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Vom Sinn und Unsinn der zentralen Termingarantie

****ne Frau
8.370 Beiträge
....ein Groschengrab ohne erkennbaren Mehrwert!



Und woher kommt's?

Weil da Menschen Entscheidungen treffen die keine Ahnung vom Alltag mit allem was dazugehört haben.
Ich sags's immer wieder und wäre echt dafür: jeder der irgendwo Entscheidungen zu treffen hat sollte im Vorfeld der Entscheidung mindestens 4 Wochen dort tätig sein. Und umso weitreichender die Entscheidung ist, umso länger sollten die Entscheidungsträger dort eingesetzt werden.
Dann würde auch an den richtigen Stellen gespart werden.
Exakt das:
ich setze den gesunden Minister gerne ´mal für eine Woche an unsere Anmeldung !
*****978 Mann
4.230 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Verwaltung schafft sich nicht ab, sondern schafft für gute Freunde und Lobbisten neue Aufträge und das Geld wird versenkt auf Kosten der Versicherten.

Gutes Beispiel: Fusion von AOK Sachsen und AOK Thüringen zur Kostenoptimierung brachte eine weiteren Vorsitzenden für die neue AOK PLUS - ist doch ein PLUS einen weiteren kostenintensiven Posten etabliert zu haben. *ironie*
Junge Junge ,
wer hat euch denn in die Suppe gepisst ?!

Beim durchlesen stellt sich mir die Frage , warum nicht in der Veterinärmedizin arbeiten ?! Da sind die Patienten dankbarer ( auch für Placebos empfänglich ) und wenn sie doch motzen gibt 's den Maulkorb oder Sedierung *zwinker* , Letzteres darf / kann man beim " mündigen " Patienten ja nicht immer machen .
Ist es überhaupt noch medizinisch vertretbar, dass das Gesundheitswesen in Deutschland zunehmend in die Hand von Verwaltungsfachangestellten, Brandschutzbedenkenträgern, Oberverwaltungsräten, Drehstuhlakrobaten, Hygienetheoretikern, Pseudofachgutachtern und deren juristischer Adnexe fällt ?


Nein, natürlich nicht vertretbar...wo wir da hingekommen sind kann man ja nun sehen*zwinker*

Da ich bei jeder Praxis erst mal um die Kassenzugehörigkeit gefragt wurde drängt sich wohl nicht nur der Verdacht auf das da zwei-klassen-Medizin betrieben wird.

Ich bin übrigens für die Einführumg der 3 Klassen Medizin (und zwar unabhängig von der Kassenzugehörigkeit)

1. Klasse: bedrohlich
2. Klasse: notwendig
3. Klasse: nicht notwendig

ich mache auch viel umsonst" *haumichwech* ... und zwar bei JEDEM Kassenpatienten, den ich sehe

LoZHIo... biete doch sämtliche Gesundheitsleistungen zu 10% der Spitäler und Ärzte an, und zwar mittels Fernheilung.*lol*
Damit bist du noch günstiger als jede Komplementärmedizin. Mittels jahrzehntealter, anerkannter wissenschaftlicher Methoden messbare Erfolge kannst du da zwar dann vielleicht keine vorweisen, aber das kann die Komplementärmedizin ja bekanntlich auch oft nicht.*smile*
"Ich bin übrigens für die Einführung der 3 Klassen Medizin (und zwar unabhängig von der Kassenzugehörigkeit)

1. Klasse: bedrohlich
2. Klasse: notwendig
3. Klasse: nicht notwendig"

Da bin ich schon eher für die Einführung der 2-Klassen-Medizin:
1. Klasse: notwendig, weil bedrohlich oder tatsächlich gesundheitlich bedenklich
2. Klasse: der schäbige Rest

Und schwupps - 90 Prozent weniger Kassenleistungen !

"Schreiben ´se mich ´ma krank" - "Kann ich damit ne Kur beantragen ?" - "Ich hätte gerne den Buchstaben aG." - "Immer wenn ich Kakao trinke, dann juckt es hier hinter dem Schulterblatt" - "Ich hab´schon seit vierzich Jahre Rücken, getz muss ma endlich wat passieren !" - "Ich hab mich kaputtgeschuftet, und was ist der Dank ?" - "Meinen Sie ich bin blöd und arbeite bis 65 ?" - In Zukunft alles Privatsache !
@LoZhio,
2. Klasse : der schäbige Rest *haumichwech* , Du bist so pöse !!
Nicht pöse, sondern ernüchtert !
Die wohnortferne Prävention (z. B. http://www.prolax.eu) ist da immer mein Liebstes !

