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Die Entscheidung in Belgien: Sterbehilfe für Minderjährige

Die Entscheidung in Belgien: Sterbehilfe für Minderjährige
Wie steht Ihr dazu?
Ich bin hin und hergerissen, aber eher ganz generell wegen der Frage der Sterbehilfe (ärztlich assistiert). Ich glaube sogar, dass Kinder freier und wegen sehr viel individuellerer, persönlicherer Gründe nicht mehr leben wollen. Dass bei Kindern am wenigstens der Grund ist, dass sie anderen, ihren Eltern, der Gesellschaft, nicht weiter zur Last fallen wollen.

Bei Erwachsenen, zumal bei pflegebedürftigen alten Menschen, ist es m.E. doch der antizipierte soziale Druck.

http://www.tagesschau.de/ausland/belgien-sterbehilfe102.html
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich, als Altenpflegerin, sehe die aktuelle Situation des Mangels an Pflegepersonal und all DIE Missstände, die ich HIER sicher nicht näher erläutern muss und - habe Angst.

Angst, weil ich befürchte, dass man sich so ggf. eines "Problems" entledigen könnte.
Ich denke dabei auch an einen Dreiteiler, der vor Jahren mal im TV lief und .... - den ich nicht für absolut unrealistisch hielt - leider.

Mein persönliches Problem bei dem Thema liegt somit ganz klar in mangelndem Vertrauen!

Was die Kinder betrifft, so kann ich nicht beurteilen wie weit da das Wissen und die Möglichkeit der Betroffenen geht, was Alternativen betrifft.

Generell bin auch ich hin- und her gerissen in dieser Frage.
Einerseits soll der entscheiden, der das Leid ertragen muss und in Würde Beistand erfahren können.
Andererseits gibt es in meinem Berufsalltag DIE, die sicher vorher gesagt hätten: "SO will ich NIE leben" und ich sehr dennoch, dass sie heute - auch in einer krassen Situation - leben wollen und z. T. auch Momente von Glück empfinden.
WER will also entscheiden???

Das Risiko, dass ggf. Kosten für Pflege und Med. nur reduziert und ein bestehendes Problem auf gruselige Weise "gelöst" werden soll, scheint mir SEHR bedenklich zu sein.

In mir schreit es: "Nein"", ABER ... ich bin auch nicht in der Situation des Leidenden. Und Selbstbestimmung ist natürlich wichtig.

GANZ schweres Thema!!!
******na3 Frau
23 Beiträge
Eher ja zur Sterbehilfe
Ich würde es begrüßen, wenn die aktive Sterbehilfe auch in Deutschland eingeführt werden würde.
Egal ob Alt oder Jung, wenn man weiß, dass sein Angehöriger z.B. Hirntot ist oder nie mehr qualitativ leben kann, dann sollte man das Leben vom Patienten mit Einverständnis natürlich beenden.
Es bringt niemandem etwas, einfach nur im Bett zu liegen und nichts mehr machen zu können.
Mein Papa war geistig noch voll da, aber sein Körper war gelähmt. Das war eine Tortur für Jeden!
Denn Pflegen muss man den jenigen auch weiterhin. Ich an seiner Stelle hätte mir gewünscht, dass jmd. die Initiative ergreift und mich sterben lässt.
Das hört sich sehr hart an, aber ich weiß, wie sich Papa auf dem Werdegang dahin gefühlt hat und kann ihn verstehen.
******_46 Frau
1.294 Beiträge
"Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss"
In mir schreit es: "Nein"", ABER ... ich bin auch nicht in der Situation des Leidenden. Und Selbstbestimmung ist natürlich wichtig.

Genau das ist es, eine Möglichkeit zu schaffen, die Betroffenen hilft, auf legale und menschliche Art und Weise selbstbestimmt handeln zu können.

Von mir aus ein Rat, bestehend aus x Ärzten, Philosophen, Eltern, Menschen....
(auch gern andersrum)

Ich möchte nicht bewusst in meinem Körper gefangen sein und unendlich leiden müssen.
***rt Mann
941 Beiträge
@Sarafina3
Ich habe schon auch verstanden, dass es Dir um die hilflosen Patienten -Menschen- geht! Aber Deine erste Formulierung

Mein Papa war geistig noch voll da, aber sein Körper war gelähmt. Das war eine Tortur für Jeden!
Denn Pflegen muss man den jenigen auch weiterhin. Ich an seiner Stelle hätte mir gewünscht, dass jmd. die Initiative ergreift und mich sterben lässt.

hat mich sofort zusammenzucken lassen.!

Das hat den Unterton, dass es für "alle" -also für die Angehörigen auch- eine Tortur war insbesondere weil man ja weiterhin auch pflegen muß.

Genau das ist es, was überhaupt keine Rolle spielen soll und darf! Es mag für die Angehörigen unerträglich scheinen.

Doch darf es AUSSCHLIEßLICH nur um den Patienten gehen!

