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Arte: Banksy, das Bataclan und das traurige Mädchen

*********_1976 Frau
1.855 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Arte: Banksy, das Bataclan und das traurige Mädchen
Kann ein illegales Straßenkunstwerk die Gefühle einer ganzen Gemeinschaft ausdrücken und zum Gegenstand einer Fahndung der Polizei werden? Ja – wenn es von Banksy stammt! Der berühmte Graffitikünstler versah in Gedenken an die Opfer des Terroranschlags auf den Pariser Konzertsaal Bataclan 2015 eine Tür des Gebäudes mit dem Graffito "Das traurige Mädchen".
So seltsam es klingen mag: Die Tür eines Konzertsaals kann die Geschichte einer ganzen Gemeinschaft erzählen. Mit einem Schablonenwerk versehen, kann sie sogar zum Symbol der Erinnerung für eine Nation werden. Aber in unserer bilderlastigen Konsumgesellschaft hat selbst ein Gedenkmal einen Marktwert und kann böse Absichten auslösen. In der Nacht des 26. Januars 2019 stahlen drei Männer die „Banksy-Tür“ in Paris, die der berühmte Graffitikünstler einige Monate zuvor als persönliches Tribut an die Terroropfer vom November 2015 mit dem Schablonenbild eines traurigen Mädchens besprüht hatte. Über den Kunstraub wurde weltweit in den Medien berichtet; er löste eine Welle der Empörung aus.
Trotz der Tatsache, dass es sich um ein illegales Straßenkunstwerk handelt, fahndete die Polizei danach. Ein Jahr nach dem Diebstahl wurde die Tür mit dem traurigen Mädchen 1.500 Kilometer weiter südlich aufgespürt, versteckt im Speicher eines Landhauses in den italienischen Abruzzen. Doch zurück in Frankreich stellt sich die Frage: Wem gehört eigentlich die Banksy-Tür? Den Eigentümern des Bataclan-Gebäudes oder aber der Stadt Paris, die das symbolische Kunstwerk von Millionenwert im öffentlichen Raum oder einem Museum möglichst vielen Menschen zugänglich machen will? Und welchen Anspruch hat Banksy selbst auf sein Kunstwerk?
Die Tür mit dem traurigen Mädchen ist nun Gegenstand eines Rechtsstreits und befindet sich – unsichtbar für die Öffentlichkeit – in einem Pariser Gerichtsdepot. Exklusivinterviews mit Ermittlern, Tätern und Verdächtigen erlauben es, die abenteuerlichen Reise des traurigen Mädchens zu rekonstruieren. Anhand zahlreicher Beispiele und Archivmaterial sowie Einschätzungen von Fachleuten für Streetart und Urheberrecht setzt sich die Dokumentation darüber hinaus mit den Paradoxa der Streetart auseinander.
Link:
https://www.arte.tv/de/videos/111740-000-A/banksy-das-bataclan-und-das-traurige-maedchen/
*******s69 Mann
77 Beiträge
Interessant, spannend, bewegend.
Traurig - die Finale Besitztumsfrage
Ich fand die Doku ziemlich sehenswert!

Street art in der Preisklasse ist wie ein Stück Berliner Mauer …

Jeder will sein Stück davon.

Für mich gehört die Tür der Stadt Paris. In Wahrheit aber wahrscheinlich den Eigentümern des Gebäudes. Aber selbst die hatten das Kunstwerk dort gelassen.
****ula Mann
670 Beiträge
Danke für den TV Tipp auf arte
********6363 Paar
3.286 Beiträge
„Wenn ich untergehe, lasst meine Bilder nicht sterben.“ Das waren die letzten überlieferten Worte Felix Nussbaums. Seine Bilder wurden Teil der Ausstellung „Kunst in der Katastrophe“ im Paul-Löbe-Haus des Bundestages. Und was sagt uns das traurige Mädchen unsichtbar für die Öffentlichkeit – in einem Pariser Gerichtsdepot? Es sei doch noch ein Kind? Nun, was macht man mit Kindern in einem Rechtsstreit? Man teilt sie auf - gerecht zu gleichen Teilen: „Holt mir ein Schwert! Schneidet das
lebende Kind entzwei und gebt eine Hälfte der einen und eine Hälfte der anderen!“ Seitdem gilt die Rechtsprechung von König Salomon als Vorbild für weise Entscheidungen. Und bis heute wird eine kluge Einigung in kniffligen Fällen als „salomonisches Urteil“ bezeichnet. Zuvor bat Salomon in einem Traum um Weisheit und ein verständiges Herz. Diese vermeintlich schräge, biblische Geschichte müsste man im Gerichtsaal vermutlich mit einer kreischenden Handkreissäge wiederholen, damit es ein Türöffner werde im kaukasischen Kreidekreis.
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