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Sexualität und Philosophie

Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Sexualität und Philosophie
[Aus der JC-Gruppe Philosophie hierher übertragen]

Sexualität als Trieb und Handlung zur Fortpflanzung ist etwas fundamentales, wahrscheinlich das am tiefsten verwurzelte Verhalten gleich nach dem Essen (Fressen) und Trinken (Saufen) und der Aggression zur Verteidigung des eigenen Lebens.
Nun sind dem Menschen daürber hinaus die Fähigkeiten gegeben (im Gegensatz zu allen anderen Lebewesens dieser Erde),

• den sexuellen Trieb bewusst zu sublimieren, ob nun per Beruf, Kunst oder Glauben
• Sexualität zu zivilisieren, kultivieren und stilisieren bzw. wegzuführen von der genetisch determinierten 'Rohform'
• Sexualität (mit wenigen 'Ausrutschern') mittlerweile zu trennen in einerseits ihre Fortpflanzungsfunktion und andererseits ihren reinen Lustgewinnungsfaktor (oder ist letzteres vielleicht auch eine eigenständige Funktion? Kleine(?) Nebenfrage...)
• sexuelle Reize und Präferenzen per 'Mode' zu schaffen, zu verändern/wandeln oder gar zu nihilieren.

Was ist jeweils davon zu halten? Kann die Philosophie da Bilanzen ziehen, ergeben sich da Abschläge, Zuschläge, Mehrwerte, Abstriche? Gewinnt die Sexualität selbst von diesen Fähigkeiten oder ist sie vielleicht der große Verlierer sowohl was die Forpflanzung als auch die Lust betrifft? Rät die Philosophie eher zu einem 'back-to-the-roots' oder vielleicht doch besser zu einem noch weitergehenden Gebrauch dieser menschlichen Fähgkeiten?
Welche Philosophie meinst Du, Promisc, die passen könnte *zwinker*

Ich habe lange gesucht, gelesen - fand aber naturgemäß nur bei Platon und vor allem bei Richard David Precht einen Ansatz, der die miteinander konkurrierenden Wissenschaften zum Thema gegenseitig ausspielte.

Du hast Freiraum *zwinker*
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Nun,
da fallen mir spontan noch George Bataille ("Die Erotik") oder der epikursche Hedonismus ( http://de.wikipedia.org/wiki/Hedonismus ) und auch der neuzeitliche Utilitarismus ein im strengen Gegensatz zum Stoizismus, welcher letztere ja unsere letzten 2000 Jahre Kulturgeschichte maßgeblich geprägt hat.

Und ganz besonders wird die Fragestellung wohl von Spinoza aufgegriffen, wenn auch wohl mit einem zeitgenössisch erzwungenen religiösen Element: Einerseits das Ausnahmewesen Mensch sich selbst ausserhalb der Natur stellend, sich von dieser erhaben distanzierend und andererseits der Mensch als Teil der alles, also auch ihn, umfassenden Natur, also auch ihren Regeln, Bedürfnissen, Trieben und Gesetzmäßigkeiten 'unterworfen'.

Wenn ich diese Ansätze miteinander verbinde, könnte ich nun frech behaupten: Der Mensch kann nur wirklich ohne Haken und Ösen glücklich werden (was er auch werden sollte, denn die Natur will es so!), wenn er sich seiner Natürlichkeit hingibt (ergibt?) und dieser wieder möglichst nahe kommt oder besser gesagt sie wieder lernt für sich zu akzeptieren und in ihr sogar aufgeht -schmunzel-
Irrglaube
Lieber Promisc,

wir treiben es nicht nur wild, weil wir uns fortpflanzen wollen von der NATU(e)Rlichen Seite her. Die Natur hat Sex geschaffen, damit die Rasse weiterbestehen bleibt, aber auch ist Sex ein natürlicher Jungbrunnenl von Kraft schöpfen, Tiefenentspannung und zur Stärkung des Immunsystems. Viele glauben, die Natur hat Sex entstehen lassen, wegen nur der Fortpflanzung halber, laut Wissenschaft, stimmt das nicht. Sexualität ist sehr viel mehr aus der Evolution betrachtet.

Würden wir Sex mit unseren Feinden betreiben, gäbe es wahrscheinlich keine Kriege mehr, weil, der Druck weg ist und jeder ist entspannt und kann mit ganz anderen Sichtweisen erneut an den Konflikt gehen.

