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Ist Eifersucht natürlich?

Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Ist Eifersucht natürlich?
Ernest Bornemann sowie Nancy Friday, beides renomierte Autoren vieler Fachbücher bestreiten das. Hier einmal eine Besprechung zu Bornemanns Auseinandersetzung mit dem Thema Eifersucht in Auszügen (Quelle: http://www.berlinbrandenburg … Medien/?site=news_view&id=55 ):

Zur Genealogie der Eifersucht

In seiner Abhandlung beschreibt Bornemann die Eifersucht als sexuellen Niederschlag des Privateigentums und widerlegt die gängige Theorie, daß es im Tierreich ebenfalls Sexualneid gebe: "Wenn die Männchen verschiedener Gattungen während der Brunst miteinander kämpfen, so tun sie das nicht aus Eifersucht, sondern zur Festlegung einer im Tierreich unerläßlichen Rangordnung. Sie bestimmt bei einigen Gattungen die Reihenfolge des Geschlechtsverkehrs zwischen dominanten und subdominanten Tieren, bei keiner aber das Recht auf mehr als saisonale Ausschließlichkeit der Kopulation eines bestimmen Weibchens mit einem bestimmten Männchen!"

Je weiter oben die Säugetiere stehen, desto geringer wird der Anspruch auf den ausschließlichen Gebrauch des Partners zum Sexualkontakt. Schimpansen erwiesen sich als unsere nächsten Artgenossen, ihre DNS kommt uns im Vergleich zu anderen Affen am nächsten, bei ihnen geht die Initiative zum Sexualakt vom Weibchen aus, dulden aber die Paarung "ihres Männchen" mit einem anderen "subdominanten" Weibchen. Ebenso gestatten die dominanten Männchen die Paarung "ihres Weibchens" mit anderen.

Frei von Eifersucht seien Kulturen, die kein Privateigentum kennen, sondern nur Gruppenbesitz. Die sexuelle Attraktion wird dort nach dem Erfolg des Individuums beim anderen Geschlecht bemessen. Somit gilt eine Frau nicht dehalb als besonders spannend, weil sie Jungfrau geblieben ist, sondern weil sie besonders viel Erfahrung mit Männern hatte und somit besonders versiert im Umgang mit Sexualität ist. Bornemann meint, daß sich in einem solchen Gefüge keine "Eifersucht herausbilden kann", wobei er allerdings vergißt, daß gerade durch eine solche Frau ein Minderwertigkeitskomplex entstehen kann, bzw. sich ein bestehender Komplex verstärkt. Der Mann kann viel eher die Angst entwickeln, daß die Frau einen derartigen Erfahrungsschatz hat, daß SIE schnell mit dem Mann unzufrieden wird, der ihr vielleicht nicht genügen kann.

Bornemann stellt fest, daß Eifersucht besonders häufig bei Frauen und Männern auftritt, die in ihrer Kindheit ein ungenügendes Maß an elterlicher Liebe empfangen haben. In diesen Fällen drückt der Zweifel an Treue aus, daß unbewußt der Drang nach eigener Untreue herrscht, was wiederum zum Wunsch führt, sich die Anerkennung (die von den Eltern nicht kam) auch noch bei anderen Liebespartnern zu holen: "Das heißt, man projiziert die eigenen Wünsche in den anderen und nimmt sie dort als Furcht vor den Wünschen und Taten des anderen wahr (...) So zeigt sich, daß Eifersucht keineswegs ein angeborener Aspekt der "menschlichen Natur", sondern das anerzogene Produkt sexualrestriktiver Gesellschaftsordnungen ist."

Interessant dazu auch dieser Artikel aus dem SPIEGEL (1986): http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13521732.html

Nancy Friday schließt sich dem - allerdings interessant und deshalb wenig überlagernd ergänzt durch die weibliche Sicht der Dinge - weitestgehend an in ihrem Buch 'Eifersucht. Die dunkle Seite der Liebe.', einer Sammlung von reflektierten Interviews mit Frauen.

