welche Möglichkeiten gibt es

Hallo!
Darmdiagnostik ist zwar nicht so ganz mein Spezialgebiet, aber:
Im Prinzip gibt es noch Möglichkeiten, den Darm anders darzustellen. Ganz klassisch wie früher als Kontrastmitteleinlauf (aber wahrscheinlich macht das niemand mehr), aber auch dafür muss der Darm leer sein. Mit einer Computertomographie und Rekonstruktion des Darmes ("CT-Koloskopie") kann man auch eine Darstellung machen, aber auch dafür muss der Stuhl mit einer Spülung aus dem Darm entfernt werden. Noch dazu gibt es ja einen Grund, warum heutezutage fast immer eine Darmspiegelung gemacht wird:
Von auffälligen Stellen können Gewebeproben genommen werden, und Adenome (also möglicherweise Vorstufen von Darmkrebs) können in derselben Untersuchung vollständig abgetragen werden. Noch dazu kann der Darm besonders genau beurteilt werden, was auf die anderen Untersuchungsmethoden ebenfalls nicht zutrifft.
Wenn das Trinken der Lösung gar nicht ging, könnte evtl. die Spüllösung über eine Magensonde gegeben werden. Diese zu legen ist aber ja auch nicht das reine Vergnügen.
Ich hoffe, das hat Dir ein wenig weitergeholfen.
Viele Grüße,
Tom

Hallo Tom
und was hälst du von einem Darmszintigramm oder macht das auch keiner mehr?

Hallo!
Ein Darmszintigramm sagt mir nichts. Eine Szintigraphie hat eine sehr schlechte Ortsauflösung, sie ist sicherlich nicht geeignet, um Adenome, entzündliche Veränderungen etc. zu finden. Ich kann mir eine Szintigraphie nur zur Darstellung von speziellen Stoffwechselleistungen der Darmschleimhaut vorstellen. Aber dafür bin ich nun wirklich kein Experte.
Tom

Da wird wohl ne Kapsel geschluckt und in mehreren zeitlichen Abständen ein Röntgenbild gemacht oder so......nun ja werde sie mal überzeugen mal zu einem Vorgespräch zugehen.Vielleicht muss sie ja nicht mehr soviel trinken wie früher und vielleicht schmeckt das mittlerweile besser

Eine weitere Möglichkeit - allerdings ohne Möglichkeit Proben zu entnehmen - wäre die Kapselendoskopie, wo eine Kamerakapsel geschluckt wird, die in regelmäßigen Abständen Bilder vom Darm macht. Dient v.A. zur Darstellung des Dünndarmes wo man mit dem Gastros-/Coloskop nicht hinkommt.

Aber auch hier gilt: eine ausreichende Darmreinigung ist für gute Bildqualität erforderliche.

LieGrü, Tom

An einer Coloskopie führt kein Weg vorbei, alles andere sind (schlechte) Behelfsmethoden.

KM-Einlauf taugt dazu überhaupt nicht-damit kann ich nur große Strukturen darstellen-hat aber als positiven Nebeneffekt ne stark abführende Wirkung ;-).

Kapselendoskopie ist für Dünndarmdiagnostik. Um das Colon zu beurteilen muß das dann aber auch sauber sein, dazu kommt das die KK die Kapsel nicht bezahlt (~€300), keine Proben entnommen werden können und die Kapsel bei Engstellen auch mal steckenbleiben kann->OP.

CT hat eigentlich fast nur Nachteile : trinken muß man trotzdem
heftige Strahlenbelastung
deutlich (!) schlechtere Beurteilung des
Colons
-flache Adenome sieht man garnicht,
diese entarten leider dann ziemlich schnell
-kleine Polypen sieht man auch nicht
wenn der Radio was sieht braucht man eh ne
Colo und führt dafür dann nochmal ab.


Also: nicht jammern sondern trinken. Im Zweifelsfall führt man dann eben über 2age ab.

Darmszinti dient dazu Blutungsquellen im Dünndarm zu finden. Mittlerweile macht man da aber eher ne Kapsel oder ne Enteroskopie per Ballonendoskopie

Hallo , aaaaaalso ..

Die erste Frage wäre zunächst einmal, warum wurde die Coloskopie empfohlen ? Wenn z.B. ein Stuhltest auf Blut positiv war ( Hämocult-Test) ist eine Coloskopie geradezu zwingend ..
Eine Rektoskopie oder Proktoskopie ( bei der nur ein Einlauf nötig wäre ) ist da auf keinen Fall ausreichend .. Ich kenne mehr als einen Fall, bei dem die in der Rektoskopie dargestellten Hämorrhoiden dann doch nicht die Ursache der Anämie waren, sondern ein Dickdarm-CA ..
Bei keiner anderen Methode kann man die Dickdarmschleimhaut direkt beurteilen und ggf auch dann direkt therapeutisch tätig werden. Heute werden kleinere Polypen direkt bei der Coloskopie abgetragen oder mit Laser koaguliert.
Alle anderen Methoden sind für die Darmdarstellung eher wenig hilfreich. Wenn man im CT etwas sieht ist das schon was größeres, da ist anschliessend eh die Coloskopie erforderlich, andererseits kann man bei unauffälligem CT auch keine kleineren Polypen ausschliessen. Kapsel-Endoskopie ist was für den Dünndarm und hilft für den Dickdarm nicht wirklich weiter. Szintigraphie macht man mittlerweile so gut wie gar nicht mehr, da die Methode zur Blutungssuche wegen fehlender Auflösung wenig bringt, eher eine selektive Angiographie der darmversorgenden Arterien. Aber um dabei ein Ergebnis zu erzielen braucht man schon eine größere Blutmenge, wird wohl bei dieser Patientin eher nicht der Fall sein.

Bei allen Arten von Darstellung des Darmes ist eine mehr oder weniger gründliche Reinigung des Darms erforderlich.

Allso ich kann evt auch ein kleinen Beitrag dazu geben...
Ich Arbeite auf einer Gastoenterologischen Abteilung, und bei uns werden die Coloskopien immer mit einer 2 tägigen Vorbereitung begonnen, am 1 Tag müssen die Patienten Abführmittel trinken mindestens 3l und am nächsten Morgen noch mal 1 bis 2l! Das ist einfach wichtig um ein sauberen Darm zu haben und somit eine Gute Sicht für den Dok

Lg

Alle Antworten in Ehren, aber - was ist denn überhaupt die Indikation für die (invasive) Untersuchung?