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Der Landarzt (öffentl.)

****rna Frau
6.195 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Der Landarzt (öffentl.)
Hintergrundinformationen findet Ihr hier

http://www.sueddeutsche.de/w … ommt-der-aerztebus-1.1127482

eckpunkte des gesetzesvorhabens und der umsetzung in den ländern sind:

• finanzielle förderung in höhe von 200 mio € jährlich
• anschubfinanzierungen bei der eröffnung von praxen in höhe von beispielsweise 50tsd €
• lockerung der budgetgrenzen

untersuchungen haben ergeben, dass landärzte kein geringeres einkommen haben als ärzte in der stadt aber dafür mehr patienten behandeln müssen, weitere strecken für hausbesuche zurücklegen und weniger lukrative privatpatienten haben

was ist Eure meinung dazu?
jammert hier mal wieder eine gutverdiente berufsgruppe auf hohem niveau?
betreibt die fdp hier nur wieder einmal klientelpolitik?

oder ist das ein sinnvoller schritt zur medizinischen grundversorgung auf dem land?

...mit freundlicher Unterstützung der Akademiker
( bjutifool)


Der Landarzt



Ich fänd´s so richtig erfrischend, wenn das mal ohne Sandkastenniveau zu bemühen, sanft über´s Parkett schliddern würde.
Könnten wir uns darauf einigen??

Dringend
notwendige Maßnahmen.... doch ausreichend???
********atze Paar
213 Beiträge
Hey,

das Grundproblem ist ja unter anderem der Ärztemangel. Das Land ist halt am ehsten unlukrativ, wodurch die Ärzte dort zuerst fehlen.
Neurich wurde im Radio davon gesprochen, dass es in Ballungsgebieten eine Überversorgung mit gut verdienenden Fachärzten gäbe. - Wenn wir so überversorgt sind, warum warte ich dann drei Monate auf einen Termin beim Orthopäden?!
Und in Frankfurt am Main sind mittlerweile 40% der niedergelassenen Allgemeinmediziner über 60 Jahre alt. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Metropolen mit dem Ärztemangel nachziehen.

Die Frage ist also, wo das Problem liegt:
Bilden wir nicht genug Medizininer aus? Wandern zu viele Mediziner ab und warum? Arbeiten viele Absolventen anschließend gar nicht als Arzt und warum?

Ich finde es gibt nur ein Paket, mit dem das Problem Ärztemangel wirkungsvoll beseitigen kann:
1. ein gut strukturiertes, didaktisch und sozial gut organisiertes bzw. organisierbares Studium
2. Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch entsprechende Angebote
3. Akzeptable Arbeitsbedingungen (fachgerechte Anleitung und Anforderungen je nach Ausbildungsstand, wirklich geregelte Arbeitszeiten und Belastungen, Entlastung bei der Bürokratie)
- Hier bedingen sich Ärztemangel und Missstände jedoch teilweise leider gegenseitig.
4. Wenn nichts hilft finanzeille Anreize, wobei eine Erhebung des Marburger Bundes eindeutig gezeigt hat, dass vielen Ärzte bessere Arbeitsbedingungen eindeutig einer Lohnerhöhung vorziehen würden.

Und ja: Das ist teuer
Und ja: Über Kurz oder Lang müssen wir einsehen, dass nicht jeder Patient alles bekommen kann, weil dafür niemand die Zeche zahlen will, weil das System Alles-kriegen-aber-wenig-zahlen eben nicht funktioniert.

Abschließend denke ich nicht, dass Allgemeinmediziner zu den hungernden Bevölkerungsschichten gehören.

lg
der Knuddelkater
*******njoe Mann
616 Beiträge
Jammern?
jammert hier mal wieder eine gutverdiente berufsgruppe auf hohem niveau?

Nicht die Berufsgruppe jammert, sondern die Patienten auf dem Lande, welche um ihre ärztliche Versorgung fürchten.

Die Berufsgruppe weist seit Jahren auf den kommenden Mangel hin, bis vor kurzem wurde dies von namhaften Gesundheitspolitikern (wie hiess die Tante Ministerin nochmal, deren mächtiges Dienstfahrzeug in Spanien abhanden kam?) als Panikmache abgetan.

Es muss für die Berufsgruppe der Ärzte nicht unbedingt von Vorteil sein, wenn planwirtschaftliche Maßnahmen der Regierung notwendig sind, um ländliche Gebiete zu versorgen. Es wird nämlich gleichzeitig diskutiert, denjenigen Ärzten das Geld wegzunehmen, welche sich in einem überversorgten Gebiet niedergelassen haben. Welche Freude.

