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hmmm

*****s40 Mann
1.742 Beiträge
Themenersteller 
hmmm
weiß nicht genau ob dies für ein eigenes Thema reicht...versuchen wir es mal...
Ich arbeite in einem Wohnheim für psychisch Kranke..diese sollen hier auf das "richtige" Leben vorbereitet werden..es ist für alles gesorgt....die Bewohner werden zum Arzt gefahren...es gibt Einkaufstouren....usw...Die Wohnanlage liegt mitten im nirgendwo....es gibt für die Bewohner hier nicht viel zu tun...soweit so gut...? Nun besteht das Leben nicht nur aus Wohnen, versorgt sein und einen schönen Tag haben....nein...die Leute hier suchen doch glatt noch mehr...nämlich Anerkennnung und Beschäftigung...und genau darin hat meine Chefin ihr Problem...das passt nicht in ihr Weltbild...sie möchte eine tolle Parkanlage haben...aber diese Einrichtung ist keine reine Parkanlage...es gibt Pferde, Schweine und Schafe...und jede menge Wald...nun habe ich festgestellt das einige männliche Bewohner gerne im Wald und mit Holz arbeiten...diese eher männliche Tätigkeit macht ihnen Spass...Sehr zum Argwohn meiner Chefin...sie möchte das Bewohner Unkraut jäthen und Rosen schneiden....aber bitte nicht Bäume zu Brennholz verarbeiten...und das macht mich richtig wühtend...was will diese Frau?
Ich bin am verzweifeln...was soll ich tun? Oder wie würdet ihr euch verhalten? Die Beine still halten? Oder eurem Gewissen folgen? Geht es um die Menschen oder um Die Vorstellungen meiner Chefin?
Meine Chefin ist ausgebildete Diplompsychologin...liegt sie deshalb richtig und ich sehe das falsch?
@kaktus40
Hi, kannst Du die Verantwortung übernehmen, dass die Männer sich mit den Holzarbeiten im Wald nicht verletzen? Was ist für Dich so schlimm daran, wenn sich die Integration erstmal auf das häusliche Umfeld beschränkt? Sich um die Tiere zu kümmern heißt Verantwortung zu übernehmen. Tiere sind oft ein sehr guter Zugang zu den Gefühlen eines Menschen. Und vorbereiten für das Leben, für den Alltag, bedeutet vor allem soziale Interaktionen zu fördern. Dies passiert im Zusammenleben generell und auch mit stundenweisen Arbeiten in einer geschützten Werkstätte. Der Arbeitsweg der von Bewohnern alleine bewältigt wird, das Zurechtkommen im Straßenverkehr, eine Jause selbständig einkaufen...............all dies sind Erfolgserlebnisse die wichtig sind, um später einmal im Leben ohne großartige fremde Hilfe zurecht zu kommen.

Der Wald befindet sich außerhalb des Wohnbereiches. Vermutlich ist dies auch eine Versicherungsfrage, falls sich ein Bewohner verletzt? Hier geht es dann um verletzte Aufsichtspflicht und dergleichen. Nicht nur Du als Betreuer, sondern auch Deine Chefin, als letzte Verantwortliche, muss dann vor Gericht Rechenschaft ablegen. Schlimmstenfalls wird Dir Deine Berufsberechtigung entzogen. Und kannst Du das auch mit Deinem Gewissen vereinbaren, den Eltern ins Gesicht sehen und ihre Tränen ertragen?

Weißt Du, so viele Einrichtungen besitzen nicht einmal einen Garten!!! Haben auch nicht die Möglichkeit mobil mit ihren Schützlingen unterwegs zu sein. Sei doch einfach dankbar, dass Du in einer so schönen Anlage arbeiten darfst und Deinen Bewohnern so viel geboten wird. Ich rate Dir auch, Deine Chefin offen anzusprechen, warum sie so entschieden hat. Ihr habt doch sicherlich auch Teamsitzungen und Fallsupervisionen.

