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Gehalt in der Pflege

Gehalt in der Pflege
Wohlgemerkt: es geht mir hier nicht um Arzteinkommen, in einem anderen thread hatte ich schon erfahren, dass diese Einkommen aus völlig unverständlichen Gründen viel zu hoch sind und dass man nur gut daran täte, Arztgehälter auf Mindestlohnniveau abzusenken.

Anders herum muss man aber auch fragen: Pflegeberufe kann man studieren, man kann sich qualifizieren (Kurs zum Stomatherapeuten, Erwerb von Leitungsqualitäten, Intensiv- und OP-Weiterbildung), Pfleger und niemand sonst leisten die eigentliche Arbeit in den Medizinberufen. Daher meine Frage: ist der Pflegeberuf derzeit ausreichend bezahlt ? Was kann man tun, um daran etwas zu ändern ? Aber auch umgekehrt: was unterscheidet die Tätigkeit eines Pflegenden von der eines Fachangestellten in anderen qualifizierten Berufen ? Bitte Meinungen dazu.
Der Dienst- Gedanke
Die einen sind für/ in einem Fach angestellt; Ärzte haben sich aus Baderhandwerk und div. frühen WissenschFten entwickelt, sie sind Freiberufler und in ihrem ärztl. Handeln besonderer Weise ihrem Standesethos verpflichtet.
Die Pflegeberufe kommen aus der Tradition der christlichen Nächstenliebe: Mönche u. v.a. Nonnen = "Schwestern"! Da stand schon immer eher Dienst (am Nächsten und dadurch an/für Gott), verbunden mit Demut und Gehorsam und einer gewissen Selbstlosigkeit im Vordergrund.
Indem man dient weiß man sich so im Sinne seines Glaubens und obersten Herren tätig, geachtet und geliebt. Hinzu kommt, dass in Orden und da wo aus Klöstern heraus Kranke versorgt wurden und werden Kost und Logis frei sind, man i.d.R. in Gemeinschaft wohnt (z.t. bis heute die Idee der Schwesternhäuser neben d. Krankenhaus), aber auch keine eigene Familie zu versorgen ist.
Natürlich müssen Pflegekräfte mehr verdienen unter den heutigen Bedingungen. Aber die einen haben in ihren MAV (bei kirchl. Einrichtungen) andere Regelungen akzeptiert; die anderen scheinen bei ver.di unter den vielen anderen Berufsgruppen im Öffentl. Dienst unterzugehen.
Und Arbeitskampf, der etwas bewirkt, müsste wehtun. Aber das hieße die Schwächsten, Hilfsbedüftigsten als "Geiseln" zu nehmen, ihnen als erste und am stärksten zu schaden. Ein Dilemma.
********atze Paar
213 Beiträge
Wohlgemerkt: es geht mir hier nicht um Arzteinkommen, in einem anderen thread hatte ich schon erfahren, dass diese Einkommen aus völlig unverständlichen Gründen viel zu hoch sind und dass man nur gut daran täte, Arztgehälter auf Mindestlohnniveau abzusenken.

WoW... das nen ich jetzt mal ne Ansage! Ich kann ja verstehen, dass es in den "Standeskämpfen" zwischen Ärzten und Pflege mal zu drastischen Aussagen kommt, aber dieser Kommentar treibt mir echt die Tränen ins Gesicht!
@Knuddelkatze
Bitte nicht böse sein: genau DAS wollte ich nicht lostreten. Arzt-Pflege-Bashing vielleicht in einem eigenen thread.

Nein: mich interessiert wirklich die (Selbst)Einschätzung der Vergütung im Pflegeberuf unter allen aktuellen berufsbezogenen Bedingungen.
*******ess:
Die Pflegeberufe kommen aus der Tradition der christlichen Nächstenliebe: Mönche u. v.a. Nonnen = "Schwestern"! Da stand schon immer eher Dienst (am Nächsten und dadurch an/für Gott), verbunden mit Demut und Gehorsam und einer gewissen Selbstlosigkeit im Vordergrund.
Indem man dient weiß man sich so im Sinne seines Glaubens und obersten Herren tätig, geachtet und geliebt.

