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Facettengelenksarthrose

Facettengelenksarthrose
Meine Frage richtet sich an alle Kollegen hier, die Erkrankungen der Wirbelsäule zu ihrem Spezialgebiet zählen.

Facettengelenksarthrose ist sicher kein seltenes Phänomen und könnte durchaus interessant für viele sein, die häufiger oder chronisch an Rückenschmerzen leiden und keine Probleme mit den Bandscheiben haben.

In diesem Fall sind die Schmerzen auf den Lendenwirbelbereich beschränkt.
Kein Abstrahlen in Leiste, Beine, obere Wirbelregionen.

Wäs wären die besten konservativen Behandlungsmethoden
-medikamentös?
-physikalisch?

Was lässt sich positiv im alltäglichen Leben einbauen und ist erfolgsversprechend (Sitzball etc.)?

Wie sind eure Erfahrungen mit CT-gestützten Infiltrationsverfahren?
-Länge der Schmerzfreiheit?
-Eher für diagnostische Zwecke zu gebrauchen oder auch zur Langzeittherapie geeignet?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.
ein Therapieansatz
Es gibt ja in manchen Bundesländern und von manchen GKV bezahlt im Rahmen der Integrierten Versorgung die Möglichkeit zur CT- gestützten Infiltrationstherapie: das sind in diesem Fällen mind. 2, max. 4 neurochirurgische Behandlungen, kombiniert mit bis zu drei Monaten ambulante physiotherapeutische Nachsorge. Es gibt aber auch Kassen, die mittlerweile erwarten, dass die Versicherten danach passende Angebote aus dem Präventionssport der Sportvereine in Anspruch nehmen.
Das alles aus dem GKV- Bereich.
@mellowness
Danke für deine Antwort.

Ja, ich hörte davon und würde das auch bei einer sich verschlimmerden Sympthomatik in Betracht ziehen.

Weißt du etwas über die langfristigen! Erfolgsaussichten solch einer Therapie?

Gruß
WindFooted
Hallo !

Grundsätzlich kann man sagen, dass Facettengelenksarthrose immer auch sehr individuell zu betrachten ist. Jeder Patient der ein solches Problem hat, leidet auf ganz unterschiedliche Weise und man muss sich den Einzelfall immer sehr genau ansehen. Was für den einen gut ist, muss für den anderen widerum nicht passen. Allgemein stehen viele unterschiedliche Behandlungsverfahren zur Verfügung und meist wird eine Kombination aus mehreren gewählt.
Standardtherapie ist die Infiltrationsbehandlung der Facettengelenke, die routinemäßig von den meisten Orthopäden durchgeführt wird orientiert an anatomischen Körperpunkten. Verwendet wird dabei eine Mischung aus Lokalanästhetika und Cortison. Möchte man es noch punktgenauer haben steht die CT-gestützte Infiltration zur Verfügung, die je nach KV-Bereich von den gesetzlichen Kassen übernommen wird oder eben nicht, dann läuft es meist über eine privat zu bezahlende IGeL-Behandlung. Langfristige Heilung erreicht man durch diese Verfahren nicht, allenfalls Linderung. Arthrose ist eben ein chronischer, fortschreitender Prozeß. Zusätzlich stehen invasivere Verfahren zur Verfügung mit 50/50-Chance auf dauerhafte Besserung, wie z.B. die Thermokoagulation. Dabei werden die Facettengelenke über eine Hitzesonde "verödet". Im Rahmen der allgemeinen Schmerztherapie haben alternative Verfahren, wie Akupunktur, ein sehr hohen Stellenwert, genauso wie die gängigen KG-Verfahren. Über eine schmerztherapeutisch-medikamentöse Einstellung muss in der Regel im Rahmen der Dauertherapie auch eingehend gesprochen werden.
Zusammenfassend: Arthrose ist nicht heilbar, es geht immer "nur" um Schmerztherapie ..

