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Nordische Kultur - Spiritualität, Blutopfer und Sex

**********hen70 Frau
14.394 Beiträge
Themenersteller 
Nordische Kultur - Spiritualität, Blutopfer und Sex

Übersetzung des Textes unter dem Beitrag:
Hanne Nabintu Herland, Gastgeberin des Herland-Berichts für die Reihe NORSE VIKING CULTURE, spricht mit Lars Magnar Enoksen über die nordische Religion, spirituelle Runen, Glima-Ringen und den alten skandinavischen Glauben an Odin, Thor und heidnische Macht. "In der nordischen Wikinger-Kultur waren beide Geschlechter gleich stark und die Frauen waren stark und unabhängig.
Die spirituellen Werte, das Blutopfer und "seidur" - die sexuelle Magie - und der "galdur" - das Schreien, welches Handwerk stark und ausgezeichnet war, um andere Menschen zu verletzen", sagt der Autor Lars Magnar Enoksen.

Enoksen ist ein gefeierter Wikingerzeit-Experte und Glima-Ringmeister, der um die Welt reist und über die Kultur der Wikingerzeit spricht, mit Schwerpunkt auf Runen, der nordischen Religion und dem nordischen traditionellen Kampfstil Glima. Er vertritt einige der Ideale innerhalb der modernen Wikinger mit Schwerpunkt auf heidnischen Ritualen.

Die alte wikingerzeitliche Kultur hat sich in der Zeit von 750 bis 1100 n. Chr. berühmterweise ausgedehnt. Diese Periode kennen wir heute aus der Fernsehserie "Vikings". Es ist eine so aufregende Zeit, die so viele moderne Menschen beschäftigt.

Enoksen sagt: "Ja, die spirituellen Aspekte sind sehr wichtig, weil die meisten Menschen dazu neigen, über die interessanten Mythologiegeschichten zu sprechen, aber es sind diese spirituellen Werte, das Blutopfer und "seidur" - die sexuelle Magie - und der "galdur" - das Geschrei, welches Handwerk eigentlich hervorragend geeignet ist, andere Menschen zu verletzen. Sie trainierten mit "glima" Ringen und Kämpfen. Sie waren sehr gut trainiert, haben aber auch die spirituelle Kraft, die ihnen zusätzliche Kräfte verleiht".

"Das Blut ist eine der mächtigsten Flüssigkeiten in der geistigen Welt. Wenn sie die Tiere opferten, tranken sie das Blut, um dem Tier die Kraft zu entlocken. Sie kochten es auch. Man nannte es "Sauda". Wenn sie es kochten, war es eher wie eine Sauna, wie eine Schwitzhütte. Die Menschen schwitzten also, zogen sich aus und hatten rohen, animalischen "Spaß" zusammen, um diese Kraft von den Göttern zu bekommen. Es war eine Kultur, eine spirituelle Kultur, in der sie die Möglichkeit dessen verehren, was ein Körper tun kann, und auch er wird auf eine spirituelle Ebene gehoben".

"Selbst bei der Jagd, beim Töten eines Stiers oder eines Wolfes oder sogar bei der Jagd auf einige der Vögel, Adler und Falken war es das Blut dieser Tiere, das sie mutiger und mächtiger machte. Wir sollten nicht vergessen, dass Frauen und Männer auf gleicher Augenhöhe waren. Die Frauen kämpften und jagten auch. Es gab die "Schildmädchen" und die Walküren. Wir sollten nicht vergessen, dass in der Wikinger-Kultur Frauen und Männer auf gleicher Ebene waren. Sie konnten sich die Liebhaber aussuchen, die sie wollten".

"Es waren nur die besten Krieger, die nach Walhalla gingen. Sie wurden von den Walküren ausgewählt. Sie waren bei den Schlachten dabei und wählten die Kämpfer aus, die am besten waren, damit sie sterben. Es war auch ein Weg für die Wikinger-Kultur zu erklären, warum auch große Kämpfer in der Schlacht starben.
Als es um Walhalla ging, brachte Freya, die Göttin der Lust, die Hälfte der Krieger an die Stelle der Frauen. Die andere Hälfte ging zu Odin, wo sie ein Schweinefleisch, Fleisch, Fleisch aßen, um sich auf die letzte Schlacht vorzubereiten, in der sie zusammen mit den Göttern sterben sollten".

