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Pflegenotstand --> aber als Mutter keine echte Chance

Stimmt
Leider gehören wir einer Berufsgruppe an, in der Mobbing Hochkonjunktur hat. Das habe ich einerseits von der BGW übernommen, andererseits hatte ich immer den Eindruck, das sehr viele Pflegepersonen "Schuldige" brauchen.

Dann ist nicht das System schuld, das keine vernünftigen Kitas mit realistischen Hol- und- Bringezeiten fordert. Sondern die blöde Kollegin, die schon wieder zu spät kommt und sich mit ihren Kindern entschuldigt, während ich ihren Kram mitmache.
Es ist leicht, hier Ursache und Auswirkung zu unterscheiden. Eigentlich. Im Streß aber nicht mehr. Und jetzt meldet diese Mutti sich schon wieder ab, sie braucht kindkrankfrei!

Derartiges hörte ich ziemlich oft. Über andere Kolleginnen. Über die Kollegen weniger, deren 2. Kinderwochenende nach der Trennung wird so viel eher hoch gehalten...
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Es ist einfach total nervig und bringt überhaupt nichts, wenn sich im Dienstzimmer alle beschweren und dann - sobald die PDL um die Ecke kommt - einen Hofknicks machen.

Genauso geht es nach oben weiter. Immer "schön" demonstrieren, dass man mit aller Belastung klar kommt. Nun ja nicht an höherer Stelle eine Schwäche eingestehen, was ICH persönlich wahre Stärke fände.

Wer sich gegenseitig das Leben schwer macht, wie Kollegen untereinander, hat keine Kraft mehr, da zu kämpfen, wo es sich ggf. lohnen würde.

Was heißt überhaupt, dass Teilzeitkräfte und/oder Mitarbeiter mit besonderen Vereinbarungen "auf Kosten" des weiteren Personals" ihre Vorteile bekämen???

Ich kenne das Argument, denn als ich vor 5 Jahren - plötzlich verwitwet mit 3 Kindern - da stand, da kam Hilfe von allen Seiten und selbst unsere Geschäftsleitung rief bei mir an und fragte, wie man mir helfen - mich unterstützen könnte.

Ich wollte bald wieder arbeiten (was ein Fehler war, weil ich mir einfach zu wenig Zeit gönnte und Arbeit zur Ablenkung nutzte...) und bat darum, aus dem Schichtdienst raus zu können und ausschließlich Früh-Dienste zu machen, damit ich nachmittags bei den Kindern (der Jüngste war gerade 7) sein konnte...
War kein Problem. Ich verzichtete natürlich auf die Schicht-Zuschläge (logisch), aber das war mir die Planbahrkeit meiner Dienste wert. In der Woche bekam ich feste Tage, an denen mein Jüngster dann zur Betreuung in der Schule ging. Jeden Tag wollte ich das nicht, weil meine Kinder natürlich sehr unter dem Ganzen litten und wir damals VIEL gemeinsame Zeit brauchten. An anderen Tagen bekam ich Dienst bis 12 Uhr, so dass ich auf meine Stunden kam und alles ganz prima unter einen Hut bekam.

ABER: So lieb die Hilfe am Anfang - wofür ich extrem dankbar war - auch gewesen ist. So schnell wurde erwartet, dass ich trotz dieser mir angebotenen Regelung wieder FLEXIBEL sein sollte. Es dauerte wenige Monate und mir wurde sehr oft vorgeworfen, dass die Anderen ja z.B. "meine Spät-Dienste" übernehmen "müssten". Dabei hatte niemand durch meine "Sonder-Behandlung" IMMER Spät, sondern diese Dienste teilten sich ja unter Mehreren auf.
Und - es war mir natürlich immer wichtig, mich auch erkenntlich zu zeigen und für andere auch die unbeliebten Dienste - z.B. an Neujahr, oder sonstwann, wenn die Jüngeren feiern wollten - zu übernehmen...

