@Trout
Michael, ich denke es ist genau diese Langsamkeit, durch die sich diese Gedanken in Wort und Bild manifestieren.
In den letzten Monaten habe ich mich ja sehr viel mit meiner analogen Sammlung und der notwendigen Technik beschäftigt.
Wobei sich mein technisches Verständins sich immer in Grenzen halten wird, denn da ich eher motivorientiert denke, lerne ich immer nur so viel wie es für meine Bilder erforderlich ist, um eine gute Bildinterpretation zu schaffen.
Als Wanderer zwischen der analogen und digitalen Fotografie haben mich die analogen Kameras einen anderen Blick gelehrt.
Obwohl sich das nicht sehr künstlerisch anhört, denke ich immer daran, dass jeder Schuss Geld kostet und suche daher nach den Motiven, die mich wirklich faszinieren.
Hinzu kommt die Beschäftigung mit den alten Kameras, die einen anderen Umgang erfordern und mir als Technikmuffel einige Mühen bringen.
Aber indem ich so herangehe, haben meine Arbeiten für mich einen größeren Wert.
Hmmmmmm, das wird jetzt sehr persönlich, aber ich denke das ist in Ordnung, da ich das Gefühl habe, dass wir uns in diesem Bereich auf einer anderen Ebene bewegen, die Idee von CfF war klasse, da sie uns einen solchen Gedankenaustausch ermöglicht.
Die persönliche Grundlage für meine Fotos ist oft eine Stimmung. Egal ob positiv oder negativ.
Meine Insomnia Serie ist so ein Beispiel.
Letztens saß ich mal wieder morgens, um 05:15 Uhr, in der Küche und trank Kaffee.
Überall ist es still und ich will dann auch meine Partnerin nicht wecken, also bin ich leise, müde und maulig.
Diese Momente mag ich nicht, da ich weiß, dass ich gleich in den Bus und die U-Bahn muss, um loszufahren.
Oft blicke ich von meinem Stuhl aus in Richtung des Waschbeckens und da steht diese grüne Spülmittelflasche, die ich überhaupt nicht leiden kann.
Letztens habe ich dann eine Zenit genommen, damit ich diesen Anblick für später festhalten kann und mich an diese trüben Wintermonate erinnere.
Herausgekommen ist dabei ein Bild, das keinen künstlerischen Anspruch hat, aber in seiner realen spartanischen Ausrichtung und den Farben das ausdrückt was ich empfinde.
Ungemütlichkeit und Unwillen hinaus zu gehen und sich mit blöden Dingen zu beschäftigen.
Hmmmm, das liest sich aber jetzt sehr verschroben.
Aber vor kurzem sagte ein von mir geschätzte Fotografin sinngemäß, dass Analogfotografen schon ein wenig verschroben sind und auch so wirken, wenn sie auf der Suche durch die Straßen gehen.
Na gut, ein selbsterkennendes Outing: "Ich bin ein verschrobener Mensch!"