Als Patient hilflos - was muß in der Notaufnahme passieren?

leider muss ich nach25 jahren in der notaufnahme sagen, dass es sowohl ernsthaft arbeitende pflegekräfte gibt , die hand in hand mit medizinern arbeiten und umgekehrt. allerdings sehe ich auch andere realitäten, so dass studenten in der medizin auch auf patienten losgelassen werden ohne ihnen einen erfahrenen kollegen an die hand zu geben.
liegt es nicht an unserem kranken gesundheitssystem ? oder ist es falscher idealismus der uns treibt?
jedenfalls schmerzt es mich, dass diese patientin in ihrem zustand nach hause fahren musste ohne ernsthafte diagnostik.
es beschämt mich , dass gewisse standards nicht eingehalten werden.
dennoch habe ich vor medinern und pflegekräften die grösste hochachtung, ohne ihren einsatz gebe es keine laufenden strukturen oder die notwendige einsatzbereitschaft vor ort zu sein.
ein grosses lob.

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... freut sich der Medizinrechtler, wenn etwas daneben geht. Denn dies ist offensichtlich ein vermeidbarer Organisationsmangel.

Sie hatte bei vermeintlich initialer Überdosierung eines Betablockers (von mir aus auch in Kombi mit HCT 12,5 oder gibt's in D noch ne andere Kombi?) eine kreislaufrelevante Tachykardie? Respekt. Aber da hatte sie wohl ein anderes Problem als die Tablettenwirkung - überdosiert klingt das nicht.

Welcher Rettungsassistent bescheinigt (nachdem er die Hilfsfrist mal locker verdoppelt hat) bei "nicht meßbarem" RR, Tachykardie und zusammensackender Patientin, dass er nichts finden könne und packt ein?
Der letzte RettAss in Spe, der bei mir eine beginnende Anaphylaxie als kardialen Schock fehlgedeutet hat und den Oberkörper hoch lagerte ist durchs Examen gefallen ;-).

Welcher Arzt entlässt eine nicht gehfähige Patientin mit RR 60/40 in den Straßenverkehr? Ohne Reversschein? Erst Recht ein möglicher Anfänger?

Gemäß den Ausführungen sollte sämtliches beteiligtes medizinisches Personal gemeldet werden.
Der Disponent: Will bei kreislaufinstabiler, nicht stehfähiger Patientin den ÄND vorbeischicken.
Der Rettungsdienst: ignoriert Schock.
Die NA-Schwester: hieft mit Hilfe zweier Pfleger eine hilflose Person aus der Klinik.
Der Klinikarzt: behandelt fehl oder zumindest bei Annahme einer gastroenteritischen Hypovolämie unzureichend.
Der neue Hausarzt: ignoriert das neue Patientenrechtegesetz, nach dem er bei Annahme eines Behandlungsfehlers doch verpflichtet wäre, den Patienten darauf hinzuweisen.

Einzig, bei der ehemaligen Hausärztin kann ich kein Fehlverhalten erkennen - trotzdem ist sie aber offensichtlich die einzige, die von der Patientin sanktioniert wurde ??

Ganz ehrlich: druck die Beschreibung hier genauso aus und reiche sie mal an die Krankenkasse weiter, die den ganzen Mist bezahlen durfte.

Was mich noch interessiert: Welche Gebühr muß sie am Klinikausgang bezahlen?

wie ein schlechter Medizinkrimi an...aber inzwischen halte ich aufgrund meiner (Berufs und sonstigen) Erfahrungen so ziemlich alles für möglich..

Das hab ich Gott sei Dank noch nie erlebt.
Ich war auch in der Notaufnahme (stuttgart ) aber es wurde immer ein Blutbild , meist noch ein EKG ect. gemacht.
Nie wurde jemand heim geschickt der nicht gehfähig und bei vollem Bewusstsein wahr.
In deinem Fall ist wohl alles schiefgelaufen was nur geht.
Ich würde mich beschweren , auch wenn man meint es bringt nichts, doch es gibt dort Teamgespräche wo auch der Chef mal auf den Tisch haut.