"Ihre Krankenkasse beteiligt sich mit 150 Euro an Ihrer Prävaentionsreise !"

(zum Vergleich: Ihre Krankenkasse bezahlt 4 x 18 = 72 Euro für Ihre Jahresflatrate beim Orthopäden)
Nicht pöse, sondern ernüchtert !
Die wohnortferne Prävention (z. B. http://www.prolax.eu) ist da immer mein Liebstes ! Ihre Krankenkasse beteiligt sich mit 150 Euro an Ihrer Prävaentionsreise !


Jetzt sei doch bitte nicht so kleinlich, ein Herzinfarkt kann schließlich das 100 fache eines läpschen Präventionsurlaubes kosten.....*ggg*

ja..... wenn einem am leeren Lagunenstrand der Morgenwind in die Haare fährt und die Walking-Stöcke im weichen Boden versinken, ist man dort sogar dankbar, wenn der Trainer beim Aufstehen keine Gnade kennt.
Und es Glückshormone auf Kassenkosten gibt.*g*
*****978 Mann
4.230 Beiträge
Gruppen-Mod 
*zumthema*

Die Krankenkasse meines Vater hat einen ähnlichen service angeboten - wir kümmern uns um ihre Facharzttermine. Mit dem Ergebnis, dass nach 3 Tagen der Rückruf kam "Wir finden keinen passenden Facharzt für Sie." Toll der Service - nur ein reiner PR-Gag oder hatte da schon welche positive Erfahrungen gemacht. Am sichersten kommt man an die goldstaub Termine, wenn der überweisende Arzt den Termin beim Kollegen macht.
*****978:
Die Krankenkasse meines Vater hat einen ähnlichen service angeboten - wir kümmern uns um ihre Facharzttermine. Mit dem Ergebnis, dass nach 3 Tagen der Rückruf kam "Wir finden keinen passenden Facharzt für Sie." Toll der Service - nur ein reiner PR-Gag oder hatte da schon welche positive Erfahrungen gemacht. Am sichersten kommt man an die goldstaub Termine, wenn der überweisende Arzt den Termin beim Kollegen macht.

Das erinnert an eine Satire von Ephraim Kishon (ist das überhaupt political correct, den in solchen Zeiten zu zitieren ? Egal, es geht ja jetzt gerade nicht um das kaum mehr fragwürdig zu nennende Verhalten seiner Landsleute). In dieser Geschichte erzählt er jedenfalls auch von einem Schuster um die Ecke, der ein großes Werbeschild im Schaufenster hatte: "Hier werden Ihre Schuhe besohlt, während Sie darauf warten !". Man konnte nicht leugnen, dass dies der Wahrheit entsprach - man wartete mitunter volle 2 Monate !

Es kommt vielleicht einmal in 6 Monaten vor, dass uns ein Vertreter der kranken Kassen anruft und einen Termin für seine Schutzbefohlenen erfragt. In der Regel waren diese dann zu dusselig, ins Telefonbuch zu sehen, denn sie hätten auch bei uns direkt den gleichen, in aller Regel sehr zeitnahen Termin (für selektive Termine unter 1 Woche Wartezeit, Notfälle sofort, aber was ein Notfall ist, das definieren die Patienten ja selbst sehr seltsam, siehe Threadaufhänger) erhalten. Ist das mittlerweile so schwierig, selbst ein Telefonbuch zu bedienen ? Wer schützt eigentlich die Patienten, die sich an das übliche Prozedere halten und entsprechend prompt bedient werden vor den selbsterklärten Pseudo-VIP-Notfällen ?!
*******yes:
Jetzt sei doch bitte nicht so kleinlich, ein Herzinfarkt kann schließlich das 100 fache eines läpschen Präventionsurlaubes kosten.....

ja..... wenn einem am leeren Lagunenstrand der Morgenwind in die Haare fährt und die Walking-Stöcke im weichen Boden versinken, ist man dort sogar dankbar, wenn der Trainer beim Aufstehen keine Gnade kennt.
Und es Glückshormone auf Kassenkosten gibt.