Allerdings gibt es auch laute,mächtige Gegenstimmungen, welche meines Erachtens aber zu einem großen Teil verdächtig 'hitzig' ausfallen, ja sogar angreiferisch polemisch - liegen dahinter persönliche Gründe verborgen, zB die Pflege eines vertraut-verhassten, jedoch trotzdem nicht vermissen wollenden Gefühls? zB hier: http://www.weltwoche.ch/ausg … 004-49-suesser-die-alar.html - Selbstschutz oder Wahrheit?

Entscheidet selbst - und gebt hier Eure Meinung nach diesem ganzen Haufen Denkfutter wieder *g*
Natur oder Neurose?
Immerhin ist die Eifersucht in unserer Kultur so natürlich, daß man erst mühevoll lernen muß sie nicht, bzw. nicht als Leiden zu empfinden.

Ich kenne eigentlich nur einen einzigen Menschen, der einmal sagte, daß er noch niemals das Gefühl der Eifersucht als Verlustangst empfunden hat.
Unsere Kultur mit ihren Lebensbedingungen ist m.M.n. nicht dazu geignet, wirklich sichere angstfreie Menschen heranwachsen zu lassen.

Und solange die Eifersucht in nahezu allen Ausprägungen als NORMAL angesehen, verteidigt und erklärt wird, ist da auch keine Veränderung zu erwarten.
Wir werden unsere Neurosen konservieren und weitervererben und können nur dazu raten, nach Entwicklung und Reflektion zu streben - im eigenen Interesse.
Eifersucht - ein Beziehungsbegriff?
Mit Eifer suchen und eifernd suchen liegen nahe beisammen. Und auch Liebe, Sehnsucht und so manche Süchte lassen sich nur schwer voneinander trennen. Weiter: Es erscheint mir verständlich, dass Bindung und Verlustängste in Beziehung stehen. Eifersucht ist ein Beziehungsbegriff. Bornemanns Ausführungen, dass Eifersucht Ausdruck unserer Vorstellung von Privateigentum sei, klingen auf den esten Blick interessant. In einer Welt, in der Privatwirtschaft und Konsum bis hin in die Welt der Beziehungssuche reichen (siehe unsere schöne Plattform), entdecke ich in seinen Denkansätze eine gewisse Sozialromantik. Rousseau und wohl auch Marx lassen grüßen.

Mir leigt der andere Ansatz näher, der Eifersucht als durchaus normale Schattenseite in unserer Kultur ansieht, mit der man lernen muss umzugehen. Wie wohl mit mit jeder Sucht und jeder Sehnsucht. Bevor sie zur Neurose wird. Die alle Freiheit und Unabhängigkeit raubt. Die eigene und die der anderen.

Mehr noch: Eifersucht scheint mir eines von vielen - durchaus zwiespältigen - Gefühlen zu sein, die die Natur uns gegeben hat. Mit denen wir kulturell so oder so umgehen können. Vielleicht muss man sich auch das Gegenteil der Eifersucht etwas genauer anschauen. Was bedeutet es, auf die Eifersucht zu verzichten? Könnte es sein, dass ohne eine gewisse Eifersucht Gleichgültigkeit, Anspruchslosigkeit und Beziehungslosigkeit entsehen?

Mir scheint, dass Eifersucht durchaus eine (Natur-)Kraft ist. Neutral betrachtet kann man sie als Ausdruck von Leidenschaft betrachten. Denn im Umfeld der Leidenschaften und Lüste tritt sie auf. Und sie ist natürlich nicht ungefährlich: Sie ist offenbar eine Leidenschaft, die mit Sicherheit dann problematisch wird, wo sie Leiden macht und schafft.
*******r50 Paar
145 Beiträge
Diese Diskussion kenne ich aus den 1970er Jahren, jetzt ist sie also auch in Brandenburg angekommen.

Ernest Borneman(n) gab sich 1995 die Kugel, weil „meine Liebste, mit der ich seit neun Jahren – wie ich dachte − relativ monogam lebe, mit einem anderen schläft" (Zitat aus Wikipedia). Soweit sollte einen die Eifersucht sicher nicht treiben.