Trotzdem erfuhr ich ab und zu, dass - natürlich hintenrum - das Hetzen zunahm, was mich sehr traurig machte.
Als vorletztes Jahr unsere PDL wechselte, wurde es wirklich heftig für mich. Auf einmal sollte ich flexibel wieder Spät-Dienste machen und das mit einem Kind, was immer noch in diversen Therapien war.
Ich bekam ein Attest vom Arzt, dass es unerlässlich sei, dass ich persönlich mein Kind abends betreue, weil sonst der Therapie-Erfolg gefährdet wäre. OK - somit konnte ich die Spät-Dienste wieder verhindern, ABER beliebt macht mich das alles nicht.

Ich frage mich langsam, ob Leute in sozialen Berufen nur dann sozial sind, wenn sie dafür Geld bekommen und ansonsten lieber DIE "treten", die das echt nicht auch noch brauchen können. (?)

Für mich war ein Wohnbereichs-Wechsel (nach 23! Jahren) in dem Heim, wo ich arbeite, sehr gut.
Anstatt einer männlichen Wohnbereichs-Leitung habe ich jetzt eine Frau zur Vorgesetzten, die einen heute erwachsenen Sohn hat, aber selbst viele Jahre die Probleme einer alleine erziehenden Mutter kennt. Von ihr bekomme ich Verständnis und Rückendeckung, was heute natürlich dazu führt, dass ich - jetzt, wo es meinen Kindern besser geht, sie älter sind und ich mein Leben mit neuem Lebenspartner besser regeln kann - auch einspringe, wenn es irgendwie geht.

Ich wünsche jedem, dass er auf verständnisvolle Kollegen trifft, die im Bewusstsein handeln, dass auch ihnen mal was passieren könnte, was ihr Leben völlig aus der Bahn wirft. Heute kann ich anbieten, ein Wochenende zusätzlich zu arbeiten, damit wer anderes genau DIE Hilfe bekommt, die er vielleicht braucht und habe dies gestern erst wieder angeboten.
Wenn man selbst "es regeln" kann, so sollte man darüber froh sein und nicht nach denen "treten", die es eben gerade nicht schaffen - warum auch immer.

Wer nicht in den Schuhen des anderen läuft (wie das alte Indianer-Sprichwort sagt), der sollte manchmal einfach schweigen!
****ne Frau
8.370 Beiträge
Heute kann ich anbieten, ein Wochenende zusätzlich zu arbeiten.....

Und wie oft kannst du das anbieten?

Ich habe eine Erschöpfungsdepression hinter mir und DAS wünsche ich wahrlich niemandem.
Und das kam eben von der ständigen Doppelbelastung Kinder-Job und ja, auch vom ständigen einspringen.
Ne, nicht weil zu wenig Personal vorhanden wäre.
Freie Wochenenden stehen jedem zu und auch freie Feiertage.
Wir sind nicht so viele als das es nicht ins Gewicht fallen würde die Wochenenddienste einer Einzelnen auszugleichen. Das bedeutet das man jeden Monat ein halbes Wochenende mehr arbeitet.
Was nutzt es mir dann unter der Woche frei zu haben wenn meine Familie dann arbeitet bzw. in der Schule ist?
Und nein, das hat rein gar nix mit Mobbing zu tun.
Wenn ich in diesem Beruf arbeite dann weiß ich das ich jedes zweite Wochenende arbeiten muß und die Feiertage aufgeteilt werden müssen.
Da muß ich mir dann eben vor der Familienplanung Gedanken machen.
Und im Fall einer Trennung (ja, auch ich lebe vom Vater meiner Mutter getrennt) gibt es trotzdem einen Vater und eine Mutter.
Nicht nur die Mutter.
Im Falle eines Todesfalles ist das sicherlich anders.
Aber darum geht es hier ja nicht.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich war auch 11 Monate wegen einer Depression krank geschrieben. Und ich denke, dass es gut ist zu helfen, um weitere Kranke ggf. zu verhindern.

