kurze Sachstandserklärung wohl von Nöten...
hallo zusammen und an alle die hier so eifrig ihren Beitrag zu meiner Fragestellung geleistet haben...
erstmal vorweg!
also, mal etwas zur Aufklärung warum ich so verärgert bin....
ich arbeite mit einer Person, bereits jetzt im 3. Jahr, sagen wir genau genommen 2,5 Jahre...
Diese Person sprach zum damaligen Zeitpunkt kein Deutsch, und auch nur sehr wenig Englisch, lediglich ein paar Brocken zur nötigsten Kommunikation...
Muttersprache Englisch, geboren in Afrika, vorher in Spanien wohnhaft...!
Zudem war diese Person in Physiotherapeutischer Behandlung und ich stellte ein starkes Defizit in der bisherigen Mundmotorik fest...
Ich riet zur ärztlichen Untersuchung um dann weitere Schritte mit dem Arzt besprechen zu können, da ich sehr gerne systemisch arbeite, einfach zwecks besserer und umfangreicher Förderung für den Patienten, allerdings auch nur - so wenig wie nötig, aber sie viel wie möglich...!
Es handelt sich hier um eine sehr junge Person, die damals nicht einmal in der Lage war ein Eis mit den vorderen Zähnen abzubeißen oder Suppe zu löffeln, von verständlicher Artikulation ganz zu schweigen.
Für diesen Patienten dachte ich daher als erstes Nahziehl eine gute Förderung der Gesamtmotorik und baldige Steigerung des Spracherwerbs an. Dazu eine vorbereitende Therapie, speziell im orofazialen Bereich, um dann später mit einer guten logopädischen Förderung fortsetzen zu können....
Der behandelnde Arzt erkannte ebenfalls das Problem des Sprachdefizites, und da der Patient einem fremden Menschen gegenüber stand, und sich daher schüchtern verweigerte, natürlich nicht das eigentliche Problem...
Ihm wurde eine Verordnung zur Logopädie mitgegeben.
Ich bemühte mich sofort einen telefonischen Gesprächstermin zu erwirken und versuchte meine Feststellung dem Arzt mitzuteilen...
Ich erklärte ihm einen guten Therapeuten zu kennen und bat um Verordnung für Physiotherapie, da dieser Therapeut im Rahmen seiner Ausbildung diese seltene Therapieform ausführt, und der Patient ja ohnehin physiotherapeutisch behandelt wurde...
Leider verwehrte der Arzt mir diese Behandlungsform, sondern blieb dabei Logopädie zu verordnen, und
nur dann wenn ein Logopäde diese Therapie anwendet diese auch mitzuverordnen....!!! Leider fand ich keinen aus dieser Berufsgruppe und somit blieb alles beim alten...Warum nur wird Logopädie verordnet wenn die Voraussetzung noch gar nicht vorhanden ist... ??????????????????????
Ich empfinde dieses Verhalten gelinde formuliert als unmöglich, anderen Berufskollegen gegenüber die ebenfalls über dieses Zerifikat verfügen... und wehement abzuwehren, ohne auch nur den geringsten Versuch eines erfolgversprechenden Versuches zu unternehmen...
Inzwischen hat der Patient enorm aufgeholt, einen guten deutschen Sprachschatz erworben, allerdings hätte dies viel schneller und umfangreicher geschehen können, wäre die Unterstützung ärztlicherseits vorhanden gewesen....
und darum hier noch mal für alle Unwissenden aber Interessierten ein Link zu dieser wunderbaren Therapieform....
http://www.castillomoralesvereinigung.de/
Ich wünsche mir auf diesem Wege auch für uns und meine Berufsgruppe bessere Zusammenarbeit und ein zunehmend offereneres Ohr als bisher. Denn die ärztliche Untersuchung ist immer nur eine Momentaufnahme, wir arbeiten viele Stunden mit dem Patienten und beobachten ihr Verhalten, und darum bitte mehr Aufgeschlossenheit anderen Berufsgruppen gegenüber und mehr Mut zu außergewöhnlichen Therapien, denn der Erfolg heiligt schließlich die Mittel, und dieser ist relativ schnell feststell- und hörbar...!
Vielen Dank all denen die bis hier hin gelesen haben, sich diese Zeilen genauer ansehen, und hoffentlich zu Herzen nehmen....!
gernefrau sagt
und wünscht allen hier noch einen schönen Abend und für morgen einen guten Start ins verdiente Wochenende...!