Nie, niemals darf es eine Bedeutung haben, ob es für die Angehörigen, das Pflegepersonal oder wen auch immer unangenehm, "eine Tortur" oder am Ende womöglich noch um "wirtschaftlich nicht vertretbare Kosten" geht!

Genau DAS sind verbreitete Befürchtungen, die nicht ganz auszuschließen sind, wie Soukie_3 schon beschrieb.

@**le
Dennoch bin auch ich mit Bauchschmerzen klar für die Ermöglichung von ärztlicher Sterbehilfe!
Allen jahrelangen Aussagen der Palliativ Mediziner zum Trotz, dass heute niemand mehr Schmerzen erleiden muß, weil man die pharmazeutischen Möglichkeiten und wissenschaftlichen Kenntnisse habe, jeden Patienten schmerzfrei und in Würde Sterben zu lassen, wenn es soweit ist, ist meine persönliche Erfahrung immer wieder die, dass das viel zu oft nicht stimmt! Nicht nur, aber auch deshalb bin ich für Sterbehilfe in engen Grenzen.
Allerdings darf daraus nicht eine "Pflicht" für oder Erwartungshaltung gegenüber den Ärzten entstehen darf!
Hm, das war ja heute den ganzen Tag schon Thema im Radio. Da konnte ich mir bereits meine Gedanken zu machen...
Ich finde in Deutschand geht man mit dem Thema Sterben verschämt und verklemmt um, wobei es doch eigentlich zum Leben dazu gehört. Das Sterben ist was ganz schlimmes, man tut es besser im stillen Kämmerlein und freuen darf man sich auch nicht drüber. Es wird nur hinter vorgehaltener Hand drüber gesprochen und alles mögliche getan um es herraus zu zögern, egal wie hoch der Preis ist.
Nun, ich bin definitiv pro Sterbehilfe. Mir ist klar das ein Arzt einen Eid zur Lebenserhaltung geschworen hat. Aber ich bin der Meinung wenn ein Mensch sich entschieden hat nicht mehr leben zu wollen, das dieser Arzt diesen Wunsch unterstützen darf. Ich seh immer wieder durch meinen Job Menschen die tötlich erkrankt sind, manchmal auch Kinder. Menschen die teilweise unglaublich an den Symptomen ihrer Erkrankung leiden, mit dem Wissen das es noch schlimmer werden wird. Warum sollten man diesen Menschen den Wunsch verwehren sterben zu dürfen um weiteren unvermeidlichen Qualen zu entgehen. Auch Minderjährige können diesen Wunsch erschreckend genau formulieren.
Natürlich ist jedes Leben erhaltenswert, aber muss man auch ganz klar sehen zu welchem Preis und ob das Leben noch lebenswert ist und auch erwünscht. Ich denke wenn ein Mensch sich dazu entschlossen hat sterben zu wollen, sollte man ihm auch dabei helfen dürfen und ihm es nicht noch erschweren und ihm die Last auferlegen was Verbotenes zu tun. Wenn sich dazu ein Arzt bereit erklärt diesen letzten Schritt zu begleiten ist das für mich ein großer Akt der Nächstenliebe.
******_46 Frau
1.294 Beiträge
Danke für die Formulierung!
Ich finde in Deutschland geht man mit dem Thema Sterben verschämt und verklemmt um, wobei es doch eigentlich zum Leben dazu gehört. Das Sterben ist was ganz schlimmes, man tut es besser im stillen Kämmerlein und freuen darf man sich auch nicht drüber. Es wird nur hinter vorgehaltener Hand drüber gesprochen und alles mögliche getan um es herraus zu zögern, egal wie hoch der Preis ist.


...und nicht nur in Deutschland!







Und in anderen Ländern feiert man den Tod.
Das kann auch Trost sein.
Leider OT
@sarafina
"Es bringt niemanden etwas einfach im Bett zu liegen und nichts mehr machen zu können"

Wie bitte ?

Und ganz wichtig zum Verständnis...:wer entscheidet das es nichts mehr bringt ?
Inwiefern findet Ihr denn das thema sterben in Deutschland verschämt und verklemmt?

Nur weil es in anderen Kulturkreisen anders celebriert wird muss doch unser Umgang mit dem Tod nicht schlecht oder falsch sein .
Wie mit dem Sterben umgegangen wird ist doch entscheidend
Und da sind andere Völker auch nicht entspannter.

Ich habe vielen Patienten (darunter auch Kindern) einen würdevolleren oder einen entspannteren Weg gewünscht .
Ich finde in den letzten Jahren wird viel für den Patienten entschieden

Palliative Sedierung als Beispiel genannt
Die berühmt berüchtigte patientenverfügung

Dem Patienten wird sein selbstbestimmungsrecht nicht mehr einfach aus der Hand genommen , ist zumindest mein Empfinden nach 15 Jahren Intensivstation


Potential ist reichlich vorhanden gar keine frage
Gerade die psychologische Betreuung schwerstkranker Menschen ist definitiv ausbaufähig.