ZU sagen: "Ich habe es aber geregelt bekommen", halte ich persönlich für unangemessen.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Ne, ich sage nicht "ich habe es geregelt bekommen" sondern ich sage "ich will das nie wieder haben".
Und dazu gehört auch das jeder sich in den Dienst einfügen muß.
Nochmal, wer diesen Beruf ergreift der weiß das er Wochenend's arbeiten muß.
Selbst wenn wirklich alle Stellen besetzt sind so das keine Überstunden entstehen müssen trotzdem die Wochenenden abgedeckt sein.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Klar, gibt es notwendige Dinge und Gegebenheiten.
Wir hatten letztens eine nette Altenpflegerin bei uns, die bei einer Zeitarbeits-Firma arbeitet, WEIL diese ihr ermöglicht, nur IN der Woche zu arbeiten, wegen der Kinder...

Eine Festanstellung in einem Altenheim bekommt sie daher nicht, erzählte sie.

Im Gegenzug dazu, fehlen bei uns Fachkräfte - auch IN der Woche und ich hätte nichts dagegen, guten , sympatischen Fachkräften Sonderregelungen einzuräumen. Alles andere ist doch - irgendwie - unlogisch...
Ich arbeite gerne an Wochenenden und Feiertagen, wenn ich dafür in der Woche frei habe. Ausserdem gibt es dann Zulagen. Auch Nachtwache mache ich gerne. Seit ich es wieder kann.
Zudem gibt es Aushilfen, die nur am Wochenende können: Studentinnen, Leute, die in der Woche woanders arbeiten, Leute, deren Kinder am Wochenende vom Partner betreut werden können.
Ja, ich weiss. Aber es scheint mir normal zu sein, dass das Leben von Leuten mit Kindern in 2 Kreisen verläuft, die sich gelegentlich berühren.

Die Gesellschaft will, das wir Kinder kriegen und arbeiten, auch am Wochenende. Dann hat es, verdammt nochmal, auch Kinderbetreuung zu geben! Die- ich bin ziemlich sicher- gegenüber der Stadt über ein Gleichstellungsgesetz auch einklagbar wäre. Wenn viele Leute sich zusammentun würden. (Sammelklagen gibt es nicht, aber es wäre sicher möglich, einen Präsidenzfall zu schaffen.)
******e68 Frau
34 Beiträge
Wie alt sind die Kinder ???
Und ja ihr könnt mich steinigen ...wenn Frau arbeiten will dann bekommt sie einen Job und nein den Kindern schadet es nicht mit der Mutter aus dem Haus zu gehen .
Ich hab selbst zwei Kinder und musste immer gucken wie ich Job und Kinder unter einen Hut bekomme .Da muss Frau halt noch etwas mehr zurück stecken .
Das Leben ist kein Ponyhof !!!
*******_80 Frau
227 Beiträge
Da muss Frau halt noch etwas mehr zurück stecken

Das ist genau der Knackpunkt: Muss sie das? Warum muss sie das? Kann sich nicht vielleicht die Gesamtheit ein bisschen anpassen mit kinderfreundlichen Arbeitsbedingungen?

Es geht ja nicht darum, was machbar ist. Sondern darum, was möglich wäre.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Nochmal, warum sollten andere das dann ständig auffangen?
Man weiß BEVOR man einen Job macht auf welche Arbeitszeiten man sich da einläßt.
Man springt doch eh schon genügend ein und ist so flexibel unterschiedliche Dienste zu machen.
Mal davon abgesehen, in unserem Betrieb haben bis auf 3 Leute alle Kinder.
Wie soll das dann funktionieren wenn jeder erst ab 8h arbeiten kann und keine Spätdienste machen und keine Wochenenden und sei es auch nur die Halben?
*******_80 Frau
227 Beiträge
Also gerade in der ambulanten Pflege ginge das aus meiner Sicht schon ohne sehr frühe und späte Dienste: Wenn mehr PflegerInnen eingestellt werden können (die ja Mangelware sind) dann könnte man Werktags die ganze Arbeit zu den "normalen" Arbeitszeiten machen. Und am Wochenende wird dann halt wirklich nur das allernötigste gemacht.

Dann müsste niemand "ständig auffangen".