Du hast Recht, man sollte auch gönnen können und die heitere Seite des Lebens mehr betonen. Besonders heiter vielleicht die sozialversicherungsrechtliche Frage: bezahlt eine kranke Kasse auch dann die Behandlung eines Herzinfarktes, wenn er während eines wohnortfernen Präventionsurlaubes eintrat (denn dem sollte die Prävention doch eigentlich vorbeugen) ?

Oder um es wissenschaftlich exakter zu hinterfragen: gibt es eine wissenschaftliche Arbeiten zum Vergleich der Korrelationen zwischen a) der Präventionswirkung des wohnortfernen Vorbeugeurlaubs und dem Risiko, trotzdem keine Präventionswirkung zu erleiden (was nach meiner Vermutung eher der Regel als der Ausnahme entspricht) und b) der mitgliederwerbenden Wirkung kaufkräftiger Krankenversicherungsbeitragszahler und der füllhornartigen Ausschüttung fragwürdiger Vorsorgeangebote (z. B. verschenkte Pezzibälle, Sandstrandurlaubszuschüsse, saisonabhängig auch Vuvuzelas mit Kassenaufdruck oder Badematten mit eingebautem Leselicht) (was nach meiner festen Überzeugung der Regel entspricht) ? Da wäre doch ein weites Feld für den wissenschaftlichen Nachwuchs und erstmalig könnten sich die Krankenkassen im G-BA einmal an harten Fakten bei der Genehmigung bestimmter Leistungen orientieren !?

Man sieht: echte Wissenschaft ist wirklich kompliziert !
*****978 Mann
4.230 Beiträge
Gruppen-Mod 
Es handelt sich nicht um einen 08/15 Facharzttermin, bei einen Radiologen hätte ich kein Problem, aber es ging um einen Fracharzt, wo die Kasse auf Grund der Diagnose auch nicht recht wusste, wer dafür zuständig ist.

****io:
In der Regel waren diese dann zu dusselig, ins Telefonbuch zu sehen, ...
Dies finde ich eine anmaßende Unterstellung. So wie ich es deute ist http://www.joyclub.de/my/2841945.lozhio.html selbst Mediziner und daher sollte er sich etwas mäßigen in der Beurteilung der Patienten!
*****978:
Es handelt sich nicht um einen 08/15 Facharzttermin, bei einen Radiologen hätte ich kein Problem, aber es ging um einen Fracharzt, wo die Kasse auf Grund der Diagnose auch nicht recht wusste, wer dafür zuständig ist.

LoZhio:
In der Regel waren diese dann zu dusselig, ins Telefonbuch zu sehen, ...
Dies finde ich eine anmaßende Unterstellung. So wie ich es deute ist LoZhio selbst Mediziner und daher sollte er sich etwas mäßigen in der Beurteilung der Patienten!

Jetzt werde ich direkt neugierig, was das für eine Diagnose gewesen sein mag - wenn selbst ein medizinisch versierter und ja auch fachlich intensiv geschulter Sachbearbeiter am Krankenkassen-Termintelefon da schon nicht weiter wusste !?

Richtig: anmaßend und unterstellt, ein böser Tropf, dieser LoZhio ! Aber gerade darum tut er sich etwas schwer mit einer gemäßigten Beurteilung der Patienten, auch wenn er das hier im Forum natürlich angestrengt tut, der Lozhio. Er erlebt eben zu viel mit Patienten, um selbst mäßig zu sein (schreibt man das so ?).
@Ingo ,
dieses System " versaut " uns alle und bringt uns an unsere Grenzen . Mein Idealismus , Menschen zu helfen sie vor Schaden zu bewahren , alles korrekt immer noch . Aber ich finde hier und ohne Patienten können und sollten wir unter uns auch mal frei Schnauze reden dürfen ?!
*****mie:
dieses System " versaut " uns alle und bringt uns an unsere Grenzen . Mein Idealismus , Menschen zu helfen sie vor Schaden zu bewahren , alles korrekt immer noch . Aber ich finde hier und ohne Patienten können und sollten wir unter uns auch mal frei Schnauze reden dürfen ?!

Jedenfalls erlebe ich täglich, welche "freie Schnauze" sich Patienten gegenüber meinen MitarbeiterInnen herausnehmen. Mittlerweile würde das Bücher füllen und wäre so vielleicht einträglicher als die Sprechstunde.

