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Mittelalterliche Geschichten...

"Der Erzmagier" Teil 1/3
Nun gut, dann mache ich mal weiter, bzw. lasse unsere Protagonistin weiterziehen.
Ihre ersten Schritte im Städtchen Auburg sind getan und es bahnen sich wegweisende Begegnungen an *g*


*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Still saß das Käuzchen auf dem Wetterhahn, am höchsten Punkt von Auburg, über den steilen Dächern der großen Bastion.
Das Stelldichein mit dem Kommandanten war weitaus intensiver gewesen, als sie es sich hätte träumen lassen. Schon lange hatte sie sich mit niemandem mehr vereint, der eine solch faszinierende Aura gehabt, solchen Respekt vor ihr und doch augenblickliche Liebe gehabt hatte. Fast mit ein wenig Wehmut hatte sie sich davon gemacht. Nun saß sie hier oben und sann nach.
Der Nachtwind zerzauste ihr Gefieder, während sie auf die still gewordene Stadt hinabblickte. Kaum mehr als die Feuer der Wachen brannten noch. Das Markttreiben war verstummt, die Menschen in ihre Häuser und auf die Höfe im Umland zurückgekehrt.
Ein feiner Nebel zog langsam vom Fluss herauf, hüllte Mauern und Dächer in seinen Schleier und ließ die Schindeln feucht unter dem Mond schimmern. Sie hatte noch mehrere Stunden bis Tagesanbruch. Rastlos schüttelte sie sich und erhob sich in die Luft.
Gemächlich schwebte sie über die Köpfe patrouillierender Soldaten hinweg, hinüber zum Handwerkerviertel, vorbei an grauen Katzen, pirschend auf schmalen Firsten.
Kaum weit entfernt hörte sie da ein Kichern. Eilige Schritte hallten auf dem Pflaster und die Augen des Nachtvogels ließ sie leicht die beiden Gestalten unter sich ausmachen, die Hand in Hand durch eine schmale Gasse eilten. Ein junges Mädchen mit hellen Haaren, gerade zu Frau herangewachsen, wie es schien. Hinter ihr dich auf ihren zierlichen Fersen ein Bursche von stämmiger Statur. Da schien ein künftiger Schmied auch auf eine andere Weise sein Glück zu schmieden, wie sie anhand seiner Kleidung auf sein Tagwerk schloss. Neugierig kreiste sie über den Köpfen des jungen Paares, neugierig, wohin dies führen würde.

Lange währte der eilige Lauf durch die Gassen nicht, als die beiden wenig später außer Atem in einem kleinen Hof zum Halten kamen. Ein leerer Stall bot mit frischem Stroh ein offenherziges Lager. Sie landete auf dem Balken einer nahen Balustrade und verfolgte, wie die beiden das Tor des Hofes hinter sich schlossen, bevor sie vor Vorfreude verhalten lachend umschlungen ins knisternde, wärmende Stroh fielen.
Ihre Lippen hingen aneinander wie nach jahrelangem Darben, begierig aufeinander, ein Spiel, ein Tanz von Zunge um Zunge; die Hände im Schopf des anderen, dann umeinander geschlungen. Nun jedoch lösten sie sich und die beiden setzten sich auf. Mit fahrigen, ungelenken Händen nestelten die mehr an schweres Handwerk gewöhnten Finger des Schmiedsohnes an der Bluse des Mädchens, die bereits den Bund seiner Hose von seinen Hüften geschoben hatte. Bluse und Hose, Hemd und Gürtel landeten abseits. Die Lippen fanden sich erneut, als er seine Liebe ins Stroh drückte, seine Hände forschend, zugreifend auf den kleinen Brüsten des Mädchens. Mit bestimmtem Griff dirigierte sie die Lenden ihres Burschen zu den ihren, schob unwirsch mit den Ellen ihren Rock über die Hüften, als sie sein Gemächt in ihren Schoß führte. Ein verschluckter Schrei der überraschten Lust, des unerwarteten Schmerzes entwich den beiden, doch spülte die Macht der Entdeckung diesen hinweg, ließ allen Platz der Erforschung fremder und doch so wohliger Gefilde.
Sie sah zu, wie der Bursche begann, sich zu entfalten, das Spiel weiter trieb, sein Mädchen weiter führte mit seinen Hüften. Sie sah, wie sich das anfangs noch ungelenk windende Mädchen der hereinbrechenden Lust ergab, sich in sie lehnte, ihrem Burschen zu einem Rhythmus verhalf. Einen Rhythmus der Liebe, der das Stroh zerwühlte und die beiden Körper der Liebenden sich gegenseitig erfahren ließ, den Burschen und das Mädchen eine andere Lektion des Lebens lehrte.

Sie schrak aus der Faszination des Beobachteten heraus. Schwerer Flügelschlag durchdrang die Nacht, ließ ihre Sinne Alarm schlagen. Noch ehe sie reagieren konnte, landete der große, schwarz schimmernde Adler wie aus dem Nichts neben ihr. Augen wie glühende Kohlen glommen im drohenden Antlitz und sein hoher Schrei zerriss die Nacht. Verstört fuhren die beiden Liebenden aus dem Stroh hoch, der Rhythmus irreparabel zerstört, nahmen vor dem nächtlichen Schrecken Reißaus.
Sie wagte nicht eine Feder zu rühren. Dann hörte sie die Stimme in ihrem Verstand. Tief und bedächtig, beschwichtigend, mit einer Spur von Spott und Überheblichkeit.

