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Zoonosen

Zoonosen
Hallo liebe Mediziner

mich als Tierärztin würde ja sehr interessieren wie so eure Berührungspunkte mit Zoonosen sind. Ich hab oft das Gefühl bekommen das Zoonosen ein bisschen ein Stiefkind in der Humanmedizin sind.

Wie sind da eure Erfahrungen?

Ich weiß zum Beispiel das Q-Fieber hier in meiner Region ein Thema sind und ich persönlich hab mit Rotlauf jetzt wieder Kontakt gehabt.

Bin gespannt wie eure Meinungen und Erfahrungen da sind.
Viele Grüße
eas
*******_bnd Mann
22 Beiträge
Intensivmedizin: als Differentieldiagnose
Hallo eas,

bei uns auf der Intensivstation sind Zoonosen selten, werden aber v.A. bei schweren Lungenerkrankungen als Ursachen in Betracht gezogen.

Vielleicht kann dir ein Kollege aus einem anderen Fachbereich mehr Infos geben (Dermatologie, Innere?).

LieGrü, Tom

PS: unter Rotlauf versteht der Humanmediziner ein Erysipel (dieses ist keine Zoonose) - ich nehme an Du meinst damit eher ein Erysipeloid (Schweinerotlauf)?
Ja ich meine natürlich Schweinerotlauf (Erysipelothrix rhusiopathiae)
:-), ist denke ich sehr selten geworden, aber heute bei uns im Schlachthof aufgetreten, beim einem Schlachtschwein....
Nun beobachte ich erstmal ob ich Hautveränderungen bekomme *zwinker*

Ich denke Zoonose kommen wahrscheinlich meist nur bei bestimmten Berufsgruppen gehäuft vor.
Meine Erfahrung ist aber das man eher selbst sagen muss, ich bin Tierärztin und hatte Kontakt mit XY damit es überhaupt in betracht gezogen wird....

Naja als Tierarzt lebt man eh gefährlich *ggg*
Als Humanmediziner genauso...
*******_bnd Mann
22 Beiträge
Naja, unsere Patienten beißen und kratzen nicht so oft *zwinker*

In der Steiermark/Kärnten (Österreich) haben wir Üblicherweise immer Hanta-Viruserkrankungen sowie saisonal FSME mit in Betracht gezogen, da Infektionen damit öfters auftraten - ist halt ein Endemie-Gebiet dafür.

Daher hilft es immer, wenn man auf besondere Risiken (durch Aufenthaltsort bei Fernreisen, Freizeitverhalten oder wie bei Dir durch Beruf) hinweist - damit man dann schon früher als Humanmediziner an seltenere Krankheiten denken kann.

Aber wenn Du wieder einmal einen solchen Fall hast und ein paar aussagekräftige Fotos, so würde sich Wikipedia sicherlich über den Fotobeitrag freuen - dort sind außer Blutagarplatten leider keine Bilder *g*
Schweinerotlauf
So hab aktuell von heute Fotos *zwinker*
Beim Menschen soll die akute Hautform aber ähnlich aussehen...
Die Hautveränderungen soll eigentlich eine Allergische Reaktion vom Spättyp auf die Bakterien-Abbauprodukte sein.
Diese Hautveränderungen sind aber sehr typisch für Schweinerotlauf, diese "Backsteinbladdern" erkennt man toll, eine der wenigen Sachen wo man nur vom anschauen eine Diangonse machen kann *zwinker*
Hautveränderungen Schweinerotlauf 1
Hautveränderungen Schweinerotlauf 2
*******_bnd Mann
22 Beiträge
Na dann - Bildausschnitt wählen mit typischen Veränderungen und wenig Artefakten und auf Wikipedia einbinden *zwinker* Vorausgesetzt natürlich, Du hast die Fotorechte an den Bildern und es gab kein Fotografierverbot *ggg*
*******njoe Mann
616 Beiträge
Zeit.....
Das wurde aber mal Zeit, daß auch die Zoonosen hier diskutiert werden. Ich selbst kümmere mich zwar nicht drum, ich hab in meiner kurzen Karriere noch keine Zoonose diagnostizieren dürfen, aber das muß ja nicht heissen, daß keine auftreten. Dabei sehe ich täglich eine ganz anständige Anzahl menschlicher Patienten.