Nun tritt die christliche Tradition ja immer mehr aus dem öffentlichen Bewusstsein in den Hintergrund. Ich wage zu behaupten, dass sie mittlerweile sogar eine eher untergeordnete Rolle spielt und sich auch in den Pflegeberufen nur noch eine Minderheit mit der christlichen Tradition identifiziert. Inwiefern hat sich da das Selbstverständnis des Berufes geändert ?

*******ess:
Natürlich müssen Pflegekräfte mehr verdienen unter den heutigen Bedingungen.

Genau das geht näher an den Kern meiner Frage. Vielleicht kann man das noch deutlicher Beleuchten ? Warum muss das so sein und sehen das alle so ?
*********ddler Mann
715 Beiträge
*******ess:
Ärzte haben sich aus Baderhandwerk und div. frühen WissenschFten entwickelt, sie sind Freiberufler und in ihrem ärztl. Handeln besonderer Weise ihrem Standesethos verpflichtet.
Aha. Die Freiberuflichkeit hatte ich schonmal, hat sich bei den heutigen Rahmenbedingungen nicht bewährt. Jetzt bin ich wieder angestellt und recht zufrieden. Aus den Badern haben sich übrigens eher die Chirurgen entwickelt... Aber da werde ich jetzt kein Bashing beginnen. *zwinker*
Daß soziale Berufe im Vergleich mit ähnlich qualifizierten Industrie- oder gar Wirtschaftsberufen schlecht bezahlt werden, ist ein altes Problem und wohl nicht lösbar. Daß eine Krankenschwester ohne Schicht- und Wochenendzuschläge das Gehalt der Bürokauffrau bei der AOK nicht erreicht, ist leider trauriges Faktum.
*********ddler:
Daß soziale Berufe im Vergleich mit ähnlich qualifizierten Industrie- oder gar Wirtschaftsberufen schlecht bezahlt werden, ist ein altes Problem und wohl nicht lösbar.

Wie hoch liegen die Gehälter in diesen Bereichen etwa ? Und: was wäre denn ein ähnlich qualifizierter Industrie- oder Wirtschaftsberuf ? Wohl nicht lösbar: warum nicht ?

*********ddler:
Daß eine Krankenschwester ohne Schicht- und Wochenendzuschläge das Gehalt der Bürokauffrau bei der AOK nicht erreicht, ist leider trauriges Faktum.

Offensichtlich ein gängiges Produktion - Controlling - Problem ? Und: habt ihr den Eindruck, dass es zu viele nicht produktive Trittbrettfahrer und Verwalter im Gesundheitswesen gibt ?
*******a_56 Mann
2.600 Beiträge
Ein gewisser Altruismus ist für die Wahl des Pflegeberufes sicher von Bedeutung.Da liegt meiner Meinung auch das Problem.Die Pflegenden haben immer noch nicht begriffen sich für ihren Beruf und damit für sich selbst einzusetzen.So wie sie sich häufig über ihre eigenen Kräfte für die Patienten engagieren bleibt wenig Raum sich um eigene Interessen zu kümmern.Ein anderer Grund mag sicherlich auch die Tatsache sein,dass der Pflegeberuf ein typischer Frauenberuf ist.
Wenn ich sehe wie wenig Interesse besteht sich in Gewerkschaften zu engagieren oder sich für eine Pflegekammer einzusetzen,dann wundert mich nicht,dass die Situation der Pflegeberufe ist wie sie sich darstellt.
Was einen Arbeitskampf betrifft sollte man wissen,dass Patienten und Angehörige dafür viel mehr Verständnis haben als man glaubt.
Das nächste Problem ist sicher die Tatsache,dass im Gesundheitswesen die Personalkosten ein wesentlicher Teil der Kosten für die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind.Letztlich werden höhere Personalkosten im Gesundheitswesen politisch nicht gewollt und da die Pflegenden zu wenig organisiert sind gibt es für die Politik auch keinen Grund sich dieser Berufsgruppe besonders anzu nehmen.
Ich finde es schwierig die Pflegenden mit anderen Berufen zu vergleichen.Macht ein Lehrer einen verantwortungsvolleren Job?
Die Bezahlung ist nicht nur bei den Pflegenden schlecht.Auch Polizei,Feuerwehr usw. verdienen nicht gerade üppig.
Bevor wir also uns Gedanken um den Wert unserer Arbeit machen sollten wir uns mit unserem Beruf aus einandersetzen und unser Selbstbewußtsein stärken-
*******a_56:
Ein gewisser Altruismus ist für die Wahl des Pflegeberufes sicher von Bedeutung.

