Umgang mit Modellen
Habt Ihr bemerkt, dass es z.B. in Hamburg viel mehr Fotografen und Fotografinnen als Modelle sind? Von Knipswannabes bis Profis, die ganze Palette ist da. Eine statistische Analyse wäre interessant, aber nicht heute.Wisst Ihr wie der Umgang zwischen Kamera(r)asse und Modellen eigentlich läuft? Wie Jäger und Opfer, oder wie Partner in der Kunst? Ich möchte einige Erfahrungen teilen und auf Resonnanz hoffen.
Als männliches Modell ohne explosierende Muskulatur, habe ich es ja weniger leicht. Trotzdem habe ich über die Jahre ganz tolle und angenehmene Shootings erlebt.
Es gibt Fotografen, die sehr engagiert sind, die ihre Kunst und Geräte kennen, die zahlreiche Vorstellungen und Ideen haben. So weit so gut. Einige davon, fast nur Männer, fragen nach Posenvorschlägen von Modellen, hören zu und vergessen gleich alles. Model ist Okjekt. Es gibt nur ihr Konzept. Da scheitert der Umgang mit Modell buchstäblich blitzschnell. Aber da sie sowieso nichts merken, man braucht nur Schweigsamkeit und Geduld während sie ihre Befehle erteilen: Kopf hoch! Arsch stramm! Locker-locker-locker! Aber mit Spannung! Und das ewige "Lächeln!" Als Hobby-Modell, nütze ich diese Shootings um mir alles besonders zu merken, was für Geräte es gibt, wie sie zu benutzen, wo Flashes und Reflektoren zu installieren, worauf zu achten. Es ist immer eine lehreiche Erfahrung.
Es gibt Fotografen, die spontan wirken, sorgenlos erscheinen, obwohl mit Fotografie Brot zu verdienen oft nicht einfach ist. Emails, Telefonaten, Vorbesprechungen sind da wie bei den anderen, aber wenn die Shootingszeit kommt beweisen sie, das sie Dich als Modell studiert haben. Begrenzungen und Ideen werden berücksichtigt, zusammen mit dem originalen Konzept angepasst, ohne Hetzerei. Das ist angenehm, das macht Spass und die Zeit rast desto heftiger. Vertrauen ist gleich da, obwohl es streng beim Geschäft bleibt. Viele Fotografinnen gehören zu dieser Kategorie, eine höherer Anteil als bei Männern, keine Überraschung da!
Es gibt diese Extreme, natürlich sehr vieles nettes und höchst kompetent inzwischen, und es gibt diese Sonderfälle, die niemand erklären kann. Ich höre immer von Modellen, die nicht zum Termin erscheinen. Nicht bei mir. Aber Fotografen und Fotografinnen, die einfach nicht kommen, das kenne ich. Meine schwarze Liste ist kurz, aber fett gedruckt. Oder seid Ihr gerne in einem Studio, wo der Fotograf mit seinen Geräten kämpft, obwohl sie seine eigene sind? Würdet Ihr ruhig ein Outdoor Aktshooting machen, wenn Ihr merkt, dass der Fotograf seine gewählte Location nicht mal kennt? Vorbereitung ist alles, die minimale Höflichkeit, dem Modell gegenüber. Wie findet Ihr es, wenn der Fotograf ein vierstundiges Shooting verspricht , von Ihnen 50 Euros pro Stunde für die Studiomiete verlangt, nach einer Stunde wird angerufen und will gleich weg, aber trotzdem schreit, wenn Ihr die miserabele 150 andere Euros weigern?
Alles hier ist passiert und noch mehr! Die kaputte Speicherkarte ist bestimmt von einigen bekannt. Neues dazu kommt immer, Hoffnung darf man nicht aufgeben!
Habt Ihr auch solche Geschichte?