Klar weiß man BEVOR man einen Job anfängt, wie die Bedingungen sind. Heißt aber nicht, dass man nicht versuchen kann, diese Bedingungen zu verbessern. Für alle.
Und im Falle eines Notstands ist es doch nicht zielführend, wenn sich die meisten Mütter gegen den Job entscheiden aufgrund der Arbeitszeiten. Und nur noch die Kämpfer übrigbleiben. Wenn es doch vielleicht auch ohne kämpfen geht.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Also ich arbeite seit 97 im ambulanten Bereich.
Das mag mit einzelnen Diensten gehen.
Ansonsten funktioniert das nicht.
Da sind nämlich die Kunden die das nicht mitmachen.
Und man würde auch nicht rumkommen.
Jetzt mal ganz ehrlich, wie soll das bei Urlaub und Krank funktionieren. Außerdem hängt es hier ja auch noch an der Qualifikation, das heißt das der ganze Tourenplan angepasst werden muss. Und Patienten von zwei Kräften angefahren werden müssen.
Also ganz ehrlich, wenn ich in einer Bank arbeite ändern die auch nicht die Öffnungszeiten. Auch die Krankenpflege ist ein Beruf für Profis. Sorry aber wenn ich mir etwas wünsche dann muss ich es auch realisieren und nicht andere.

Viel Glück dabei
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich denke echt, dass das Problem darin liegt, dass Frauen (Mütter) immer versuchen - und auch z.T. so erzogen wurden - dass sie alles unter einen Hut bringen und organisatorische Super-Talente sind.

Dazu kommt dann noch der Konkurrenz-Kampf unter Frauen, wo sie mal besser (meine Meinung) solidarisch zusammen-stehen sollten.

Klar ist, dass man natürlich die Zeiten abdecken muss. Auch ich musste immer um 6 Uhr das Haus verlassen und gucken, wie ich das mit den Kindern organisier(t)e. Trotzdem half und hilft es mir sehr, aus dem Schichtdienst raus zu können (verzichte dafür auch auf Zuschlag und U-Tag) .

Seltsam finde ich, dass es weniger unter den Kollegen ein Problem gab, als mit der Leitung. DIESE fordert(e) "mehr Flexibilität" auch dann, wenn alles lief, was ich nicht nachvollziehen konnte/kann.

Alle reden davon, dass weder die Pflege, noch die Renten "sicher" gestellt werden kann, wenn wir in die NAHE Zukunft blicken.
Mütter im Pflegeberuf pflegen heute UND helfen, die Rente von morgen - durch ihre Kinder - zu sichern.
Und - was haben sie davon?
Sie sollen den ganzen Stress alleine schultern!!!

SO geht es aber auf Dauer nicht!

Warum wird in größeren Häusern kein Hort eingerichtet?
Warum werden Mütter, die flexibel arbeiten WOLLEN und oft MÜSSEN nicht unterstützt?

Ich fürchte, dass ein Grund der ist, dass es aus den "eigenen Reihen" zu oft heißt:
"ICH schaffe das aber!!!"

Würden die Männer die Kinder bekommen, wären wir sicher längst weiter, denn diese würden ihre Rechte sicher besser vertreten, als Frauen, die durch das "ich schaffe alles" versuchen, sich in dieser Gesellschaft zu profilieren - entgegen ihrer eigenen Interessen, was besonders krass ist.

Wieso immer "Power-Frau" sein wollen und nicht sehen, dass wir sowieso schon extrem viel leisten???
Wir arbeiten zu Zeiten, wo andere Zeit haben zu feiern und am kulturellen Leben teil zu nehmen (Wochenenden und Feiertage) UND wir pflegen unter extremen Bedingungen (Unterbesetzung und - bezahlung).
Und DANN sollen wir auch noch sagen:
"OK - wir haben es ja gewusst und SO entschieden."???
Damit machen wir jede Entwicklung zunichte und stehen sicher nicht für das ein, was auch zählt (AUCH für unsere Kinder!) - nämlich:
WIR!!!
die menschen sind verschieden....
....und ihre meinungen auch, besonders zu diesem thema.

ich habe den eindruck es gibt dazu schwarz und weiss.

leider weiss ich nicht aus welcher sicht die beiträge hier geschrieben werden,
bzw. welche position diejenige im team einnimmt, denn das beeinflusst auch den blickwinkel.

ich habe in der ambulanten pflege gearbeitet, in kliniken in den verschiedensten bereichen, in altenheimen auf pflegestationen und im sog. "wohnbereich".