Aber woher kommt dieser Altruismus ? Die vermutete Herkunft des Berufes aus der christlichen Tradition kann doch nicht mehr so weit nachwirken ?
Hallo,


Was wäre denn ein angemessenes Gehalt ?

Ich bin seit 20 Jahren in der Pflege , seit 15 Jahren fachkrankenschwester für intensivmedizin
und verdiene ausreichend
Ich kann es mir leisten meine Stunden zu reduzieren
Ich kann mein Lebensstandard sehr gut halten .

Geht es um das einsteigergehalt ?

Das ist unterirdisch , definitiv
Manche Hausverträge würde ich nicht mit spitzen Fingern anfassen .

Dieses Argument, man verdient eben nicht üppig kann ich nicht nachvollziehen .

Der Pflegeberuf muss sicher keine Berufung sein in der die Vergütung nebensächlich ist
Aber leben kann man von der Vergütung

Wie in jedem anderen Beruf , je höher die Qualifikation desto höher die Vergütung .



Wir haben Hausverträge , kein Urlaubsgeld , kein 13.monatsgehalt und dennoch kenne ich keinen (auch die Anfänger nicht) die ihren sozialen standart nicht halten können .

Wir haben alle zwei Jahre Tarifverhandlungen und die Steigerung liegen zwischen 2,5-5%

Klar konnte es mehr sein
Ich nehme gerne ein 13. Monatsgehalt

Aber ich komme auch gut mit den vorhanden Gehalt aus.


Vor 10 Jahren wurden unsere alten Verträge gekündigt
Da kam es zu einem ca.4 Wochen anhaltenden "Arbeitskampf"
Weder der Arbeitgeber noch der Arbeitnehmer hat sich 100%durchgesetzt
Aber es wurden Kompromisse gefunden

Mir ist es z.bsp viel wichtiger einen angemessenen schichturlaub zu bekommen
Wir müssen 700 Nachtstunden vorweisen um drei extra Tage zu bekommen
Da ist sicher noch Verhandlungsspielraum

Das Angebot der Fortbildungen , Qualifikationen finde ich auch wichtiger , daß da die Finanzierung vom Haus übernommen wird auch keine Selbstverständlichkeit .



Das von patienten und deren Angehörigen ein Arbeitskampf positiv aufgenommen wird kann ich so nicht bestätigen
Meine Erfahrungen gehen ehr in Richtung Unverständnis .

LG
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was man in der Pflege verdient läßt sich leicht beantworten. Man nehme den Tarifrechner des öffentlichen Dienstes, und klickt sich durch die Tarifgruppen. Dazu kommen noch hingerechnete Wochenenddienste. Für einen ständigen Schichtdienst löhnt der öffentliche Dienst nochmal 40€ monatlich obendrauf.
Die Tarifgruppen selber, also für welche Qualifikation die einzelne Tarifgruppe geletend ist, läßt sich auch googlen.

