Ist Eifersucht natürlich?
Ernest Bornemann sowie Nancy Friday, beides renomierte Autoren vieler Fachbücher bestreiten das. Hier einmal eine Besprechung zu Bornemanns Auseinandersetzung mit dem Thema Eifersucht in Auszügen (Quelle: http://www.berlinbrandenburg … Medien/?site=news_view&id=55 ):Zur Genealogie der Eifersucht
In seiner Abhandlung beschreibt Bornemann die Eifersucht als sexuellen Niederschlag des Privateigentums und widerlegt die gängige Theorie, daß es im Tierreich ebenfalls Sexualneid gebe: "Wenn die Männchen verschiedener Gattungen während der Brunst miteinander kämpfen, so tun sie das nicht aus Eifersucht, sondern zur Festlegung einer im Tierreich unerläßlichen Rangordnung. Sie bestimmt bei einigen Gattungen die Reihenfolge des Geschlechtsverkehrs zwischen dominanten und subdominanten Tieren, bei keiner aber das Recht auf mehr als saisonale Ausschließlichkeit der Kopulation eines bestimmen Weibchens mit einem bestimmten Männchen!"
Je weiter oben die Säugetiere stehen, desto geringer wird der Anspruch auf den ausschließlichen Gebrauch des Partners zum Sexualkontakt. Schimpansen erwiesen sich als unsere nächsten Artgenossen, ihre DNS kommt uns im Vergleich zu anderen Affen am nächsten, bei ihnen geht die Initiative zum Sexualakt vom Weibchen aus, dulden aber die Paarung "ihres Männchen" mit einem anderen "subdominanten" Weibchen. Ebenso gestatten die dominanten Männchen die Paarung "ihres Weibchens" mit anderen.
In seiner Abhandlung beschreibt Bornemann die Eifersucht als sexuellen Niederschlag des Privateigentums und widerlegt die gängige Theorie, daß es im Tierreich ebenfalls Sexualneid gebe: "Wenn die Männchen verschiedener Gattungen während der Brunst miteinander kämpfen, so tun sie das nicht aus Eifersucht, sondern zur Festlegung einer im Tierreich unerläßlichen Rangordnung. Sie bestimmt bei einigen Gattungen die Reihenfolge des Geschlechtsverkehrs zwischen dominanten und subdominanten Tieren, bei keiner aber das Recht auf mehr als saisonale Ausschließlichkeit der Kopulation eines bestimmen Weibchens mit einem bestimmten Männchen!"
Je weiter oben die Säugetiere stehen, desto geringer wird der Anspruch auf den ausschließlichen Gebrauch des Partners zum Sexualkontakt. Schimpansen erwiesen sich als unsere nächsten Artgenossen, ihre DNS kommt uns im Vergleich zu anderen Affen am nächsten, bei ihnen geht die Initiative zum Sexualakt vom Weibchen aus, dulden aber die Paarung "ihres Männchen" mit einem anderen "subdominanten" Weibchen. Ebenso gestatten die dominanten Männchen die Paarung "ihres Weibchens" mit anderen.
Frei von Eifersucht seien Kulturen, die kein Privateigentum kennen, sondern nur Gruppenbesitz. Die sexuelle Attraktion wird dort nach dem Erfolg des Individuums beim anderen Geschlecht bemessen. Somit gilt eine Frau nicht dehalb als besonders spannend, weil sie Jungfrau geblieben ist, sondern weil sie besonders viel Erfahrung mit Männern hatte und somit besonders versiert im Umgang mit Sexualität ist. Bornemann meint, daß sich in einem solchen Gefüge keine "Eifersucht herausbilden kann", wobei er allerdings vergißt, daß gerade durch eine solche Frau ein Minderwertigkeitskomplex entstehen kann, bzw. sich ein bestehender Komplex verstärkt. Der Mann kann viel eher die Angst entwickeln, daß die Frau einen derartigen Erfahrungsschatz hat, daß SIE schnell mit dem Mann unzufrieden wird, der ihr vielleicht nicht genügen kann.
Bornemann stellt fest, daß Eifersucht besonders häufig bei Frauen und Männern auftritt, die in ihrer Kindheit ein ungenügendes Maß an elterlicher Liebe empfangen haben. In diesen Fällen drückt der Zweifel an Treue aus, daß unbewußt der Drang nach eigener Untreue herrscht, was wiederum zum Wunsch führt, sich die Anerkennung (die von den Eltern nicht kam) auch noch bei anderen Liebespartnern zu holen: "Das heißt, man projiziert die eigenen Wünsche in den anderen und nimmt sie dort als Furcht vor den Wünschen und Taten des anderen wahr (...) So zeigt sich, daß Eifersucht keineswegs ein angeborener Aspekt der "menschlichen Natur", sondern das anerzogene Produkt sexualrestriktiver Gesellschaftsordnungen ist."
Interessant dazu auch dieser Artikel aus dem SPIEGEL (1986): http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13521732.html
Nancy Friday schließt sich dem - allerdings interessant und deshalb wenig überlagernd ergänzt durch die weibliche Sicht der Dinge - weitestgehend an in ihrem Buch 'Eifersucht. Die dunkle Seite der Liebe.', einer Sammlung von reflektierten Interviews mit Frauen.
Allerdings gibt es auch laute,mächtige Gegenstimmungen, welche meines Erachtens aber zu einem großen Teil verdächtig 'hitzig' ausfallen, ja sogar angreiferisch polemisch - liegen dahinter persönliche Gründe verborgen, zB die Pflege eines vertraut-verhassten, jedoch trotzdem nicht vermissen wollenden Gefühls? zB hier: http://www.weltwoche.ch/ausg … 004-49-suesser-die-alar.html - Selbstschutz oder Wahrheit?
Entscheidet selbst - und gebt hier Eure Meinung nach diesem ganzen Haufen Denkfutter wieder