"Wenn man sieht, wie die Wikinger Odin sahen, war er einem Zauberer, einem Schamanen, einem Gott der Poesie, einem "Skald" sehr ähnlich. Es wurde gesagt, dass die Art und Weise, wie Odin sprach, das ist, was wir heute Poesie nennen. Wenn man in einer bestimmten Weise sprechen kann, weil die Poesie in der Wikingerzeit 101 verschiedene Meter hatte. Einer ist der "galdur", er ist nur repetitiv, man wiederholt den Anfangssatz wie ein Mantra, um mehr Kraft zu gewinnen".

"Man singt und sagt tatsächlich, was man werden will, diese Art von Poesie. Wie Sie in der modernen Musik sagen, ist es die gleiche Idee. Es ist auch, weil man sich etwas wünscht, um etwas zu bekommen. Sie wollen unbesiegbar werden, damit niemand Sie verletzen kann. Du möchtest reisen. Mit der "galdur" kannst du tatsächlich an einen anderen Ort gehen und etwas ausleben, was du willst, das kannst du tun.

"Die nordischen Menschen waren damals berühmt, weil sie so viele demokratische Gesetze und die Gleichberechtigung der Geschlechter haben, aber ja, es war eine brutale Kultur, weil sie Blutrache üben und so weiter.

Der Herland-Report ist eine skandinavische Nachrichtenseite, ein Fernsehkanal auf YouTube und ein Podcast auf SoundCloud, der jährlich Millionen von Menschen erreicht. Es ist ein großartiger Ort, um sich Interviews mit führenden Intellektuellen, Vordenkern, Autoren und Aktivisten aus dem gesamten politischen Spektrum anzusehen.

Der Herland-Report wurde von Hanne Nabintu Herland gegründet, einer skandinavischen Historikerin für vergleichende Religionen, Bestsellerautorin, Kommentatorin und Fernsehproduzentin, die in den Medien für ihre scharfen Analysen und furchtlosen Reden bekannt ist. Sie ist in Afrika geboren und aufgewachsen, hat in Europa, Südamerika und im Nahen Osten gelebt und ist viel in Asien gereist.

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

In dem Beitrag vereint sich einiges, was mir aus anderen Berichten bereits bekannt war (z.B. finde ich die Berichte über die Sexualität sehr spannend, denn da ist in späteren Zeiten so einiges verloren gegangen). Und da ich mich ja durchaus auch von Foltermethoden des Mittelalters inspirieren lasse, finde ich auch den Teil der Opfergaben und deren Hintergründe spannend. Einiges erinnert mich an Dinge, die wir auch heute leben - wenn vermutlich auch in einer anderen Form.

Freue mich auf einen regen Austausch zum Thema. Gerne auch kontrovers, aber bitte wie im JC vorgesehen in einer freundlichen und offenen Art und Weise.
Have fun!
*******ley Mann
90 Beiträge
Na, dann mal kontrovers *mrgreen*

