Eine interessante Idee, besonders für mich als Künstlerin.
Jedoch sollte, besonders in einem solchen Zusammenspiel, meiner Meinung nach, ein Vertrag gemacht werden, wie es auch bei einem Shooting Gang und Gäbe ist.
Punkt 1: Sowohl Fotograf, als auch Künstler, wollen mit ihrem Schaffen und Wirken verdienen. (Selbst wenn man unterstellt, dass es nicht bei jedem ums Geld verdienen geht, wollen wir doch zumindest Anerkennung.)
Punkt 2: Nachdem der Künstler viele Stunden damit zugebracht hat und stolz auf sein vollendetes Werk ist, wäre ein "Nö gefällt mir nicht, darfst du nicht veröffentlichen!" vom Fotografen ein Desaster für den Künstler.
Punkt 3: Was geschieht wenn das Model des Fotografen, die Veröffentlichungsrechte entzieht (bei Payshoots vielleicht weniger die Gefahr, bei TfP schon eher)
Punkt 4: Was geschieht wenn Fotograf und Künstler sich uneinig sind/ die Zusammenarbeit beenden.
Punkt 5: Verkauf der Werke
Sicher gibt es noch mehr Punkte, aber ich denke es wird auch so schon deutlich, dass es um eine Absicherung für beide Seiten geht. Um diese vertraglich Regeln zu können, sollte man, zumindest ein wenig, über die Inhalte des UrhG, aber auch der Persönlichkeitsrechte, informiert sein.
Beispielsweise dass der Künstler immer die Veröffentlichungsrechte hat, wenn das Werk in mindestens 10% von der Fotografie abweicht, denn dann gilt es als eigenständiges Werk. Einzig die Persönlichkeitsrechte des Dargestellten stehen über diesem Veröffentlichungsrecht, aber auch nur in sofern die dargestellte Person, an sich, oder durch Zusammenhänge, eindeutig erkennbar/ identifizierbar ist.
Schlussendlich gibt so ein Vertrag beiden Seiten die Sicherheit, die sie sich für "ihre Werke" wünschen und dann steht auch einer guten und konstruktiven Zusammenarbeit nichts im Wege.
Der bereitstellende Fotograf muss sich aber auch bewusst sein, dass je nach Technik und Verfahren, viele Arbeitsstunden in so einem Bild stecken. Oftmals können es sogar weitaus mehr sein, als der Fotograf für das Shooting verwendet hat (Was keines Falls die Arbeit des Fotografen schmälern soll! Ich bin auch Fotogräfin und weiß wie viel Arbeit in einem Shooting steckt)
Das bedeutet der bereitstellende Fotograf muss hier viel Zeit, für die Fertigstellung des entsprechenden Kunstwerks, geben. Des Weiteren kann der Fotograf auch keine Garantie für das Gelingen fordern (Kunst ist da etwas sehr eigenes).
Worauf ich hinaus will: Es gehört mehr dazu als "hier ist ein Bild, mal mal!"
Was man aber auch sagen muss!
Findet man den Richtigen und die Richtigen Modalitäten, für die Zusammenarbeit, kann diese für beide extrem gewinnbringend sein (nicht nur finanziell betrachtet)
LG Lov_is
mit einem Link zur Kunst
Bild "Danielle" von Lov_is