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Zurück zur Kultur mit Sicherheitsabstand - Monschau (24.05.2

**********Gyver Mann
403 Beiträge
Themenersteller 
Zurück zur Kultur mit Sicherheitsabstand - Monschau (24.05.2
Fotoausstellung im KuK und Monschau-Walk
[h4]FOTOGRAFIEN VON LOTTE (1896–1990) UND RUTH (1899–1995) JACOBI[/h4]

Wir treffen uns um 13 Uhr vor dem KuK.
Am 24.05.2020 ist der letzte Tag dieser Ausstellung. Die Öffnungszeit endet um 17 Uhr und die geltenden Hygienemaßnahmen können bedeuten, dass wir nicht alle gleichzeitig ins Gebäude gelassen werden. Im Gebäude gilt Behelsmaskenpflicht!
Danach bietet das hübsche Städtchen Gelegenheiten für das Leibliche Wohl: Kuchen, Kaffee, Imbiss ...
Gestärkt können wir dann einen Rundgang durch das pitoreske Städtlein genießen.

FOTOAUSSTELLUNG im KuK:
Lotte Jacobi wurde als Repräsentantin der „Neuen Fotografie“ bereits in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts bekannt. Berühmt machten sie ihre Persönlichkeitsbildnisse u. a. von Lotte Lenya, Albert Einstein oder Käthe Kollwitz. Ruth stand Zeit ihres Lebens im Schatten ihrer berühmten Schwester Lotte. Das Œuvre von Ruth ist bis heute weitgehend unbekannt geblieben. Die Ausstellung vereint zum ersten Mal weltweit das fotografische Werk – bestehend aus Porträts, Stillleben, Reportagen, Lichtbildern und Experimentalaufnahmen – der beiden Schwestern. Neben den Schwarz-Weiß-Aufnahmen werden im Rahmen der Ausstellung zahlreiche Briefe, persönliche Dokumente und Fotos der Familie Jacobi aus der Zeit in Westpreußen, Berlin und den USA gezeigt. Somit entsteht ein persönliches Bild einer der ältesten Fotografenfamilien im Ostdeutschland der Vorkriegszeit, das auch die nicht konkurrenzfreie Geschwisterbeziehung thematisiert.

Das KuK ist in einem historischen Gebäude untergebracht. Bedauerlicherweise ist der Zugang nicht barrierefrei. Treppenstufen führen sowohl ins Foyer als auch in die Ausstellungsräume auf Parterre, erster und zweiter Etage.
Derzeit ist das Fotografieren in den Ausstellungsräumen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.

https://kuk-monschau.de/auss … rafien-16-02-22-03-2020.html


Zurück zur Kultur mit Sicherheitsabstand
Fotoausstellung im KuK und Monschau-Walk

Monschau, Nordrhein-Westfalen
24.05.2020

Zurück zur Kultur mit Sicherheitsabstand



**********Gyver Mann
403 Beiträge
Themenersteller 
Anfahrt und Parken
Die 'Innenstadt' ist für auswärtige PKWs gesperrt, soweit Fußgängerzone. Parkhäuser sind gut ausgeschildert und mehrfach vorhanden.
Neben dem KUK ist ein kleines Parkhaus, dahin kommt man von Menzerath, Eschbacher Straße oder Höfen, Schleidener Straße.
Am anderen Ende von Monschau ist an der Glashütte das größte Parkhaus. Bis zum KUK ist es von da aus zu Fuß auch nicht sehr weit.
Löhnen
*******ante Frau
187 Beiträge
danke für die Planung lieber Nathan *hutab*

es war ein rundum schöner Sonntag *g* ich hatte so viel Spaß mit euch *traenenlach*

*wink* bis zum nächsten Mal *sweetkiss*
********zone Frau
234 Beiträge
Wiedereinmal eine postkoitale bildliche Zusammenfassung...
Leider konnten wir in der eigentlichen Fotoausstellung nicht fotografieren. Ich wußte zudem nicht, dass 'der' Christo 1971 Monschau verhüllt hat, und habe jetzt erstmal von soviel pittoresken Touristengeschäften einen akuten Fachwerkshaus- und Schiefernmauernschock! *zwinker*
Fischgrät
Kraut der Unsterblichkeit
Mauerblümchen
Höllenhund
Poppy
Art to go
Zuflucht gefällig?
Fluchttür
Rur
Trash People HA Schult
*********Photo Mann
1.104 Beiträge
... zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nie etwas von den Jacobi-Schwestern gehört hatte. Es könnte sein, dass sie mir 2017 in der Ausstellung "Die Erfindung der Pressefotografie - Aus der Sammlung Ullstein 1894-1945" in Berlin "unter die Augen gekommen" sind, zumindest Lotte.

Die Bilder der Ausstellung in Monschau haben mir bis auf wenige Ausnahmen (die Photogenic's waren nicht so mein Ding) gut gefallen und da mache ich keinen Unterschied zwischen den beiden Schwestern. Und es zeigt sich mal wieder - übrigens auch in der Ausstellung der Sammlung Ullstein in Berlin - wieviel durch Vorurteil, Populismus, Rassismus, Faschismus und Totalitarismus etc. zerstört wird. Glück für die, die noch rechtzeitig das Land verlassen konnten und Glück für das aufnehmende Land, in dem sie sich entfalteten. Und Pech für das so "geliebte Vaterland" in dem der "Kuss der Musen" abgeschafft und die Vielfalt des Kunstschaffens per Dekret beendet wird.

