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Sex, Depression und Medikamente60
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Medikamente mörsern

****ne Frau
8.370 Beiträge
Themenersteller 
Medikamente mörsern
Hallo,

wir haben recht viele Patienten die ihre Tabletten leider nur in gemörsterter Form zu sich nehmen bzw. nehmen können, sei es nun weil sie eine PEG-Anlage haben oder die Tabletten nicht mehr im Ganzen schlucken.
Klar, Medikamente müssen einzeln gemörsert verabreicht werden, sprich nacheinander und nicht alle zusammen in einem Mörsergang.

Nun eine-zwei Fragen dazu: wie lange sollten die Medikamente dann auseinader verabreicht werden, sprich sollte eine Zeitpause dazwischen liegen und wenn ja, wie lange sollte diese Pause sein?
Oder können sie nacheinander verabreicht werden?
Welche Auswirkungen könnte es haben wenn sie ohne Zeitabstand nacheinander verabreicht werden?

*danke*
Kelene
Eine...
....sehr gute Frage....ich bin jetzt schon auf die Antworten gespannt...*smile*
Ich denke Du/Ihr solltet die Wechselwirkung der einzelnen Medis dringend beachten!
Was mir bei dieser Aplikationsform auch noch schleierhaft ist, was ist mit Medikamenten, die Enteral verabreicht werden, die einen "Schutzmantel" haben, so das sie den Magen durchwandern und erst im Dünndarm ihre Wirkung entfalten?
Wäre generell ein IV-Gabe da nicht sinnvoller?
Gruss Tom
*********ender Mann
683 Beiträge
WICHTIG:
Keine Retard-, Film- oder Kapsel-Tabletten mörsern.

Diese sind extra vor dem Magensaft geschützt, werden sie gemörsert bricht dieser Schutz, die Folgen sind ..nun nennen wir es unabsehbar.

Ansonsten gilt für Wechselwirkung und Zeitlichen Abstand das selbe wie zu normalen Tabletten.
Ich persönlich benutze einen einfachen Trick, (alle mir bekannten) Tabletten welche man per Sonde applizieren darf lösen sich in Wasser! Tu die Tabletten einfach in eine Spritze (ganz) zieh Wasser auf und warte.
Es ist das selbe als würden sie im Magen sich auflösen und geht schneller und zudem bleibt dann nicht die Hälfte im Mörser kleben^^

Edit: IV Gabe ja im Prinzip besser aber nicht jeder Patient hat die Möglichkeit^^
****ne Frau
8.370 Beiträge
Themenersteller 
Edit: IV Gabe ja im Prinzip besser aber nicht jeder Patient hat die Möglichkeit^^


Stimmt.
Da ich im ambulanten Bereich arbeite gibt es die i.V.-Möglichkeit gar nicht.


Das Problem sehe ich in den Kosten die die Kassen nicht bereit sind zu zahlen.
Beispiel Omeprazol, Pantoprazol und Co.
Alles Medis die man nicht mörsern darf.
Nexium wäre die Alternative da sie sich in Wasser lösen.
Aber die zahlen die Kassen nicht bzw. nur in Sonderausnahmefällen.
Da eine Packung um die 80Euro kosten könnt ihr euch ja denken was die Patienten tun.....
Nächstes Problem: wenn ich für 5 Medikamente in Einzelgabe ne halbe Stunde brauche können wir das nicht mehr tragen.
Die Kassen zahlen eine Pauschale in der sämtliche Medikamente oral bzw. per Inhalation bezahlen.

Was also tun?
*********ender Mann
683 Beiträge
Wie gesagt, nehme an der Patient schluckt die Medis wie 99% aller dieser auf einmal... Ist das selbe wie wenn du die zusammen auflöst.

