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Medikamente nach Krampfanfall fragl. Ursache

Medikamente nach Krampfanfall fragl. Ursache
Hallo ihr Lieben,

letzte Woche erlitt ich einen Art Schlaganfall, hatte bewegungs und sensibilitätsstörungen in meiner linken körperhälfte. Kurz darauf war ich bewusstlos und kam erstwieder in der klinik zu mir.

ich wurde in die neurologie geflogen da ich krampfte. jedoch wurde im mrt/ct usw. keine ursache (thrombose, blutung, etc.) gefunden. auch die lähmungserscheinungen waren innerhalb 12 std. wieder komplett passee, sodass ich wieder einen normalen lebensgang einlegen kann (bin seit gestern entlassen).

Nun hab ich ein fahrverbot von 6 monaten ausgesprochen bekommen, zudem mind. 2 jährige therapie mit keppra 1000mg, da man eine epilepsie nicht ausschließen kann. meine frage ist nun:

mir ist ständig übel, bin nur müde und malat und soll irgendwann wieder arbeiten (altenpflege) unter medikamente. gibt es eine art gegenmittel bzw eine art, wie ich gegen diese symptome angehen kann?

Liebs grüßle
*******7579 Paar
46 Beiträge
individuelle gesundheitsberatung....
... wäre nicht erlaubt, deswegen mache ich das natürlich nicht.

aber, wenn wir schon bei komplizierten neurologischen krankheitsbildern sind, hier mal ein fallbeispiel:

junge dame, anfang 20, bbw, mit halbseitensymptomatik und anschließender bewußtlosigkeit, dabei gekrampft. unauffällige bildgebung.

das klingt wie eine Epilepsie, differentialdiagnostisch könnte es eine komplizierte migräne sein. ein schlaganfall ist bei unauffälliger bildgebung praktisch ausgeschlossen. und die migräne bei dieser symptomkonstellation auch eigentlich sehr unwahrscheinlich.

man würde sie üblicherweise gerade angesichts des jungen alters mit einem modernen und nebenwirkungsarmen antiepileptikum einstellen. in seltenen fällen kann es dennoch zu schwindel und müdigkeit kommen, üblicherweise vergeht dies nach einigen wochen, auch wenn das akut natürlich relativ unangenehm werden kann und kein besonderes guter trost wäre. wichtig ist die schrittweise aufdosierung, mit dosissteigerung alle 2 wochen z.B. bei Levetiracetam ("keppra"). dies hilft ebenfalls die nebenwirkungsrate gering zu halten.

hier würde man symptomatisch behandeln, insbesondere die übelkeit ggf. mit einem antiemetikum angehen. aber achtung, das internistische haus- und hofantiemetikum mcp ("paspertin") senkt die krampfschwelle, so dass es kontraindiziert wäre. alternativen gibt es, wobei man auch hier zwischen leidensdruck und risiko durch ein zentral wirksames medikament abwägen muss, das hierfür evtl. nicht mal zugelassen ist. dimenhydrinat ("vomex") kann probiert weden, macht aber nicht selten ebenfalls schwindel. ein antihistaminikum könnte helfen, aber auch klassische hausmittelchen haben sich oft bewährt (kamillentee, pfefferminztee). und wer drauf steht: vielleicht gibt ja auch das homöopathische schatzkästlein was her.

und noch ein tip aus der palliativmedizin: 3 tropfen haloperidol oder levomepromazin ("neurocil") sind sehr potente antiemetika, aber dafür so was von nicht zugelassen.... *panik*

im sinne der thread-erstellerin fände ich eine weitere diskussion der therapieoptionen zur nebenwirkungskontrolle interessant.
such
dir eine(n) gute ausgebildeten Osteopathen ,der viel Erfahrung mit Cranio hat/bzw. mit Endocraniellen Spasmen umgehen kann und dir vielleicht damit helfen kann herauszufinden,was diese Attacke ausgelöst hat.. gibt sehr viele mögliche Gründe ,...für Schlaganfall ähnliche Symptome und Bereitschaft zum Krampfen
*******imue Mann
577 Beiträge
hallo,
nach der symtombeschreibung durch die te meine ich aus der joberfahrung heraus das es sich wohl eher um eine PRIND(früher TIA)gehandelt hat.daher sollte für mich eher die option die @*******aus anstrebt im fordergrund stehen.eine nahezu gleiche attacke hatten wir im job mit einem kollegen dessen körperlicher habitus dem der te sehr gleich ist(bitte als vollkommen neutral werten).
der kollege wurde für 1 jahr auch in diese richtung therapiert und medikamentös als PRIND(TIA)pat überwacht.heute erfreut er sich bester gesundheit.(mit betablocker und antihypertensiver therapie)und angemessenem BMI.


alles gute und gute besserung

mi
Wollte nur
kurz etwas klarstellen,damit es nicht zu Missverständnissen führt:
PRIND(früher TIA)

TIA(Transistorische ischämische Attacke) und PRIND(Prolongiertes,reversibles,neurogisches Defizit) gibt es nach wie vor Beides.Der Unterschied liegt nur in der Dauer der Symptome.Bei einer TIA bilden sich die Symptome innerhalb von 24 Stunden zurück,bei einem PRIND dauern sie länger als 24 Stunden.
Jackson-Anfall??
Hallo zusammen,

könnte es nicht sein, dass es sich bei dem oben beschriebenen Symptomenkomplex um einen sogenannten "Jackson-Anfall" gehandelt haben kann mit sekundärer Generalisation???

Zu dieser Verdachtsdiagnose würden die Halbseitensymptome und die nachfolgende Bewußtlosigkeit passen. Außerdem wäre dann auch die negative Bildgebung passend.