Nach übereinstimmender Ansicht der historischen Forschung wissen wir nur extrem wenig über die Kultur der Wikinger (auch ein historisch nicht wirklich korrekter Ausdruck). Da die Quellenlage ziemlich dünn ist
(fränkische, englische Quellen, beide auch mit Vorsicht zu interpretieren) und archäologische Funde sich schwertun über kulturellen Kontext zu informieren.Die Isländer-Sagas sind frühestens Mitte des 12. Jhdt. entstanden (lt. Wikipediaartikel) also 100 Jahre nachdem die "Wikingerzeit" zu Ende ging. Skandinavien war zu diesem Zeitpunkt bereits christianisiert, so dass hier Quellenkritik, wg. wahrscheinlich christlicher Propaganda angebracht ist. Es kann sehr wohl im Interesse der Schreiber gewesen sein, die "Heiden" als blutrünstig und amoralisch auch hinsichtlich der Sexualität darzustellen. Die Stellung der Frau als "gleichberechtigt" und "emanzipiert" darzustellen, dürfte eher neuzeitlichem Wunschdenken entsprechen, als der Realität im 8. und 9. Jhdt. "Schildmaiden", die gerne als Beleg herabgezogen werden, sind selbst nicht als übliche Variante belegt, bis vielleicht auf einzelne Fälle. Das einzelne Frauen Machpositionen innehatten, ist nicht spezifisch. Solche Frauen sind schon in der Antike, aber auch im christlichen Mittelalter belegt. Wer einsteigen möchte, dem empfehle ich: "Die Wikinger, Das Zeitalter des Nordens" von Anders Winroth, Professor für mittelalterliche Geschichte an der Yale-Universität. Besonders interessant, weil auch bei "Vikings" verbraten, seine Ansichten zum "Blutadler". Taucht ja immer wieder gerne als gruselige Hinrichtungsmethode auf. Aus medizinischer Sicht möchte ich hierzu anmerken, dass in dem Moment, in dem die Pleura verletzt wird, die Atmung nur noch stark eingeschränkt möglich ist. Bei flächiger Öffnung wird sie unmöglich, so dass ein Mensch schon tot wäre, bevor man die Lungen über die Schultern hängen könnte. Er wäre schlichtweg zuvor erstickt.

Zu Lars Magnar Enoksen empfehle ich den Wikipedia-Artikel über ihn: https://de.wikipedia.org/wiki/Lars_Magnar_Enoksen

Conclusio personalis est: Wie bei vielen Dingen, die zwei Voraussetzungen erfüllen, zum einen schon lange her, zum zweiten nur geringer Wissenstand vorhanden, wird auch beim Thema "Wikinger" sehr viel mit unbelegbaren (damit leider auch nicht zu widerlegenden) Inhalten gefüllt, angereichert mit einer Kelle voll Esoterik und je nach Vorlieben eben auch Erotik.
**********hen70 Frau
14.394 Beiträge
Themenersteller 
Alles gut *gg*
Zu Sexualität fallen mir noch die Berichte Ahmad ibn Fadlān
https://vanaland.wordpress.c … -die-rus-ubersetzung-v-1823/
und Adam von Bremen ein.

Eine schöne Zusammenfassung zur Gesellschaft findet sich aber auch hier: http://lyfiaberg.blogspot.co … -ehe-im-skandinavien_31.html

Aus meiner Sicht wurde es im Spätmittelalter deutlich prüder und die Rechte der Frauen deutlich eingeschränkt.
Sich die Art von Gleichberechtigung vorzustellen, die wir heute haben, wäre wohl sehr naiv. Wobei es wohl auch sehr auf den Rang ankommt. Denn die Dame von Oseberg dürfte ja schon eine sehr ranghohe Vertreterin gewesen sein.
Zu den Schildmaiden gibt es immer mal Belege, aber in der Tat waren das wohl eher Ausnahmen. Ist aber heutzutage immer noch so.

Spannend finde ich aber schon auch die Sexualität und wie sie wohl nach den Berichten gelebt wurde. Die Sklavinnen und Sklaven konnten dem wohl nicht immer was abgewinnen, das dürfte für Leibeigene in anderen Gesellschaften aber ähnlich gelten. Jemanden in den Tod zu begleiten und die Zeremonien darum finde ich schon faszinierend.

Vllt. können wir uns ja auf folgendes einigen:
Weibliche Macht

Welche Stellung hatten die Frauen in der Wikingergeschichte?

Es heißt, Frauen hätten bei den Wikingern eine stärkere Stellung gehabt als in den meisten anderen Gesellschaften Europas. Sie hatten für gewöhnlich das Recht, sich scheiden zu lassen. Wenn ihr Ehemann verstarb, würden sie erben und all sein Hab und Gut besitzen. Die Frau galt als Leiterin des Hofes, wenn ihr Mann nicht da war. Zum Teil waren die Frauen auch gesetzlich vor sexueller Belästigung geschützt. Die Wikinger-Kultur fasziniert also nicht nur mit dem Image des unerbittlichen Kriegers auf hoher See, sondern auch auf der Art und Weise, wie die Wikinger ihre neue, moderne Gesellschaft lebten und weiterentwickelten.
https://www.visitnorway.de/aktivitaten/kunst-und-kultur/wikinger/
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