Erinnerungsmusik und Stories

Nicht die schlechteste Art der Sozialisation

Vor 2 Jahren hab ich in Rostock City auf der Bühne gesehen...Das war leider einer der letzten Auftritte ihres Drummers .Er spielte ohne Drumhocker mit einem sehr niedrigen Drumset und barfuss-Und dann bei diesem Song war Gänsehaut und viele schöne Erinnerungen an diesen Song

In Griechenland hab ich ein paar Monate in einem kleinen Bergdorf gelebt,hab unten im Hauptort gelegenheitsjobs gemacht,Erntehelfer und so..War alles ziemlich perfekt-ich hatte nur keine Möglichkeit Musik zu machen,da ich kein Instrument mithatte.Eines Tages bat mich ein dort lebender Deutscher 2 Wochen auf sein Haus aufzupassen,er war Architekt,kaufte dort alte Häuser,renovierte sie und verkaufte sie weiter.Er musste wegen irgendwas zurück nach Deutschland.Ich bin also in sein Haus gezogen,ein ganzes Haus für mich allein!Dann hab ich dort eine Gitarre entdeckt.Ich habe tagelang (ich war ziemlicher Anfänger)den so ziemlich einzigen Song den ich spielen konnte gespielt,und für mich ungewohnt auch gesungen..es war für mich eine tolle Zeit,und eines der wenigen Male wo mir meine Stimme gefallen hat...

Ich war in der 11.Klasse und wir haben mit unserem anspruchsvollem,strengen und überhaupt nervigen Physiklehrer eine Arbeitswoche über Computer auf der Insel Föhr gemacht.Ich habe mir vorher noch schnell meine erste Bluesharp zugelegt,ich wollte unbedingt spielen lernen.Bei der Überfahrt hab ich mich die ganze Zeit an den Bug der Fähre gestellt(Titanic lässt grüssen )und
als wir auf Föhr ankamen konnte ich tatsächlich die ersten Bluesriffs spielen…Als wir in der Jugendherberge ankamen hat unser Lehrer eine Ansprache gehalten,wie er sich die Woche vorstellt usw..Da er uns schon kannte ,machte er noch folgende Ansage-wenn wir uns Nachts rausschleichen würden,könne er natürlich nichts machen…sollten wir jedoch auch nur einmal zu spät zum Unterricht kommen,würde er uns die Hölle heiss machen!Das war für mich und 2 Freunde der Freifahrtsschein ;-)…wir sind Abends los,ins Jugendzentrum von Wyk,haben dort Party gemacht,und gleich am ersten Abend DEN Kiffer von Föhr kennengelernt,der gleichzeitig auch Schlagzeuger war…Wir sind dann zu ihm nach Hause,haben Musik gemacht und gehört..
Wir haben es tatsächlich die ganze Woche geschafft pünktlich beim Unterricht zu sein,auch wenns manchmal ganz schön knapp war.
Dort hab ich Osibisa für mich entdeckt

Heute ist es hier sehr winterlich,Schnee,Kalt,Grau-für mich ein Grund heute Abend Musik zu hören die mich innerlich wärmt-Vor 11 Jahren...Ich war 6Wochen in Südindien,erst in einem Ashram,danach zum Reisen und chillen..Ich fuhr mit dem Bus zum Indischen Ozean,nach Varkala.Sonne,Meer,nette Menschen,wenige Touristen und wenn,dann hauptsächlich Hippies.Eines Morgens sass ich in einem Cafe auf der Terasse,ein grandioser Blick auf den Ozean.Auf einmal spielte eine Musik die perfekt zu dieser Situation passte.Ich genoss,und nachdem die CD zu Ende war,fragte ich den Cafebesitzer was das für Musik gewesen sei-er bat mich um einen Moment Geduld und kam nach ein paar Minuten mit einer frisch gebrannten CD aus dem Cafe und schenkte sie mir...Seitdem ist diese Musik ein treuer Begleiter und sicherer Lotse zu innerem Wohlbefinden,besonders an Tagen wie diesen.