Na, na, Magierin, wer wird sich denn gleich fürchten. Faszinierend, diese Sterblichen, nicht wahr? …
Nun, ich habe Euch ein wenig vermisst, Verlorene. Ihr wart lange fort und seid doch wieder hierhergekommen? Wärt ihr dann doch so freundlich, bei Gelegenheit in der Gilde vorbeizusehen, ja? Es gibt da eine Angelegenheit, die der Klärung und Eures Talents bedarf. Und vielleicht ist auch sie noch da. sie vermisst Euch. Und von mir will sie nichts wissen…
Eine gute Nacht wünsche ich, Magierin. Auf bald.


Ohne eine Reaktion abzuwarten erhob sich der schwarze Adler wieder, stieß auf mächtigen Schwingen in den Himmel empor und verschmolz wieder mit der Finsternis, ein Schatten vor den Sternen.
...

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"Der Erzmagier" Teil 1,5/3
Ich komme im Moment nicht groß zum schreiben, aber es geht weiter und es wird weitergehen *g* - wobei ich auch gespannt bin, was hier aus anderen Federn fließt. Insgesamt scheint eine allgemeine Winterflaute zu herrschen irgendwie^^...


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Reglos verharrte sie noch eine ganze Weile wo sie war, reglos und angespannt. Was wollte der Erzmagier von ihr? Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis man von ihrer Anwesenheit hatte erfahren müssen. Die Gilde fand jemanden, wenn sie es wollte. Und es war in der Regel nicht weise, sich diesen Blicken zu entziehen. Blicke die sich ohnehin mehr auf sich selbst richteten, als dass sich die Gilde für andere interessierte. Warum also war das Augenmerk des Rates auf sie gefallen? Und warum hatte sich der Erzmagier die Mühe gemacht, sich direkt an sie zu wenden, anstatt wie üblich einen der Adepten zu senden? Vielleicht Nostalgie. Ungläubig lächelte sie innerlich, bevor sie die Flügel hob und in den dunklen Himmel tauchte. Ihr letztes Wiedersehen mit dem Erzmagier war nicht ganz passabel verlaufen und es hatte Differenzen gegeben.
Sie stieg über die Stadt hinauf, zurück zur Bastion. Dort hatte sie einige unbewohnte Zimmer gefunden, wo sie die Nacht über bleiben wollte. Was auch immer der Erzmagier von ihr wollte - es konnte sicherlich bis zum Morgen warten.

Müde flatterte sie durch das schmale Fenster und verwandelte sich zurück. Auf eine Geste zum großen Kamin hin begann ein kleines Feuer munter zu knistern und den übersichtlichen Raum zu erwärmen. Die wenigen Möbel schienen alt und abgewetzt, doch die schmale Bettstatt schien leidlich sauber und ausreichend für eine Nacht. Nach den Ereignissen des Abends hatte sie keinen Sinn für Gesellschaft. Wieder in ihre dunkle Robe gehüllt warf sie noch einige nahe liegende Scheite ins Feuer und wickelte sich in ihren dicken Umhang, bevor sie auf das Bett nieder sank. Begleitet vom Rauschen der Flammen versank sie in tiefen Schlaf.

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"Der Erzmagier" Teil 2/3
Nun ja, dann bleibt das wohl einstweilen an mir hängen^^... viel Spaß.
Die Liebe findet ein paar Namen.

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...
Der Hahnenschrei weckte sie beim ersten Licht des neuen Tages. Sie hätte gerne länger geruht, doch trieb sie das Auftauchen des Erzmagiers um und so erhob sie sich mit steifen Gliedern und trat an eines der Fenster. Die Dämmerung war bereits fortgeschritten und der Himmel hinter den fernen Bergen erstrahlte klar in einem leuchtenden Orange. Es versprach ein wunderschöner Tag zu werden.
Als Käuzchen verließ sie die Bastion und ließ die langsam erwachende Stadt unter sich zurück. Sie folgte dem noch im Schatten dahinfließenden Strom vor den Grenzmauern und fand alsbald eine Stelle mit seichten Ufern, unbehelligt von Wegen und umliegenden Höfen. Wie in der Nacht zuvor ließ sie mit einem Handgriff den Stoff der Robe von ihr herabgleiten und erschrak belustigt, als das eisige Wasser des Flusses ihre Fesseln umspülte. Mit wenig Überwindung tauchte sie unter.
Die Kälte des klaren Nass spülte allen Trübsinn, alle Beschwerden der unkomfortablen Nachtruhe hinweg. Mit anmutigen, aber kräftigen Zügen zog sie einige Kreise, wappnete sich für den Tag, bis sie wieder ans Ufer stieg. Das erste Sonnenlicht ließ die Tropfen auf ihrer Haut wie feurige Perlen schimmern, formte ein sagenhaftes Geschmeide auf ihrem Dekolleté, bevor der dunkle Stoff erneut allen Schmuck von ihr nahm und die nun vom nassen Haar umrahmten feinen Züge in Schatten hüllte.
Der anstehende Besuch in der Gilde hatte immerhin etwas für sich – sie würde Zugriff auf andere Klamotten bekommen. Und sie war nach des Erzmagiers merkwürdigen Andeutungen darauf gespannt, wen sie dort so Vertrautes antreffen würde.
Wieder angekleidet ließ sie den glucksenden Strom hinter sich und machte sich auf den Weg.