"Ich muss sofort dringend eine AU-Bescheinigung von Ihnen ausgestellt bekommen." - "Ja das sehen wir uns gerne an, füllen Sie doch bitte schonmal unseren Anmeldebogen aus und nehmen Sie im Wartezimmer Platz." - "Verstehen Sie schlecht ? Ich will nicht behandelt werden, ich will nur eine AU-Bescheinigung, schließlich war ich schon eine Woche nicht mehr auf der Arbeit !" - "Verzeihung, aber die werden wir Ihnen ohne Untersuchung nicht ausstellen können und rückwirkend auch kaum, Sie waren doch auch noch nie hier ?" - "Sie fr... Kuh ! Doofe Tippse ! Haben Sie was auf den Ohren ?! ..." - "Bitte verlassen Sie doch unsere Praxis !" - "Ich werde mich beschweren ! ..." - etc. pp. mittlerweile mindestens einmal täglich. Das sind zwar (noch) Ausnahmen und die daneben stehenden Menschen mit gesundem Denkapparat schütteln den Kopf, aber es wird spürbar häufiger. Da verliert man ein wenig den Respekt vor gewissen Verhaltensweisen der Patienten.
*****978 Mann
4.230 Beiträge
Gruppen-Mod 
****io:
Da verliert man ein wenig den Respekt vor gewissen Verhaltensweisen der Patienten.

Der allgemeine, gesellschaftliche Werteverfall trieft alle Bereiche auch den Bereich der Medizin. Trotz allem Frust und des unpassenden Moments sollte man sich nie auf das Niveau den motzenden begeben. Immer sachlich und höflich bleiben auch wenn es schwer fällt. Denn ansonten sind wir genauso primitiv, wie der Gegenüber! Es gehören eben immer 2 dazu, die die Werte verfallen lassen.
*****978:
Der allgemeine, gesellschaftliche Werteverfall trieft alle Bereiche auch den Bereich der Medizin. Trotz allem Frust und des unpassenden Moments sollte man sich nie auf das Niveau den motzenden begeben. Immer sachlich und höflich bleiben auch wenn es schwer fällt. Denn ansonten sind wir genauso primitiv, wie der Gegenüber! Es gehören eben immer 2 dazu, die die Werte verfallen lassen.

Ich finde es schon sehr höflich, wenn eine MFA, die gerade als "Doofe F..." bezeichnet wurde den Patienten freundlich an die Hand nimmt, ihn freundlich bittet, kurz mitzukommen, ihn freundlich vor die Tür führt und dann ebenso freundlich bittet, dort zu bleiben und die Praxis nicht mehr zu betreten ? Freundlicher geht´s nimmer.
Es handelt sich nicht um einen 08/15 Facharzttermin, bei einen Radiologen hätte ich kein Problem, aber es ging um einen Fracharzt, wo die Kasse auf Grund der Diagnose auch nicht recht wusste, wer dafür zuständig ist.

Jetzt spann uns nicht soo lange auf die Folter und erhelle unsere Dummbirnen...um welch exotische Diagnose handelte es sich denn dass nicht mal die Krankenkasse wußte welcher zuständiige Facharzt hier bemüht werden sollte?
****io:
Aber gerade darum tut er sich etwas schwer mit einer gemäßigten Beurteilung der Patienten, auch wenn er das hier im Forum natürlich angestrengt tut, der Lozhio. Er erlebt eben zu viel mit Patienten, um selbst mäßig zu sein

Guter Rat von mir: eröffne eine reine Privat-Praxis... ich glaube, das käme Deiner Einstellung näher!

Ganz ehrlich:
Deine Einstellung den Menschen gegenüber finde ich mehr als grenzwertig! Du kommst so unendlich verbittert und desillusioniert rüber, dass ich heilfroh bin, das weder meine Familie/Freunde noch meine Wenigkeit (obwohl...Privatpatientin...*gruebel*) jemals wohl in die Verlegenheit kommen, von Dir behandelt werden zu müssen!

