Das sind aber viele Fragen.
Zum Mainstream habe ich mich (zum Glück) noch nie dazugehörig gefühlt.
Ich war eh immer eher Einzelgänger (bis auf die Stammtische, die ich in Freiburg mache).
Ansonsten sind Menschen halt sehr unterschiedlich. Unterschiedliche Erziehung, Themen, Probleme, Blickwinkel, Interessen und Gedanken, die jeder gerade im Kopf hat.
Wenn ich raus gehen, "schallt es meist so aus den Wald, wie ich rein rufe". Bin ich in meiner Kraft und fühle mich gut, fallen mir hauptsächlich positive Menschen auf.
Und wenn ich depressiv bin, fühle ich mich fast komplett abgeschnitten von der Gesellschaft.
Dann muss mir nur irgendjemand anlächeln und dann holt mich das meist aus meinem Loch wieder heraus.
Anders herum geht es mir auch so. Ich spüre, dass ich manchmal mit einem Strahlen andere Herzen wieder weich werden lassen kann.
Wenn mir als Fahrradfahrerin, jemand die Vorfahrt nimmt, kann ich impulsiv sehr ausfallend und beleidigend werden. Ist mir auch schon mal aufgefallen, dass ich im Nachhinein gar keine Vorfahrt hatte und dann ist es mir peinlich und meist ist es dann auch zu spät für eine Entschuldigung. Dann hoffe ich einfach, dass der andere gnädig mit mir ist und denkt "was hat die denn für einen schlechten Tag".
Ich grüße auch nicht jeden. Wenn mir danach ist, ja und wenn nicht dann nicht.
Wie würde es aussehen, wenn mir beim Waldspaziergang 100 Leute entgegen kommen würde, und ich jeden einzelnen grüßen müsste. Die anderen Spaziergänger fühlen aber glaub ähnlich und wollen im Wald auch ihrem Alltagsstress entgehen und mal zur Ruhe kommen und die Ruhe genießen.
Manchmal bin ich offen für andere Menschen und grüße oder nicke freundlich und manchmal meditiere ich in der Natur für mich hin und bleibe für mich.
Ansonsten muss ich schon sagen, dass es viele freundliche und zuvorkommende Menschen gibt. Ob das dann immer echt ist, oder sie damit etwas bestimmtes bezwecken, ist nochmal ein anderes Thema.
Von der Pseudo-Fußball-Zugehörigkeit halte ich nicht viel. Ist zwar schön , wenn sich die Menschen zumindest beim Fußball verstehen, aber wenn sie am nächsten Tag wieder respektlos, ignorant oder unhöflich sind, könnten sie es meiner Meinung nach auch gleich bleiben lassen.
Letztes Jahr habe ich von der 30/30/30 Regel gehört. 30% findet man sympathisch, 30% der Menschen begegnet man neutral und 30% mag man nicht. Andersherum genau so. Ich persönlich finde, dass das vieles relativiert.
Ich finde es immer wichtig, dass man in erster Linie auf sich selber achtet. Liebe und akzeptiere ich mich selbst, oder bin ich gerade richtig genervt und voller Selbsthass. Denn die Gesellschaft ist im Ende nichts anderes als ein Spiegel von einem Selbst.
Und je mehr Leute Selbstliebe und Selbstakzeptanz betreiben, desto friedlicher wird auch die Welt im außen sein. Denn die eigene Laune steckt andere an. Und dann liegt die Verantwortung bei jedem selbst, ob ich Liebe oder Angst weiter verbreite.
Schönes Thema. Danke!
Wuschelj