Wie… ???

Mir gehts da ganz genau so wie dir. Ich hatte bisher auch immer ein gutes Gespür für Mitmenschen. Die Ergänzung hab ich bisher gar nicht gesucht, sondern ich habe sie durch viel Mühe und Fleiß gefunden indem ich mir Zeit genommen habe für diesen Menschen ihm nah zu kommen und mit der Zeit immer besser kennen zu können. In den Kopf zu dringen und von da aus jede Faser des Körpers zu erreichen und das brennende Verlangen auszulösen was wahrscheinlich alle kennen die mit diesem Thema schon intensiver in Berührung gekommen sind.

Aus meiner Sicht bedeutet devot erstmal ergeben und tiefe Demut des Herrn vor dieser gerade benannten Hingabe sowie Unterwürfigkeit. Wer nicht versteht was es bedeutet ein Dom zu sein der kann auch kein guter sein oder werden bin ich der Meinung. Zumindest wird der Dom nicht seiner Aufgabe gerecht.

So... da ich Zeit habe und in Stimmung bin mich ein bisschen zu unterhalten, gehe ich mal auf deinen Beitrag ein.

Wie habe ich für mich Mitspieler gefunden und wie habe ich gemerkt, ob es passt?!

Ich habe viele Jahre in chatgruppen verbracht, die sich thematisch mit rollenspiele / erotische Geschichten (und ja, zum Teil auch BDSM) beschäftigt haben.

Erst unterhielt man sich im Gruppenchat mit allen. Dabei merkte man dann recht schnell, mit wem man eine Verbindung hatte und das Gespräch im Fluss blieb. Da man in einer entsprechenden Gruppe war, war schon mal sichergestellt, dass mein Gegenüber ebenfalls Interesse an erotischen Fantasien hatte.
Dann gab es zwei Möglichkeiten. Entweder man blieb noch im öffentlichen Gruppenchat und tauschte dort Vorlieben und Ideen für eine gemeinsame Fantasie aus oder man wechselte direkt in den privaten Chat, wo man ins Detail und ins Spiel über ging.
Der Vorteil daran, wenn man die eigenen Ideen im Gruppenchat erwähnte war, dass unter Umständen auch jemand anderes auf einen aufmerksam wurde, der bisweilen unterm Radar war, wo es aber dann optimal passte. Es bedarf aber etwas Mut und Geschick die eigenen Fantasien und Vorlieben öffentlich zu nennen und so gut zu verpacken, dass es andere inspiriert mit einem zu schreiben und näheren Kontakt zu wollen. Was auch eine gute Idee sein kann ist, dass man mal eine Sequenz schreibt und die öffentlich präsentiert. Hier kann sich dann jeder einen guten Eindruck vom Schreibstil des anderen machen und evtl ebenfalls dazu führen, dass sich zwei passende Charaktere finden.

Das Problem was dann eher auftrat war, dass auch Eintagsfliegen darunter waren, die plötzlich nicht mehr online waren und das Spiel ein jähes Ende gefunden hat.

Aber Schwund gibt es immer mal und wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

So habe ich in einer Phase meines Lebens langfristige Kontakte gehabt, wo eine Fantasie über Monate fortgeführt und ausgebaut wurde und ganze Geschichten entsanden sind. Mal mehr, mal weniger Handlung. Aber immer mit viel Erotik, geschmackvoll in Szene gesetzt.

Ich hoffe, dass mein kleiner Einblick hilfreich für euch war und wünsche euch ganz viel Spaß beim Abtauchen in euren Gedanken und Fantasien

Euer Gentleman 🌻

Nun mindfuck hat aus meiner Sicht nicht direkt etwas mit einer d/s Beziehung zu tun. Es können sich einfach zwei Leute auch finden, die Freude an erotischen Austausch haben und gemeinsam in diese Gedanken abtauchen wollen.

Es KANN aber auch sehr gut in einer d/s Beziehung einfließen und aktiv genutzt werden. Dann ist es aber eine andere Ausgangssituation.
Bevor ich auf die Möglichkeiten innerhalb einer d/s Beziehung eingehe, möchte ich kurz zwei Worte zur d/s Beziehung generell verlieren und den erwähnten Punkten "Demut" und "Unterwürfigkeit".
Hierbei handelt es sich lediglich um meine Ansicht und es gibt keinen direkt Bezug zu vorangegangenes bzw geschriebenes hier.

