Apropos Science Fiction.
Mir gefielen zuletzt insbesondere Becky Chambers' "Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten" und "Zwischen zwei Welten". Im langen Weg geht im Kern um das Miteinander unterschiedlicher Spezies (jepp, auch um Sex zwischen Menschen und Aliens), das SciFi-Setting kann man dabei vernachlässigen. Die Kernaussage lautet: "Sei einfach kein Arschloch".
Das zweite Buch, das man auch lesen kann ohne das erste gelesen zu haben, dreht sich um die Entwicklung eines Kindes in einer Gesellschaft, die Kindersklaven einsetzt, um ihren Müll zu entsorgen. Es ist gewissermaßen das Prequel zum "langen Weg".
Dann gefiel mir Marc-Uwe Klings "Qualityland", obwohl ich die Werke Herrn Klings, wegen des unfaßbar enervierenden Känguruhs überhaupt nicht mag.
In "Qualityland" extrapoliert Kling unsere Gesellschaft in eine nicht sehr ferne Zukunft. Und lustig isses auch noch.
Adrian Tchaikovskys "Die Kinder der Zeit" hat es mir sehr angetan. Die Erde ist verwüstet, die Menschen verweigern den Untergang und schicken Archen ins All um eine neue Heimat zu finden, bauen zu dem Zweck auch schonmal Planeten um, was oft mißlingt.
Zu einem Planeten schicken sie Affen, infiziert mit einem evolutionsbeschleunigenden Virus. Der Planet ist jedoch bereits belebt, die Affen kommen nicht an, das Virus allerdings schon. Und der misanthropische Mensch-KI-Hybride, der die Entwicklung verfolgt und sein Experiment eifersüchtig gegen die letzten Menschen auf der letzten Arche verteidigt.
In dem Maße, wie das schiefgelaufene Experiment auf dem Planeten Fahrt aufnimmt, die einheimische Fauna sich entwickelt, degenerieren die Menschen auf der Arche. Der Vergleich dieser beiden Prozesse ist das fesselnde an dem Buch, das schwer aus der Hand zu legen ist.