Joe
********atze Paar
213 Beiträge
Es wird nämlich gleichzeitig diskutiert, denjenigen Ärzten das Geld wegzunehmen, welche sich in einem überversorgten Gebiet niedergelassen haben.

...Was ich für eine ausgesprochene Frechheit halte.
Eine absoltute Überversorgung ist eigentlich schon durch die Niederlassungsbegrenzung der KV nicht möglich, und ich habe auch noch von niemandem irgendwo gehört, dass er zu schnell nen Arzttermin bekommen hätte, weil der Praxis die Patienten ausgehen...
Aber wahrscheinlich ist dann schon alles Überversorgung, wo man bis zum Arzt weniger als eine Stunde unterwegs ist und dann auch noch weniger als ein halbes Jahr auf einen Termin warten muss!

Ich finde es unverschämt Ärzte dafür zu bestrafen, dass sie ihre eigene Existenz an einem Ort ihrer Wahl aufgebaut haben.
Das bedeutet nichts anderes, als die Ärzte für die verfehlte Gesundheits- und Sozialpolitik haftbar zu machen.
- Und ob dadurch mehr junge Menschen Lust haben Medizin zu studieren bzw. ob dadurch mehr junge Mediziner Lust haben in Deutschland auch wirklich als Arzt zu arbeiten bezweifel ich doch stark. Es dürfte eher das Gegenteil der Fall sein.

einen schönen Tag wünscht
der Knuddelkater
*******1967 Paar
148 Beiträge
Bei dieser ganzen Diskussion , auch über die Vertretung der Ärzt ( Marburger Bund usw ) , sollte man nicht übersehen, dass auch bei den Ärzten selber ein umdenken erforderlich ist.


1.) Abschaffung des göttergleichen Status

Warum bitte soll eine gut ausgebildete Krankenschwester oder ein Rettungsassistent nicht gewisse Tätigkeiten ausführen dürfen ( Zugänge, Meidkamente , etc ) Das funktioniert in anderen Ländern bestens und hat den positiven Nebeneffekt, das Ärzte mehr Zeit für wichtigere Aufgaben haben. Man muss sich durfchaus mal von alten Zöpfen trennen. Aber wer schonmal versucht hat in dieser Lobby etwas zu verändern, der weiss was es heisst .



2.) Junge Ärzte, Junge Ideen

Wenn sich Vertreter von Ärzteschaft und Medizin treffen ( also ich meine nun die Entscheidungsgremiene bei Politik und Verbänden ) dann hat man das Gefühl in einen Raum der Senioren-Sitztanzgruppe reinzukommen. Kaum frische Ideen, Standesdünkel und ewig gestrige.


3.) Modernisiseren

Papiere, Dokumentationen, Ausdrucke, usw. weniger Bürokratie ist auch mehr Freude an der Arbeit.


Aber allein die o.g. 3 Punkte sind dann wieder Arbeitsstoff für ca 20 Jahre. *g*

LG

M.
Es ist
schon sehr erstaunlich: verzocken sich Bankiers, die jahrelang gute Gewinne gemacht und privatisiert haben, dann ist schnell jemand da, der ihnen hilft, ihre kurzfristigen Verluste zu sozialisieren und ihnen staatlich subventioniert Unsummen von Steuergeldern zur Verfügung zu stellen. Verlangen Politiker nach einer Diätenerhöhung, so können sie sich diese selbst genehmigen und tun dies auch regelmässig. Wollen Anwälte die steigenden Kosten und Inflationsausgleich in einer neuen BRAGO genehmigt wissen, dann ist das kein Problem, die Entscheidung sehr still und unbemerkt von der Öffentlichkeit bei der Hand.

Nur bei der Lenkung staatlicher Interessen im Gesundheitswesen werden regelmässig negative Sanktionen angedroht, statt solide Anreize im Gesundheitswesen zu schaffen. Eine AOK kann sich leisten, ungestraft ehemalige City-BKK-Mitglieder abzuweisen. Gleichzeitig darf von GKV-Vertreter Seite aber über Ärzte gewettert werden. 14.000 Ärzte gäbe es zu viel in der Niederlassung hört man in der einen Woche, Kassenpatienten warten zu lange auf Arzttermine lautet der Tenor in der nächsten Woche. Wie widersinnig.

