Geldmacherei...
Dieses Produkt ist mit Verlaub Blödsinn und reine Geldmacherei. Es ist physiologisch weder möglich noch sinnvoll, mehr als ca. 1kg pro Woche abzunehmen, da helfen auch keine wie auch immer gearteten chemischen oder sonstigen Tricks...die natur läßt sich nicht betrügen...1 kg Fett entspricht einem Energieäquivalent von rund 9600 kcal. D.h. um 1kg Fettgewebe abzubauen, muß man entweder 9600kcal bei der Ernährung einsparen oder (besser) ebensoviele kcal zusätzlich verbrauchen, z.B. durch Sportliche (oder sexuelle... ;-), bringt ca. 600kcal/h) Betätigung...bzw. eine Mischung aus beidem. Es ist physiologisch nicht möglich, pro Woche mehr als ca. 1kg Fettgewebe abzubauen, wobei die Lipocyten (also die Fettzellen), die erst mal da sind, nicht etwa wieder verschwinden...sie verringern nur ihren Fettinhalt und somit ihr Zellvolumen...da der Körper diese Fettdepots als Reserve für "schlechte Zeiten" angelegt hat, baut er sie, wenn sie erst mal da sind, nur ungern wieder ab, und ist danach betrebt, wenn die "Hungersnot" vorbei ist, sie schleunigst wieder aufzubauen um für die nächste Hungersnot gerüstet zu sein. Hinzu kommt, daß der Körper, wenn er merkt, das eine "Hungersnot" begonnen hat, nach einiger Zeit seinen Stoffwechsel auf Energiesparmodus umstellt, um mit den angelegten Fettreserven möglichst lange zu überleben (daß in Wirklichkeit keine Hungersnot droht, sondern wir einfach nur abnehmen wollen, weiß unser Körper ja nicht).
Dadurch nimmt der Effekt einer Diät nach dem Verlust von einigen Kilogramm merklich ab. Wenn wir dann die Diät abbrechen, weil sie ja scheinbar nichts mehr bringt und wieder normal essen, nehmen wir ruckzuck wieder überproportional zu, weil der Körper den Energiesparmodus erst einige Zeit nachdem wir wieder normal essen beendet und wie gesagt seine Fettreserven wieder auffüllen will, um für die nächste Hungersnot gerüstet zu sein. Daher kommt (u.a.) der Jojo-Effekt. Mehrere Diäten in Abständen verschärfen das ganze, weil der Körper lernt, daß im Leben dieses Menschen eben regelmäßig Hungersnöte drohen...hinzu kommt dann ein gestörtes Appetitgefühl, was den Effekt verstärkt.
Diäten, die darauf abzielen, mehr als 1kg pro Woche zu verlieren, verschlimmern das Ganze, weil der Körper soviel Fett nicht so schnell abbauen kann zur Energiebereitstellung....das Defizit wird dann gedeckt durch den Abbau von Muskelgewebe und Struktureiweißen (u.a. Kollagen in der Haut), weil das schneller geht...so verliert man dann das, was man garantiert nicht verlieren will...
Fazit:
1. das genannte und ähnliche Produkte können nicht funktionieren.
2. wer glaubt, daß fettreiches Essen dick macht, irrt sich: Fett macht NICHT dick, das ist durch Studien hinreichend ERWIESEN (wer näheres dazu wissen will, den kann ich gern mit entsprechendem Material versorgen). Gewichtszunahme kommt zustande durch die Kombination von zu wenig Bewegung/Sport und dem Konsum einfacher statt komplexer Kohlenhydrate (also z.B. Zucker statt höhermolekulare Kohlenhydrate wie Stärke aus Getreide- bzw. Vollkornprodukten), Grund siehe oben. Hier:
http://www.minnesota-experiment.de/ kann man Interessantes darüber nachlesen...