Bereits damals wühlte man sich in der Diskussion tief in ideologische Gräben, aus denen man bekanntlich nur einen kurze Sichtweise hat. Erkennbar am Seitenhieb auf das Privateigentum. Sicher gibt es Gesellschaften, die nur gemeinschaftliches Eigentum kennen, irgendwo im hinteren Regenwald von Papua-Neuguinea.

Auch die Vermutung, Eifersucht sei die Folge einer lieblosen Eltern/Kind-Beziehung lässt sich empirisch nicht belegen; in islamisch geprägten Gesellschaften würde sie als völlig absurd empfunden.

Bliebe noch (u.a.) die biologistische Sichtweise: Etwa dass Männer in Panik vor untergeschobenen Kindern leben könnten. Und Frauen ihr Nest verteidigen wollen. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Frage, was "intim" sei, von Frauen und Männern in der Regel unterschiedlich beantwortet wird (Du warst mit ihr so zärtlich wie zu mir. Ich habe mit dem anderen "nur" gevögelt).

Partnerschaft ist ein gemeinsames Gut, das es Wert sein sollte, gemeinsam erhalten zu werden. Erklärt mir der Partner, er sei absolut eifersuchtsfrei, würde ich davon ausgehen, dass ich ihm auch gleichgültig sei. An dieser Stelle würde ich darüber nachdenken, ob die Partnerschaft nicht in Wirklichkeit eine Wohngemeinschaft ist.

Nichts gegen gemeinsamen Sex mit Dritten, Vierten usw. Nur hat jede(r) das Recht, in der Hände zu klatschen und damit "game over" zu verkünden. Und da Eifersucht auf einer hoch emotionalen Ebene abläuft, braucht sie/er diese Entscheidung noch nicht einmal begründen.
Eifersucht = Neid
nach meinem Dafürhalten...

wenn ich eifersüchtig bin, egal auf was auch immer, dann bin ich neidisch auf das oder die andere Person, die wohl mehr Zuneigung, Beachtung bekommt, als ich meine, dass sie mir zustehen müsse....

LG
Muß da zwingend schon eine andere konkrete Person, also ein Konkurrent, vorhanden sein?

Ich kenne auch die Form von Eifersucht, wo andere Menschen keine besondere Rolle spielen.
Jede Aktivität des Anderen und jeder Zeitraum, den Einer für sich beansprucht, sollen unterbunden werden.
Es wird ständige Aufmerksamkeit erwartet und/oder jeder "Verlust der Kontrolle" des Anderen, sage ich mal böse, löst negative Gefühle aus.
**********st_ni Mann
16 Beiträge
Sehr interessant.

Ich gehöre zu diesen eifersuchtsfreien Menschen - wobei ich das ein kleines bischen auch lernen musste.

Ich finde Eifersucht ist ein genauso nutzloses und negatives Gefühl wie Neid.
Meine ExFreundin hat es immer fertig gemacht, das ich nicht eifersüchtig wurde. Für sie - und ganz sicher nicht nur für sie - ist Eifersucht ein Zeichen wie wichtig einem der andere Mensch ist.
Dabei geht es doch wie immer nur um einen selbst. Die Verlustangst besteht doch nicht das der geliebte Mensch einen verlässt, sondern eher das das Gefühl geht welches man hat.
flüchtig gelesen
Ich habe mal mit Absicht die Beiträge nicht wirklich gelesen.

Eifersucht ist Verlustangst. Verlustangst ist krankhaft, oder ich habe einen konkreten Hinweis, weil ich im Innersten weiss, dass in meiner Beziehung etwas nicht mehr stimmt. Weil ich diese Beziehung nicht mehr will, oder weil ich aufgrund des Verhaltens meines Partners, der sich von mir abwendet, wie sich das auch immer äussert, den Verdacht habe.

Eifersucht macht jede Beziehung kaputt, wer in dieser Community unterwegs ist und über Eifersucht spricht, bitte, was stimmt da nicht.

Wer seinen Partner für sich haben will, und meinen Respekt davor, wahrscheinlich eine glückliche Beziehung führt, braucht sich über Eifersucht keine Gedanken zu machen, sofern beide sich in dieser Partnerschaft wohl fühlen und an dieser Partnerschaft arbeiten.

