Was unser Boot anbelangt, hat es sich zu einer traurigen Geschichte entwickelt, und wir wissen auch noch nicht wie das Ganze ausgeht.
Nach vielen Irrwegen und tausenden Kilometern Fahrt mit unmöglichen Angeboten, haben wir in der Nähe von Amsterdam ein Boot gefunden, das uns gleich zusagte.
Wir wurden uns mit dem Verkäufer einig und kauften eine Skagerrak 800.
Es war von uns so angedacht, dass wir ein paar Trage auf Hollands Wasserstraßen unterwegs sind, das Boot kennenlernen, bevor wir es nach Deutschland holen.
Unter anderem hatten wir vor Amsterdam auf dem Wasserweg zu erkunden.
Dann kam die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes, und wir durften nicht mehr nach Nordholland reisen.
Wir fanden eine Spedition, die auch bei Corona reinfahren darf, die das Boot nach Deutschland, zunächst an die Müritz bringen sollte.
Der Bootshändler sollte auf unsere Bitte hin das Boot für den Transport vorbereiten, Eirichtungsgegenstände so verstauen, dass auf dem Transport nichts zu Schaden kommt. Damit der Spediteur das Boot nur noch aufladen und an die Müritz bringen kann.
Dabei entdeckte der Verkäufer Wasser in der Bilge.
Unser Glück, der Verkäufer war so ehrlich uns das mitzuteilen. Hätte er nur das Wasser aus dem Boot gepumpt und das Boot der Spedition übergeben, dann hätten wir es vermutlich erst im Frühjahr bemerkt, und es wäre ganz allein unser Problem gewesen.
Bei der Besichtigung ist mir eine geringe Menge Wasser in Nähe der Antriebswelle aufgefallen. Der Verkäufer beruhigte mich damit, das sei bekannt gewesen, die Wellendichtung war verschlissen, diese wurde durch eine neue Dichtung ersetzt. Man konnte auch deutlich sehen, dass die Wellendichtung neu war. Nach der Probefahrt schauten wir auch nochmal nach der Wellendichtung, sie war trocken, es war nicht mehr Wasser als vor der Probefahrt. Insgesamt keine Kaffeetasse voll Wasser, somit war es für mich in Ordnung.
Bei der Probefahrt habe ich auch alle Schalter und Knöpfe ausprobiert. Da war auch der Schalter für die automatische Lenzpumpe dabei. Da habe ich die Automatik rausgenommen, weil ich dachte, wenn die Wellendichtung so wie vom Verkäufer behauptet in Ordnung ist, dann bleibt das Boot auch trocken.
War wohl mein Glück, sonst hätte niemand es bemerkt und es wäre zu unserem eigenen Problem geworden.
Da sich das Wasser immer sehr langsam in der Bilge ansammelt, bat der Händler einfach um Zeit, den Fehler eingrenzen zu können.
Der Transport, Krantermin und Liegeplatz wurden abgesagt, und auf unbestimmte Zeit verschoben.
Nach einigen Tage bekam ich eine Mail vom Händler, es handle sich eindeutig um Trinkwasser und kein Seewasser.
Bleibt nur die Druckwasserversorgung des Boots. Sollte sich eingrenzen lassen, dachte ich. Bestimmt eine lose Schlauchverbindung, war meine Vermutung. Schlauchverbindungen wurden überprüft und nachgezogen. Und wieder mehrere Tage Wartezeit, wieder war Wasser in der Bilge.
Nachdem sehr wenig Wasser, sehr langsam austritt, gestaltet sich die Suche schwierig.
Immer wieder Wartezeiten zwischen den einzelnen Arbeiten.
Es gibt da doch einige Möglichkeiten, zwei Waschbecken, ein Warmwasserboiler, eine Druckpumpe, die Schläuche dazwischen, die Schlauchschellen, und der eigentliche Wassertank.
Inzwischen ist man soweit durch, dass eigentlich nur noch der Wassertank bleibt. Ob es wirklich der Wassertank ist, sollen wir nächste Woche erfahren.
Wir sind sehr vorsichtig und haben genau hingeschaut. Sind so einige tausend Kilometer gefahren, um Boote zu besichtigen. Unmöglich was da uns für Boote angeboten wurde. Bei dem Boot hatten wir das erste Mal den Eindruck, da passt alles, da ist kein Wartungsstau, es fühlt sich gut an. Eine lückenlose Wartung durch die Firma konnte belegt werden.
Dennoch hat es uns so richtig erwischt, es geht jetzt darum, wie wir das zu unserer Zufriedenheit geregelt bekommen.
Momentan beschäftigt es mich, informative Gespräche mit Experten im Vorfeld zu führen, um freundliche, zielgerichtete und sehr bestimmte Briefe an den Händler zu schreiben, in der Hoffnung so zu meinem Recht zu kommen.
Mein technisches Verständnis ist sehr umfangreich, und ich arbeite mich auch in eine Thematik schnell ein, ich lasse mir nichts vor machen.
Denke mal, das hat die Firma schon begriffen. Allerdings wird es eben noch dauern bis der Schaden lokalisiert und behoben ist.
Wenn es noch dauert, lassen wir das Boot über Winter in Holland an Land beim Händler liegen, die Saison ist eh vorbei.
Aber letztendlich eine belastende und nervende Situation für uns.
A+W