Der mentale Käfig
Manchmal hat man das Glück etwas zu erleben, was überaus unwirklich erscheint weil man nicht mal im Traum daran gedacht hätte, das es wahr werden könnte. Wenn dann ein Traum tatsächlich wahr wird, hat man das Gefühl, der Himmel würde auf die Erde stürzen. Auch wenn das alles gerade mein Weg ist und aktuell passiert, so werde ich in der Vergangenheitsform schreiben, weil mir die Worte dann flüssiger von der Hand gehen.
Wir kannten uns etwa 7 Jahre virtuell. Vom schreiben, aber vor allem vom telefonieren. Somit wuchs eine überaus starke Bindung zueinander heran. ER war für mich da, „erlebte“ mit mir all die Jahre meine ganzen Erfahrungen im BDSM Bereich mit, zumindest welche in dieser Zeit passierten. Mein engster Vertrauter, mein Wegbegleiter und neben meinem Herrn auch mein Hafen und mein Boden. Immer fühlte ich mich wohl, wenn er mich anrief. Dennoch schob ich ihn emotional manchmal weg und fragte mich welchen Sinn das alles haben könnte.
Der Sinn fing an sich mir zu eröffnen, als tatsächlich das erste Treffen anstand. Es war wie im Märchen. Auch mein Herr lernte ihn kennen und gab uns dann 6 Stunden. Ich möchte nicht viel darüber erzählen, denn ich trage diese erste reale Begegnung wie einen Schatz in meinem Herzen, denn ab diesem Zeitpunkt änderte sich vieles in meinem Leben. Er hat mich nicht mal berührt. Wir gingen spazieren und wir haben zusammen in einem schönen Restaurant gegessen. Allerdings hat er mich bis ins Detail „studiert“. Es fühlte sich jedenfalls so an.
Es wurde klar, das eine Reise beginnt...
Wenige Wochen später folgte dann ein Treffen etwas mehr als 24 Stunden. Ich sollte also auch über Nacht in seiner Hand sein. Ich war mehr als aufgeregt und mein Herr hat das sehr genossen.
Er setzte mich in den Zug...und der andere Herr nahm mich in Empfang. Da stand ich nun, ganz brav mit meinem Koffer, schlicht gekleidet im schwarzem Kleid mit weißem Kragen am Haupteingang. Als ich ihn sah, durchfuhr mich ein Blitz. Manchmal machte mir seine große Wirkung auf mich fast Angst. Ich stieg in sein Auto und wir fuhren zum Hotel, wo wir die Zeit verbrachten. Mir wurde immer mulmiger zumute. Wir betraten das Zimmer, welches schön eingerichtet war. Das Schlafzimmer war vom Wohnzimmer getrennt. Es gab sogar eine kleine Küchenzeile.
So nervös war ich, als dann die „Einweisung“ von ihm folgte. Er erklärte mir, das ich in Ruhe „ankommen“ darf. Ich hatte die Regel, wenn ich soweit war...mich umzukleiden, meine Brüste nicht zu bedecken, vor ihm zu knien und seine Hand zu küssen. Auch wusste ich, das die Zeit mit ihm nicht leicht werden würde, aber wie hätte ich denn ahnen können, was passiert...
Ich nahm all meinen Mut zusammen, zog mich um, atmete nochmals tief durch und tat dann wie befohlen. Seine Augen leuchteten, als ich seine Hand küsste. Immer noch war ich sichtlich nervös, was er wohl zu genießen schien.
„ Wir werden nun erst mal über deine Bewerbung sprechen“ hörte ich ihn sagen. Nun muss ich erklären, das ich weit vor dem Treffen, eine Bewerbung schreiben sollte. Eine Bewerbung für einen Platz bei ihm. Allerdings in ganz anderer Form. Ich durfte keine Worte verwenden, sondern ausschließlich Bilder, in denen ich mich ausdrücken sollte.
Als er mich beim ersten Bild fragte, was ich nun damit sagen möchte, spürte ich einen inneren zugezogenen Reißverschluss an meinem Mund. Das Bild zeigte mich kniend, mit weit offenem Mund. Es kostete mich große Überwindung, als ich ausgesprochen hatte, das ich sehr gerne mit dem Mund verwöhne, was ihm aber nicht reichte.
„ Du wirst lernen, klar zu formulieren“ sagte er. Mir wurde heiß und kalt gleichermaßen und ich traute mich nicht. Auch das schien er zu genießen.
Was dann alles geschah, sprengte alles, was ich in den 20 Jahren Sklavin sein erlebte..
Kajira_A
(nächster Teil folgt)