Tja Pantoprazol... Da kannst du nur mit dem Arzt reden und hoffen das er weiß das man die nicht Mörsern darf ansonsten.. geht nicht (bzw kannst du nur hoffen das es wirkt)
Im Zweifel hilft oft ein "Aufklärungsgespräch" das darf man nicht zermörsern weil die Magensäure es sonst verändert, wie es dann wirkt kann ich nicht sagen, aber wenn SIE das Risiko tragen wollen... (*evilgrin*)
Experten im Team fragen...
z.B. Kontakt zu den Lieferanten der Medikamente, den Apotheken, aufnehmen. Die müssten wissen ob und bei welchen Medikamenten und Darreichungsformen Mörsern geht; Die ApothekerInnen wissen auch, ob es nicht vielleicht von vorneherein andere Darreichungsformen gibt, z.B. Tropfen oder Zäpfchen. Ggf. müssten ApothekerInnen, Pflegekräfte und die verordnenden Ärzte halt mal "an einem Tisch" gemeinsam das Problem besprechen. Denn: Besonders blöd wäre, wenn etwas schief geht, und die Pflegekräfte am Ende zur Verantwortung gezogen würden.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Themenersteller 
Das wäre ein Traum alle an einen Tisch zu bekommen wolke

Ja, wir fragen immer wieder in Apotheken nach was Wirkungen und so weiter angeht.
Aber leider bekommt man auch da unterschiedliche Infos. Zum Beispiel: Apotheker a sagt "Alle Kapseln die man öffnen kann können problemlos per Sonde verabreicht werden."
Apotheker b sagt gerade das Gegenteil.
Wer hat also Recht?

Zumal man nicht vergessen darf das man da nicht nur 5 Minuten in der Apotheke steht und man diese Zeit nicht bezahlt bekommt.
Das läppert sich mal fix zusammen.
Und wenn man es genau nimmt ist das nicht unser "Problem" sondern das des Arztes.
Da wir den Job aber aus einer gewissen Überzeugung machen, machen wir uns eben doch einen Kopf.

Noch kurz zu den Ärzten und ein Tisch: das funktioniert ja noch nicht mal unter den einzelnen Ärzten. Da wird munter verschrieben ohne mal nachzufragen was der Patient denn sonst noch so nimmt.
Und das ist leider keine Seltenheit.
*******_80 Frau
227 Beiträge
Apotheker a täuscht sich leider. Beispiel Omep: Kapseln, die man öffnen kann. Magensaftresistent... bringt also gar nichts, den Kapselinhalt in die PEG zu schütten.

Zum Tisch-Thema: alles eine Frage der Gewöhnung und wie man es antrainiert hat.
Ich bin ja Hausärztin und arbeite gern mit Pflegediensten zusammen - wenn die das denn auch tun. Ist manchmal unmöglich, jemanden auch nur ans Telefon zu bekommen und dann ist das oft eine Aushilfe, die die Frage nur entgegennehmen aber nicht beantworten kann.
Mit einigen Diensten klappt das aber inzwischen sehr gut. Kostet halt initial ein bisschen Zeit (die die Ärzte übrigens auch nicht bezahlt bekommen).

Und Nexium kann man schon auf Kassenrezept verordnen, wenn die passende Indikation vorliegt, in diesem Fall, dass es das einzige Medikament ist, das PEG-geeignet ist.


P.S. eine Pharmareferentin von Ratiopharm meinte neulich, dass fast alle Ratiopharmtabletten suspendierbar wären. Könnte man also auch mal bei Pantozol-ratiopharm probieren...
****ne Frau
8.370 Beiträge
Themenersteller 
Das ist ja mal ein extrem guter Tipp *danke*
Da wir eben auch viele alte Patienten haben die die Tabletten eben nicht mehr schlucken können wäre das ja eine echte Alternative.
*danke* nochmal *top*
*********ender Mann
683 Beiträge
SCheint bei Ratiopharm beides zu geben (Googel hilf^^)
******pos Paar
1.186 Beiträge
Wichtig wäre auch noch ......
den Verabreichungszeitpunkt zu beachten .

Was soll nüchtern , vor einer Mahlzeit, während einer Mahlzeit oder danach verabreicht werden .

Einige Medikamente reagieren auf Eiweiße oder Fette mit veränderter Wirkungsweise.

Im heutigen Pflegealltag, egal ob ambulant oder stationär schwierig zu händeln.