Antiepileptika wären dann die richtige Therapie, deren Nebenwirkungen mit der Zeit abklingen sollten.

Viele Grüsse
*******7579 Paar
46 Beiträge
PRIND ist mittlerweile als diagnose verlassen, da in den meisten fällen im mrt eine durchblutungsstörung nachgewiesen werden kann und es damit kein prind ist sondern ein ausgewachsener schlaganfall.
eine tia ist theoretisch denkbar, aber mir ist keine bekannt, die sekundär generalisierte krampfanfälle auslöst und dann zu einer unauffälligen bildgebung führt.
aber: auf jeden fall ist das als differentialdiagnose zu berücksichtigen, und eine gute sekundärprophylaxe ist dann immer sinnvoll (Blutdruck einstellen, diabetes einstellen, bmi-reduktion, ...)

der jackson-anfall ist letztendlich aller wahrscheinlichkeit nach die treffendste diagnose.

ps: ich will niemand zum abnehmen anhalten, es ist als eigener risikofaktor definiert, deswegen steht es oben, nicht weil ich auf hungerhaken stehen. *zwinker*
pps: laut wikipedia:

Kürzer als 24 Stunden andauernde Minderdurchblutungen ohne sichtbare Folgen wurden früher als Transitorische ischämische Attacke (TIA) bezeichnet. Obwohl in den alten Leitlinien und auch in Lehrbüchern noch häufig erwähnt, wird in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 2005 darauf hingewiesen, dass die klassische Differenzierung von transitorisch ischämischen Attacken (TIA) und vollendeten ischämischen Schlaganfällen als überholt gilt. Grund dafür ist einerseits, dass auch bei vielen Patienten mit einer sogenannten TIA morphologische Hirnschäden nachweisbar sind und andererseits das Risiko für einen Re-Infarkt nach TIA und vollendetem Schlaganfall etwa gleich groß ist. Abgesehen von der Frage der Lyse sollen sowohl „vollendete“ Schlaganfälle als auch früher als TIA bezeichnete Zustände gleich behandelt werden.[5] Der Begriff (prolongiertes) reversibles ischämisches neurologisches Defizit (RIND/PRIND) für länger als 24 Stunden, aber kürzer als drei Wochen anhaltende Befunde soll ebenfalls nicht mehr angewendet werden, da dies bereits einem manifesten Schlaganfall entspricht.[6] Gleiches gilt für die Beschreibung eines partiell reversiblen ischämischen neurologischen Syndroms (PRINS).

vielen dank
für die vielen, sehr hilfreichen forenbeiträge.

es gesellt sich zur somnolenz und übelkeit auch ziemlich unangenehme gefühlsschwankungen (aggro/depri). Auf jeden fall so ausgeprägt, dass ich nur davon ausgehen kann, dass es von keppra kommen muss.

in der klinik (uniklinik freiburg) wurde auf den verdacht einer tia bzw. einem im volksmund genannten kleinen "schlägle" kein wort mehr darüber gesprochen, es ging schlussendlich nur noch um die krampfsituation nach bzw. während der bewusstlosigkeit.

das mit der gewichtsreduktion ist so ziemlich das erste, was ich mir fest in angriff nehmen werde, auch habe ich vor wochen die antibabypille abgesetzt und das rauchen sehr stark reduziert (zum kompletten abstieg der sozialen droge fehlt mir im moment die kraft und der elan). auch alkohol ist ein tabuthema für mich geworden.

ich werde auf der krankenkasse anfragen, ob es ein beratungsgespräch im bereich der sportlichen und ernährungstechnischen aufbaumethotik gerade nach solchen anfällen gibt. aus dem eigenen geldbeutel einen personal trainer oder ein ernährungscouch zu zahlen - das ist bei mir leider nicht möglich.
*******njoe Mann
616 Beiträge
Gegenmittel?
gibt es eine art gegenmittel?

Ja, es gibt! Regelmässiger Ausdauersport an der frischen Luft zum Beispiel Nordic Walking. Langsam anfangen und wöchentlich steigern. Dieses "Gegenmittel" kostet wenig, hat zudem den erwünschten Effekt einer Gewichtsreduktion. Anfänglich auftretende Nebenwirkungen nehmen in aller Regel mit steigendem Trainingsumfang ab. Günstig wirkt sich diese Methode auch auf Stimmungsschwankungen aus.

Hier die dazugehörige Metaanalyse

Dan Med Bull. 2005 May;52(2):90-4.
Physical activity for secondary prevention of disease. Systematic reviews of randomised clinical trials.
Karmisholt K, Gøtzsche PC.
SourceNordic Cochrane Centre, H:S Rigshospitalet, DK-2100 København Ø, Denmark.

Conclusion: "Physical activity can have important, and even life-saving, effects as secondary prevention of disease"

Im Übrigen frage ich mich, was eigentlich dagegen spricht, die betreuenden Ärzte - immerhin offensichtlich Mitarbeiter einer universitären Einrichtung- zu den aufgetretenen Nebenwirkungen und deren potentieller Behandlung zu befragen.

• Haben die keine Zeit?
• Gibt es kein Vertrauen in die Mitarbeiter einer Universitätsklinik und damit der höchsten verfügbaren Versorgungsstufe?

*gruebel*

Joe
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Im Übrigen frage ich mich, was eigentlich dagegen spricht, die betreuenden Ärzte - immerhin offensichtlich Mitarbeiter einer universitären Einrichtung- zu den aufgetretenen Nebenwirkungen und deren potentieller Behandlung zu befragen.

Das werden wir in diesem Leben nicht mehr erfahren.
Da die Dame sich abgemeldet hat, werd ich das Ding zutackern...


............wenn´s recht ist? Oder besteht noch Austauschbedarf?
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