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Reduktion als Steigerung der Attraktivität!?

*****ten Frau
421 Beiträge
Themenersteller 
Reduktion als Steigerung der Attraktivität!?
In der Beschäftigung mit sexuellen Vorlieben und Ausdrucksformen, die sich außerhalb oder am Rande der "gesellschaftstauglichen" Sexualität ansiedeln, stellt sich mir die Frage, warum und inwiefern das Ausklammer, das Verschweigen gewisser Teilaspekte des Seins einen Menschen für andere anziehender und/oder (leichter) annehmbar machen kann. Warum werden Personen, die sich dazu entschließen, gewisse Dinge nicht anzusprechen, sie nicht vor den Augen des (Sex)Partners zu tun, oder sie auf eine gewisse Art und Weise zu tun als besonders attraktiv empfunden? Thematisch sehe ich Verbindungen zum Thread "die "unschönen" Seiten der Natürlichkeit". Genauer interessiert mich aber, wieso explizit das Weglassen (eig. Reduzieren) als Steigerung (der Attraktivität) erlebt wird.

Ich empfinde es als irritierend, dass ich, wenn ich mich reduziere (seinen es rasierte Haare, oder überdeckte Gerüche, etc) oder etwas nicht anspreche (ob es sich jetzt um Körperfunktionen, Gefühle oder gedankliche Assoziationen handelt) interessanter sein soll.

Ist es das 'Einhalten der Regeln' an sich, das so positiv bewertet wird? Oder ist die Wahrheit, das Authentische einfach zu gefährlich?
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Mmhh, eine gute Frage... nun, ich denke nicht, dass durch das Weglassen (betrachten wir hier mal die anklickbaren Kriterien im Joyclub, aber natürlich gilt das auch im wahren Leben) jemand interessanter wird. Aber er passt dann in das 'Jagdschema' von mehr Menschen, ein heutzutage als hoch angesetztes 'Gut': Für je mehr Menschen ich interessant bin, umso wichtiger und richtiger empfinde ich mich selbst. Das ist wohl ein modernes Credo geworden. Wenn man so will, eine Sammlermentalität der Moderne, ein Sammeln von Menschen um einen herum.

Nur hat das eine Crux: Die Menschen, die dann wirklich zu einem passen, werden nicht oder nur schwer erkannt unter diesen vielen. Man hat zwar viele trys aber auch viele errors und lässt vielleicht sogar in dieser Masse genau den try aus, der eben nicht der error wäre.

Auch in einem anderen Zusammenhang ist das mir schon aufgefallen: Es gibt sehr viele Menschen, die sich für sich selbst eine Offene Beziehung wünschen. Die meistgestellte Frage dabei ist aber immer: wie finde ich solch einen Partner? Sich offen dazu zu bekennen, zum Beispiel jedem Menschen gegenüber, der interessant dafür sein könnte, trauen sich aber die wenigsten, erst einmal wollen sie die Beziehung etablieren und dann irgendwann erst 'mit der Sprache herausrücken' - was aber in den allermeisten Fällen mit einem Fiasko endet oder aber mit dem sich zähneknirschenden Fügen in eine doch dann schon wieder traditionelle Monogamie.

Dabei ist meine Erfahrung: Ich gehe ganz offen damit geradezu hausieren, nehme kein Blatt vor den Mund, ja neige sogar dazu, so schnell wie möglich diese Umstände in ein Gespräch mit einfliessen zu lassen. Mit dem Ergebnis, dass sich bei mir erstaunlich wenige errors ergeben. Ja, dass sogar Frauen, für die bisher eigentlich nur eine Monogamie in Frage kam, über eine Offene Beziehung nachdenken und plötzlich mit ganz anderen Voraussetzungen ihre Augen auf mich aber auch sich selbst richten! Ein erstaunliches Phänomen...

Aber diese Erfahrung, an andere herangetragen, stösst zumeist auf staunende Ungläubigkeit, fast nie habe ich jemanden erlebt, der es mir dann diesbezüglich gleichtat.

Letztendlich komme ich persönlich deswegen zu dieser Antwort auf Deine Frage, begotten: Es ist zum einen die Feigheit, welche uns nicht Farbe bekennen lässt und nicht die Vermutung, dadurch interessanter zu sein. Und es ist zum anderen der Drang, sich interessanter zu machen - in der Hoffnung, viele Chancen (= Menschen) zu erhalten, auch wenn die meisten dadurch zwangsläufig von vorneherein die falschen sein werden.