Gruß,
Ron
Sehr gut...
Danke, Ron!
Dem kann ich (obwohl ich mich jeden Tag damit beschäftige) nichts mehr hinzufügen.
Super!
Tom
auch Arthrose
hat einen Entstehungsgrund... sprich, bei einem jungen Patienten mit Sicherheit anders gelagert als bei einem Patienten über 60 Jahre...
Grundsätzlich ist immer die Versorgung der Facettengelenke anzuschauen, was lässt sie nicht mehr in ihrer physiologischen Bewegung funktionieren? sind es Überlastungen von außen? sind es welche von innen? diesbezüglich immer wichtig in welcher Höhe die betroffenen Gelenke sind, zu welchen "inneren Strukturen" gehören sie/haben sie Verbindung.....Muskulatur?Faszien? Gleitlager der Muskulatur? Zuführende/Ableitende Gefässe? Lymphe?gibt es aus dem visceralen Bereich Probleme? Verdauungsprobleme? Narben?Leistenbruch?Nabelbruch?Atemprobleme (Zwerchfellansatz geht bis L3!)... wie kompensiert der Körper die Schmerzen?

Ich denke die Schmerztherapie hat nur Sinn und Aussicht auf längerfristigen Erfolg, wenn man auch die auslösenden Ursachen-Faktoren mit einbezieht in die Therapie.


Was nützt es wenn ich mit dem Sprengler meinen Rasen giesen und wachsen lassen will, Wasser auch läuft, aber in dem zuführenden Schlauch ein Knick ist oder ein Gegenstand das Fließen verhindert? ...solang ich die Hindernisse nicht beseitige, wird der Rasen braun und geht ein..
Ich kann versuchen mit mehr Wasserkraft zu arbeiten, ...Erfolg?Preis?...
ich kann aber auch versuchen die Hindernisse zu beseitigen...
und so in der Art geht es den armen Gelenken, gleich welcher Art und an welchem Ort sie sich befinden.. *zwinker*,sie sind eben auch gern "gutversorgt".. *lach*
Akupunktur
Hallo Windfooted

wie Ron vorgeschlagen hat, kann ich Dir auch nur zur Akupunktur raten, habe sehr gute Erfahrung damit gemacht (also ich mache Akupunktur)

Der Vorteil ist, man kann andere Verfahren anschließen, wenn's mal nicht ausreicht, die Muskelentspannung führt zu einer vermehrten Durchblutung und hält eine Arthrose zumindest eine Zeitlang auf.

Du musst nur gut schauen, einen erfahrenen Akupukturtherapeuten zu finden.
Gruß
Steele
****aza Mann
3.096 Beiträge
Mal sehen, was Marzipanjoe dazu sagt... *g*
@Ron
Es ist mir leider nicht möglich den "Danke"-Button zu drücken (Zahlungsunwilligkeit meinerseits), und somit möchte ich dir auf diesem Wege ein dickes Dankeschön zukommen lassen!

Eine wirklich aussagekräftige Antwort.

Über den Verlauf der Arthrose bin ich mir leider im Klaren.
Denke aber auch (siehe andere Antworten) das dieser Prozess entschleunigt werden kann.
@schneemaus
Danke auch für diesen Kommentar!

Ich unterstütze deine Gedanken absolut.

Dennoch ist die Suche nach der Ursache -wie so oft- die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Einzuschließen sind eventuell auch noch genetische Faktoren und all die Dinge, die wir bis heute noch gar nicht richtig verstanden haben.

Ich bin bezüglich dieser Uraschenforschung nicht besonders optimistisch, aber ich werde mir auf jeden Fall deinen Rat zu Herzen nehmen und einen Versuch wagen.

Danke nochmal.
@Steele_Grey
Akupunktur steht ganz oben bei mir auf der Liste der Therapieoptionen.
Insbesondere da hier auch recht starke Muskelverspannungen vorliegen dürften.

Man hört vielfach von sehr guten Erfolgen.

Problematisch sehe ich auch das Auffinden eines guten Akupunkteurs.
Aber da werde ich mir mal Anregungen von den ortsansässigen Kollegen holen.

Danke für den Hinweis!
Mal sehen, was Marzipanjoe dazu sagt... *g*

bis jetzt noch nicht sehr viel *zwinker*
*******njoe Mann
616 Beiträge
.....
nach dieser warmen Einladung durch den hochverehrten Gruppengründer Samyaza hier einige Gedanken. Den Ausführungen von Ron und Schnemaus kann ich mich grundsätzlich anschliessen, möchte aber anmerken, dass eine kompetente Behandlung immer in einem Netzwerk von Ärzten, Physiotherapeuten und eventuell Psychologen (hierzu später) stattfinden sollte.

