Zu den LLN hat Evoken ja schon alles Relevante gesagt. Verrückte Horde Franzosen, die in den Neunzigern jede Menge sehr raues Zeug veröffentlicht hat. Ich selber bin zwar da nicht allzu sehr in der Materie, aber ein paar der Alben kenne ich natürlich auch.
Mit den Tapes ist es ein bisschen wie mit dem Vinyl. Mitte der Zweitausender so gut wie tot bzw nur noch im Underground relevant, erleben sie jetzt nochmal einen kleinen Boom. Wobei ich mir in dem Fall nicht vorstellen kann, daß die nochmal ähnlich erfolgreich werden, wie Vinyl. Dazu sind sie, wenn man ehrlich ist, einfach zu unpraktisch. Aber ich genieße es trotzdem, immer mal wieder ein Tape reinzuschmeißen und am Stück durchzuhören.
Necropole klingt interessant, hör ich mal rein.
Jau, die SunnO))) meinte ich. Eine meiner absoluten Lieblingsbands, die mir mit "Flight Of The Behemoth" gezeigt haben, daß Musik auch abseits gängiger Konventionen funktioniert. Ganz wichtiges Album für mich, obwohl ich "Black One" musikalisch noch besser finde. Finsterer geht's eigentlich kaum, besonders wenn man sich mal bildlich vorstellt, daß die da Malefic, der unter Klaustrophobie leidet, eingeschlossen in einem Sarg im Wald seinen Song haben einsingen lassen!
Die Typen sind so durch!^^
Das mit der Indizierung bei Mjölnir hab ich allerdings auch nicht verstanden. Wurden da vielleicht damals alle Veröffentlichungen von DTB einfach mal präventiv auf den Index gesetzt? Ich glaub, da forsch ich mal nach, irgendwo kann man ja die Liste und den Indizierungsgrund einsehen. Werd auch nochmal in die Platte reinhören.
Ach, doch, ich würde schon noch sagen, daß es noch sowas wie einen Underground gibt. Er hat sich nur mit dem Internet verändert. Ich würde sagen, daß er früher mehr von den Bands definiert wurde, heute dafür eher über die Hörer. Sicher ist heute fast alles irgendwo drei Klicks weiter verfügbar, aber welcher Normalo-Metal-Fan macht sich denn die Mühe und stöbert stundenlang bei Bandcamp, YT und Co, mit dem Ziel, irgendwelche obskuren tschechischen oder südamerikanischen Rumpelcombos zu entdecken. (No offense @ Lit_up
) Ich würde sogar sagen, daß der Underground in Zeiten von Hochglanz-"Metal" wie Sabaton und Nightwish mittlerweiler größer und gesünder ist, als jemals zuvor. Wobei die Grenze vom Underground zum Mainstream heute vielleicht mitunter etwas fließender verläuft.
Ich finde generell, daß der Underground bis hin zur Grenze in den Semi-Mainstream so lebendig ist, wie nie zuvor. Nicht nur auf Black Metal bezogen. Mit dem Erscheinen von The Devil's Blood auf der Bildfläche ist da definitiv irgendwas in Gang gesetzt worden, was bis heute anhält. Nach der Mitte der 00er-Jahre, die hauptsächlich von seelenlosem Plastikmüll geprägt wurden, habe ich das Gefühl, daß seitdem viele Leute wieder wesentlich stärker für "echte", authentische Musik brennen. Und das zwar selektiv, aber scheuklappenfrei. Wer hätte sich vor zehn Jahren ein Festival wie das Chaos Descends vorstellen können, auf dem dieses Jahr Arthur Brown neben Profanatica auftritt?
Von mir aus kann das noch sehr lange so weitergehen, ich habe diese Attitüde seit den frühen Neunzigern, in denen ich selber das erste mal so in Flammen stand, sehr vermisst.