Pflanzen – LandSchafft – Bildende Kunst
Schon zu einer Tradition geworden, wird in jedem zweiten Jahr an der Nordseite des Kyffhäusers auf einem „Kunstfeld“ in der Goldenen Aue bei Tilleda durch die Aussaat im Vorjahr eine erste Farbschicht für gigantische Kunstwerke geschaffen.
Zunächst sichtbar ist ein riesiger grüner Teppich, der sich durch das Pflanzenwachstum auf der Ackerfläche in wenigen Wochen zu einem „Malgrund“ entwickelt.
Je nach der beabsichtigten Bildaussage, wie z.B. beim Werk „Kreuz und Blumennerven“, färbten sich die Pflanzen mehr und mehr ein: der Inkarnat-Klee wurde allmählich fleischrot und diente als Malgrund für die Übertragung des vom bekannten Wiener Künstler Hermann Nitsch geschaffenen Entwurfes für o.g. Werk. Dieser Entwurf wurde vom Münchner Heinrich Bunzel auf einer Fläche von 336.000 Quadratmetern gemein-sam mit seinem Team Botanikum/Artfield umgesetzt.
Überdimensional, lebendig und ständig in Veränderung.
Nitsch legte weitere vier Blätter vor, in denen er den zu erwartenden Wandel in der Natur bis in den Herbst hinein künstlerisch vorwegnahm.
Es dominierten frische, kräftige, der Jahreszeit entsprechende Farben, wie rot-blühender Klee, gelb-blühender Senf, rot-braune Erde, grüne Gerste und gelber Sommer-Raps das Kunstwerk.
Hier hatte sich das Artfield-Team im Besonderen dem Spannungsfeld Natur-Mensch-Kunst verpflichtet.
Während der Metamorphose des Bodenbildes bis zu seiner Vergänglichkeit hin verwendete das Team ausschließlich in der Natur vorkommende Stoffe, Elemente und Kräfte.
Auf der rund 30 Hektar großen Fläche wurden etwa 300 Kilogramm Inkarnat-Klee ausgesät. Die Kanten-länge des Feldes betrug 560 Meter x 600 Meter, das entspricht 33 Fußballfeldern.
Landwirte, Vermessungsingenieure, Satellitentechnik, Bodenbearbeitungsgeräte, weitere Helfer, Technik und Methoden unterstützten die präzise Umsetzung der digitalisierten Entwürfe auf den Ackerboden.
Zwischen den Mittelgebirgen Kyffhäuser und Harz entstand und dominierte das Kunstwerk weithin sichtbar die Goldene Aue, umgeben von einem inkarnat-roten Rahmen, inmitten von Blumennerven.
Ein Projekt der Superlative.
Libelle18
Kunstwerk 'Kreuz und Blumennerven', nach Aussaat im Vorjahr vollständig mit Pflug aus dem Ackerboden geschnitten, hier das erste vollständig gelungene gigantische Bodenbild. Luftaufnahme habe ich aus ca. 350 m bis 400 m Höhe gefertigt. Für mich von der Th
'Kreuz und Blumennerven', Kunstwerk von Hermann Nitsch und Heinrich Bunzel, vollständig im Rahmen einer sonst landwirtschaft-lich genutzten Fläche installiert, in verändertem farblichen und grafischen Aufbau, eben dem 'Werden und Vergehen', wie es Hermann
Kein Mohnfeld, sondern der Rahmen des Bodenbildes.