Ich arbeite übrigens auch in einer Einrichtung mit Menschen mit mehrfacher geistiger Behinderung und psychischen Krankheitsbildern, als Schwester. Die Arbeiten unserer Bewohner richten sich nach ihren Ressourcen und beschränken sich auf die alltäglichen Arbeiten bei uns im Haus und die geschützte Werkstätte. Unser Wohnhaus ist ihr Zuhause. Arbeit soll nicht als Freizeitgestaltung gesehen werden, sondern für jeden einzelnen ein Beitrag sein, zur Erhaltung ihrer Wohngemeinschaft. Somit fördern wir einen "normalen" Lebensalltag.
*****s40 Mann
1.742 Beiträge
Themenersteller 
öhm
da habe ich mich wohl etwas unklar ausgedrückt...na klar sehe ich das mit den Tieren genauso wie du...nur unsere Chefin sieht es etwas anders...es muss ein Tierarzt kommen, ein Schafsscherer und so weiter...alles Dinge wo Kosten entstehen, ich sehe es genauso wie du, Tier haben einen hohen sozialen Integrationshintergrund.
Und man kann sich auch bei anderen Tätigkeiten verletzen...also finde ich deine Bedenken gegen Waldarbeit ungerechtfertigt. Mit der Kettensäge arbeiten eh nur wir Mitarbeiter....zum spalten benutzen wir eine Maschiene, wo im Normalfall nix passieren kannn...Aber es ist halt eine Körperlich anstrengende Tätigkeit...und genau das suchen unsere Bewohner...meine ich.
Natürlich arbeiten auch bei uns nur Bewohner in der Außenarbeitsgruppe die von ihren Ressourcen dafür infrage kommen. Bei uns leben einige forensische Patienten die weniger psychische Einschränkungen haben, aber dringend eine Tätigkeit brauchen die ihr Selbstwertgefühl aufwertet.
****aza Mann
3.096 Beiträge
Ist die Chefin auch die Besitzerin? Wer zahlt denn das Ganze? Und welche Vorstellung hat eben dieser Träger der Einrichtung? Ist die Chefin den irgendjemandem gegenüber Rechenschaft schuldig?
Hast Du Ihr Deine Ideen mal gesagt?
*****s40 Mann
1.742 Beiträge
Themenersteller 
...
Die Chefin ist nicht die Besitzerin, hat aber von den Eigentümern freie Hand. Die Eigentümer haben so viel Geld das sie kein Interesse an der Bewirtschaftung des Waldes haben. Also habe ich von denen keine Unterstützung zu erwarten. Und nein, ich habe ihr dies noch nicht mitgeteilt...mein Vorgänger war Forstwirt und lag mit ihr im Dauerstreit wegen diesem Thema. Ich denke es wird alles so bleiben wie es ist...sie ist halt die Chefin...nur schade um das Potenzial der Bewohner...
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Hi, kannst Du die Verantwortung übernehmen, dass die Männer sich mit den Holzarbeiten im Wald nicht verletzen? Was ist für Dich so schlimm daran, wenn sich die Integration erstmal auf das häusliche Umfeld beschränkt?

Ich arbeite in einem Wohnheim für psychisch Kranke..diese sollen hier auf das "richtige" Leben vorbereitet werden


öhm.... wenn die herrschaften auf "das richtige leben" vorbereitet werden sollen, dann sehe ich keinerlei gründe ihnen zum beispiel waldarbeiten zu verbieten?! sind diese menschen gesetzlich betreut und haben einen vormund? wenn nein, dann darf man es ihnen eh nicht verbieten.

außer sie sind so psychotisch das sie mit der axt alle niedermetzeln- aber davon gehe ich in dem wohnheim mal nicht aus. auch mit einer rosenschere kann man sich oder andere verletzen.
Korrekte Entscheidung
Die Chefin entscheidet richtig!

Um Waldarbeiten durchführen zu dürfen benötigen auch Nicht-Fachkräfte bestimmte Zeugnisse, die ihnen grundlegende Kenntnisse bescheinigen -insbesondere was Sicherheitsvorschriften anbelangt-, und die die Arbeiter bei Eintritt eines Versicherungsfalls/Unfalls/Schadens schützen.

Das gilt nicht für Gartenarbeiten und die Rosenscheere.

Die Chefin weiß das, und durch ihre Entscheidung schützt sie nicht nur die Patienten, sondern auch ihr Personal, ihre Einrichtung und sich selber. Und das ist auch gut so.

Es ist häufig so, dass Entscheidungen einer Führungsperson auf Unverständnis der Mitarbeiter treffen, diese aber auf Gesetzgebungen noch höherer Instanzen beruhen.

Richtig ist solche Entscheidungen gelegentlich konstruktiv zu hinterfragen, aber man sollte sich nicht gleich dazu hinreißen lassen Entscheidungen treffen zu wollen, die nicht der eigenen Gehaltsklasse entsprechen. Das beste wird sein die Chefin einfach mal zu fragen und um ein Gespräch zu bitten. Denn solange kein Gerät benutzt wird (also keine Säge, keine Axt) und keine größeren Äste abgetrennt werden, geschweige denn Bäume gefällt werden, sind kleinere Arbeiten im Wald natürlich erlaubt.