Gruss Mrs Whaiaipos
******ann Mann
114 Beiträge
Nachschlagewerk
Auch wenn einige Einträge schon älter sind, gibt es eine Online-Datenbank zur Sondengängigkeit von Medikamenten, was ja die Mörserbarkeit voraussetzt.
Da Links hier ja nicht gestattet sind, nehme man google und schaue unter "sondenapplikation" und "medikamente" und nehme den Link mit "pharma" im Namen (praktischerwiese der erste). Doccheck ist nötig.
Ich nutze den Link auf Empfehlung einer Apothekerin, die in dem Thema recht firm ist...
Nachsatz: Natürlich muss der eventuelle Zeitabstand zwischen Tablettengabe und Mahlzeit beachten werden, z. B. bei L- Thyrosin. Sonst wirken einige Medis überhaupt nicht.
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Da Links hier ja nicht gestattet sind

Links sind unter gewissen Voraussetzungen gestattet. Ich zitiere mal aus den Joy- Statuten:

Links
Verwende Links nur, wenn diese zur Bereicherung des Themas beitragen und deine Ausführungen ergänzen.

Dalarna/Mod.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Themenersteller 
Schilddrüsenmedis ist klar das die nüchtern gegeben werden sollen.
Wir haben mal einen Intensivpfleger in der ambulanten Intensvpflege gefragt. Der meinte das sie sie alle Medis im Abstand von 20-30 Minuten verabreichen.
Gut, bei 12h-Schichten direkt am Patienten ist das machbar.
Aber bei einer Gesamtpflegezeit von 30-45 Minuten geht das natürlich nicht.
Meine Chefin fragt mal beim Berufsverband nach was die denn dazu sagen.
*********ender Mann
683 Beiträge
Vermutlich ähnlich sinnvolles wie die HygieneFachkräfte oder PDLer (zB Egal wie ihr müßt eure Pausen nehmen^^)
die firma pfrimmer-nutricia hat eine "blaue reihe" an in infoheften und eines davon beschäftigt sich mit der medikamentenapplikation bei sondenernährung.

soweit ich weiss lassen sich damit alle bisher gestellten fragen zum Thema beantworten.

unter anderem findest man darin eine sehr ausführliche liste von Medikamenten, die man mörsern darf und, falls nicht, ein alternativpräparat.
Schwierig
Manche Hausärzte dosieren z.B. L - Thyrosin höher weil Leute es nicht hinkriegen dies
nüchtern zu geben.
Ich schließe mich grundsätzlich dem gesagten an. Wenn Pflegekraft und Hausärzte
an einem Strang ziehen kann man einiges machen. Interessant währe auch mal die
Frage muss mein Pat. alle dieser Tabletten nehmen. Bestes Bsp. MCP kriegte fasst
jeder egal ob oral oder i.v. post OP jetzt wurde die Indikation bedeutend strenger gestellt. Leider wird dir nichts anderes übrig bleiben als dich über jedes Medikament
zu informieren wir haben Kapseln welche man öffnen kann ( laut Liste KH - Apotheke)
bei Pantozol ist es Standard das Nexium beim PEG Pat. angeordnet wird bzw. sollte es sein.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Themenersteller 
Es geht ja nicht nur um Medis die per PEG verabreicht werden sondern auch um Medis die Patienten aufgrund des Alters bzw. des Geisteszustandes nicht mehr schlucken können.
Haben wir es schon sehr schwer Nexium bei PEG-Patienten bei den Kassen durchzusetzen, so wird das ein Ding der Unmöglichkeit bei den oben genannten Patienten.
Leider.

Ja, wir haben uns auch schon oft gefragt ob wirklich alle Medis zwingend notwendig sind.......
Ist doch Job des Arztes
die Notwendigkeit bestimmter Medi. durchzusetzen ?
Ich gebe Medi. oft mit Apfelmus( haben wir in kleinen Bechern auf Station), nicht gemörsert sondern ein zweimal zerbrochen.
Vielleicht nicht Ideal aber besser als nichts.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Themenersteller 
Damit beginnen wir auch, erst teilen und wenn das nicht mehr geht eben mörsern.
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