Glaubt man, wenigstens Beschäftigte im Gesundheitswesen hätten verstanden, dass es allgemeiner politischer Wille ist, das System herunterzufahren, einzusparen auf Teufel komm 'raus, so sieht man sich auch da schwer enttäuscht. Idealistische Ziele, es ginge ja ausschliesslich um den Patienten, Geld wäre nicht so wichtig, das darf man sich anhören. Die meisten betrogenen Kassenärzte haben nicht einmal begriffen, wie ihre geringe Vergütung zustande kommt, wo sie beschnitten werden durch unmögliche Querfinanzierungen für Akupunktur, KV, ambulantes Operieren, IV-Verträge. 10 Prozent nehmen die Kassen für ihre "Leistungen" aus dem System. Müsste ich bei meiner Bank 10 Prozent für jede Transaktion bezahlen, ich würde jede Betrugsklage gewinnen und nichts anderes als Banken im Gesundheitswesen sind die Kassen.

Und jetzt kommt eine neue Runde in der undurchsichtigen Umverteilung der Mittel. Geld für bestehenden Praxen wird gekürzt, um sich politisch einen schlanken Fuss zu machen, weil man sich ja so liebevoll um die ganzheitliche Versorgung auch der unterversorgten Gebiete auf dem Lande sorge. Wieder einmal keine positiven Anreize für den Beruf des Arztes sondern erneut Sanktionen. Wie grauenvoll, wie lächerlich ! Wann kommt endlich die einzige, ehrliche Strukturreform, die Leistung nach deren Kosten bezahlt ohne Planwirtschaft und ohne missglückte Lenkungseingriffe ?
********atze Paar
213 Beiträge
*anbet* pirx2 *anbet*
*danke* *guterbeitrag* *bravo* *zugabe* *spitze*

Ich finde du hast den Nagel absolut auf den Kopf getroffen und schließe mich dir uneingeschränkt an!
**********chsen Paar
30 Beiträge
*raeusper* pirx2 *aspirin* *heul*
...Die meisten betrogenen Kassenärzte haben nicht einmal begriffen, wie ihre geringe Vergütung zustande kommt....

So gering ist die Vergütung m.E. nicht.
Viele andere Berufsgruppen würden sich über die sehr sichere Berufsperspektive mit einer immer noch akzeptablen Vergütung freuen.

Das "Jammern" der Ärzte findet zwar auf einem relativ hohen Niveau statt, ist aber durchaus nachvollziehbar.

Vor reichlich 20 Jahren wurde festgelegt, dass ein EBM-Punkt 10 Pfennig wert ist. Heute ist er nicht etwa infaltionsbereinigt mindestens 10 cent wert, auch nicht 5,11 cent, sondern gerade mal 3,5 cent!
GOÄ kann im Osten (insbesondere hier unter der Rubrik "Landarzt")vernachlässigt werden.

Schlaue Gesundheitsökonomen und diverse ärztliche Interessengruppen haben sich immer neue Segnungen für Kassenärzte einfallen lassen und übertrafen sich gerade in den letzten Jahren mit unzähligen neuen IV-Strukturverträgen, Hausarztverträgen, DMP, Praxisgebühr (ohne jegliche Steuerungsfunktion, wie man mittlerweile weiß) usw.,
d.h. nur noch ein Bruchteil der ärztlichen Arbeitszeit findet am Patienten statt und ein Großteil geht für die zunehmende Gesundheitsbürokratie drauf.

Das frustriert und der Vergleich, was früher für eine weniger bürokratische, angenehmere ärztliche Tätigkeit auf den Konto ankam mit den heutigen niedrigeren Gewinnen frustriert noch mehr = verständlich.

Wenn wundert´s, dass da keiner Landarzt werden möchte und lieber nach Skandinavien abwandert.
@Paar_ausSachsen
Wenn die sehr sichere Berufsperspektive daraus besteht, dass:

• mir mehrere vor 20 Jahren in die Niederlassung gegangene Kollegen heute berichten, dass sie umschulden und Kredite prolongieren mussten um ihre Praxiskredite noch bedienen zu können, weil die errechneten Finanzierungspläne längst durch die Realität eingeholt wurden und ein Praxisinhaber dadurch mit 65 noch nicht schuldenfrei ist,

• hausärztliche Kollegen gerade aus Einzelpraxen mir glaubhaft versichern, kaum noch mehr als eine Gewinnentnahme von 3000 EUR pro Monat (i.e. brutto, vor Steuern) realisieren zu können,

