Next Step: Erste Probefahrt und Technikcheck
Bevor wir uns ans Renovieren gemacht haben, wollten wir natürlich erst mal wissen, wie gut die Technik wirklich noch ist.
Also, los gehts an die Donau!
In der Nähe von Deggendorf haben wir also erstmal mit versammelter Mannschaft das Boot vom Trailer gewuchtet und voll freudiger Erwartung den Motor gestartet - besser "versucht zu starten"
Nachdem wir mit etwas Startpilot nachgeholfen haben
war der 3.7 Liter 4-Zylinder dann doch willig und wir sind erstmal rückwärts in die Donau rausgetuckert.
20m später war leider Funkstille - und wir sind antriebslos die Donau runter getrieben. Der Motor machte keinen Mucks mehr und irgendwann nach endlosen Startversuchen war auch die Batterie leer.
Was macht der erfahrene Seeman da: panisch zu den Rudern greifen!
Hat schon mal jemand versucht, ein 1.25 Tonnen Boot gegen die Strömung der Donau zu rudern?
Vergesst es - ist gut für die körperliche Fitness aber vollkommen wirkungslos!!!
Gut, dass ein Teil der Mannschaft vorsorglich an Land geblieben ist und uns dann mit Leinen wieder an die Slipstelle ziehen konnte.
Zwei Stunden später und nach weiteren unzähligen Startversuchen mit der ausgebauten Batterie des Zugfahrzeugs haben wir das Baby dann wiederbeleben können!
Juhu!!! Jetz mal anständig warmlaufen lassen und dann neuer Versuch in See zu stechen!
Der Motor lief ruhig, wir haben das Werkzeug weggeräumt und die Autobatterie wieder dorthin gebracht, wo sie eigentlich hingehört.
Das Boot tuckerte vor sich hin.
Alle waren fast schon bereit für einen neuen Startversuch, als wir bemerkt haben, dass der Motorlauf unruhig wurde. Ein Blick aufs Boot
zeigte uns, da stimmt was nicht!
Dichte Wolken kamen aus dem Motorraum!
Oh Gott, jetzt brennt die Kiste schon - war unser erster Gedanke.
Glücklicherweise - sofern man das sagen kann - waren es nur Wolken von Wasserdampf. Der Motor war gerade dabei total zu überhitzen.
Also, Motor aus, erste Probefahrt beendet, hängende Köpfe, Boot wieder auf den Trailer und ab zum Mechaniker.
Da ja bei Booten immer alles gleich tierisch teuer wird, natürlich schlaflose Nächte, bis wir den Grund des Übels gefunden hatten: Die Impellerpumpe des Seewasserkreislaufs war defekt.
2 Wochenenden später war die Geschichte erledigt und wir konnten erstmals eine Ausfahrt auf der Donau machen. Danach war klar - die Sucht hat uns erfasst!
Ist schon ein saugutes Gefühl mit rund 70 Sachen die Donau rauf zu bretttern