Ob Eifersucht natürlich ist, nein, Vertrauen ist natürlich, Liebe und Sex ist natürlich.

Eifersuchtsfreie Beziehungen halten länger, weil sie einander schätzen und vertrauen. Vertrauen ist die Macht, die Seitensprünge verhindert, oder legalisiert, weil vertraute Paare über alles reden.

Auch über ihre geheimen Wünsche.


lg
*******r50 Paar
145 Beiträge
Das Urvertrauen, mit dem ein Kind geboren wird, leidet spätestens dann, wenn es erkennt, dass die Eltern nicht allmächtig und manchmal noch nicht einmal gerecht sind. Zweifel sind also erlaubt.

Man kann Partner auch nach langjähriger Beziehung in die Wüste jagen. Sie fallen häufig aus allen Wolken. Klar kann man ihnen schlaue Sprüche mit auf den Weg geben. Rumjammern wegen des Verlustes? Ist doch nur egoistisch. Selbst ist man längst mit anderem beschäftigt.
@******r50

welche grausame Wahrheit in diesen Worten.

Eifersucht in die Wiege gelegt??

Nein, ich glaube auf dem Weg zum Erwachsenwerden, in den Beziehungen auf dem Lebensweg trifft man eifersüchtige Menschen,
bekommt man selber den Impuls zur Eifersucht. Ja sicher mag das Elternhaus eine Rolle spielen. Wir suchen alle nur, dass, was wir glauben zu vermissen.

Aber wäre es nicht klüger und entspannter einfach zu vertrauen.

Ist das heute überhaupt noch möglich??

lg
Wer nicht als Einzelkind geboren ist, macht in der Kindheit die ersten Erfahrungen mit der Eifersucht.
Den jeder Mensch hat schon Eifersucht gegenüber dem Geschwister erlebt.
Insofern ist sie uns quasi in die Wiege gelegt, die Eifersucht!
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Nun, was man als Kind mit Geschwistern erlebt ist Neid - nicht Eifersucht. Neid ist zwar ein Teil der Eifersucht, die Eifersucht selbst jedoch eine weit vielschichtigeres emotionales Konglomerat.

Mit der Annahme, die Eifersucht sei 'natürlich' würde ich sehr vorsichtig umgehen. Manche iher Bestandteile einzeln betrachtet sind dies zwar, aber als das uns geläufige Konstrukt ist es weitestgehend ein Produkt unserer Gesellschaft, unserer Sozialisation.
Über Bgrifflichkeiten kann man sich streiten, oder darüber, wie ein Kind diese Gefühle erlebt.
Das hier die Wurzeln der Eifersucht aber oftmals liegen, darüber gibt es kein Vertun.
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Nun, die Wurzel dessen, was wir landläufig als Eifersucht bezeichnen, würde ich eher in einer Sichtweise sehen, welche einen Lebenspartner als persönlichen und exklusiven Besitz 'deklariert' - mit einem monopolistischen Anspruch auf dessen Sexualität.

Das hat mit Neid unter Kindern nur am Rande etwas zu tun.

Zudem läufst Du mit Deiner Theorie der Gleichschaltung kindlichen Neids mit Eifersucht in Gefahr, allen Einzelkindern den Neid und die Eifersucht erst einmal abzusprechen *zwinker*
***ks Mann
407 Beiträge
Machtverlust
Meine Meinung ist, daß Eifersucht mit Macht zu tun hat. Dazu gehört auch Besitzdenken in der Partnerschaft.
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Das ist durchaus auch eines der Komponenten der Eifersucht, Holks, allerdings spielt bei der Eifersucht das Fehlen derselben bzw deren befürchteter Verlust, sprich die Ohnmacht die große Rolle.
Auf jeden Fall spielt Macht und Kontrolle eine große Rolle und jeder Verlust derselben löst irrationale Verlustängste aus und ein nicht zu stoppendes Kopfkino.
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Dieses Eifersuchts-Kopfkino ist durchaus stoppbar bei einer ausreichend kognitiven Auseinandersetzung vor dem Eintreten solch einer Situation mit dem Komplex Eifersucht - das weiss ich aus eigener Erfahrung. Denn sonst würde wohl meine Beziehung nicht mehr bestehen, sie wäre bereits aberdutzende Male gescheitert in den letzten 18 Jahren.