Menschen eben *zwinker*
*********r_hh Mann
586 Beiträge
....es gibt meiner Meinung nach in allen Bereichen des Lebens einen Mainstream. Wenn man sich angepasst und in diesem Mainstream bewegt ,ist man in der Regel anerkannt und akzeptiert.

Wo der Mainstream gerade längs fließt, wird durch Politik, Medien, Kultur, Religion und moralische Vorgaben der Gesellschaft geprägt.

Den sexuellen Mainstream in unserer Gesellschaft kann man ablesen, wenn man durch die Foren und Bildergalerien im JC streift, dort kann man gut erkennen, welche Praktiken "ein Muss" , etabliert, oder (noch) erlaubt sind, ohne in die Gruppe "Spinner" oder "Perverser" zu rutschen.

Bis vor einem Jahr waren z.B. Tattoos, Intimpiercings und Babyrasur ein "muss", um aufgeschlossen und als sexuell "offen" zu gelten...
das ändert sich zur Zeit, mal sehen, in welche Richtung...

Im Bereich der Fotografie merken wir das an den Kommentaren und Bewertungen...je angepasster das Bild an die gängigen Klischeemuster der Ästhetik und Erotik angelehnt ist, desto besser wird es bewertet...desto anerkannter ist auch der Fotograf.

Provokantes, Ausgefallenes oder Experimentelles hingegen wird arwöhnisch beäugt und oft von den Hütern der wahren Moral niedergemacht, obwohl die verwendeten gestalterischen Werkzeuge so eingesetzt wurden, wie bei "anerkannten" Darstellungen...

Ich gebe Begotten in der Summe Recht, das das Ausklammern, Verschweigen gewisser Vorlieben die Akzeptanz bei anderen erhöhen kann...

Liebe Grüße

Mathias
*******lia Frau
1.239 Beiträge
Tattoos
Zumindest was die Tattoos angeht, muss ich widersprechen - sie sind noch lange nicht "Mainstream", ob hier im JC (läuft hier unter "Fetisch" wie Intimbehaarung auch;-) oder im "richtigen" Leben.
Diese Erfahrung mache ich, als eine die schon vor dem Trend(den es durchaus geben mag, der aber noch längst nicht "Mainstream" geworden ist) tätowiert war, immer wieder und ständig - was mich allerdings auch nicht weiter stört *zwinker*
Ehrlichkeit
Hallo
Der Mensch Reduziert sich um Attraktiv zu sein für bestimmte Menschen, viele Nennen das Kompromisse.
Man könnte auch sagen, das jemand den man kennen lernt, und nicht Ehrlich ist über seine Neigungen und Interessen auch uns Anlügt.
Es steckt oft eine Angst dahinter.
Den jeder stellt sich unter den Dinge immer etwas anderes vor, und so scheint es das es günstiger ist, nicht über seine Besonderheiten zu plaudern.
Das Wir dabei uns selbst, Reduzieren oder gar verleugnen, ist der Preis den wir damit zahlen.
Das andere ist aber auch, gestehe ich mir selber meine Besonderheiten ein, oder mag ich selbst nicht wirklich. Empfinde ich sie vielleicht gar störend.?
Fakt ist, wer sich dauerhaft einlassen will, sollte Farbe bekennen und es lebt sich lebendiger und Ehrlicher in Frieden, wenn ich Ja zu dem sagen kann, wer oder was ich mache und bin, oder was mich antreibt.

Grüße Kasriel
Anpassung
Kompliment an Wolkenmeer - auch ich glaube, es geht hier in erster Linie um Gleichschaltung, Anpassung. Die Schafe blöken der Herde hinterher um nicht alleine zu stehen - die Angst vor der Freiheit nach Erich Fromm...

Die Attraktivität steigert das eigene Reduzieren m.E. nicht - ich selbst würde mich dann weniger attraktiv weil weniger authentisch finden.