Zählt Ovid auch zu den Philosophen - der hat eine Menge über die Liebe geschrieben.

*g*
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Nun, Schwanzlose, das eine schließt das andere doch keineswegs aus? *g* Wir Menschen haben zwar nicht diese ausgeprägte soziale Komponente der Sexualität wie die Bonobos, unsere allernächsten noch existierenden Verwandten, aber auch uns wurde von 'Mutter Natur' ein nicht kleiner Teil dieses Kuchen beschert.
Die Natur arbeitet eben nicht nur mit Strafen für Unterlassung ("Tu es, sonst stirbst Du aus!"), sondern auch mit Belohnung für Handeln, und die Lust am gelebten Trieb manifestiert zB im erfüllenden Orgasmus und einer Vertiefung der sozialen Bindung. Aber auch die Vorfreude und Freude im Laufe der gelebten Lust ist genau das: Eine Belohnung für richtiges, gutes Handeln im Sinne der Arterhaltung *g*
Das Glück für uns selbst aber auch für unsere sozialen Bindungen kommt eben gerade weil wir dem Ruf der Natur folgen, und die Evolution hat dafür gesorgt, dass wir 'es' mit Freude, und zwar immer und immer wieder, tun! *g*

Ovid würde ich übrigens tatsächlich zu den Philosophen zählen, sein wohl bekanntestes Werk Ars amatoria (Liebeskunst / Die Kunst der Liebe) stellt durchaus einen philosophischen Ansatz der körperlichen Liebe dar. Auch wenn er darin für meinen Geschmack etwas zu sehr die Erlernbarkeit der Kunst des Liebens hervorhebt und damit klar die Rationalität innerhalb der Partnerschaft, respektive der Sexualität präferiert. Das Ungestüme, Animalische findet darin kaum noch einen Raum. Vergleichbar auch mit den großen Liebeswerken des Nahen und Fernen Ostens, trotz all der Mystik welche zum Beispiel das Kamasutram für uns im Westen umgibt.
Wahre Ekstase ist meines Erachtens eben nicht durch vorgedachte, erlernte und durch Mitdenken geprägte Kunstgriffe und Handlungskoreographien erreichbar! Sondern eher durch das Gegenteil: Das völlige Abschalten der Ratio, der unbedingten Hingabe an unsere Gene alias Instinke alias Urtriebe. Denn genau dann entfaltet unsere Natur am uneingeschränktesten ihr Belohnungssystem für uns. Und macht uns damit restlos glücklich *g*

Nachsatz:

Was meinte jener unbekannte Autor wirklich, der folgende Worte in die Bibel hineinschrieb: Liebe Deine Feinde wie Dich selbst!? -breitgrins-
Will die Natur ...
... wirklich mit Sex soziale Bindung schaffen?

Ich glaube, das haben wir Menschenkinder uns irgendwann ausgedacht, um vielleicht diesen zum Teil unbegreiflichen Komplex nur im Ansatz zu verstehen.

Wissen wir, ob Tiere Höhepunkte erleben während sie abspritzen und was ist mit denen, die keinen Orgasmus kennen? Wieviele Frauen gibt es, die zwar Sex haben aber noch nie in ihrem Leben einen Höhepunkt verspürten - sind sie weniger triebgesteuert? Auch das glaube ich nicht, vielleicht haben sie einen falschen Sexpartner, oder sie sind so verkopft das es sie am "Kontrolle abgeben" nicht so weit den Körper entspannen lässt oder einer der anderen unzähligen Möglichkeiten hindert sie, das ihre Möse explodiert. Da sind wir Frauen ein unbeschreiblich komplexes Wesen. Wieviele Männer gibt es, denen das egal ist und die Hauptsache ist, sie sind gekommen und danach für sie die Sinnflut. Wenn ein Mensch dies nie anders erleben durfte, wie soll er oder sie wissen - das geht auch anders?

Vielleicht ist der Orgasmus ja auch nur ein besonderes Geschenk des Himmels an uns Menschen und die Tierwelt weiß überhaupt nicht, was ein Höhepunkt ist.

*g* Schwanzlose
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Zur Beantwortung Deinr Eingangsfrage: Klar will sie das. Beim Menschen ebenso wie auch den allermeisten Primaten aber auch sehr vielen anderen Säugetieren, welche in sozialen Verbänden mit Unterstrukturen leben. Das ist eines der vielen Erfolgsprinzipien zur Arterhaltung, welche die Evolution 'geschaffen' hat.

