mehr darum, dass es danach einfacher war die Bewohnerin intim zu pflegen- also als Erleichterung für das PP beider Intimpflege.

also in D gäbe das ziemlich ärger, sofern es jemanden gibt der sich darüber beschweren kann!

unfassbar was sich manche PP so leisten...
Ein Kürzen der Haare wäre absolut ausreichend gewesen.
Eine alte Frau im Imtimbereich vollkommen blank zu rasieren finde ich unverschämt, zumal dazu absolut keine Indikation bestand ausser der Bequemlichkeit der PP.
Vielleicht sehe ich es auch einfach zu eng, da ich es eben so in D gelernt habe. Hier geht es eben auch um Respekt und die Würde den BWs gegenüber.
Ich weiss nun mal nicht, wo so etwas im Gesetz verankert ist. Auch wenn ich nun wirklich keine Gesetzesverfechterin um jeden Preis bin, so geht es mir hier darum, konret aufzeigen zu können, dass hier Bockmist verzapft wurde.
Würde in dem heim wo ich war so etwas passieren da könnte die PP gleich ihre Koffer packen. Bei sowas sieht die PDL rot.
Eine alte Frau im Imtimbereich vollkommen blank zu rasieren finde ich unverschämt, zumal dazu absolut keine Indikation bestand ausser der Bequemlichkeit der PP.
Vielleicht sehe ich es auch einfach zu eng, da ich es eben so in D gelernt habe.

Swiss_Dekadenz, ich teile deine meinung, abgesehen davon, dass man mit jeder vollrasur im intimbereich auch miniinfektionen setzen kann, finde ich es absolut entwürdigend, so eine vollrasur bei einem menschen durchzuführen, der sich nicht mehr dazu äussern kann.

sogar in meinem arbeitsbereich sind seit mehr als 15 jahren eine vollrasur bei sectios verpöhnt, ich selbst kürze bei sehr ausgeprägter vehaarung im intim bereich um eine bessere sicht zur dammversorgung zu haben manchmal die haare, aber auch nur mit einverständnis der kundinn!
*****ree Frau
13.377 Beiträge
sogar in meinem arbeitsbereich sind seit mehr als 15 jahren eine vollrasur bei sectios verpöhnt,

nur das es bei ner sectio eine indikation gibt....

bei sehr ausgeprägter vehaarung im intim bereich um eine bessere sicht zur dammversorgung zu haben manchmal die haare, aber auch nur mit einverständnis der kundinn!

also das könnte die "kundin" vorher ruhig selber mal kürzen... ist doch scheisse wenn sich arzt und hebamme durch einen urwalt kämpfen müssen.
nur das es bei ner sectio eine indikation gibt....

liebe nys, das seh ich anders, denn bei einer sectio wird der schnitt, wenn es keine notfallsectio ist, meistens oberhalb der schamhaargrenze angesetzt, und da ist eine vollrasur, also venushügel und labien auch nicht nötig, war es auch nicht, deshalb finde ich es mehr als sinnvoll, dass diese einsicht sich durchgesetzt hat.

also das könnte die "kundin" vorher ruhig selber mal kürzen... ist doch scheisse wenn sich arzt und hebamme durch einen urwalt kämpfen müssen.

ich muss grad so lachen "urwald"! na grundsätzlich hast du recht, aber es gibt eben frauen in ländlichen gegenden oder auch die fans von vollbehaarung, die rasieren sich nie oder kürzen die haare nie im intimbereich - notabene nicht mein gusto *oh2* - aber jedem/r das seine!
*****ree Frau
13.377 Beiträge
iebe nys, das seh ich anders, denn bei einer sectio wird der schnitt, wenn es keine notfallsectio ist, meistens oberhalb der schamhaargrenze angesetzt

in unserem op ist man pingelig mit den haaren...das geht auch nach operateur und dessen "vorliebe"... ich denke aber nach ner sectio hat man andere sorgen als fehlende schamhaare.

hatte 2mal ne sectio, beide mal notsectios. war aber vorher schon relativ gut rasiert, wenn auch bei der ersten sectio schon ein paar tage her... da wurde gut 2-3 fingerbreit ruckzuck nochmal nachrasiert (waren nur 5tage alte stoppeln) und beim zweiten mal war die rasur erst 1 tag her.

mehr als spannend: als ich an der brust operiert wurde, rasierte man mir auch den intimbereich und entfernte mein intimpiercing.

bleiben wir aber dabei:

einer älteren dame- die sich nicht wehren kann- den intimbereich zu rasieren finde ich mehr als daneben... gerade ältere damen können sich da entwürdigt fühlen, die haben noch ganz andere wertvorstellungen. zumal die betroffene auch noch ausländerin ist und da können solche handlungen noch ganz andere ausmaße annehmen als bei uns deutschen, sexuell aufgeschlossenen, jungen menschen.