Zu den Verlustängsten geb ich Dir recht. Sie allerdings in jedem Fall als irrational zu bezeichnen halte ich für kontraproduktiv.
danke für die gastfreundschaft (öffnen des threads)


wie stoppst du das gefühl eifersucht?
gibt es dafür "allgemeingültige" oder sind es "nur" persönliche möglichkeiten?

ich bemerke bei mir dann und wann diese verlustangst...
und ich finde es dann sehr schwierig,
sie zu stoppen - ich kann sie nur begrenzen

manchmal hilft es mir mein dilemma anzusprechen

(ich will ja nicht eifersüchtig sein - ich mag kein besitzdenken in liebesbindungen/freundschaften- ich kann mich selbst für dieses empfinden nicht leiden)

manchesmal bleibt diese verlustangst jedoch wie ein hintergrundrauschen bestehen...
***ks Mann
407 Beiträge
ist nicht einfach in den Griff zu kriegen
Ich bin auch nicht Eifersuchtsfrei.

Promisc hat natürlich Recht damit. Durch Gedankenkontrolle läßt sie sich so halbwegs in den Griff bekommen. Klappt bei mir nicht zu 100%. In einer Beziehung ist es immer am Besten miteinander zu reden. Wenn das nicht klappt, dann wirds richtig schwierig.
*****una Frau
270 Beiträge
ich habe noch niemanden kennengelernt, der ganz frei davon war, obwohl ich von mir selbst immer behaupte, noch nie eifersüchtig gewesen zu sein.

ich habe von einiger zeit ein buch gelesen, daran kam der satz vor
liebe ohne eifersucht ist keine liebe.und ohne das geächtete gefühl funktioniert die liebe nun mal nicht.
dann habe ich noch nie richtig geliebt?...das phänomen eifersucht interessierte mich seit geraumer zeit. schließlich hat erst die evolution der menschheit die grundemotion der liebe eingehaucht. und das mit gutem grund...eine tiefe bindung schafft die vorraussetzung dafür, dass wir gemeinsam mit dem partner die zeitraubende aufgabe der elternschaft erfüllen. jedes indiz dafür, daß ein nebenbühler(in) diese
gemeinschaft stören könnte, löst deshalb in irgendeiner form katas-
trophenstimmung aus. so betrachtet ist eifersucht früher wie heute ein warnsignal wie angst & schmerz, eine anpassungsleistung der evolution, die uns antreibt, alle energie auf die rettung der bedrohten
partnerschaft zu setzen.

dieses nagende gefühl bohrt sich zwischen herz & magengrube, hart-
näckig und erbarmungslos. es versklavt alle gedanken und zwingt sie in eine einzige richtung....ist er mich noch treu? ...liebt er mich noch? ...findet er die andere besser als mich?...für mich hat eifer-
sucht den faden beigeschmack von kleinlichkeit, fehlender souverän-
itiät und charakterschwäche. sie lässt das selbstwertgefühl der be-
troffenen auf den nullpunkt sinken. und sie belastet zu allem überfluss nicht núr die seele, sondern auch den körper. durch die per-
manente psychische anspannung steht der eifersüchtige unter dauer-
stress. das führt zu magenproblemen, kopfschmerzen, nervosität,
konzentrations- und schlafstörungen. eine lästige gefährtin mensch-
licher zweisamkeit also.

das männlein & weiblein unterschiedlich empfinden hat ihren ursprung - denke ich- ebenfalls in der menschlichen frühgeschichte.

forscher der universität bielefeld haben in einem forschungsprojekt festgestellt, daß frauen sich besonders vor aufkei-
menden liebesgefühlen ihres partners für einen anderen menschen fürchten. auf anhaltspunkte für seitensprünge widerum reagierten sie
dagegen bemerkenswert gelassen. bei den männern verhält es sich genau ungekehrt. für sie ist der seitensprung der partnerschaftliche
super-gau! starke gefühle der partnerin für andere menschen scheinen männer eher zu tolerieren
.