Notfalls mal bei der Berufsgenossenschaft für Forstarbeiter erfragen wo die Grenzen sind.
*****s40 Mann
1.742 Beiträge
Themenersteller 
...
Unsere forensische Patienten haben bevor sie zu uns kammen alle im Wald gearbeitet...oder zumindestens können sie mit einer Axt umgehen...die zuständigen LKH wo diese Patienten vorher waren scheinen da anderer Meinung zu sein...kommisch nä? Und ich bin ein Mitarbeiter der sein Gehirn nicht am Eingang abgibt...aber danke für den Hinweiß das mich das gar nichts angeht...gut das du nicht mein chef bist...nach diesen Aussagen glaube ich würden wir keine Freunde werden...
Das war auch nicht meine Absicht.
Aber jetzt weiß ich zumindest etwas mehr über dich.
Genug, wie ich denke.
*****s40 Mann
1.742 Beiträge
Themenersteller 
windfooted
na ja.... wie auch immer. So hat eben jeder seine Ansicht bzw. seine Meinung. Schade nur, dass man diese nicht äußern darf, ohne gleich abgewertet zu werden. Leider glaube ich nicht, dass dies ausreicht um mich zu kennen. Aber eine Chefin soll ja auch kein Freund sein, sondern ist eben Chefin....
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wär schön, wenn wir uns wieder entspannt dem Thema zuwenden könnten.
Ginge das?


Meine unmaßgebliche Meinung: einem psychisch angeknacksten Menschen gebe ich nicht so ohne weiteres eine Axt in die Hand.
Was im Umkehrschluß nicht bedeutet, daß man die Patienten nicht am Leben teilhaben lassen sollte, aber eben unter gewissen Rahmenbedingungen, zu denen, in meiner theoretischen Position als Chefin, nicht die Handhabung einer Axt oder Motorsäge gehört.
Was LKHs betrifft möcht ich nicht unbedingt meine Hand für deren weise Entscheidungen in's Feuer legen. Es wäre nicht das erste Mal das ein vermeintlich gesundeter psychisch Kranker entlassen wird, und nicht mal ohne Zwischenfälle um die nächste Straßenecke kommt.
*****s40 Mann
1.742 Beiträge
Themenersteller 
Hey
keiner der Bewohner in der Außenarbeitsgruppe bekommt eine Axt oder gar eine Motorsäge in die Hand...Nur wir Mitarbeiter arbeiten mit gefährlichem Gerät...
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Und ganz ehrlich: wenn jemand durchdrehen will, dann braucht er da keine Axt für....
Kaktus_40@:
Schade, dass Du nicht verstanden hast, dass Dir windfood nur einen gut gemeinten Rat gibt, seine Lebens- und Berufserfahrung weiter gibt und Dich nicht angreift!!!

Ich erzähle Dir nun was aus meinem Arbeitsalltag:

Wir kommen mit unseren Bewohnern, sind auch zwei aus der Forensik mit dabei, sehr gut zurecht, obwohl alle, ausgenommen die Strafffälligen, aus der geschlossenen Psychiatrie kommen, komplexe psychiatrische Krankheitsbilder aufweisen, etc. sehr gut zurecht. Die Beschäftigungsmaßnahmen in unserem Haus, welche sich auf den Haushalt und Garten beschränken, gehören zur Förderung der Sozialkompetenz unserer Bewohner und um diese zu erreichen, gehört von uns Betreuern viel Gespür, Einfühlungsvermögen und auch ein gewisses Maß Strenge. Jede Mithilfe unserer Bewohner ist für uns ein Erfolgserlebnis und ein wichtiger Schritt vorwärts zur Zielerreichung der Eigenständigkeit, entsprechend der noch bestehenden Ressourcen. Doch meine Chefin erhält täglich Anrufe unserer lieben Nachbarschaft, welche sich beschweren, dass unsere "armen" Bewohner Arbeitsdienste verrichten müssen, wo wir doch den Gehalt kassieren!! Sie muss tgl. Rede und Antwort stehen und erklären, dass wir keine Knechtschaftsdienste leisten lassen und unsere Menschen mit Behinderung wegen ihrer Behinderung nicht für Arbeiten, wofür wir ihrer Meinung nach zutändig sind, ausnützen. Und hier geht es nicht einmal um schwere Waldarbeiten, sondern einfach um unspektakuläres Rasen mähen, Bewohnerauto waschen, Blumen gießen, die Einfahrt im Winter frei schaufeln, etc. Du siehst also, dass es für eine Leitung gar nicht so einfach ist wie man sich das als Pfleger so vorstellt.

Auch ich gebe Dir noch mal den Rat, so wie auch schon Windfood, dass es am Besten ist, im Team offen über solche Feststellungen zu sprechen.

Wenn Du mit den Gegebenheiten im Haus nicht klar kommst, mit den Regeln, der Handhabung, den Aufträgen Deiner Chefin, etc. ist es besser Du suchst Dir einen anderen, für Dich erfüllenden Arbeitsplatz, denn eine negative Stimmung überträgt sich immer auf die Bewohner, welche im psychiatrichen Bereich ein besonderes Gespür haben, so wie auch Kinder. Sie besitzen feine Antennen was die Zwischenmenschlichkeit betrifft und mit unzufriedenen Mitarbeitern kann man sehr viel am Menschen mit Behinderung kaputt machen, was zuvor mühsam aufgebaut wurde!!!
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