Und ja, viele genau dieser Arten haben messbare, oftmals sogar selbst nach menschlichen Maßstäben sichtbare Orgasmen bzw. zumindest Freude und Spaß am Akt an sich.

Mich beschleicht bisweilen sogar der Verdacht, dass die eine oder andere Frau, welche Schwierigkeiten hat, zu einem Orgasmus zu gelangen solche nicht hätte würde sie auf einem unbekümmerteren Wissensstand um ihre Sexualität stehen wie etwa ein Homo-Sapiens-'Weibchen' vor >30.000 Jahren *zwinker* Eine gewagte Theorie, ich weiss, aber denk mal darüber nach!

Natürlich gibt es auch Tierarten, welche keine Lust am sexuellen Tun und auch kein Orgasmus-Belohnungs-Gefühl erleben, jedoch das sind schlicht andere Systeme, da wirkt allein ein genetisch programmiertes Reflex-/Zwangssystem vergleichbar mit unserem Reflex-/Zwang zum Atmen. Die Natur ist nun mal vielseitig in ihren verschiedensten Erfolgsrezepten.

Also ich bin verdammt froh, als Mensch das Belohnungssystem Lust durch die Evolution geschenkt bekommen zu haben -breitgrins-
Schlangenhaut Rockfabrik LB
****ody Mann
710 Beiträge
Philosophie oder Rechtfertigungstheorien (Sophismus) für das FALSCHE EGO ?
Ich denke da muss man erst einmal eine klare Grenze ziehen.
Weil letzteres ist nur eine Ausrede für etwas .

Oft agieren derartige Theorien unter dem Deckmantel der Philosophie.

Im antiken Griechenland war ein Philosoph einfach ein Mensch, der sich um die Erkenntnis der Welt bemühte.
Ein Philosoph war ein "Weisheitsfreund". Er beschäftigten sich mit allem, mit den Sternen wie mit den Pflanzen, mit der Frage was gut und böse ist, was der Sinn des Lebens sei etc.

Hier trat damals schon gern der eine oder andere Mächtige auf und bezahlte Philosophen für ihre Reden zu diversen Themen.

Heute wurde dieses Gesamtheitliche
wie soll es auch anderst sein in folgende Teilgebiete der Philosophie gespalten:
* Die Ontologie beschäftigt sich mit der Gesamtheit des Seins, mit den grundsätzlichsten Existenz- und Entwicklungsbedingungen.
* Die Metaphysik beschäftigt sich ebenfalls mit der Gesamtheit des Seins, aber besonders mit dem sinnlich nicht mehr Erfahrbaren. Es ist der Bereich der Spekulationen. (Metaphysik und Ontologie überschneiden sich, wie auch die anderen Teilgebiete.)
* Die Erkenntnistheorie ist die Lehre vom Erkennen, von den Möglichkeiten, Quellen und Grenzen menschlichen Erkenntnisvermögens. (Daraus abgeleitet und zum Teil mit ihr identisch ist die Wissenschaftstheorie.)
* Die Logik ist die Lehre vom richtigen Denken.
* Die Ethik ist die Lehre vom richtigen Handeln.
* Die Ästhetik ist die Lehre vom Schönen.

etc

Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Nun, artbody, ich zum Beispiel betrachte die Philosophie durchaus noch nach antiker Definition: Der Weisheit resultierend aus einer möglichst allumfassenden Kenntnisgewinnung und deren Verknüpfung *g*
Eine solche Unterteilung (Trennung) lehne ich ab, sie widerspricht meiner Sicht der Natur der Philosophie - auch wenn sie so manchem helfen mag, Schubladen aufzumachen, um diese zugleich wieder für sich zu verschliessen...

Aber findest Du nicht, dass wir uns damit nicht ein wenig von der hiesigen Fragestellung entfernen? Das wäre doch viel besser in der Gruppe Philosophie aufgehoben *zwinker*

Versuch Dich doch mal in einem Beitrag zur die Thread-Fragestellung(en), würde mich nun echt interessieren nach Deinen Ausführungen! *g*
Schlangenhaut Rockfabrik LB
****ody Mann
710 Beiträge
Der Weisheit resultierend aus einer möglichst allumfassenden Kenntnisgewinnung und deren Verknüpfung
Der Satz gefällt mir

Klar kann jegliche zwischenmenschliche Beziehung davon profitieren.

