Keine militanten Nichtraucher...
Ich, der Wolf von den Biberzähnen, habe am 1.1.1985 als meinen ersten rauchfreien Tag erlebt, nachdem ich zuvor bis zu 60 Zigaretten am Tag geraucht hatte. Mehrere Anläufe mit dem Aufhören endeten nach wenigen Wochen und ich war auch schon mal nach gut 2 Jahren "rückfällig" geworden. Aber sein nunmehr über 23 Jahren habe ich keine Zigarette und Co. mehr angerührt.
Aber ich bin deswegen kein militanter Nichtraucher geworden. Soweit es geht meide ich vollgequalmte Räume und ich bitte auch schon mal darum, dass man in meiner Gegenwart nicht raucht.
Wenn es Raucherräume gibt, dann spreche ich die an, die das ignorieren und da werde ich dann auch schon mal deutlich in meiner Wortwahl.
Jeder soll sein Laster haben und es ist seine Sache, was er
mit seiner Gesundheit macht! Im gleichen Zusammenhang fordere ich aber auch ein, dass man akzeptiert, dass ich ebenfalls über meine Gesundheit selbst entscheiden will! Diese Entscheidung wurde mir aber bisher genommen, wenn in allen Gaststätten jeder qualmen konnte wann und wo er es will. Die Alternative - ich könne ja draußen bleiben ist keine Alternative sondern eine Anmaßung!
Anders bei der hoffentlich kommenden Regelung zu den Ein-Mann-Kneipen. Für wen Bier und Zigarette zwingend zusammengehören, dem soll schon diese Möglichkeit belassen werden. Das sehe ich als faire Alternative und hier bin ich ohne jede Frage bereit einzuräumen, dass dieses recht durchaus Einzug halten sollte.
Dort habe ich kein Recht jemanden das Rauchen zu untersagen oder ihn schief anzusehen, sollte ich mich dorthin verirren! Solange ich mit Sicherheit eine Gaststätte finde, wo nicht geraucht werden darf, ist die Welt für alle in Ordnung. Und wenn Gaststätten einen Raucherraum einrichten ist das auch OK.
Damit haben beide Lager jeweils ausreichende und sehr vernünftige Alternativen, mit denen jeder sehr gut klar kommen müsst.
Meine Maus hingegen hat ein paar Jahre länger geraucht als ich. Nicht in der Wohnung und auch im Normalfall nicht in Gaststätten.
Bis vor wenigen Jahren hat sie auch mal dann und wann eine Zigarette mit Genuss mitgeraucht, ohne wirklich "rückfällig" zu werden. Aber das hat sie inzwischen aus freien Stücken und mit viel Stolz aufgegeben. Ich habe sie in der Hinsicht nie bedrängt.
Ich denke, dass beide Lager Toleranz aufbringen müssen. Und um ehrlich zu sein, verstehe ich das Geschrei der Raucher überhaupt nicht:
Sie haben ausreichende Möglichkeiten ihrem Laster zu frönen und die sind nur in vergleichsweise kleinen Bereichen eingeengt. Niemand verbietet das Rauchen, niemand verfolgt Raucher!
Man verlangt nur Rücksichtnahme und Anstand, die ja in anderen gesellschaftlichen Bereichen auch zur Norm gehören!
Ich fühle mich als Nichtraucher sauwohl.
Wenn ich mir das bei Rauchern typische würgende Husten am Morgen, die zitternden Hände vor der Raucherpause und die einhergehende Nervosität, die panische Sorge nicht rechtzeitig genog Nachschub an Glimmstängeln zu bekommen, ansehe, dann kann mich kein Argument der Welt überzeugen, dass es einem Raucher besser gehen würde. Der Unterschied zu Alkoholikern ist einzig und allein der, dass der Alki eine Weile vom Leid der Welt gar nix mehr mitbekomment, wenn er sich hat volllaufen lassen, der Raucher hingegen nur für eine kurze Zeit zufrieden gestellt ist.
Und zur Frage Genuss beim Rauchen.....
OK, die am Tage ein, zwei Zigaretten mit Genuss zum Kaffee inhalieren und nicht vom Nikotin abhängig sind, denen glaube ich gern, dass sie das genießen und das es ein besonderer Moment ist, so wie ich am Abend gelegentlich mit Genuss langsam ein Glas Kognak schlürfe....
Aber die Raucher, die vom Nikotin abhängig sind, die haben die zeit des genießen längst hinter sich. Die stellen sich nur selbst ruhig - koste es was es wolle. Und zur Rechtfertigung dieser suchtbedingten Gier ist jedes Mittel und jedes Argument recht. Da ist kein Platz mehr für Toleranz.
Ich bin kein militanter Nichtraucher, aber ich habe eine Meinung zu diesem Thema.
Toleranz hört für mich dort auf, wo andere auf Rücksicht und Vernunft pfeifen und anderen schaden. Dafür habe ich 0-Verständnis!
Wolf