SM Und Psyche
Studie: Menschen mit Vorliebe für Sado-Maso-Sex haben stabilere PsycheEmma Gray/HuffPost | Veröffentlicht: 18/02/2014 16:18 CET
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Menschen mit ungewöhnlichen Vorlieben beim Sex sind psychisch gesünder als Leute mit “konventionellem” Sex-Geschmack. Das besagt eine neue Studie. Forscher fanden heraus, dass Menschen, die ein Faible für Bondage, sadistische oder masochistische Praktiken haben, bei bestimmten Indikatoren für seelische Gesundheit besser abschnitten als jene, die diese Vorlieben nicht hatten. Das berichtete LiveScience.
Die Studie erschien im Mai letzten Jahres im “Journal of Sexual Medicine”. An der Studie nahmen 902 Testpersonen teil, die auf ungewöhnliche Sexpraktiken stehen und 434 Verfechter von “Blümchensex”. Dabei füllten die Testpersonen Fragebögen zu den Themen Charaktereigenschaften, allgemeines Wohlbefinden, Umgang mit Zurückweisung und Beziehungsverhalten aus. Den Teilnehmern war der Zweck der Studie nicht bekannt.
Weniger neurotisch, offener, sensiber
Die Studie von LiveScience ergab außerdem, das Menschen mit Vorlieben für BDSM sich in einer besseren psychischen Verfassung befanden. Damit widerspricht die Studie früheren Annahmen, wonach Menschen mit besonderen sexuellen Vorlieben meist Opfer von sexueller Gewalt, Vergewaltigung oder psychischen Störungen waren. Laut Reuters haben die Teilnehmer mit einem Hang zu BDSM ein besseres subjektives Wohlbefinden. Meist sind sie weniger neurotisch, offener, reagieren sensibler auf Zurückweisung und führen stabilere Beziehungen.
Andreas Wismeijer, Psychologe an der Nyenrode University in den Niederlanden und Hauptautor der Studie, sagte LiveScience, dass Menschen aus der BDSM-Gemeinschaft möglicherweise deshalb bei diesen Studien besser abgeschnitten hätten, weil sie sich ihrer sexuellen Bedürfnisse bewusst seien - und auch über sie sprächen. Eine andere Erklärung sieht Wismeijer darin, dass diese Menschen ohnehin schon hart daran gearbeitet hätten, zu akzeptieren, dass sie sexuelle Bedürfnisse haben, die über das hinausgehen, was oft als sozial akzeptiert gilt.
Da die Teilnehmer freiwillig an der Studie teilgenommen hatten, ist sie eher nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. Dennoch stützt die Studie jene, die sich dafür aussprechen, BDSM aus dem “Diagnostischen und Statistischen Handbuch Psychischer Störungen” zu streichen: Fetisch-Gemeinschaften fordern seit Jahren, dass harmlose sexuelle Vorlieben nicht mit psychischen Störungen in Verbindung gebracht werden sollten.