• von Politik und sogar Bundeskassenärztlicher Vereinigung immer wieder geplant wird, Praxisinhaber aufzukaufen, Kassenarztsitze an grosse Konzerne oder Versicherungen zu verkaufen, die Niederlassung überhaupt komplett freizugeben und so der Praxisentwertung Tür und Tor zu öffnen, gar Praxen prinzipiell zu verstaatlichen,

• ständig drohende Regresse ein unwägbares finanzielles Risiko darstellen,

u.ä. fällt es mir zugegeben schwer, diese zu erkennen. Wenn die beschriebenen 3000 EUR brutto ein Anlass zur Freude und Jammern auf hohem Niveau darstellen, dann frage ich mich, warum andere Berufsgruppen so hohe Vergütungen haben. Hohes Niveau ? War mal !
*******njoe Mann
616 Beiträge
Punktwert
Heute ist er nicht etwa infaltionsbereinigt mindestens 10 cent wert, auch nicht 5,11 cent, sondern gerade mal 3,5 cent!

Dem ist noch hinzuzufügen, dass aufgrund von Honorardeckelung und den schönen Begriffen Regelleistungsvolumen (RLV) und Qualitätszentriertes Zusatzvolmen (QZV) eine weitere Abstaffelung der ärztlichen Honorare nach unten erfolgt.

Handelt es sich um "Jammern auf hohem Niveau"? Nein!
Die Ärzte müssen immer mehr Leistung bringen, um das gleiche Geld zu verdienen.

*sonne*

Joe
Nicht nur die Ärzte ;-)
allgemein ist der soz. Bereich an der Grenze zur Ausbeutung....
ich denke dabei auch an den Bummerang, der das arbeitende Volk in ~ 40 Jahren trifft. Bei den deutschen Dumpinglöhnen, von denen prozentual ja in die Rentenkasse gezahlt wird, sollen dann die Menschen ihr Alter rege und in Würde leben können......
@darkvalley: Nicht nur die Renten ...
... wer glaubt denn heute noch an die Nachhaltigkeit auch nur irgendeines der Systeme, die uns heute noch als vermeintlich sicher und kontrolliert verkauft werden ?

• Muss ich die aktuelle Politikkrise kommentieren, in der die vermeintlich bestimmenden, als Volksvertreter gewählten, korrupten Politiker sich zum Spielball wahlweise der Finanzmafia, der Sozialneidmafia, der Gewerkschaftsmafia, der "liberalen" Mafia, et et et degradieren lassen ?

• Kann ich überhaupt eine Rentenzahlung erwarten, oder ist es realistischer anzunehmen, dass in wenigen Jahren die Versorgungswerke in den Sog des untergehenden staatlichen Renten"system" gerissen werden, um den toten Mann noch ein paar Jährchen weiterzubeatmen ?

• Will ich an die Technikgläubigkeit der 50er und 60er Jahre und die Schaffung "friedlicher, sauberer, billiger Energie durch Kernkraft" in restrisikoarmen Brütern erinnern, die in Wirklichkeit nur ein Alibi für die Aufrüstung zur Atommacht und den teueren Verkauf unreifer Technologie an Schwellenländer war ?

• Darf ich das baldige Versagen des "demokratischen Prinzips" annehmen, in dem nicht die intelligenteste, sachgerechteste, sondern die opportunste, womöglich falscheste Meinung sich durchsetzt (oder warum demonstrieren die Griechen gerade auf der Strasse während die "Europäer" retten wollen, was nicht zu retten ist) ?

• Soll ich die Klimaveränderungen, den ständigen, nicht nachhaltigen Raubbau am Ökosystem Erde ignorieren, die zur ständigen Ressourcenverknappung, letztlich zu Kriegen, Armut, Verelendung, Zerstörung führen müssen ?

• Werde ich das nicht auf Nachhaltigkeit sondern völlig falsch auf ständigen Konsumzuwachs ausgerichtete Weltwirtschaftssystem ignorieren, dass langsam an seine Grenzen stösst ?