Viele Männer sehen in einer d/s Beziehung ein willkommenes Mittel um einfach ans Ziel zu kommen. Sei es Nacktbilder, Videos oder gar realen Sex. Eine devote Frau, die gefällig ist, ist vermeintlich leicht zu haben, wenn man als Dom auftritt... immerhin hat die Frau demütig und unterwürfig zu sein. Den von mir hier beschriebenen Typ Mann bezeichnet man weitesgehend als "Dumm-Dom" und ist ein sehr ungesunder, da einseitiger und ausnutzender Kontakt.

Tatsächlich entsteht aber eine gute d/s Beziehung wie jede andere Beziehung langsam mit wachsenden Vertrauen und Gemeinsamkeiten. Die sub entwickelt Vertrauen und Verlangen bei dem dom zu sein... Zeit mit ihm zu verbringen und ihm zu gefallen. Der Dom hingegen entwickelt Zuneigung und Fürsorge zu seiner sub und ist darauf bedacht, dass es ihr gut geht. Das ist eine gesunde Ausgangslage für eine funktionierende d/s Beziehung. Bis hierhin ist Demut und Unterwerfung noch gar kein Thema im besten Fall. Irgendwann entwickelt es sich weiter und es werden Vorlieben und Grenzen besprochen.
Viele denken, dass der Dom die Macht hat, und die unterwürfige sub hat zu folgen. Falsch! Das ist das typische Denken der zuvor erwähnten Dumm-Doms.
In Wirklichkeit legt die sub die Grenzen durch ihre Vorlieben und Tabus. Innerhalb dieses Spielfeldes kann sich der Dom frei bewegen und für einen Außenstehenden sieht es so aus, als würde er den Ton angeben, aber in Wirklichkeit hat die sub das Geschehen weit im Vorfeld freigegeben. Es können sich mal Grenzen verschieben, wenn man sich weiterentwickelt und neues ausprobiert. Dabei kann man sich vorsichtig vortasten, aber alles im vernünftigen Rahmen. Grenzen übereilt zu überschreiten oder Limits zu missachten, ist ein grober Schnitzer und ein Vertrauensbruch, der ernsthaften Schaden in der Psyche der Sub und in der d/s Beziehung verursachen kann.
Ein Stichwort hier wäre auch "eine sub brechen und erziehen" was man des öfteren in Foren zu hören bekommt... heikle Aussage und ein Thema, das einen separaten Forenthema füllen könnte (daher belasse ich es hierbei und konzentriere mich nun auf Mindfuck in einer d/s Beziehung)

Innerhalb einer d/s Beziehung kann ein Mindgame komplett anders aussehen. Zuvor sprach ich von erotischen Geschichten und Fantasien. Auch die können eingebaut werden.
Jetzt ergänzt sich das ganze aber durch ein spiel im Alltag. Als dom kann ich gezielt trigger setzen. Nehmen wir mal ein Beispiel:
Ihr schildert eurer sub eine Situation in der Küche. Ausführlich beschreibt ihr eine erotische Szene, wo ihr die sub auf den Küchentisch setzt und anfangt mit dem Teigschaber ihre Clit zu spanken. Nun sind die Bilder im Kopf platziert. Erster Schritt getan. Nun steht die Sub in der Küche und backt. Ihr fordert sie auf, den Teigschaber zu nehmen und sich damit zu spanken. Die Fantasie wird in der Realität umgesetzt. Zweiter Schritt.
Der Gedanke festigt sich und ist fest verknüpft. Wenn nun die sub in Zukunft in die Küche geht und den Teigschaber zur Hand nimmt, bekommt sie Flashbacks und diese lösen ein lustvolles Kribbeln aus. Ihr habt eure sub erfolgreich konditioniert.

Dies kann man immer weiter aufbauen und mit weiteren Dingen und Situationen verknüpfen. Zur Folge hat das, dass eure sub ständig an euch erinnert wird und darüber hinaus dies mit Lust verbunden ist.

Ruft die Situationen immer mal wieder in Erinnerung wie zB "hey Schatz... erinnere dich an den Teigschaber... wie schön er auf deiner Pussy geklatscht hat und wie angeschwollen du warst"
Zack - Konditionierung aufgefrischt und das Kribbeln ist prompt wieder da und noch intensiver.
Alleine das Wort "Teigschaber" kann dann schon ausreichend sein, damit etwas in eurer sub ausgelöst wird.

Das kann das d/s Spiel sehr bereichern und viel Spaß bereiten.

Ich hoffe, dass dieser lange Beitrag für den ein oder anderen hilfreich war und Inspiration für zukünftige Spiele sein wird

Und seid kein Dumm-Dom. Seid behutsam und respektvoll mit eurer sub. Sie macht euch ein riesiges Geschenk mit ihrer Hingabe.... wertschätzt es und kümmert euch gut um sie, sie tut es auch mit euch.

Liebe Grüße

Euer Gentleman 🌻