Roots
Meine persönlichen Empfindungen zu Roots Reggae und Dub:
Hm, also um vollkommen ehrlich zu sein, ist mein eigenes Bild von Reggae mit "The World Is A Ghetto" von Paragons, "When Jah Come" von Devon Irons, "Blood Gonna Run" von Linval Thompson oder "Must Be A Solution" von Winston Jarrett als vier meiner Faves nicht sehr erotisch.
Und erwähnter Marley hat ja nun auch zu 80% über das Ablegen der Ketten und ein Ende des Rassismus und der Unterdrückung gesungen.
Roots Reggae und Dub-Nummern in Moll-Gefilden haben eine Schwere, die für mich eher noch tiefer als ursprünglicher Blues geht und bei wirklicher Traurigkeit Trost geben kann. Ansonsten empfinde ich Roots/Dub noch als recht meditative Musik.
Warum Reggae trotzdem sexy ist:
Der Bass macht's.
Als Fundament im Reggae ist der Bass von noch tragenderer Rolle als fast überall anders (sogar inkl. der meisten Club-Musik).
Und die Vibrationen eines wirklichen, gewaltigen Soundsystems (wie etwa King Shilo aus Holland) sind untenrum natürlich stimulierend.
Zusätzlich wird Black Music eben meist als tanzbar und erotisch empfunden wegen der betonten Rhythmik und den Synkopen. Classic 70s Funk und Roots Reggae liegen da nahe beieinander.
Thematisch war Sex früher im Ska ("Push Wood" von Jackie Opel als Beispiel) lyrisch schon vertreten, Rocksteady war romantischer und im Roots-Reggae wich Sex durch Rastafari-Thematik eindeutig ebenfalls zurück. Mit Dancehall kam dann oft eine deutliche (teilweise schon platte) Körperlichkeit sehr hervor - in der Form, daß jedes zweite Dancehall-Plakat von einer leicht Bekleideten im Bikini geziert wird.
Naja und zu guter Letzt gibt's auf Jamaika schließlich weiblichen Sextourismus...