Einge ergänzende Gedanken:

Zunächst handelt es sich hier um eine rein radiologische Diagnose. Die klnische Diagnose lautet: lumbovertebrales Schmerzsyndrom. Sofern dieses chronifiziert, gibt es eine S3 Leitlinie der AWMF zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen. Und in diesem Rahmen nehmen psycho- und verhaltenstherapeutische Verfahren einen durchaus relevanten Anteil ein.

Die reine Begrenzung des Problems auf die (vermeintlich) verantwortliche anatomische Struktur des Facettengelenkes halte ich persönlich grundsätzlich für problematisch. Zu groß sind die potentiellen Einflussmöglichkeiten insbesondere der Muskulatur, der Statik und der seelischen Befindlichkeit.


Akupunktur kann initial ganz wunderbar helfen, mittel- und langfristig stehen gerade beim jüngeren Patienten Eigenübungen mit den Komponenten der Haltungsschulung (Stichwort Entlordosierung) und segmentalen Stabilisation im Vordergrund. Diese Eigenübungen sollten mit physiotherapeutischer Hilfe erlernt werden.

Single Shot Facettenblockaden werden meiner Meinung nach viel zu oft und viel zu breit durchgeführt. Dies wird sich möglicherweise abhängig von den Abrechnungsmodalitäten ändern, in Bayern bezahlen die gesetzlichen Krankenversicherer seit 1. April die Behanldung nur noch wenn diese von einem Facharzt mit der Zusatzbezeichung spezielle Schmerztherapie durchgeführt oder initiiert werden.

Die radiologisch gezielte Facttenblockade steht meiner Meinung nach in dritter therapeutischer Reihe. Welches Korticoid/ Lokalanästhetikum gespritzt wird, entscheidet der durchführende Arzt. Um auch die diagnostische Aussagekraft zu nutzen, sollte pro Sitzung nur ein sorgsam ausgewähltes Gelenk infiltriert werden.
Gibt es dabei an den fraglichen Gelenken Aktivierungszeichen wie Knochenödem oder Erguß? Sollte dann nach mindestens zweimaliger erfolgreicher Facettenblockade im Abstand von mehreren Wochen Schmerzfreiheit erzielt werden, kann man auch eine thermische (Cryokoagulation oder Thermodenervierung) oder chemische Denervierung (Hyperosmolare Lösungen) in Betracht ziehen. Diese können durchaus auch langfristige Besserung erzielen.

Grundsätzlich ist die ursächliche Behandlung vorzuziehen und die oben zunächst angeführten Verfahren mindestens begleitend sinnvoll.



*sonne* aus München

Herr Marzipan
.. Anmerkung ..
Kann grundsätzlich dem Vorredner zustimmen. Vielleicht nur nochmal eine Anmerkung zu den ab 1. April neu geltenden Regeln für die PRT`s. Letztlich geht es wie meistens hierbei nicht um die Verbesserung der Qualität der Versorgung für die Patienten, sondern mal wieder nur ums Geld. Nur mit dem Unterschied, dass sich die Kassen hier wahrscheinlich ins eigene Bein schießen, denn es werden dadurch statt weniger Kosten wesentlich mehr verursacht werden. Da die meisten speziellen Schmerztherapeuten die CT-gestützten Verfahren gar nicht anwenden wird es nur zu einer Scheinverschiebung kommen. Die bisherigen Anwender werden im gleichen Umfang PRT`s durchführen, nur eben nicht mehr eigenständig, sondern als Auftrag von spez. Schmerztherapeuten, d.h. es wird nicht mehr nur ein Schein abgerechnet sondern zwei.
Schöne neue Gesundheitswelt .. *zwinker*

Gruß, Ron
*******njoe Mann
616 Beiträge
wohl dem....
....der über die Zusatzbezeichnung spezielle Schmerztherapie verfügt und an der entsprechenden Qualitätsvereinbarung der kassenärztlichen Vereinigung teilnimmt.