überall war es möglich die arbeitszeiten anzupassen.

die patienten, bewohner, kunden hatten damit die wenigsten probleme.

mich würde sehr interessieren, ob diejenigen hier, die sagen es st unmöglich, schon erfahrungen damit gesammelt haben oder es von vornherein ausschliessen.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Moment mal, ich rede jetzt mal nur von mir.
Ich habe nie behauptet die super Powerfrau zu sein!
Ich arbeite in dem Beruf der meine Berufung ist.
Und ich habe mir den Traum von zwei Kindern erfüllt.
Ja, mein Mann und ich haben uns sogar getrennt.
Und trotzdem ist es machbar alles unter einen Hut zu bekommen.
Ich habe sogar noch einen 400-Euro-Job weil das Geld hinten und vorne nicht reicht.
Und wie schaffe ich das?
Genau, mit Unterstützung meines Ex-Mannes (der wollte die Kids nämlich genauso wie ich) und meines jetzigen Partners.
Und ja, auch mit der Unterstützung der Menschen drumrum.
Ich hatte damals im KiGa und dann im Hort angefragt ob es eine Möglichkeit gibt meine Kids früher abzugeben um ohne Hektik beim Job sein zu können.
Und das ging.
Da haben sich dann Stückweise andere Eltern drangehängt denen es ähnlich geht.
Also haben andere eltern und auch die Betreuungseinrichtungen zusammengeholfen das möglich zu machen.
Klar werden Dienstplanwünsche berücksichtigt.
Und trotzdem bin ich motiviert genug weiter zu machen.
Wenn jemand sagt das er das nicht schafft oder kann, so hart es auch klingen mag, aber der muß sich nen anderen Job suchen.
Einen der dann Kindgerecht ist, in dem man sich nicht aufarbeitet (Körperlich und Psychisch), in dem man Leistungsgerecht bezahlt wird.
Hups, gibt es diesen Job überhaupt?
Wenn ich etwas wirklich will, dann gibt es Weg diese Ziele auch zu erreichen.


P.s.: Ich in Krankenschwester und arbeite auch als diese. Mein Patientenschwerpunkt liegt in der Onkologie. Wobei im ambulanten Bereich natürlich das Patientenspektrum sehr weit gesteckt ist.
In unserem Team arbeiten 97% examinierte Kräfte.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Hut ab! In der Onkologie ist es sicher besonders schwer.
Ich wollte dir deine Energie auch gar nicht in Abrede stellen.

Ich arbeite auch stationär, aber in der Altenpflege. Mein Partner ebenso und er - im Gegensatz zu mir - im Schichtdienst und mit weiterem Nebenjob. (Daher war mir der Schichtdienst auch nicht weiter möglich).

Ich lebe auf dem Dorf, was bedeutet, dass es hier doch viele Frauen zu geben scheint, die NICHT arbeiten (müssen).
Als ich damals im KiGa fragte, ob die Öffnungszeiten nicht früher möglich sind, stieß ich bei der Leitung auf offene Ohren, ABER es gab den Bedarf nicht, denn ich war - tatsächlich - die Einzige, die frühere Öffnungszeiten wollte und brauchte.

Als der Vater meiner Kinder noch lebte, war es ganz leicht, die Betreuung zu sichern, denn er fing erst später am Tag an zu arbeiten und war somit morgens da.
Auch ich bin natürlich nicht alleine und habe heute meinen Freund und Oma und Opa (meine Eltern) springen auch gerne ein.

Meine Kinder waren aber durch den Unfall des Vaters (genauso, wie ich) damals im "Ausnahmezustand" und mein Jüngster benötigt bis heute therap. Begleitung...