Sehenden Auges in die Katastrophe ! Menschheit ? Ein Fliegenschiss, ein Wimpernschlag im Lauf der Zeiten !
******466 Mann
479 Beiträge
@pirx2...
..das liest sich ganz schön verzweifelt- aber Du hast sicher Recht, daß es ganz schön trüb aussieht- auf sehr vielen Gebieten! Du sprichst unter anderem den Glauben/ bzw. Nicht-glauben an- wenn es damit - und damit meine ich jede Art von Glaube, jedoch insbesondere den Glauben an die gesellschaftliche und private Zukunft- dann auch im Argen liegt, wird es spannend! Zu sehen in den USA (Wallstreet), Nordafrika, auch Griechenland... Bei uns in Deutschland ist der Wohlstandslevel derartig korrumpierend, daß sich nicht mal die Hartz-4-Empfänger über ihr Schicksal erregen...also träumt der deutsche Michel weiter und packt auf demokratische Art angehbare erste Änderungsversuche erst gar nicht an- er verzichtet zum Beispiel auf sein Wahlrecht (EINE Möglichkeit zur Teilhabe)- ich will hier nicht ausufern LG
@jochen
Sicher ist das langsam off topic, aber:
Verzicht auf das Wahlrecht nicht nur im Sinne der Nichtteilnahme an Wahlen, sondern auch im Sinne der aktiven Teilnahme und Verballhornung, Persiflierung des Systems (siehe die Erfolge der Piratenpartei, die ja nicht einmal auf Nachfrage ein Programm oder eine Meinung zu den meisten wichtigen gesellschaftlichen Fragen präsentieren kann).

Wer heute T-online liest darf sich informieren: 1 Prozent der Steuerzahler (gute 300.000 Menschen also) zahlt in Deutschland 25% der Steuern ! Die anderen verkriechen sich hinter tausend Entschuldigungen angefangen vom Märchen der Ausbeutung durch böse Kapitalisten z. B. durch Vorenthalten von Mindestlöhnen über die persönliche Not nach Scheidung und Kapitalverlust (als sei das neue Lebensmodell des Singles von der Gesellschaft dem Einzelnen aufgezwungen worden) bis zu schlimmen Gebrechen, die mittlerweile 70 (!) % Prozent aller Arbeitnehmer zwängen, vor der gesetzlichen Altersgrenze in den vorgezogenen Ruhestand zu treten. Wir sind zu satt, alle !

Und genau hier sind wir dann wieder beim Thema:

In Internetforen darf ich meinen Arzt bewerten, anonym natürlich. Als Kriterien gelten z. B. Wartezeit auf Termin und im Wartezimmer, Zeit der Behandlung, subjektiv empfundener Erfolg.

Eine Woche Wartezeit auf einen Termin beim Facharzt ? Inakzeptabel, liest man da (in England ca. 6 Monate) !

Eine Stunde Wartezeit im Wartezimmer ? Indiskutabel (obwohl ohne Termin in die geplante Sprechstunde hineingeplatzt), da lasse ich lieber den Notdienst ins Haus kommen, da muss ich wenigstens gar nicht warten !

Der Arzt schreibt mir meine Massage ... äh ... Krankengymnastik nicht auf ? Geht ja gar nicht (obwohl der Patient natürlich auch zum Sport gehen, oder seine Wellness nicht der Allgemeinheit aufs Auge drücken könnte, aber da müsste er ja Vereinsbeiträge zahlen und für Sport hat er sowieso keine Zeit, für Krankengymnastik merkwürdigerweise schon), erfolglose Behandlung !

Weg zum nächsten Arzt / Krankenhaus 30 Minuten mit dem Auto ? No go (aber mit dem Flugzeug nach Mallorca jeden Sommer, das geht immer, ist doch Urlaub, einmal im Jahr, da nimmt man schon Wege in Kauf) !

Geld will der Arzt auch noch verdienen ? Na: dem haben doch die Steuerzahler die Ausbildung bezahlt, der Kapitalistensau, fährt eh nur Porsche und will dafür nichtmal auf dem Land arbeiten (über die Steuerquote eines Praxisbesitzers sage ich besser mal nichts, unternehmerisches Risiko, Intelligenz oder mindestens Fleiss die ein Medizinstudium erfordern mag - alles geschenkt.).

Privatisierung und Marktwirtschaft gehört in das Gesundheitswesen. Allgemeine Notfallvorsorge für einen Grundbetrag und der Rest ist eigenes (aber wirklich eigenes, nicht über das Sozialamt zum Privatpatienten hochmutierte Hilfeempfänger) Absicherungsrisik. Dann könnte man sich die ganze Einmischung des Staates in die Gesundheitsversorgung sparen. Punkt. Wie bitte ? Ach: der Staat kauft auch Gesundheitsleistungen für seine Angestellten, die sogenannten Beamten ? Privat versichert wären die ? Ach so ? Bock und Gärtner ... da gab es doch irgendwo ein Sprichwort ... .
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