Nachlese
Hier meine Eindrücke, Wahrnehmungen und Meinungen:
Es war auch meine erste "Schlagernacktparty", sogar mein erstes mal im SchwuZ. Ich hatte schon vorher davon gehört, darüber gelesen - so war es am Sonntag dann soweit.
Der Einlaß freundlich und unkompliziert, ein paar Worte zum Procedere und die große Plastiktüte bekommen. Beim Ausziehen war bei Ankunftszeit (etwas nach 2000 Uhr) genügend Platz, um sich auszuziehen, und dann die gefüllte Plastiktüte abzugeben. Auf das bei der Abgabe erhaltene Bändchen werden danach alle Getränke gebucht.
Danach bin ich erst einmal durch den Club gegangen, und habe mir alles angesehen. Eine große Tanzfläche, eine kleine, erhöhte Bühne daneben. Zwei Stationen, an denen man Getränke bekommen kann und eine große Raucherzone. Naßbereich mit ausreichender Zahl Toiletten, an diesem Abend für Männer und Frauen getrennt. Duschen o. ä. habe ich nicht gesehen.
Die Tanzfläche war schon gut gefüllt - es wurden, wie angekündigt, deutsche Schlager gespielt, was die Tanzenden und die am Rand der Fläche Stehenden sehr gut "bewegt" hat. Es gab genügend Sitzmöglichkeiten, harte Plastikstühle am Rand der Tanzfläche, aber auch bequeme Sofas und andere weichere Sitzmöglichkeiten in der Location verteilt. Die Beleuchtung fand ich angenehm: Auf der Tanzfläche heller, in anderen Bereichen aber etwas abgedunkelt, nicht grell. Wie angekündigt, wurde auf sog. "Darkbereiche" verzichtet.
Die Stimmung empfand ich als fröhlich ausgelassen, Sexuelles stand auf und an der Tanzfläche, in den Sitzbereichen nicht im Vordergrund. Natürlich gab es küssende Paare und einige andere Aktivitäten, aber - wie gesagt - es stand in diesen Bereichen nicht im Vordergrund. Es ist aber auch nicht unerwünscht, sondern wird als ganz normal angesehen. Das kann ich nach meinem Besuch nur bestätigen.
Altersmäßig war "von... bis..." vertreten, aussehensmäßig ebenso - etwas, was ich als sehr angenehm empfinde.
Ebenfalls als angenehm empfand ich, daß zu dieser Veranstaltung ausdrücklich alle Ausrichtungen, Ausprägungen nicht nur zugelassen, sondern erwünscht sind. An diesem Abend waren natürlich in der Überzahl biologische Männer vertreten - es waren aber auch einige biologische Frauen anwesend. Eine wie sonst in einigen Swingerclubs übliche Anbaggerei der Frauen durch "einsame Wölfe" habe ich nicht beobachtet.
Gleich neben dem Toilettenbereich gibt es einen durch Vorhänge abgetrennten Bereich, in dem Sexuelles aus- und erlebt werden kann. Auch dieser Bereich ist nicht dunkel, sondern durchaus so beleuchtet, daß man das Geschehen ganz gut sehen kann. Die Beleuchtung ist jedoch nicht grell oder unangenehm. In diesem Bereich befinden sich einige liegenartige Sitzgelegenheiten, der Fußboden ist gekachelt.
Zusammenfassung:
Musik: Auch wenn ich mir privat Schlagermusik nur in ganz seltenen Momenten antue, so fand ich sie im Grundsatz dazu zur Veranstaltung passend. Die Texte sind so oft so "unmöglich", daß es schon wieder lustig ist. Dabei nackt sein zu können hat für mich "etwas"; anderen beim Tanzen und beim Spaß haben zuzusehen ebenfalls. Auf "Moskau" usw. habe ich bewußt verzichtet - diese Schlager - und die Leser*innen mögen mir verzeihen - sind für mich so gruselig wie Abba. Und Abba tue ich mir noch nicht einmal in seltenen Momenten an.
Location: Hat mir gefallen. Genug Raum, auch als es später (gegen ca. 2300 Uhr) schon gut gefüllt war.
Service: Sehr freundlich, sehr schnell - besonders die Frau, die abgeräumt und eingesammelt hat. Getränke gab es schnell, aus anderen Clubs kenne ich das ganz anders
Stimmung: Ausgelassen, fröhlich, heiter - wohl auch befördert durch die Schlagermusik. Nicht anbaggernd, grapschend oder - für Frauen bedrohlich (jedenfalls mein Eindruck)
Publikum: Ausgelassen, fröhlich, heiter - und eben, sehr wohltuend, "von... bis..."
Sonstiges: Natürlich habe ich mir auch immer wieder den abgetrennten, für Sexuelles vorgesehen Bereich von innen angesehen. Im Lauf des Abends wurde es natürlich voller und intensiver. Bei diesem Besuch empfand ich es dort als lustvolles Miteinander, egal ob einzeln, zu zweit oder zu mehreren. Ich habe so keine Grapschereien wahrgenommen, jeder konnte tun und lassen, was er wollte. Bei einigen Konstellationen habe ich sehr gern zugesehen, man konnte sehen, daß die Menschen Lust und Spaß hatten. Sehr angenehm empfand ich auch, daß sich die, natürlich überwiegend männliche Gemeinschaft so gar nicht daran gestört hat, daß auch Frauen mit Partner herein kamen und dort Sex hatten.
Gegen Ende des Abends habe ich mich dann auch davon anregen lassen, und bin zum krönenden Abschluß des Abends durch eigene Hand sehr schön und intensiv gekommen
Fazit:
Die Schlagernacktparty wird mich wiedersehen
Schlagerfan werde ich in diesem Leben nicht mehr - was aber nicht an dieser Party liegt!
Liebe Grüße,
Matthias
P.S.: Liebe Joyler, die ihr auch da wart: Sehr schön, Euch zu treffen!