Hier mal als Übersicht:
http://oeffentlicher-dienst. … l/west?id=tv-l-2014&matrix=1

http://www.stiftung-uhlebuell.de/files/eingruppierungskatalog.pdf

Das sind natürlich nur Orientierungswerte. In einem Haus, welches nicht nach Tarif bezahlt sieht es anders aus. Allerdings meist anders im Sinne von "nach unten hin orientiert"

Man kann sich in der Pflege keine goldene Nase verdienen, man nagt aber auch nicht am Hungertuch. Es muss allerdings tatsächlich etwas Selbstlosigkeit im Spiel sein, sonst läuft man Gefahr sich zu überlegen, ob man nicht für dasselbe Gehalt lieber woanders stressfreier arbeiten möchte.

Viel schlimmer als das Gehalt finde ich die Umstände unter denen man arbeiten muss. Kein Dienstplan auf den man sich verlassen kann. Wechselschicht von Spät- auf Frühdienst, geteilte Dienste, Überstunden, freie Tage an denen die Rufnummer des Betriebes auf dem heimischen Telefon Alarm blinkt, Pausen die nie stattfinden außer auf dem Papier.
Dafür braucht man ein hohes Maß an Schmerzfreiheit

*******a_56 Mann
2.600 Beiträge
Viel schlimmer als das Gehalt finde ich die Umstände unter denen man arbeiten muss. Kein Dienstplan auf den man sich verlassen kann. Wechselschicht von Spät- auf Frühdienst, geteilte Dienste, Überstunden, freie Tage an denen die Rufnummer des Betriebes auf dem heimischen Telefon Alarm blinkt, Pausen die nie stattfinden außer auf dem Papier.
Dafür braucht man ein hohes Maß an Schmerzfreiheit

Genau das ist es doch was wir uns meist ohne Gegenwehr gefallen lassen.Wir könnten uns ,wenn wir besser organisiert wären,dagegen wehren.
Wir müssen halt öfter mal NEIN sagen
Chaotische dienstpläne sind oft genug Eigentore

Ich kenne Häuser die haben jahresdienstpläne , tauschen nicht möglich , arbeiten in festen Teams
Ich kenne Häuser da schreiben die Teams ihre dienstpläne selbst

Wir haben die Pläne drei Monate im vorraus , sogar ein wunschplan exsistiert
Und trotzdem beginnt sofort nach erscheinen des dienstplangestaltung das muntere tauschen und meckern .


Ehrlich ich kann es auch nicht mehr hören
Das hat nicht mit schmerzfreiheit zu tun , ehr mit mangelnder Organisation .


Mein Arbeitgeber hat meine Telefonnummer um mich anzurufen wenn Katastrophenalarm ausgelöst wird .
Dienstplanänderungen oder andere Organisatorische Dinge werden in meinen Dienstzeiten besprochen .


Geteilte Dienste kenne ich vor allem aus der ambulanten und Altenpflege
Allerdings kenne ich auch keinen der ernsthaft dagegen angeht .

Auch die Pausen sind eine rein Organisatorische Sache
Ich übergebe meine Patienten für die halbe Stunde an einen Kollegen
Wir lösen und gegenseitig aus
Das ist auf jeder Station möglich .

Natürlich gibt es Situationen in denen ich auf meine Pause verzichte
Da geht es dann aber um leben und Tod , da kann die Stulle auch mal warten .



Im ambulanten Bereich mit einem straffen Zeitplan sieht das mit Sicherheit anders aus
Ich kann nur über den Krankenhausbetrieb reden


Arbeitsbedingungen können immer optimiert werden

Meine Erfahrung ist , wenn das Team sehr gut zusammen arbeitet , das Klima auf Station gut ist , kommen alle mit den weniger schönen Seiten wie wechselschichten, kurze Wechsel , Überstunden durch einspringen gut zurecht
Da jeder mal die positiven(wie mal 5tage frei am Stück ) oder negativen Auswirkungen zu spüren bekommt .