Und manchmal wird durch ein einzelnes Bild der Besuch einer Ausstellung noch interessanter. Ich fand ein Bild in der Reihe "Rußland 1932/33" sehr interessant, weil ich dort etwas entdeckt habe. Ich wollte darüber schreiben, fand das Bild leider nirgends im Internet (in der Ausstellung durfte man ja nicht fotografieren). So habe ich das Buch "Rußland 1932/33. Moskau, Tadschikistan, Usbekistan", Broschiert – 1. November 1990 von Lotte Jacobi (Autor), Marion Beckers (Mitwirkende), Elisabeth Moortgat (Mitwirkende), bestellt und hoffe das das Buch das besagte Bild enthält. Dann schreibe ich hier noch ergänzend dazu.

Der anschließende "Walk" durch Monschau war angenehm. Ein nettes Städtchen mit noch interessanteren Winkeln und Ecken, die man wahrscheinlich erst auf dem 1,5ten Blick sieht. Ich würde gerne wiederkommen, habe allerdings Angst, dass sich bei gutem Wetter inmitten der Saison, nochmehr Touristen im engen Tal der Rur aufhalten. Es hat sich gut gehalten, dieses Monschau, im Vergleich dazu haben andere ähnlich strukturierte Städte und Orte in Eifel, Westerwald, Hunsrück und den Ardennen (schön im Uhrzeigersinn) durch Bausünden vorallem in den 70er Jahren viel verloren.
© 2020 Arlequin Photographie
*********Photo Mann
1.104 Beiträge
Zitat von *********Photo:

Und manchmal wird durch ein einzelnes Bild der Besuch einer Ausstellung noch interessanter. Ich fand ein Bild in der Reihe "Rußland 1932/33" sehr interessant, weil ich dort etwas entdeckt habe. Ich wollte darüber schreiben, fand das Bild leider nirgends im Internet (in der Ausstellung durfte man ja nicht fotografieren). So habe ich das Buch "Rußland 1932/33. Moskau, Tadschikistan, Usbekistan", Broschiert – 1. November 1990 von Lotte Jacobi (Autor), Marion Beckers (Mitwirkende), Elisabeth Moortgat (Mitwirkende), bestellt und hoffe das das Buch das besagte Bild enthält. Dann schreibe ich hier noch ergänzend dazu.

Ich hatte es angekündigt. In der letzten Woche kam das Buch endlich an und auf Seite 27 fand ich das angesprochene Bild. Es entstand 1932 in Moskau und trägt den Titel "Straßenfotograf". Es ist nicht der Straßenfotograf (oder Streetphotographer) in unserem Verständnis. Hier zieht keiner durch die Straßen Moskaus und fängt "Situationen" ein. Der Staßenfotograf arbeitet an der Straße, baut Tag für Tag sein "Atelier" in einer ruhigeren Ecke auf und ab, während Menschen an ihm vorbei ziehen oder direkt aufsuchen. An seiner "unhandlichen" Kastenkamera hängt eine gerahmte Platte und zeigt Beispiele seiner Arbeit. Beindruckend ist auch die Verwendung eines anscheinend selbst bemalten Hintergrundbild für die Portraitaufnahmen. Er wird nicht der einzige Fotograf in Moskau gewesen sein, der in den 30er Jahren so seinen Lebensunterhalt bestreitete.

Lotte Jacobi muss an dieser Szene ein besonderes Interesse gehabt haben. 1932 ist jedenfalls weit entfernt jeglicher digitaler Fotografie, die Anzahl der mitgeführten Filme daher begrenzt, und, etwas das man nicht vergesen darf: Wir befinden uns 1932 in der Stalinisierung der Sowjetunion. Lotte Jacobi äußerte sich später: "Schwieriger als in der Sowjetunion zu fotografieren sei es gewesen, die Fotos herauszubekommen." Alle diese Widrigkeiten führen letztendlich dazu, seine Motive mit Bedacht auszuwählen.

Ca. 70 Jahre später war ich im Norden Afghanistan unterwegs. Im Gepäck hatte ich die erste DSRL, die unter 1000 € zu haben war. Beeindruckt von der völlig anderen Kultur und Lebendsart in Zentralasien, unabhängig von analogen Filmrollen und auch keine Problem, die Bilder anschließend außer Landes zu bekommen, fotografierte ich alles, was mein Interesse weckte. Natürlich war für mich als Straßenfotograf im ganz anderen Sinne die Geschäftsstraße im afghanischen Taloqan eie Fundgrube an Motiven. Zwischen kleinen Läden und Verkaufsständen im Freien (es war Dezember, nasskalt und die Straßen waren mit Matsch aus Schnee und Sand überzogen) fand ich ihn, meinen Straßenfotografen. Ohne damals von Lotte Jacobi zu wissen, geschweige denn von ihrem Bild, fotografierte ich eine Szene, die sich vom Straßenfotograf 1932 in Moskau von Lotte Jacobi nicht viel unterscheidet.

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die Details, die uns begegnen und dadurch einem Bild eine andere Wertung geben. Ein 2004 aufgenommenes Bild erfährt 2020 durch ein Bild aus dem Jahre 1932 eine ganz neue Wertschätzung. *zwinker*
Lotte Jacobi: Straßenfotograf, Moskau 1932
Arlequin Photographie: Straßenfotograf, Taloqan 2004
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