Betrachtet man z.B. die Vedischen Schriften, so fällt einem zunächst erst mal auf, dass u.a. Tandra Yoga etc alle auf alten Sanskrit Veda's aufbauen.
Vedas bedeutet Weisheiten/Wissen

AyurVeda
Gesunder Geist und Gesunder Körper ...
führt logischer Weise zu einem gesunden Liebesleben.

Hier eine Trennung zwischen ONS MNS ... Partnerschaft.. finde ich Selbstbetrug.

Ich denke eher, dass man aus der Ganzheitlichen Philosophie im Sinne des Orginals "Weise aus der Schule Sophias" eine theoretische Grundlage und Lebensphilosophie erhält.
da aber das meiste Wissen aus Sophia u.a. Schulen z.B. durch den Brand in der antiken Bibliothek von Alexandria.. und sonstiger Vernichtung zum Opfer fiel ...
das Wissen also zweckentfremdet für Machtgewinn (bis heute) verfälscht und unterdrückt wird

muß man sich leider selbst auf die Suche machen und mittels Meditation zu Themengebieten , Logik und Erfahrung etc
neue Wege beschreiten.

Manche alten Texte sind heutzutage Gott sei Dank weltweit im Netz verfügbar.

Aus diesen heraus kann man durch Erfahrung für sich selbst echtes Wissen sammeln.
Somit ist Philosophie nicht Antwort sondern mögliche Fragen und Ansichten, was auch schon eine Mehrwegigkeit zum Ausdruck bringt
...
Philosophie ist Logik, Ethik ... aber auch Ideensammlung...

Das besagt, dass derjenige der sich damit beschäftigt sicher davon beeinflußt wird.

Ob das nun aber am Ggesamten etwas ändert hängt doch heute nicht wirklich von der Philosophie ab.

TV Mainstreamprovagande und Konzerne haben das für die meisten doch übernommen. Gemachte Vorbilder ...

Das entbehrt jeglicher Art dieser Weisheit.

Echte philosophische Erkenntnisse kann man fast als Zeitlos ansehen.

z.B. Buddha
Hass, UNwissen, Neid und Gier sind die größten ÜBEL ...

Vermeidet man das und ist Selbstbewusst / Selbstbeherrscht .. so treten die meisten Probleme schon mal in den Hintergrund.

Also bringt es auch etwas in der LIEBE

Buddha:
Auch in Gedanken wird man im KARMA verstrickt...
ergo:
Man beherrsche sich selbst auch im Denken.
vor allem bei den Unterstellungen und Vorurteilen bis hin zu falschem EGO sprich auch Projektionsdenken..

denkt man diese Philosophie bis zu Ende dann hat man die Grundlage für den Kontakt mit einer anderen freien Seele...
ob das nun Sex oder nur "Guten Tag" ist..spielt eigentlich keine Rolle,
begriffen.


Doch die Philosophie geht noch tiefer.
Die Maya hatten dafür sogar einen eigenen Kalender. Den Tzolkin.
Er gibt die Tagesqualität, -energie, Schöpfungsplan oder Information wieder.

so z.B. Quiche_Mayan_Kalender für heute
Der Klang der 11 wird geführt von "YOHUALTICITL" Göttin der Geburt, dynamische Handlungen schaffen Klarheit und
vereinfachen den Wechsel, Entschlüsse fassen.

Archetyp
OC - T'ZI- HUND
Hüter der universalen Gesetze

11 - OC - T'ZI
( Kin 50 )
15.07.2010

"Als Hüter der göttlichen Gesetzmäßigkeit, Enthüllung großer Geheimnisse,werden Menschen befreit im Klang der Sensibilisierung und alles feinstoffliche wird berührt"

Natürlich ist das keine kapitalistische westliche Sklaven und Degeneranten Philosophie, sondern eine Philosophie die einem tieferen Verständnis für Qualität der Zeit entspringt.

Wer will kann es ja selbst ausprobieren, dass an Tagen die nicht geeignet sind diverse Dinge eher misslingen, um an anderen wie geschmiert zu laufen...

Auch in der Liebe.

kreative Grüße
Achim
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