@RockAmVeritas
aber welches Album würdest Du empfehlen?
unbedingt alle, aber diese beiden besonders
Gretchen goes to Nebraska
Tape Head
Man liebt die Band oder man kommt mit ihr überhaupt nicht klar, aber eines ist definitiv unstrittig - alle drei sind ganz herausragende musikalische Handwerker und verstehen es hervorragend, die menschliche "Seele" anzusprechen.
Echt? Welche bad news? Das verstehe ich nicht.
Musik ist ein Wirtschaftsgut wie viele andere auch.
Die grossen Majorlabels führen den Tonträgerherstellermarkt an und generieren circa 75% des Weltmarktes.
UMG, Sony/BMG, WMG und EMI,
den Rest teilen sich Indie-Labels untereinander auf.
Eine Erklärung zur Verteilung der Rechte und Umsätze erspare ich mir an dieser Stelle, weil sie erstens zu zeitraubend wäre und bei tatsächlicher Interesse selbst hinterfragt werden kann.
Traditionell gehen Plattenfirmen bei der Auswahl ihrer Künstler von der sogenannten
Hit-Flop-Rate 1:10 aus, was bedeutet, dass auf einen wirtschaftlich rentablen Hit mit hoher Chartpositionierung 10 Titel fallen, die nicht erfolgreich verkauft werden können und somit von dem einen wirtschaftlich mitgetragen werden müssen.
Diese Vorgehensweise und Strategie wird Ende der 80er im Zuge von Einsparungsmassnahmen immer mehr fallengelassen.
Der
weitere oder anhaltende Aufbau des Künstlers ist nicht mehr rentabel, da dieser oft länger dauert als der Produkt-Lebenszyklus.
Stattdessen verlässt man sich mittlerweile darauf, dass immer mehr Produkte angeboten werden und gehört zwischenzeitlich zur gängigen Praxis, dass ein Künstler über Nacht einen Nr. 1 Hit in den Charts landet, sich kurze Zeit aufhält und man dann vergeblich auf weitere Songs oder Alben wartet.
Die Labels verdienen mit dieser Kurzfriststrategie sehr gut, zahlt sich aber langfristig nicht mehr aus, weil sich die Firmen nur noch um die Vermarktung des Werkes kümmern und nicht mehr um die dazugehörenden Marketingmassnahmen wie Tourneen, Merchandising etc.
Ich selbst kenn` dieses Verhalten schon seit Mitte der 80er Jahre und habs am eigenen Körper erfahren müssen.
Die Abhängigkeit von den Plattenfirmen - kurz gefasst, man bekommt ja einen Vorschuss, wofür man etwas produzieren muss.
Früher gabs noch richtig Geld, heutzutage fast schon Hartz und dies auch noch verbunden mit wesentlich mehr Aufwand - zudem kam erschwerend hinzu, dass man sich in der Produktion mit den Ami`s messen muss.
Da liegt die Latte sehr sehr hoch.
Als Beispiel mal, ein mit angesehenen Künstler produziertes Werk, beschert dir überm Teich je nachdem gut und gerne 400.000 DOLLAR und man kann sich gut vorstellen, welche Grössenordnung dies hat.
In Deutschland bekämste für das gleiche Werk mal gerade 30.000 Euro - wenn man Glück hat.
Und selbiges hat sich auch in England vollzogen.
Unter den damals vorherrschenden, neuen Bedingungen haben zahlreiche Künstler immens Federn lassen müssen, weil sie die „Soziale Hängematte“ nicht verlassen wollten oder im Stargehabe immer menr Boden verloren.
Eigenleistung war Trumpf und
Eigensinn wurde vielen zum Verhängnis.
Kombiniert mit Quereleien und Streitereien innerhalb der Bandmitglieder ergeben diese nachfolgendes Ergebnis.
Umgelegt jetzt auf TFF und deren Alben
1983 -
800.000 verkaufte Alben
1985 -
6.150.000 verkaufte Alben
1989 -
1.575.000 verkaufte Alben
1993 -
560.000 verkaufte Alben
Für die Alben von 1995 und 2004 gibts schon keine Zahlen mehr, damit liegt auf der Hand, dass die Umsätze geringer als gering waren.
Im Wiki das 95er Album gut ausgedrückt, schöne aber unaufgeregte Musik mit unverständlichen und albernen Texten.
Der Rest fast schon Geschichte - und wie kurz angemerkt, viele hats erwischt und nur die Wenigsten halten sich lange dort auf, wo die Luft dünn ist.
TFF hat (leider) auch dazugehört - Schade, hätten es wesentlich weiter bringen können.