ICH bin NICHT bereit ALLES zu leisten, denn dann gehe ich am Stock!
Ich habe es - OK, auch ich bin ja eine Frau *zwinker* - versucht. Bin nach 5 Wochen wieder arbeiten gegangen, um meinen Kindern die "Rahmen-Bedingungen" (Haus etc.) zu erhalten. Ja, ich bin dann auf der Arbeit zusammen gebrochen...

Heute sehe ich daher VIELES etwas anders.
Ich liebe meinen Beruf, ABER ich bin nicht ALLEINE dafür verantwortlich, wohin die Pflege gerade steuert und - sorry - DAS ist ziemlich unmenschlich.
Ich arbeite jetzt seit über 30 Jahren in der Krankenpflege in verschiedenen Einrichtungen ( Klinik, amb.., Altenhilfe, Intensiv......) und ja ich habe auch als allein erziehende in Vollzeit gearbeitet.
Heute arbeite und leite ich einen PD für ausserklinische Intensivpflege.

Nein ich denke nicht das ich alles können muss aber ich bin der Überzeugung das alle Mitarbeiter gleiche Rechte und Pflichten haben.

Das bedeutet für mich als Leitung das auch die Kollegen ohne kleine Kinder ihren geregelten Dienstplan brauchen.
Diese Verpflichtung nehme ich sehr ernst.
Sorry, das ist für mich wichtig
****ne Frau
8.370 Beiträge
Ich arbeite im ambulanten Bereich. Habe das Gefühl das das missverstanden wurde.
*******_80 Frau
227 Beiträge
Das bedeutet für mich als Leitung das auch die Kollegen ohne kleine Kinder ihren geregelten Dienstplan brauchen.

Völlig richtig! Ich meine auch auf keinen Fall, dass die Kinderlosen dann nur nachts und am Sonntag arbeiten sollen. Ich meine dass es in unserer Gesellschaft möglich sein sollte, dass alle ungefähr die gleichen Bedingungen haben. Die Kinderlosen sollen nicht die blöden sein, die Eltern sich aber auch nicht aufarbeiten. Und ich bin sicher das ginge.

Da fällt mir der Spruch einer Kollegin ein, als sie mal wieder einspringen sollte, weil eine krank war und der näher-liegende Kollege sagte er könne nicht, weil er das Wochenende mit seinen Kindern verbringen will:
Sie: "wenn ich immer das ganze Wochenende im Krankenhaus bin, wie soll ich denn dann jemals einen Mann kennen lernen, mit dem ich dann die Kinder kriegen kann mit denen ich das Wochenende verbringen will!"

Eine Intensivpflege / Onko etc. vor allem im Krankenhaus ist sicher noch mal eine Kategorie für sich. Da kann man schwerer sagen "am Wochenende ist halt nur einer da".
Aber in vielen Bereichen ginge das schon. Vielleicht auch ein bisschen auf Kosten der Patienten. Aber ich denke nun mal die können sich auch ein bisschen anpassen. Wie gesagt: lieber kommt jemand nur werktags (und ich als Patient bin mal an der Reihe, mir irgendwas zu organisieren, Kinder und Nachbarn einzuspannen etc.) als irgendwann gar niemand mehr.

Und da nach der Sicht gefragt wurde: Ich habe kaum Ahnung von Pflege. Ich bin Hausärztin. Es geht mir vielmehr um das Prinzip.
Klar ist man Dienstleister. Aber doch nicht zu jedem Preis.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Stimmt und ich habe es echt überlesen, Kalene. Entschuldige bitte!
Trotzdem ist es sicher besonders schwer. Das denke ich deshalb, weil meine Tochter (18) aktuell vor der zweiten Tumor-Entfernung in der Brust (gutartig) steht und zu dieser in die onkologische Abteilung muss...

Liebe Grüße!
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Was ich einfach NICHT verstehe ist:
Ich kann im Früh-Dienst arbeite und ggf. auch Nächte machen.
Im Spät-Dienst schaffe ich die Kinder-Betreuung nicht immer abzudecken, mit allen anstehenden Terminen...