*haumichwech*

Herr Marzipan aus dem sonnigen München
****tan Mann
9 Beiträge
..
Eine letzte option ist die Spondylodese dabei verteift mann die facetgelenke.
Ich als Betroffene
kann nur sagen, dass mir diese Therapieform nur Linderung brachte und die Abstände zu den Infiltrationen immer kürzer wurden. Die anschliessende ambulante Reha tat mir zwar gut. Die Nachreha empfand ich als mangelhafte Einrichtung, weil man in dieser nicht wirklich betreut wird.

Als Fehler im System betrachte ich nur, dass nach der Ursache erst gesucht wurde, nachdem die stationäre Schmerztherapie nach Wochen nicht anschlug und sich mein Zustand bis zu Geh- und Stehunfähigkeit hinentwickelte....
Und ich bin Privatpatientin , nur mal so nebenbei gesagt.....
****tan Mann
9 Beiträge
Es soll auch die letzt lösung sein.

denn wenn mann ein gelenk versteift dann werden die andere gelenken daoben und darunter dobbelt belast.
dem Beitrag...
"........Als Fehler im System betrachte ich nur, dass nach der Ursache erst gesucht wurde, nachdem die stationäre Schmerztherapie nach Wochen nicht anschlug und sich mein Zustand bis zu Geh- und Stehunfähigkeit hinentwickelte....
Und ich bin Privatpatientin , nur mal so nebenbei gesagt....."


kann ich nur zustimmen.. und damit wird auch den Therapieformen mit Ursachensuche und Behandlung die Chance auf Wirkung genommen, weil die Patienten damit oft schon auf den Weg der Chronifizierung gebracht (oder soll ich besser sagen "begleitet"?)wurden...
und damit auf den Weg zu Operationen mit Eingriffen, welche wiederum unumgänglich neue Folgeschädigungen mit sich bringen... der Beginn einer Leidensspirale...

ich bin nach über 30 Jahren Berufserfahrung der Meinung das mehr Akzeptanz und Miteinander (z.b Absprachen und Zusammenarbeit) verschiedener Therapieformen für den Patienten wesentlich erfolgreichere Behandlungsergebnisse ergeben würden ...darf es gottseidank doch ab und zu erleben, aber leider viel zu selten praktiziert ! .. die Fachspezialisten nehmen immer mehr zu und so wird der Patient immer mehr "zerteilt".. aber er funktioniert nachwievor eben nur im Einklang seiner ganzen Systeme am besten... es liegt immer der GANZE Mensch auf dem Behandlungstisch! egal bei welcher Therapieform!
was vom Viehdoktor:
ich maße mir nicht an, Menschen zu behandeln.....außer denen in meiner Familie, aber die wissen ja, worauf sie sich einlassen *smile*

allerdings: Säugetier ist Säugetier! *kuh*

Deshalb poste ich hier mal einfach einen Therapievorschlag zur Unterstützung, zum Beispiel für Pferde mit Arthrose:

eine Kur, bestehend aus jeden Tag

1 Injektion i.m. Traumeel ad.us.vet.

und zusätzlich jeden 2. Tag

1 Injektion i.m. Zeel ad.us.vet.

Auch mir ist bekannt, dass ich damit nur lindern, niemals heilen kann, aber, obwohl bei Tieren ja der Placeboeffekt wegfällt, sind die Erfolge messbar......
Lindern ist ja ok!
Nur werden MRTs usw viel zu spät eingesetzt, bei mir hätte man dann sofort erkannt, dass das Ereignis viel höher lag , als vermutet... Folge des Ganzen... Job weg, weil der Leidensweg monatelang anhielt... und dann der Ärger mit den Kassen und dem Rentenversicherer,weil die sich Zeit liessen, Krankengeld bzw Übergangsgeld zahlen.... solche Sorgen kommen noch hinzu. Man kann nicht regeln, weil man mit BTMs abgeschossen wurde.... war alles unnötig, hätte man vernünftig nach der Ursache gesucht. Und dann folgte eine Reha, wo die betreuende Ärztin noch nicht einmal fähig war, Röntgenbilder zu beurteilen oder Befunde vernünftig zu lesen. Sie ignorierte einfach die Einwände, dass die HWS mit zu behandeln sei, denn beides war gleichzeitig betroffen.

(Hatte mich an einem übergewichtigen Patienten verhoben und Patientenlifter waren im Keller verschlossen, weil sie zu viel Zeit am Patienten benötigen *peitsche* das erfuhr ich aber viel später)
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