Schmerzfreiheit setzt das nicht vorraus
Vorraussetzung ist , daß jedem Mitarbeiter ausreichend erholungs,-Ruhephasen und verarbeitungsstrategien angeboten wird

Und da hat jedes Haus reichlich zu tun .
Wie sieht das eigentlich in der ambulanten Pflege aus (Arbeitszeiten vs. Vergütung, Arbeitsbelastung, Selbständigkeit) ?
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
http://www.joyclub.de/my/2279983.neunwellen.html

Das ist schön, daß Du betriebstechnisch den Sechser im Lotto hast. In den meisten Häusern sieht die Organisation halt anders aus.
Wenn ich meinen Dienstplan für den nächsten Monat am letzten Tag des vorhergehenden Monats zu sehen bekomme, dann habe ich Glück. Und wenn ich noch viel mehr Glück habe, dann bleibt er so wie er ist, bis zum Ende des Monats. Da wir aber alle keine Maschinen sind, wird immer mal wieder jemand krank. Und da wir nicht im Büro arbeiten, wo die Arbeit ohne Verlust mal liegenbleiben kann, muss irgendjemand einspringen.

Es freut mich zu hören, daß in anderen Häusern genug Personal ist um solche Klippen elegant zu umschiffen. Ich habe in mehr als dreißig Jahren nicht eines kennengelernt. Weder Krankenhaus noch Altenheim. Ich kenn beides.......

Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum / Samuel Goldwyn
*****aer Mann
2.737 Beiträge
Bei uns ...
... in Österreich sehe ich mich jedoch auch noch mit einer anderen Problematik konfrontiert:

38 Jahre gerackert, ausgebildeter Intensiv und Dialysepfleger, Pionier in der Hauskrankenpflege (einst nur privat für Reiche) ...
Jetzt ist mein Exarbeitgeber privatisiert, spart an allen Ecken und Enden, also sowohl am Patienten, wie auch am Personal.
Das Fazit: Zu alt und zu teuer, Kündigung! Meinen Job machen nun zwei junge Mütter, sind geringfügig angestellt und der Arbeitgeber spart sich einiges an Arbeitgeberbeiträgen.

Mit 57 Jahren, gesundheitlich etwas bedient (Werkennt das nicht in unserem Beruf) gibt es keine Chance mehr auf einen Arbeitsplatz. Das bedeutet Langzeitarbeitslos mit folgender Sozialhilfe (Hartz IV heißt das bei Euch wenn ich nicht irre) und letztlich irgend eine Mindestrente, mit der es kaum auszukommen ist.

Und das ist, meine ich eine Strategie durch den Druck der Pensionskassen, für die Zukunft die Leistungen möglichst klein zu halten.

Und JA, die Bezahlung ist generell viel zu niedrig und in den letzten Jahrzehnten nicht richtig angepasst worden. Mein Gehalt einst als Jungdiplomierter (~1980) war umgerechnet auf heute faast gleich hoch. Gut, damals war ich im Schichtdienst und auf Intensiv, aber es sind 35 Jahre vergangen. Diese Entwicklung ist nicht mehr aufzuholen!

Meint der Polybäääär
Da ist einiges missverständlich rübergekommen

Ich kann aktuell auch knapp 60 Überstunden verbuchen

Auch auf unserer Station fehlen aktuell zwei vollzeitstellen
Auch auf unserer Station gibt es einen Krankenstand
Auch unsere Teamleitung versucht den dienstplan im Nachhinein zu verändern .
Den sechser im Lotto habe ich bestimmt nicht

Aber wir bemühen uns als Team dem entgegenzuwirken !