das ist damit zu begründen, daß der reprodukionserfolg der frau durch die sexuelle untreue des mannes nicht beeinträchtigt wird. übersetzt für nichtbiologen: solange er für die familie sorgt, ist für die frau soweit alles in ordnung. hauptsache, er wendet sich nicht emotional einer anderen frau zu und läßt dann frau und baby im stich. anders beim mann: nur die sexuelle treue seiner partnerin garantiert ihm, daß der nachwuchs tatsächlich von ihm ist. ich denke, daß diese unterschiedliche genetische polung auch der grund dafür ist, warum männer und frauen mit eifersucht unterschiedlich umgehen. männer versuchen, ihre partnerin zu kontrollieren und ihr den kontakt mit dem nebenbuhler zu erschweren. eifersüchige frauen hingegen sind doch vor allem darauf bedacht, sich ein genaues bild von der rivalin zu machen und ihr eigenes erscheinungsbild zu verbessern. ich habe auch schon oft mitbekommen, daß frauen eifersucht als taktisches
mittel einsetzen, um sich für ihren partner interessanter zu machen. für mich eine gefährliche strategie...laut der wissenschaftler ist eifersucht nummer eins bei den gewalt- und tötungsdelikten.

vor der eifersucht gibt es also kein entrinnen. weltumspannender terrorisiert das "grünäugige monster" ( william shakespeare) die menschheit und wütet sogar in gesellschaften, in denen es vermeit-
lich lockerer zugeht als bei uns. und das nicht nur aus evolutionären gründen, sondern vor allem im dieste der liebe!

eifersucht ist demnach ein wichtiges, aber verkanntes gefühl. die forscher werten es als warnsignal dafür, daß das grundlegende bedürfniss nach sicherheit in der beziehung nicht befriedigt wird. [
wer das signal, aus angst oder scham ignoriert, bringt sich um die chance, die partnerschaft zu verbessern. wer dagegen auch seine negativen, neidnickeligen gefühle zeigt, demonstriere dadurch interesse am anderen.
auf die partnerschaft wirke sich dies stabilisierend aus....eifersucht als beziehungskitt?? habe ich deswegen immer schiffbruch erlitten...weil ich nicht eifersüchig bin? das klingt für mich wie ein witz....liebe ohne eifersucht ist keine liebe?
sind demnach nur menschen mit einem restlos übersteigertem selbst-
bewusstsein sich ihres partners völlig sicher?

fehlt in einer beziehung das gefühl der eifersucht, ist das eine
emotionale bankrotterklärung
.

ich bin da völlig anderer meinung...für mich zeugt eifersucht nicht von liebe, sondern von der angst vor dem verlust der liebe!! was sollen nervige vorwürfe, verdächtigungen, nachspionieren und konkurrenzangst einer beziehung nützen?
das einzige, was eine partnerschaft voranbringt ist doch die einsicht des eifersüchtigen...ich liebe meinen partner, deswegen möchte ich ihn nicht verlieren und tue künftig mehr für mich und die beziehung. es ist das zugeständnis des- oder derjenigen, der die neidgefühle
provoziert. ich stehe zu meiner partnerschaft - und deshalb verkneife
ich es mir künftig, attraktiven vertretern des anderen geschlechts hin-
terherzuschielen. doch das muss ausgesprochen werden - gedanken lesen kann keiner, da hilft nur : miteinander reden.

denn eifersucht tritt immer dann auf, wenn man sich seines eigenen wertes beim anderen nicht mehr sicher ist, wenn man nicht mehr weiß ob man sich geliebt fühlen darf. eifersucht ist ja insofern kein gefühl...sondern eine reaktion. ein reflex auf die tatsache, daß in der beziehung etwas nicht stimmt und die eifersucht als das akzepiert, was sie ist....als signal für das unwohlsein.

