Niedrigwasser:Rhein nur noch für Papierschiffchen zugelassen
Aufgrund des anhaltenden Niedrigwassers ist der Rhein ab sofort nur noch für Papierschiffchen zugelassen. Das gab die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn heute bekannt. Die kleinen Papierboote verfügen als einzige über einen Tiefgang, der gering genug ist, um nicht auf Grund zu laufen.
Mehrere Reedereien schickten heute bereits die ersten Papierschiffchen auf die Reise, um Kohle, Benzin, Schotter und andere Güter abzuliefern. Dabei ersetzen bereits 350.000.000 der mit jeweils acht Gramm Rohstoff belastbaren Boote ein herkömmliches großes Rheinschiff mit 2800 Tonnen Ladevermögen.
"Wir falten hier schon seit Tagen im Akkord Papierschiffe", erklärt Bernd Hagemann von der Reederei Bretschneider. Derzeit tüfteln Techniker des Unternehmens noch an einer Lösung, neben Kohlekrümeln und Holzspänen auch Neuwagen zu transportieren. "Wir haben zwar schon fünf fabrikneue Ford Fiestas versenkt, aber wir stehen kurz vor dem Durchbruch", so Hagemann zuversichtlich.
Auch der Fähr- und Passagierbetrieb soll aufrechterhalten werden. Allerdings müssen Reisende neben den Fährbooten herschwimmen und an besonders seichten Stellen auch mal waten.
Spaziergänger entlang des Rheins werden gebeten, Papierfrachtschiffe, die ans Ufer getrieben wurden, nicht aus dem Wasser zu nehmen, sondern sie sanft anzustupsen und wieder auf die Reise zu schicken.