100% gibt es in der Medizin nie. Die einzigen Antwortmöglichkeiten, die man in den Multiple-Choice-Prüfungen konsequent ausschließen konnte, waren die, die die Begriffe "immer", "stets" oder "nie" enthielten.
Das ambulante Operieren, insbesondere das minimal-invasive, hat sich primär wegen der Kostendämpfung etabliert. Und erstaunlicherweise funktioniert es! Es vermeidet einiges an Infektionen mit Hospitalkeimen, die Betreuung zuhause durch liebende Angehörige ist meist besser, als die durch Profis unter Zeitdruck. Klar gibt es auch vereinzelt die "blutige Entlassung", bei der man sich ein oder zwei Tage stationäre Überwachung gewünscht hätte. Aber im Großen und Ganzen bewährt es sich. Sollte sich bei einem ambulanten Eingriff etwas finden, das stationär behandelt gehört, wird stationär aufgenommen. Und die Erfolgsquote der OP an sich ändert sich durch ambulantes Vorgehen nur marginal, weil man z.B. bei einem stationären Patienten vielleicht etwas forcierter explorieren würde. Aber alles in allem hat sich das ambulante Vorgehen bewährt.
Daß die Endometrium-Ablation so eine hohe "Versagerquote" hat, liegt nicht an mangelnder Sorgfalt, z.B. bei der Laparoskopie, sondern eher daran, daß auch minimale Zellhaufen, die makroskopisch nicht zu erkennen sind, ein paar Zyklen später wieder Ärger machen können.
Etwas weniger Spaß daran haben die Hausärzte, ich weiß das aus mehreren Jahren eigener Erfahrung, weil sie im Rahmen der Pauschalvergütung dann oft eine intensive Nachbetreuung machen dürfen, wenn Schmerzen, Nachblutungen oder Wundheilungsstörungen auftreten. Aber auch da gibt es mittlerweile Lösungen. Manche Operateure treten die Gelder, die sie im Rahmen von speziellen Verträgen für die postoperative Versorgung bekommen, an den Hausarzt ab, der die Versorgung gewährleistet.