vielleicht war der partner ja in letzter zeit wirklich innerlich abwesend, hatte wenig zeit und stress und sorgen....kein wunder, daß man dann mißtrauisch reagiert. am besten ist es aber dann, dieses missgefühl anzusprechen, klar zu sagen, was einem stört und den anderen zu fragen, warum er sich so verhält. vielleicht fühlte er sich auch zurückgesetzt....und der partner hatte keine ahnung.
eifersucht ist also eine gute gelegenheit...die dinge zu klären.
und für gefühle brauche ich keine beweise. entweder man liebt...oder man liebt nicht. e-mails oder sms zu checken oder andere nach-
forschungen gehen meiner meinung nach am kern des problems vorbei. und auch wenn der andere eine lückenlosen nachweis seiner treue bringt...vergesst es! die normale eifersucht ist ja gerade da, um ein paar aufzurütteln und das problem auf den tisch zu bringen.
und in dem moment, wo ich dem anderern zu verstehen gebe, daß ich ihn gerne um mich habe, daß ich ihn anziehend finde und gerne mit ihm lebe...nimmt die eifersucht ab. darüberhinaus hat mache eifersucht auch einen positiven aspekt...man stellt wieder fest, wie wichtig der partner doch ist......
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Wie wahr gesprochen, momoluna ! *ggg*
*********n3_nw Mann
19 Beiträge
@momoluna
ich halte Eifersucht für gänzlich überflüssig, sie taugt nicht einmal als Warnsignal, es sei denn, ich beziehe diese Warnung ausschließlich auf mich selbst.
Nicht die Beziehung ist es, nicht der/die PartnerIn, einzig ich bin es bei dem hier gerade etwas nicht in Ordnung ist.
Nur - Eifersucht lenkt die Aufmerksamkeit weg von mir zum anderen und bewirkt damit genau das Gegenteil von dem, was sie eigentlich bewirken sollte, nämlich mich selbst in meiner Beziehung zu hinterfragen.

Martin
tja....
Modern Times?

"Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht,
was Leiden schafft"

Schon klar....

Aber diesen kleinen Stich im Herzen, ich möchte ihn nicht missen...
LG Hubert
******ogo Frau
7.526 Beiträge
Die Natur hat in erster Line ....
die Arterhaltung im Sinn, sonst nichts.


@*****r_s
Aber diesen kleinen Stich im Herzen, ich möchte ihn nicht missen...

Bitte verzeih mir, wenn ich anmerke, das sich viele Frauen schwer tun , sich mit Ihrem Partner lustvoll in den Kissen zu wälzen. Wenn er Ihr ( unterbewusst) nicht traut, im Sinne von unberechtigter Eifersucht und die Vertrauensbasis gestört ist.

Denn auch wenn Du Ihr keine filmreife Szene machst, werden diese Signale die Du aussendet z.T. über die Mimik unterbewusst an den anderen( Deine Liebste ) weitergeleitet.

Eine Frau sollte sich im allgemeinen“ wohl/ sicher , sexy und begehrt fühlen um sich mit einem Mann unbeschwert in den Kissen wälzen zu können, wozu auch eine gewisse Vertrauensbasis dazugehört.

Sie will sich auch nicht mit einem „Männchen ( Mann) paaren „( sex haben ) der sich seinen ( selbst) Wert für Sie nicht wirklich bewusst ist, denn sie will auch unterbewusst ein starkes Männchen haben und keinen der sich seinen positiven Eigenschaften ( die jeder/ jede) hat )nicht bewusst ist.

Was im übrigen die Natur ( bei den Mädels) so eingerichtet hat.

Ob Männer unsichere Weibchen ( Frauen), die Ihre Vorzüge nicht vermitteln können, sexuell attraktiv finden, kann ich nicht wirklich beurteilen.

Da die Natur in erster Linie , die Arterhaltung im Auge hat, kann ich mir nicht vorstellen das ( unberechtigte) Eifersucht in irgend einer Form natürlich ist.

Daher würde es mich brennend interessieren, wie viele der Paare wo einer (krankhaft)eifersüchtig ist , ein beiderseitig erfüllendes Liebeslieben führen. Was wohl die interessantere Frage wäre, oder?

LG Angel
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