Auf dem Bereich ist das absolut KEIN Problem und ich bin natürlich auch bereit - im Rahmen meiner Möglichkeiten - Dienste zu übernehmen, die "unbeliebt" sind. So arbeite ich mal wieder Neujahr im Früh-, damit andere feiern können und die Kollegen finden sowas gut.

"Nur" unsere (neue) PDL hat - offensichtlich - damit ein Problem. NICHT die Kollegen!

Natürlich bin ich meinen Kollegen dankbar für "meine Extras" und versuche auch, mich erkenntlich zu zeigen.

ICH hadere "nur" damit, dass wer "von oben" Probleme sieht, wo (seit fast 5 Jahren!) NIE welche waren. DAS erschließt sich mir aktuell nicht.

Daher reagiere ich auch so. OK? *zwinker*
Ich möchte einfach mal erwähnen, dass Eure Probleme alle Frauen betreffen, die im Schichtdienst arbeiten!

Ich komme ursprünglich (bevor ich Vet.-Med. wurde) aus der Journalistik...... ich habe als junge Mutter mit 3 Kindern (2 x 4 (keine Zwillinge - eines war eine Ziehtochter)und 1 Jahr alt) bei einer großen Tageszeitung gearbeitet - und das hieß:

Abendtermine üblich, Wochenende frei???? Was soll der Scherz?

Tagesarbeit natürlich auch noch.....Zwischendurch nach Hause gedüst - den Jüngsten gestillt und wieder ab ins Auto....... wir lebten damals in einer echten Kommune, irgendwer hatte meistens immer Zeit......aber es musste halt organisiert werden!

Krippen oder Ganztageskindergärten o.Ä. gab es noch gar nicht....Elterngeld auch nicht. 8 Wochen nach der Geburt hieß es entweder wieder arbeiten oder aufhören.

Ich war damals noch sehr jung - bin das erste Mal mit 19 Mutter geworden .... ich glaube, sonst hätte ich den Stress nicht ausgehalten.

Nebenbei beneide ich die Mütter von heute:

wir berufstätigen Mütter wurden in der BRD (die in der DDR hatten es da leichter!) als Egoistinnen und "unnatürliche" Frauen angefeindet!
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Stimmt! Auch ich "hier - auf dem Land" war da etwas "exotisch" unterwegs, weil ich - trotz 3 Kinder - NICHT "nur" zuhause bleiben WOLLTE.

Ich wünsche euch für heute eine gute Nacht und GANZ viel Kraft zur Bewältigung eures Alltags!
Liebe Grüße in diese Runde!!!
********em13:
Nein ich denke nicht das ich alles können muss aber ich bin der Überzeugung das alle Mitarbeiter gleiche Rechte und Pflichten haben.

dem kann ich grundsätzlich zustimmen.

ist es nicht auch eine verpflichtung, in einer leitenden position, dafür sorge zu tragen, das der mitarbeiter auch seine bestmögliche leistung erbringt?

die teamleistung und motivation lassen sich sehr anschaulich an den krankheitstagen ermitteln....

ein abstraktes beispiel aus meinem leben dazu:
meine mama war immer gerecht.
wenn mein bruder eine tafel trauben-nuss schokolade bekam, kriegte ich auch eine.
ich hasse trauben-nuss schokolade...immer schon.
niemand hat mich danach gefragt und ich hab mich nicht getraut was zu sagen.
als ich 20 war kam das zur sprache und meine mama war sehr verwundert.
und...ich bekomme heute immer noch...trauben-nuss schokolade.... *autsch*

wiki sagt: Der Begriff der Gerechtigkeit bezeichnet einen idealen Zustand des sozialen Miteinanders, in dem es einen angemessenen, unparteilichen und einforderbaren Ausgleich der Interessen und der Verteilung von Gütern und Chancen zwischen den beteiligten Personen oder Gruppen gibt.

......und dann gibt es da noch die pflicht und den zwang.....
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