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Diskussion zur Popularität von Banksy

Diskussion zur Popularität von Banksy
Ich habe letzten Sonntag in Köln die Mystery-Ausstellung von Banksy besucht. Im Nachhinein werde ich nicht ganz schlau aus dem/die Künstler und seinem/ihrem Erfolg.

Wenn man sich durch die Ausstellung bewegt, kann man ein Sammelsurium von größtenteils politischen bzw. gesellschaftskritischen Karikaturen begutachten.

Den Inhalt könnte man aus konservativer Sicht problemlos 'rot grün versifft' bezeichnen. Technisch gesehen ist es Kunst auf niedrigem Niveau, die Spray-Schablonen sind mit Photoshop schnell erstellt.

Wieso erzielen diese Werke quer durch alle Gesellschafts- und Altersschichten so viel Aufmerksamkeit und auf dem Kunstmarkt Preise in zweistelliger Millionenhöhe?

Liegt es an der Anonymität? Liegt es an der leicht erfassbaren Botschaft im Pop-Art-Stil? Liegt es an der Vergänglichkeit von Streetart? Liegt es am einfachen, Social-Media freundlichen Format? Liegt es am Bezug zu tagesaktuellen Geschehen? Oder ist es perfektes Guerilla-Art-Marketing?

Würdet ihr Künstler wie z. B. Andy Warhol oder Keith Haring als Wegbereiter bezeichnen oder ist Banksy eher Phänomen als Kunst?

Ich freue mich über eure eigenen Meinungen und Sichtweisen. Das soll keine Competition über die Deutungshoheit werden. 😉

PS Ich fand die Ausstellung spannend und würde sie auch ein zweites Mal besuchen.
Profilbild
*******nium Mann
1.769 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich beschäftige mich fotografisch sehr mit Streetart und habe viele unglaubliche Werke auf der ganzen Welt gesehen (z.B. Bushwick in NYC). Was mir an Bansky sehr gefällt ist seine Uneitelkeit und eben das subversiv Politische. Er steht auf keiner Bühne und lässt sich wie Warhol feiern. Was der Kunstmarkt daraus macht, ist eher eine Parodie. Er partizipiert nicht von dieser Bussi Gesellschaft in irgendeiner Weise und konterkariert sie eher. Ich habe ganze andere Graffiti Künstler wie ROA kennen gelernt, denen es nach Ruhm und Aufträgen giert.
****ula Mann
674 Beiträge
Aus dem Phänomen Bansky and friends ist mittlerweile ein spekulieren am Kunstmarkt und Auktionen geworden. Bisher habe ich noch nicht gelesen, dass die Gruppe aus ihren Erlösen querbeet Spenden bzw. soziale Einrichtungen unterstützen. Ursprünglich wollte er and friends keinen Kommerz daraus etablieren. Der schnöde Mammon
****nwy Frau
132 Beiträge
die Genialität liegt in seinen Ideen und ihrer Aussagekraft, welche die Dinge auf den Punkt bringt.
Ich finde es gerade gut, wenn Kunst (auch) eine politische Aussage hat und diese bringt er innovativ mit dem Bild und seiner Umgebung im Kontext. Diese Genialität wissen offenbar viele zu schätzen - so ist es ja die Nachfrage, welche die Preise hochtreibt und nicht Banksy selbst, der die Preise gar nicht fetslegt, manchmal selbst gar nichts für seine Kunst bekommt.

Die Ausstellung ist ja nicht von ihm autorisiert und da ich nicht da war weiss ich auch nicht, ob es den Organisatoren gelungen ist, deine Werle, die sich ja nur aus dem Internet als Abbildung kopiert haben in dem Original Kontext (Schauplatz) darzustellen.
****ula Mann
674 Beiträge
Da teile ich deine Aussage. Zusammengewürfelte Kopien können nicht die Originale ,da wo sie bewusst entstanden sind, ersetzen
Ein Vorteil jedoch hat diese Wanderausstellung: jedermann kann sich nun mit seiner Kunst und Philosophie auseinandersetzen, so wie wir.
********nCGN Mann
316 Beiträge
Auch wenn ich seine Arbeiten mag: Den "Hype" um Banksy, jetzt mal ganz unabhängig davon wie der zustande kommt und ob dahinter evtl. bestimmte (kommerzielle) Interessen stehen finde ich übertrieben. Deshalb werde ich mir die Ausstellung in Köln nicht ansehen. Seine Arbeiten kann ich mir auch im Internet ansehen. "Vor Ort" wirken sie sicher noch ganz anders, "vor Ort" ist aber nicht in Köln in dieser Ausstellung!
Übertrieben hoch finde ich auch den Eintrittspreis - für mich ein weiteres Argument gegen einen Besuch der Ausstellung.
Kunst im öffentlichen Raum, die auf etwas aufmerksam machen will, Protestkunst, finde ich gut. Da gab es hierzulande ausdrucksstarke Aktionen und Arbeiten von Leuten wie Klaus Paier ("Aachener Wandmaler") oder Harald Naegeli. Die wirkten damals vielleicht auch deshalb so ehrlich und authentisch, weil sie in einer Zeit entstanden sind, als Kommerzialisierung von "Streetart" noch gar kein Thema war.
****nwy Frau
132 Beiträge
Wie schon geschrieben, die Ausstellung in Köln ist nicht von Banksy authorisiert, er verdient daran nichts.

Meine Kritik daran, ist, dass jemand Banksys Kunst Ausnutzt um sich daran zu bereichern und sie so kommerzionalisiert. Sicher er macht damit auch auf den Künstler aufmerksam, aber in dieser Form möchte der Künstler selbst das gar nicht - daher finde ich die Ausstellung auch kontrovers.

An Banksy mag ich eben die Aussagen die er trifft, mit seinen Werken, seinen Zitaten und auch mit seinem (Walled in) Hotel.
Ich glaube nicht, dass die Ausstellung als Museumsersatz antritt. Eher als eine Art begehbare Dokumentation. Die meisten Drucke hängen an der Wand. Manchmal wird versucht, ein Werk im Kontext durch eine räumliche Szene darzustellen. Und es gibt auch einige Inseln.

Es ist mir egal, ob die Ausstellung von Banksy genehmigt wurde. Ich lese auch nicht genehmigte Biographien über berühmte Personen, die dadurch einen anderen Fokus haben (und mehr interessante Details).

Was die Ausstellung bei mir ausgelöst hat: Ich hatte bei den 150 Objekten das Gefühl, ich hätte die Ausstellung eines Karikaturisten (und nicht eines Künstlers) besucht.

Was mir aufgefallen ist: Das Publikum war in der Summe sehr jung, sogar Kinder schauten sich die Werke an und redeten darüber. Es fehlte das gesetzte Publikum, was man normalerweise in Museen, Opern oder Theater trifft.

Der Preis ist mit 20 Euro tatsächlich recht hoch und der Merchandise qualitativ nicht hochwertig. Wahrscheinlich liegt das an der mangelnden Förderung von Bund und Land.

Immerhin gibt es in der Umgebung viele kostenfreie Parkplätze. Für 2,5 Stunden im Kunstpalast mussten wir gestern z.B. 6 Euro zahlen. So gesehen relativiert sich der Preis.
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