Die Festung zu Mollesberch lag nur wenige Meilen nordwärts von Auburg und war seit etlichen Generationen eine Hochburg der Magier dieser Gegend. Malerisch lag sie auf einer Anhöhe, thronend über dem Nauheimer Wald, der sich als eine Decke grüner Nadelhölzer bis zu den Ausläufern der Berg im weit entfernten Lande Ôd ausdehnte.
Sie hatte sich Zeit gelassen und der Nachmittag war angebrochen, als sie schließlich aus dem schattigen Waldpfad hinaus ins Sonnenlicht trat, am Fuße des Hügels. In greifbarer Nähe ragten nun über ihr, am Ende einer gewundenen Straße, die hellen Mauern von Mollesberch auf, die bunten Banner munter im Wind flatternd, die mächtigen Tore weit offen, sie willkommen heißend.
Als sie den Aufweg einschlug, überkam sie ein Kribbeln. Sie hatte die magische Schwelle der Bleibe ihres Ordens überschritten. Nur eine von vielen Barrieren, die dem ungebetenen Gast hier den Zutritt verwehrten.
Höher und höher führte sie ihr Weg und nach und nach blieben die Wipfel der umliegenden Bäume unter ihr zurück, bis sie schließlich das einladende Torhaus vor sich hatte, welches über die herabgelassene Zugbrücke und hochgezogene Fallgatter wachte.
Mehrere junge Leute in den blauen Roben der Adepten kamen ihr entgegen und warfen ihr neugierige Blicke zu, konnten sie doch die ihnen unbekannten Frau in der dunklen Robe nicht einordnen, noch hatten sie sie schon einmal gesehen.

Als sie aus dem Schatten des weiten Durchgangs in den hellen, weitläufigen Innenhof trat, hörte sie den erfreuten Schrei.
»Âdra!«
Sie wandte sich überrascht um. Unversehens sah sie eine berückend bezaubernde Erscheinung mit strahlender Miene auf sie zu eilen. Die Frau trug ein kunstvoll um ihre vollendete Figur gewickeltes Gewand, welches in weichen Cremetönen und bestickt mit zahlreichen in der Sonne gleißende Runen einen malerisch dezenten Kontrast bot zu ihrem lang geflochtenen, weißsilbernen Haar. In den golden schimmernden Augen funkelte glückliche Wiedersehensfreude, wie sie wohl der Verdurstende einem Becher Wasser widmete. Die Angesprochene erkannte die Silberhaarige in einem Wimpernschlag.
»Skrim!«
Die beiden Frauen fielen sich in die Arme. Wie lange war es her gewesen? Es schien ihnen eine Ewigkeit. Doch diese Ewigkeit zerstob, als sich die Lippen der beiden fanden.
Eine ganz andere Ewigkeit später lösten sich die beiden halb voneinander und strahlten sich an, noch immer halb ungläubig Hand in Hand. Die Silberhaarige fand als erste ihre Sprache wieder. Ihre Stimme zitterte ein wenig. Eine einzelne Träne glitzerte auf der hohen Wange.
»Du warst lange fort…«
Âdra warf einen Blick zum offenen Burgtor hinaus in die Vergangenheit. Dann nickte sie, wischte die dunklen Erinnerungen rasch mit einem Lächeln fort.
»Es ist viel passiert. Aber lass dies für den Moment ruhen. Ich glaube, der Erzmagier erwartet mich schon sehnsüchtig…«
Ihr Gegenüber winkte unwirsch ab.
»Ich bin unterrichtet, das kann warten. Du siehst vielmehr aus, als könntest du ein Bad und ein paar Kleider gebrauchen, meine Liebe. Ich werde nie verstehen, wie du die ganze Zeit in diesen dunklen Sachen herumlaufen kannst. Man möchte dich fast für eine Nekromantin halten…«, lächelte Skrim. Damit nahm sie den verlorenen Sohn bei der Hand und die beiden eilten leichten Schrittes ins Innere der großen Anlage. Lachend verschwanden sie.

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****02 Paar
23.059 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Nun ja, dann bleibt das wohl einstweilen an mir hängen^^...


Solange Du so fantasievoll und ideenreich schreibst gibt es schlimmeres....*zwinker*

*blumenschenk*
Ich hoffe, diese Muse begleitet mich noch eine ganze Weile^^. Wüsste nicht, was wäre, wenn ich diese Feder verliere - freut mich, dass es gefällt *g*
****02 Paar
23.059 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Doch...
unbedingt!
LG,
Jo
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