Ist es das 'Einhalten der Regeln' an sich, das so positiv bewertet wird?
ja

Oder ist die Wahrheit, das Authentische einfach zu gefährlich?
auch ja

Beispiele zur Gleichschaltung findet man in jedem Bereich des Lebens vom politisch korrekten Lünchmob, der Meinungsmache in der BILD-Zeitung, der Sozialisierung zur Geschlechtslosigkeit...
Anpassung
Mir fallen dazu zwei Teilaspekte ein:

Ich denke, dass jeder Mensch in einer (Paar-)Beziehung irgendwann (meist schon zu Anfang) irgend etwas aufgibt. Meist wird es erst nicht bemerkt, nicht als Verlust empfunden, und erst mit der Zeit tritt dieser zunehmend zu Tage. Das heißt, ich glaube, das "Weglassen" ist eigentlich jeder Beziehung immanent, vielleicht um zu gefallen, vielleicht aber auch, um diese Beziehung für einen selbst überhaupt erst lebbar zu machen, jedenfalls passiert es. Und wenn "Weglassen" schon in der Beziehung passiert, wie sollte es dann nicht erst recht beim "Werben" passieren.

Der andere Aspekt hat mit dem Medium Internet zu tun. Hier fehlt ja ein eigentlich elementarer Teilaspekt, nämlich die spontane "Intuition" in einer physischen Begegnung, mit der in Bruchteilen von Sekunden eine Fülle von Wahrnehmungen über Sympathie und Antipathie entscheiden. Das führt zu einer großen Verunsicherung, da Wahrnehmung durch den Anderen nicht mehr "automatisch" geschieht, sondern plötzlich "designed" werden muss. Die Authentizität muss artifiziell erzeugt werden - eigentlich ein Widerspruch in sich.
-
.... ick wees nisch Leute, ick wees nisch.... da verschränke ich automatisch die Arme vor`m Körper und denke an Altersstarrsinn. Ist das ne Typen- oder Altersfrage, genetisch oder anerzogen? Wie viel muss/kann/soll/darf ich denn von mir selbst sein lassen, um zu gefallen?
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Konsens, Konvergenz! Ich bin lieber alles was ich bin, finde (oder werde gefunden?) dadurch (von) weniger - aber dafür dann auch genau die richtige.
-
high five, Allta!
@ Konvergenz
Na, sei soviel wie Du bist wie du nur kannst! Aber das ist doch die Frage, oder?

WIEVIEL DU KANNST DU SEIN?

Für DICH, nicht für andere!
Ich bin ja völlig Eurer Meinung: ich habe auch überhaupt keine Lust mich für irgend jemanden zu verbiegen, mich zu verstecken, whatever! Aber ich finde eben "ES PASSIERT" einem dann doch immer mal wieder... ungewollt, ohne (offensichtliche) Absichten. Nicht?
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Sicherlich, Grenzen gibt es überall, @****ion. Aber diese sind nach meiner persönlichen Erfahrung lange nicht so zementiert wie sie erscheinen und gepaart mit einem gesunden Ego, Lebensflexibilität und einer auch nach aussen hin so proklamierten, stimmigen Philosophie schaffe ich es doch tatsächlich, in geschätzen 98% Prozent aller Situationen tatsächlich der zu sein der ich auch nach meinem Selbstbild bin.

Und ich denke, das könnten nahezu alle in unserer Gesellschaft - würden sie sich nur trauen, auch nonkonform zu sein, wo sie eben individuell sind.
@Passion_65
..ich glaube, ich verstehe was du meinst. Aber wenn ich mich in der ersten Phase der Verliebtheit "von meiner besten Seite" zeige und meine Macken, (die mir evtl. auch durchaus bewusst sind, mit denen ich mich aber evtl. auch selbst versöhnt habe, mir diese verzeihe) in dieser Phase nicht sichtbar werden, liegt dies aber sicherlich daran, dass ich mich in meiner Verliebtheit in keinen Normalzustand befinde... alles, was ich in diesem Zustand tue oder lasse, um meinem Angebeteten nahe zu sein, ist ja alles andere als selbstlos. Egoistischer als in der Verliebtheit geht es m.E. kaum. D.h. wenn ich da etwas von mir selbst "sein lasse", mich also damit "reduziere", ist das eigentlich eine Einsicht in die eigenen Auffälligkeiten/Schwächen/Macken und wenn man etwas dafür in Aussicht gestellt bekommt, ist man "selbstlos" *zwinker* bereit, diese zu lassen (...) bis man den Angebeteten hat - dann kommen sie wieder zum Vorschein und möglicherweise stärker als vorher, weil man sie sich eine Zeit lang "abdrücken" musste...
Aber das ist wie gesagt ein Ausnahmezustand und ich glaube auch, dass nur Wenige es schaffen (wollen), diese Motivation bei sich selbst zu durchschauen und gegenzulenken.
**********imper Paar
992 Beiträge
@all
*wink* und zunächst mal einen wunderschönen guten Morgen.....

