Fotos für kommerzielle Veröffentlichung für lau ?
In einem ThreadModels & Fotografen: Cover -Titelbild für Buch gesucht
dessen Inhalt dem "aufräumen" des MODS zum Opfer fiel, ging es um das Ansinnen eines Autors, ein Coverbild für sein Buch, das er über einen Verlag verkaufen will, hier über einen Fotowettbewerb zu suchen. Eine Bezahlung wurde nicht angeboten, stattdessen eine Seite im Buch für den Fotografen.
Aus meiner Sicht ist das mindestens unfair, da hier jemand mit den Werken anderer Geld verdienen will. Der Werbeeffekt für den Fotografen dürfte hingegen eher marginal sein. Das Cover hingegen ist der Blickfang für das Buch und somit ein Grund, warum der Kunde es in die Hand nimmt, somit ein wichtiger Teil des Buches.
Was spricht aus meiner Sicht dagegen ?
• Das Problem der Rechte: Wer auf TfP-Basis fotografiert, dürfte kaum die Rechte für eine kommerzielle Veröffentlichung der Bilder besitzen. Die abgebildeten Personen müssen jedoch dieser Veröffentlichung zustimmen - und werden sich das (fairerweise) auch bezahlen lassen, denn solche Bilder sind nicnt unbedingt karrierefördernd, wenn man im Buchladen um die Ecke wiedererkannt wird. Wer Profimodels ablichtet und die kommerzielle Verwertung mit in den Vertrag schreiben will, darf mit Kosten im Bereich ab 50 Euro/Stunde rechnen - da es hier um einen Dreier geht, das Ganze mal drei. Eine Stunde reicht dafür nie aus...
• der eigene Aufwand:
Pro TfP-Shooting rechne ich im Schnitt mit einem finanziellen Aufwand von im Mittel 100 Euro - das sind lediglich die Fahrkosten, Miete für Studio/Location und fürs Shooting gekaufte Accesoires. Dazu kommen Kamera, Objektive, Blitzgeräte, Reflektoren, Stative, PC, Bildbearbeitungssoftware usw. was sich übers Jahr (ohne die Shootings) zu einem mittleren vierstelligen Betrag summiert. Die Arbeitszeit - im Schnitt rund 20 Stunden/Shooting - ist da noch gar nicht eingerechnet.
Wenn da jemand kommt und die Bilder für lau ohne eine entsprechende Gegenleistung haben will, um damit Geld zu verdienen, dann will - unterer Teil - und kann - oberer Teil - man ihm das nicht geben.
Wenn ich dann höre, dass er jammert, man wolle seinen Traum zerstören, dann stelle man sich mal vor, man will sich ein Haus bauen und ruft hier dazu auf, dass sich doch alle in der Nähe wohnenden Joy-Mitglieder am Hausbau beteiligen - sie werden auch hinterher auf einer Tafel neben dem Haus genannt. Und wenn die das entrüstet ablehnen, jammert man herum, dass die den Traum vom eigenen Haus zerstören wollen.
Bisweilen muß man in seine Träume auch mal was investieren.