Was mir besonders gut gefallen hat, sind die Bilder. Warum nicht auch mal solche Bilder im Profil präsentieren?

*sonne*

Joe
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Meines Wissens nach gehört auch die Toxoplasmose zu den Zoonosen.
Soweit ich weiß, eine Erkrankung die durchaus häufiger beim Menschen anzutreffen ist, und vor allem bei Schwangeren zu unliebsamen Nebenwirkungen führen kann.
Bei mir wurde seinerzeit eine Toxoplasmose während der Schwangerschaft diagnostiziert, hab mich mit Pillen vollpumpen müssen, und habe Blut und Wasser geschwitzt bis das Thema Schwangerschaft erfolgreich abgehakt werden konnte.

Insofern finde ich die Zoonose- Diskussion garnicht sooo daneben....
*******njoe Mann
616 Beiträge
Nicht daneben...
Freilich gibt es reichlich vom Tieren auf den Menschen übertragbare Krankheiten. Gelegentlich auch die Salmonelle. Borrelia Burgdorferi wird vom gemeinen Holzbock übertragen. Möglicherweise gehört auch die Kopflaus oder der Floh dazu. Die Gefahren einer Toxoplasmose bei der Schwangeren als "Nebenwirkung" zu bezeichnen finde ich etwas grenzwertig.

Die Übertragung von "Schweinerotlauf" auf den Menschen....ist eine sehr spezielle Diskussion, die sicher hier weitere Liebhaber finden wird.

*sonne*

Joe
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Naja, die Betreffzeile nennt sich "Zoonosen"

Und, nein, vielleicht mag der Ausdruck "Nebenwirkung" grenzwertig sein. Der Toxoplasmose schlechthin ist das egal.
Ich habe, grenzwertig oder nicht, 7 Monate keine Nacht mehr geschlafen. DAS war auch grenzwertig.

Neuesten (dänischen) Studien zufolge sollen Frauen mit der Diagnose "Toxoplasmose" eine gehäufte Suizidrate aufweisen ( ist der Ausdruck auch grenzwertig?).
Aber man weiß ja, wie das mit Studien und Statistiken so ist.......*seufz*
****aza Mann
3.096 Beiträge
Kleiner Zoonosen-Tip von mir:
Bei einer Patientin paßte alles lehrbuchmäßig zu einer Tularämie. Also Diagnostik und Blindantibiose eingeleitet und gespannt auf die Laborergebnisse gewartet. Die Testung war schließlich negativ, die Patientin wurde vollständig gesund und das einzige Ergebnis der ganzen Sache: Das elfjährige Mädchen schaffte (letztlich unnötigerweise) seine geliebten Kaninchen ab, weil ich im vermeintlich guten Bestreben um Verständlichkeit den Begriff "Hasenpest" verwendet hatte.
Fazit: Bei haustierübertragenen Zoonosen insbesondere bei jungen Patientinnen lieber etwas kryptisch bleiben *zwinker* .

****982:
Ich hab oft das Gefühl bekommen das Zoonosen ein bisschen ein Stiefkind in der Humanmedizin sind.
Quatsch. Zoonosen-Diagnostik und ggf. -therapie gehört (sicher nicht nur) bei mir zum alltäglichen Standard: Borreliose bei Gelenkschmerzen oder Neuropathien, Rota/Campylobacter/Salmonellen bei Durchfall, Milben bei Krätze, Echinokokkose bei Leberzysten, Tollwut- und FSME-Impfungen, ...

Mannigfaltige Erfahrungen vorhanden, meist aber eher unspektakulär.
*******njoe Mann
616 Beiträge
Toxoplasmose
Ich habe, grenzwertig oder nicht, 7 Monate keine Nacht mehr geschlafen.

Das mag zwar extrem unangenehm sein, wesentliche Gefahr der Toxoplasmose der Schwangeren ist die Schädigung des ungeborenen Lebens.

Schlaflosigkeit der Mutter....im Gegensatz zu einer lebenslangen Behinderung.

*sonne*

Joe
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