Falls Dein Goldhamster mal eine Verletzung haben sollte, werde ich ihn aus humanitären Gründen kostenlos behandeln....
Letztlich fühle ich mich in meiner anfänglichen Annahme bestätigt, tatsächlich geht es ausschließlich um Geld (wenn auch anders als Uninformierte gerne glauben würden):

Vordergründig erwarten die niedergelassenen Ärzte im Moment immer noch (wenn sie auch aus jahrzehntelanger Erfahrung eigentlich besser informiert sein müssten), dass ihre Leistung nach gängigen, international vergleichbaren Maßstäben oder auch im Vergleich mit anderen Dienstleistungen adäquat vergütet wird, was de facto in Deutschland objektiv nicht passiert. Dieses Thema mit Patienten besprechen zu wollen, ihnen die Situation klar machen zu wollen endet aber regelmäßig in ähnlichen Stereotypen wie hier im Forum: "Die armen Ärzte jammern auf hohem Niveau", sollen doch "lieber eine Privatpraxis eröffnen" (tatsächlich machen die wenigsten Ärzte Unterschiede zwischen der Behandlung privat und gesetzlich versicherter Patienten, sie bekommen nur eine andere Bezahlung dafür) oder sind menschenverachtende, geldgeile Säcke. Die Porpagandamaschinerie der Krankenkassen funktioniert also perfekt und Patienten wollen sich auch gar nicht damit beschäftigen, was z. B. ihr eigenes Verhalten im Gesundheitssystem kostet oder auslöst. Medizin hat immer und beliebig (auch z. B. beliebig oft) da zu sein, notfalls darf der Staat dafür auch Zwangsmaßnahmen ergreifen und es ist völlig ok, sich in Arztpraxen wie eine offene Hose zu benehmen (Kritik daran habe ich hier jedenfalls kaum gelesen).

Hintergründig aber sind es doch offensichtlich Andere, die auch gar nicht bereit sind, Leistungen im Gesundheitssystem (seine es die der Ärzte, der stationären und ambulanten Pflege, oder auch die der überbordend abgefragten Psychotherapie) überhaupt zu bezahlen und ganz andere Pläne haben. Es sind die Krankenkassen als unmittelbare Vertreter der Patienten, die Rabattverträge aushandeln, ohne Qualitätskriterien auch nur offenzulegen, die niedergelassene Ärzte völlig überflüssig finden und die gesamte Patientenbehandlung gerne in die Krankenhäuser verlegten. Auch bei der von mir eigentlich gemeinten Diskussion um die Terminverknappung bei der ambulanten Behandlung, die doch eigentlich nicht auf faule Ärzte, sondern nur auf eine systematische Vergütungskürzung dieser Behandlungen zurückzuführen ist, will man gar nicht das eigentliche Problem lösen, sondern die Diskussion darum nur als Vehikel nutzen. Die niedergelassenen Ärzte lassen sich angeblich so wunderbar durch Krankenhausbehandlungen ersetzen.

Dass selbst medizinisch vorgebildete Menschen glauben, dabei im Krankenhaus tatsächlich regelmäßig auf Fachärzte zu treffen zeigt doch nur, wie fabelhaft die Desinformationsstrategie der Kassen aufgeht. In Krankenhäusern sind im Anweisenheitsdienst fast ausnahmslos Assistenzärzte (schlimmstenfalls im ersten Ausbildungsjahr) tätig, die zwar meist telefonisch einen Facharzt erreichen können, aber vom Facharztstandard weit entfernt sind. Entsprechend wird auch hier der entsprechende Qualitätsverlust kurzerhand verschwiegen oder geduldet, natürlich nicht ohne Grund.

Der nächste Schritt ist längst vorgeplant: Facharztbehandlung ausschließlich im Krankenhaus. Was z. B. in den NL so perfekt klappe, so wird bereits kolportiert, das werde auch hier gut gehen. Freilich: die Hausärzte sind in anderen Ländern womöglich weitaus kompetenter oder auf andere Behandlungen ausgelegt, die Zugangskriterien für eine Facharztbehandlung auch weitaus rigider (UK: Wartezeit auf eine selektive OP z. Z. 1,5 Jahre) aber Versorgungsqualität kann man ja gottseidank schlecht messen. Man wird sogar einige wenige Krankenhausfachärzte mehr anstellen, auffangen werden diese die anspruchsverwöhnte deutsche Patientenklientel trotzdem nicht.

Längst weiß man aus internen Untersuchungen auch: lange Wartezeiten im Wartezimmer des Arztes findet nur 1 von 10 deutschen Patienten ungewöhnlich oder gar störend. Also wird man auch fabelhaft mit der Verlagerung der ambulanten Patientenversorgung in die Krankenhäuser durchkommen. Natürlich: von wohnortnaher Versorgung wird man in Zukunft dann nur träumen, es wird oft 8 Stunden Wartezimmerzeiten geben, aber: es ist billiger. Und billig ist das Lieblingsthema der Krankenkassen und (man kann es ihnen nicht ersparen) wohl auch der Patienten.