Und das höre ich aus anderen Häusern weniger
Und die Gründe dafür erschließen sich mir nicht wirklich
*****672 Frau
1.060 Beiträge
Gehalt
Für die Pflegeberufe bestehen eigentlich schon lange Tarifverträge. Wenn alle Pflegenden danach bezahlt werden ,dann wäre dies auch ganz ok. Doch leider sind es mindestens 3/4 der Arbeitgeber, welche sich nicht daran orientieren und teilweise sogar nur die Hälfte der üblichen Gehälter bezahlen.
Da muß man sich nicht wundern ,dass dann so mancher Unmut ,von Seiten der Arbeitnehmer aufkommt.
Leider gibt es immer noch Regionen in Deutschland ,wo kaum ein Arbeitgeber annähernd an den Tariflohn seine Angestellten bezahlt.
Für die Leistung, die wir erbringen, erhalten wir in der Pflege größtenteils zu wenig Gehalt. (Sehen wir mal beispielsweise von einem OP-Pfleger ab, der in einem Haus der Grundversorgung eine Menge Bereitschaftsdienste schiebt und mit einem guten Vertrag eingestellt wurde [Ausnahmen gibt es also immer].)
Es kann in der Tat nicht angehen, daß eine Bürokauffrau bei einer Krankenkasse mehr verdient, als eine Krankenschwester, die sich in der Pflegemaschinerie aufarbeitet *alarm*

Doch wie sollen wir uns Gehör verschaffen? Unsere Lobby ist schlichtweg zu klein. Selbst das Organisieren in unseren Gewerkschaften brächte erst Früchte, wenn wir wirklich zu massiven Streiks aufgerufen würden. Ich muß jedoch niemandem erzählen, auf wessen Rücken dies dann ausgetragen würde.
Also bleibt es so, daß man sich krumm arbeitet und sich hin und wieder in die eigene Krankheit flüchtet mit dem gelben Scheinchen.

Erstrebenswert ist der Beruf schon lange nicht mehr, was man auch an den stets schwindenden Bewerberzahlen Jahr für Jahr beobachten kann.

In der ambulanten Pflege, wie ich sie zehn Jahre gewohnt war, wird man zwar nicht so physisch verheizt wie in den stationären Einrichtungen, doch fehlt es einem da eben an gewissen Bonis, wie 13. Monatsgehalt, Ausgleichsversorgung, 38,5-h-Woche. Der Verdienst ist jedoch gemessen an der Arbeitsleistung relativ gut (aus meiner Erfahrung - ich weiß, es gibt auch andere Arbeitgeber).

Was also tun, wenn man nicht den Beruf wechseln kann oder will?
Als Zwischenfazit kann man vielleicht festhalten, dass die Bezahlung in der Pflege von den Betroffenen als "unzureichend bis gerade so ausreichend" empfunden wird ? Lohnt es sich in Bezug auf das Gehalt, sich in Pflegeberufen zu qualifizieren ? Wie hoch ist z. B. der akademisch ausgebildeten Pflegenden (Studium) ?
*****672 Frau
1.060 Beiträge
Qualifikation
Ich habe eher die Erfahrung gemacht ,dass sich meistens eine Zusatzausbildung nicht auf das Gehalt auswirkt.
Im Gegenteil hört man dann noch eher vom Arbeitgeber , sie sind überqualifiziert und somit für den Arbeitgeber zu teuer.
Was ist denn nun ein angemessenes Gehalt ?

Und wie groß darf/sollte die Differenz zu "weniger anstrengenden" berufen sein ?



Unsere Lehrstellen sind jedes Jahr besetz .
Und es werden gut die Hälfte übernommen .


Mal abgesehen davon , daß es sicher notwendig ist Arbeitsbedingungen zu optimieren
Sehe ich auch jeden Arbeitnehmer in der Pflicht etwas für seine Gesundheit zu tun
Und dafür gibt es Angebote man muss diese nur ausschöpfen .



In meinem Team gibt es zwei Mitarbeiter mit einem Bachelor Abschluss
Ein dritter ist nächstes Jahr fertig .

Zwei bleiben in der Pflege , einer wechselt ins Qualitätsmanagement
*****672 Frau
1.060 Beiträge
@neunwellen
Bekommen diese Pflegekräfte mit Bachelorabschluß dann ein deutlich höheres Grundgehalt (ca über 500 € Brutto ,entspricht dann so gut ca 280 netto) als die Nichtstudierten?
Die beiden die in der Pflege bleiben bekommen das selbe Gehalt
Sie haben aber auch kein anderes Aufgabengebiet .