ich hatte mal einen patienten mit extrem langem hodensack und noch längeren intimhaaren. der mann hatte häufig durchfall, war bettlägrig und musste permanent intimgereinigt werden... weiß heute noch mehr als genau wie ich ewigkeiten damit verbrachte den stuhlgang aus den hodensackhaaren rauszuwaschen...

aber abschneiden war nicht...

auch während meiner altenheimzeit wäre ich nie auf die idee gekommen die omis zu rasieren... die schämen sich schon genug wenn so junge PP in ihrem intimbereich rumfuchteln, da kann eine intimbehaarung als letztes bisschen sichtschutz und wahrung der intimsphäre fungieren.

o-ton ausbilder zur frage ab wann man jemand körperverletzt: "sogar schon wenn sie dem patienten ungefragt mit dem kuli den arm anmalen!".

etwas überspitzt, aber im grunde hat er recht...
*****_by Frau
100 Beiträge
Grundrechte - Menschenwürde -- Schweiz
Hey.

Auch wenn ich erst heute den Artikel gelesen habe, finde ich es doch merkwürdig, dass es solche Pflegepersonen gibt.

Nicht auszudenken wo das hinführen kann !

-----

Nebenbei, ich habe mal gegoogelt und dort die Verfassung der Schweiz auf einer Seite namens gesetze.ch gefunden.

Dort unter "Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft"
2. Titel Grundrechte, Bürgerrechte und Sozialziele
1. Kapitel Grundrechte


findet man ausführliche Beschreibungen, dass auch in der Schweiz die Würde des Menschen unantastbar ist.

Ergo, die Rasur der "Patientin"/"Bewohnerin"/abhängigen Person eine Verletzung der Menschenwürde darstellt.
Insofern, dass weder eine Medizinische Indikation noch eine freiwillige (!) Zustimmung dazu geäußert wurde.

Und es in manchen Kulturen sogar nicht gewünscht ist, rasiert zu sein !
****1_0 Frau
2.190 Beiträge
wir hatten das thema gerade in der schule in rechtskunde ethik und pflege .....wurde heiß diskutirt und ganz ehrlich wenn ich sowas bringen würde oder ein anderer bei uns in den wb oha direkt papiere in die hand und wech

wenn ich dran denke das ich menschen pflege di zwischen 95 und 102 jahre alt sind und da aufeinmal den rasierer schwinge oha die würden mir aber den marsch blasen mal abgesehen von den angehörigen oder den betreuern
Wir hatten vor ca einen Monat auch so ein Problem eine PK hatte einem Bewohner den Po rasiert ihn aber dabei verletzt, was natürlich nicht unbemerkt wurde, es gab nur eine kleine Aussprache mit der PK und weiter passierte nichts. Ich finde sowas sollte nur mit einverständniss der Angehörigen oder dem Betreuer gemacht werden, ansonsten ist es für mich Gewalt in der Pflege und sogleich auch Körperverletzung.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
vermutlich mit diesen extrem hochwertigen einwegrasierern....
nein das nicht, der Bewohner liegt den ganzen Tag und liegt sich somit sehr leicht auf, also ist die Haut sehr gereizt und leicht verletzbar
*****ree Frau
13.377 Beiträge
und welcher sinn steckt hinter der rasur?
ganz einfach er lässt sich besser pflegen, was ja auch so ist aber ich wollte damit auch nur mal sagen nicht alle werden deswegen gekündigt oder unsere Leitung sieht es nicht als Körperverletzung an.

Vor ein paar Tagen hat diese PK einem Mann( schwere Kontakturen) den Arm gebrochen und was ist passiert ????...NIX Kann ich alles nicht mehr verstehen.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
wie bitte???

was hast du bitte für einen arbeitgeber der sowas durchgehen lässt?
Das fragen wir uns alle, eigentlich wird bei uns sehr viel Wert auf die Leute gelegt, ihnen soll es an nichts fehlen aber bei dem Kollegen ist das irgendwie anderst, naja vieleicht trägt er dem Chef alles zu, sowas brauchen ja die Chefs.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Schwere Kontrakturen sind auf mangelnde Bewegung zurückzuführen.
Kann das ein Patient nicht mehr selbstständig tun muß die PK diese übernehmen.
Das bedeutet das der Patient vor jeglicher Pflege komplett in allen Gelenken durchbewegt werden muß und wenn möglich so oft es geht zwischendurch.
Außerdem kann man mit Lagerungstechniken ein wenig entgegenwirken.
Somit sind schwere Kontrakturen ein klarer Pflegefehler.
Das ist wohl richtig aber ich muss uns da mal etwas verteidigen, der Mann wurde schon mit diesen schweren Kontrakturen zu uns gebracht, also ist es kein Pflegefehler von uns. Aber ansonst hast du Recht!
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