Letztlich könnte mir das auch egal sein: jedes Schaf wählt sich seinen Schlächter selbst, und die zwischenmenschlichen Eskapaden, die Patienten zunehmend in den derzeitigen Praxen (das betrifft ja nicht nur mich) abliefern sind so nur als letztes Aufbäumen zu interpretieren und mehr belustigend als überraschend. Aber im tiefsten Inneren ärgert es mich, dass gerade die, die es am meisten betrifft, die Patienten (und gelegentlich bin ich ja sogar selber Patient) sich keinen Deut um diese Zusammenhänge scheren, nicht ein bisschen darüber nachdenken, sondern nur dem lautesten Scharlatan glauben und nachlaufen, ja sogar bereitwillig sein Lied singen, so laut sie nur können.

Insofern bleibt auch hier im Forum erkennbar alles beim Alten: die bösen Ärzte, die lieben Kassen - und die naiven Patienten. Gute Nacht.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Keiner sagt hier "die Bösen".
Mag ja sein das du keinen Unterschied zwischen Privat- bzw. Kassenpatient machst.
Aber die Realität sieht anders aus.
Und ach du Armer, du arbeitest völlig kostenlos (weil es nie umsonst sein sollte).
Jetzt mal ehrlich, ich bin mir sicher das du dir keine Sorgen machen mußt wenn an deinem Auto die Bremsen gemacht werden müssen und drüber nachdenken wie du das am besten abstotterst.
Ich arbeite im gleichen System wie du und muß mir da sehr wohl Sorgen machen und rumrechnen.
Und nein, deine Arbeit ist nicht wichtiger oder du trägst mehr Verantwortung.
Das tun alle Pflegenden genauso und auch die Ärzte im KH.
Deshalb meine Frage: warum sollte also ein weniger lukrativer Kassenpatient Wochen bzw. Monate lang auf einen Termin bei einem Facharzt warten?
Wenn man nämlich gleich einen Termin bekäme wenn z.B. Rückenschmerzen auftreten statt das man ewig drauf warten müsste dann käme eben nicht der Spruch:"Seit Wochen habe ich Schmerzen...."
Keine Frage, das System liegt im Sterben und es muß dringend reanimiert werden.
Keiner sagt das man kein Geld für seine Leistung erhält.
Aber ein wenig mehr Realismus würde dann doch gut tun.

Ach und übrigens: jeder der sich selbstständig macht, egal in welcher Branche, muß erst mal Geld in sein Unternehmen stecken und viel Arbeiten. Und er wird lange brauchen bis er seinen Laden in trockenen und bezahlten Tüchern hat.
@Kelene ,
Formal - juristisch trägt ein Arzt die VOLLE Verantwortung , selbst wenn ein Assi einen für den Patienten tödlichen Fehler macht ( wie schon bei uns geschehen ) , steht der behandelnde Arzt vor Gericht nicht die Assistenz .

UND ein Arzt hat jahrelang studiert um sich einen entsprechenden Lebensstandard zu ermöglichen , es ist wohl mehr als recht wenn er dann auch entsprechend bezahlt werden will .
@Kelene
Danke für die konstruktive Kritik.

Ich gebe zu: Persönliche Angriffe machen mich schon betroffen, besonders, wenn sie von Menschen kommen, die meine Arbeit, meinen Verdienst oder mein Vermögen oder andere intime Details aus meinem Leben gut kennen.
@pandemie
Das siehst Du falsch. Die utopische, postsozialistische Gesellschaft sieht vor, dass in ihr Menschen gesellschaftliche Ressourcen nur nach ihren bescheidenen Bedürfnissen entnehmen und im Gegenzug all ihre Fähigkeiten in den Dienst der Gesellschaft stellen. Dabei leben endlich alle in Frieden und Harmonie.

Blöd nur, dass noch niemand diese utopische Gesellschaft gesehen hat (nicht einmal im ersten real existierenden Kommunismus auf deutschem Boden) und sich in der teuflischen kapitalistischen Gesellschaft in der wir jetzt leben müssen all diejenigen verflixt verulkt vorkommen, die entweder den Begriff "bescheidene Bedürfnisse" oder den Begriff "all ihre Fähigkeiten" oder sogar den Begriff "Gesellschaft" ganz anders definieren als andere.
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