Auch ich finde dieses Thema sehr interessant und möchte ein paar Dinge dazu loswerden.

Schon bevor wir hier das Paarprofil eröffnet haben, habe ich ein Soloprofil gehabt. Wie es nun seinen Lauf genommen hat, habe ich dort, vor unserer Beziehung, einige Erfahrungen sammeln können und ich muss ehrlich sagen, dass die meisten hier doch so einiges ganz bewußt weglassen um beim Gegenüber wirklich interessant zu werden.

Ob nun Männlein oder Weiblein, dass sei mal dahin gestellt.

Ich denke auch das liegt daran, dass es eine ganz bestimmte Kommunikationsebene ist, die es dem ein oder anderen erlaubt sich hinter der tollen Fassade des PC`s zu verstecken. Und sie wissen ganz genau was an ihnen nicht "echt" ist. Denn spätestens beim Treffen oder beim näheren Kennenlernen stellt man diese Macken fest. Ob sie nun gewollt oder ungewollt zurückgehalten werden und wie lange ist auch egal. Man kann sich selber vielleicht belügen aber nach einer gewissen Zeit kristallisiert sich das auch heraus.

Schade ist es nur wenn man bestimmte Menschen wirklich lieb gewonnen hat und sie sich dann zum wirklichen "A...." entwickeln. Da muss man noch nicht mal sexuell was mit ihnen haben oder gehabt haben. Die Intriegenspirale spinnt sich auch hier ganz weit und tief hinein. Wichtig ist es dann nur für mich selber ganz schnell die Reißleine zu ziehen. Denn bestimmte Kontakte tun dann nicht gut.

Also mein Urteil über das ganze ist:

Egal was ich sage, wie ich bin, egal was ich tue und egal wie ich mich gebe: gleich zu Beginn eines Kennenlernens habe ich immer schon zu jedem gesagt, dass ich hunderprozent echt bin und nicht anders. Das alles so ist wie ich es auch meine und ich davon nicht abkommen werde. Denn falsche Spiele können ganz schön weh tun.

Und jeder der damit nicht klarkommt, mit dem muss man ja auch nichts haben, ihn kennenlernen oder weiteres!

Es gibt genug Blödsinn auf der Welt. Wenn ich jetzt hier, auf einer Plattform für das Thema "Spass" auch noch darauf achten muss ob jetzt jemand ehrlich ist oder nicht - na dann kann ich es auch gleich lassen.

GLG Frau Divide
@ All
Ihr habt alle so wahnsinnig Recht! (und das meine ich nicht zynisch...).

Hier nochmal der Versuch einer kurzen Zusammenfassung:

Ich bin der Meinung/habe die Erfahrung, dass JEDER sich irgendwie ein bisschen mehr oder weniger "verstellt". Und meistens, so finde ich, entdeckt man's erst später. Das passiert einfach, ist oft nicht bewusst gewählt.

NATÜRLICH "fährt man besser", wenn man authentisch ist, so echt wie möglich. Das ist klar. Und trotzdem tut man's nicht immer, oder vielleicht besser: immer nicht.

NATÜRLICH versuche ich, versuchen wir, so echt wie irgend möglich zu sein. Aber dann lernen wir immer wieder doch noch Seiten von uns kennen, die wir vorher so noch nicht kannten (zumindest geht's mir auch mit Mitte 40 immer noch so, und das finde ich auch gut so!).

Genau das bewirkt, dass wir nie GANZ echt sind, aber ein Leben lang danach streben, es zu werden....
**********st_ni Mann
16 Beiträge
Der Mensch ist kein Einzelgänger.

Wir wollen oder vermutlich müssen wir sogar einer Gemeinschaft angehören - auch wenn es vielleicht Randgruppen sind um unsere "Einzigartigkeit" hervorzuheben. Wir alle wollen liebgehabt, und in den Arm genommen werden. Was ist da schon eine kleine Anpassung gegen die Angst vor Einsamkeit, oder dem Verlassen werden?
Anpassung ist eine tief in unserem Verhalten verankerte Überlebensstrategie.
Daran ist nichts auszusetzen, es macht uns zu dem was wir sind. Sehr fehlerbehaftete, doch gerade wohl deswegen liebenswerte Wesen *zwinker*

Ich glaube, solange man sich die Fähigkeit beibehält, sein eigenes Verhalten zu reflektieren - so lange ist alles gut. Bewust auch die Dinge tun von denen man vielleicht nicht voll überzeugt ist.
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