Warum sollten Kinder nicht auch von der Möglichkeit profitieren ?
Sie können genauso schwer krank werden wie erwachsene
Sie leiden wie erwachsene
Sie empfinden schmerzen wie erwachsene

Warum dürfen Kinder nicht gehen ?
Damit die Erwachsenen nicht leiden ?
******_46 Frau
1.294 Beiträge
wer entscheidet das es nichts mehr bringt ?


Solange der Geist lebt und leben will, sich äußern kann-
siehe Stephen William Hawking-
bitte!
Was haben technische Möglichkeíten für Welten gezeigt-
technische Möglichkeiten seine Welt gezeigt?

Ausnahmen.


Also ich brauche für einen friedvollen Umgang mit diesem Thema viel Besonnenheit und Abstand von Betroffenen, damit wirklich Jedem gerecht wird.
Die Frage war im Zusammenhang mit dem Zitat an serafina gerichtet .



Abstand zu den Betroffenen für einen friedvollen Umgang mit dem Thema ?

Das verstehe ich gerade nicht


Gerade der Kontakt und die Nähe zu den Betroffenen ist notwendig
******_46 Frau
1.294 Beiträge
Betroffenheit macht sensibel.
Zu sensibel für eine objektive Sicht auf die Dinge.
Die bestehende Situation, die einer Lösung oder Fortschritts bedarf, muss effektiv sein für alle Seiten und gut bedacht sein.
Leid ist nicht gut und Mitleid schon garnicht.
Mitgefühl ein Roman.
Helfen ja, aber nicht um jeden Preis.


Wenn Eltern um Erlösung bitten für ein krankes Kind, eine Frau für ihren Mann, der Sportler war und nun gefangen ist in seinem Körper,...................................
der Beispiele gibt es viele.
Der betroffene Mensch steht im Vordergrund
Und nicht die angehörigen

Ich bin mir immernoch nicht sicher ob ich dich richtig verstehe
******_46 Frau
1.294 Beiträge
dann schau mal auf Seite eins
bitte und mein ersts statement
******na3 Frau
23 Beiträge
Natürlich steht der Betroffene selbst ganz klar im Vordergrund. Ich meinte nicht, dass auf die Betroffenen geachtet werden muss. Das war eigentlich nur aus Sicht als Betroffene geschrieben..
Aber ich weiß, wie sich mein Papa auf dem Weg zur Hilflosigkeit bis zur völligen Lähmung gefühlt hat und das war grausam.
Ja, natürlich kann man von Außen nicht bestimmen, ob das Leben eines Anderen noch lebenswert ist.
Aber stellt euch doch vor, ihr lägt mit klarem Kopf gefangen in eurem Körper da.
Tag für Tag...nicht Herr eures Körpers.
Aktive Sterbehilfe sehe ich nicht als Sinnvoll für Betroffene wie Steven Hawkings (weil er oben erwähnt wurde), sondern wirklich nur für Betroffene, die Unheilbar Krank, unerträgliche und unstillbare Schmerzen im Sterben und keine Hoffnung auf Besserung haben.
Ganz schwere Entscheidung...
Auch aus persönlichen Gründen bin ich definitiv für die Sterbehilfe!

Aber bei Kindern finde ich das eine sehr, sehr schwierige Situation. Ab wann kann ein Kind seine Situation wirklich einschätzen und sich somit bewusst dafür entscheiden, dass sein Leben beendet werden soll? Wer soll die Entscheidung für das Kind treffen?...

Bei Erwachsenen gibt es mittlerweile die Möglichkeit im Vorfeld eine Patientenverfügung zu verfassen. Und manchmal, trifft man in dieser ganz heiklen Situation auch auf sehr verständnisvolle Ärzte und Teams auf den Intensivstationen, wenn auch keine Patientenverfügung ausgefüllt wurde...
Aber an sich geht es hier ja gerade um die Sterbehilfe bei Kindern...
**********e2013 Paar
355 Beiträge
Sehr sensibles Thema
Für mich persönlich ist die aktive Sterbebegleitung viel wichtiger als die aktive Sterbehilfe.

Ich wünsche mir Menschen an meiner Seite, die den Weg mit mir gehen, bei mir verweilen, die mich erfahren lassen dass ich geliebt, geachtet und nicht vergessen bin. Die mich beim Sterben nicht allein lassen. Die meine Entscheidungen mit Tragen und wenn es mein Wunsch ist, mir auch aktiv helfen gehen zu dürfen.

Eines dürfen wir nicht vergessen: Es werden auch in Zukunft nur wenige die Sterbehilfe benutzen. Denn es braucht viel Kraft, das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Nur eine verschwindende Minderheit ist dazu fähig.

Thema Sterbehilfe bei Kindern,
warum sollte nicht auch ein Kind diese Entscheidung treffen dürfen? Für Eltern und Angehörige ist eine solche Entscheidung natürlich schwer zu tragen.
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