3. Light-Produkte machen DICK ! (Auch das ist hinreichend erwiesen, auch wenn eine interessierte Industrie das gern in Abrede stellt, weil man an den erwähnten Produkten Milliarden verdient). Der Grund ist u.a. daß, wie schon erwähnt, der Körper sich nicht betrügen läßt. Wenn er merkt, daß im Magen weniger Kalorien ankommen, als dem verzehrten Essen nach zu erwarten wäre, führt das dazu, daß das Sättigungsgefühl fehlt und man mehr ißt. Hinzu kommt, daß das Essen/Trinken mit Süßstoff gesüßter Nahrungsmittel/Getränke schon beim Schmecken der Süße im Körper in Erwartung einer erheblichen Kohlenhydrataufnahme und somit eines schnell ansteigenden Blutzuckerspiegels schon mal präventiv Insulin freigesetzt wird...das führt erstens zu einer Hemmung der Lipolyse (Hemmung des Fettabbaus) und im Gegenteil zum Aufbau weiterer Fettreserven - was primär physiologisch sinnvoll ist, weil kohlenhydratreiches Essen dem Körper signalisiert, daß zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels Zucker in die Zellen aufgenommen werden muß (vor Allem in Fettzellen, wo er dann in Fett umgewandelt wird) und daß ein Nahrungs-Überschuß da ist, was der Körper dann dankend zum Aufbau von Reserven verwendet. Zweitens führt die präventive Insulinfreisetzung dann, wenn entgegen der Erwartung des Körpers dann keine Kohlenhydrate kommen (weil die Süße eben nicht durch Zucker, sondern durch Süßstoff bedingt war), zu einem Abfall des Blutzuckerspiegels, was dann Heißhunger auslöst um den zu niedrigen Blutzuckerspiegel wieder anzuheben...woraufhin wir dann echte Kohlenhydrate zu uns nehmen...
4. Mehr als 1kg Gewichtsverlust pro Woche ist schädlich und unrealistisch, weil dann nicht vornehmlich Fett sondern Muskel- und Strukturproteine abgebaut werden, was keinesfalls erwünscht ist
5. Diäten welcher Art auch immer sind zum dauerhaften Gewichtsverlust nicht hilfreich, sondern eher kontraproduktiv
6. Wer dauerhaft Gewicht verlieren will, muß seine Ernährung dauerhaft umstellen:
vor allem weniger einfache Kohlenhydrate, die schnell resorbiert werden, dadurch starke Blutzuckeranstiege mit entsprechender Insulinfreisetzung verursachen (sog. Insulinmast), was dann wiederum zum Aufbau von Fettreserven führt und außerdem langfristig durch Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse und Insulinresistent zu Typ-II-Diabetes führt. Stattdessen mehr komplexe Kohlenhydrate, mehr Protein (Protein dient zusammen mit Sport dem Muskelaufbau - und Muskeln sind immer noch die besten Fatburner, weil sie auch in Ruhe wesentlich mehr Energie verbrauchen als Fettgewebe, und besser aussehen tut's auch...außerdem verzögert die Anwesenheit von Protein im Dünndarm die Resorption von Kohlenhydraten, was den Insulineffekt mindert und proteinreiche Ernährung verursacht darüberhinaus einen thermogenetischen Effekt, der zusätzlich Energie verbraucht) und einen normalen Fettanteil in der Nahrung. Fett einzusparen dient entgegen der allgemein verbreiteten Erwartung nicht dem Gewichtsverlust ! Die dänische Bevölkerung hat in ihrer Ernährung den höchsten Fettanteil in Europa und trotzdem den geringsten Anteil an Übergewichtigen. Die Niederländer essen im Schnitt genausoviel Fett die die Deutschen - trotzdem gibt es viermal so viele übergewichtige Deutsche wie Niederländer (pro Kopf der Bevölkerung gerechnet)
7. Mehr Sport oder sonstige Bewegung (3x täglich Sex ist besser als jede Diät...
)
8. Keine Light-Produkte...nutzt nichts, ist rausgeschmissenes Geld und macht zusätzlich dick, das ist durch Studien hinreichend erwiesen (s.o.)
Gruß
docffm, Facharzt für Anästhesie