Sollten sie in der Teamleitung aufsteigen passt sich das Gehalt natürlich an .
Außerklinische Intensiv...
Sehr interessantes Thema hier...
Ha, da kann uns Pflegern schon oft der Hut, bzw. die Haare stehen.
Unterbezahlung..auf,jeden Fall. Die Einstiegsgehälter sind oftmals auch die Ausstiegsgehälter +/- 100€... Wie als Exe in der Altenpflege(Heim) bekommt man grad noch 150€ mehr wie Helfer.
Lohnt sich die Verantwortung für so en bisschen mehr Kohle?
Darum bin ich, auch wegen der nicht genommenen Pausen, die ja echt nur im Plan verzeichnet sind + Urlaub gestrichen worden, weil ander krank machten, die auf der Straße quitsch-fiddele-gesund rum liefen (ohne Skrupel) auch aus der AP gegangen...
Auspowern über Monate, da Langzeitkranke & Schlüssel nicht stimmt.
Pflegefälle Stufe 1) 2)& 3), wobei ich als Exe 12 Bewohner von 06.30-11.45 machen sollte...
Das dann irgendwann die Luft raus ist + Zickenterror der MA's dazu, wenn was nicht nach deren Nase ging ist jedem klar!

Hab 2007 die Außerklinische Fachintensive für Beatmung gemacht & bin jetzt, mit meinem Arbeits-Umfeld zufrieden. Hab mein 17-21 Tage i.Monat, 176/164/186 h, Tag&Nachtdienste/6-10 h Dienste.
Meine Patienten sind alle Kanülenträger..ALS,COPD,WACHKOMA..teils am Respirator (beatmet) angeschlossen, teils O2 adaptiert..Die Zuwendung fällt immer unterschiedlich aus. Von Schulbegleitung, mit Vollem Programm bis hin zur stündlichen Lagerung.

Ich kann nur sagen,das in der Außerklinischen sehr viel Freiraum für Freizeit Reden am Arbeitsplatz & SupVis ist, da so ziemlich jeder MA bei jeder Versorgung einsetzbar ist.
Der Verdienst, für das was ich tue, fast nix..außer VZ-Funktion,SaO2Kont, Kanülenwechsel & Gerätekontrolle, mal bisl Ordnung machen Material bestellen
...die meisten Angehörigen sind froh uns da zu haben & meist sind viele Pfleger fester Bestandteil in der Bezugspflege, wo sich der Kreis mit Patienten, Angehörigen, Ärzten & Therapeuten und Wir schließt...

Ach ja, Thema überbezahlte Ärzte...
Wir..können..Verantwortung..abgeben...
Wir...entscheiden....nicht..über..Leben..&..Tod...im Notfall!
Wir..dürfen Fehler...machen..& unser Chef gibt/sollte er! gibt UNS Rückendeckung!..

Klar, es könnten bei jedem etwas mehr drauf gelegt werden,
aber..ich verdiene mehr als mein bester Kumpel im Qualitätsmanagement/Agrar..
Der sagte zu mir nur: "Ich fang jetzt auch an,Popos zu waschen, bringt mir glaub mehr, als der Stress mit QM"...
Danke fürs lesen...
Meine Meinung: Es gehört Herz in diese Arbeit...die auch je nach Aufgabenbereich bezahlt werden sollte.
Als Teamleitung bekomm ich zusätzlich "einiges" auf das Gehalt..(Schönes WE zu 2t rein preislich) gesehen für Klärungen,die der PDL nicht in den Aufgabenbereich passen.
& um Gespräche, Einarbeitung, Bestellungen, Arztbesuche, Berichte Dokumentation ect..zu koordinieren..
Lg euch ein schönes WE, ich hab Tagdienst...mit Blick auf den Bodensee
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